Der aktuelle Fachkräftemangel führt dazu, dass nicht nur Fachkräfte, sondern auch Auszubildende im Ausland gesucht und von dort eingestellt werden. In dieser Online-Konferenz erfahren Sie von Experten, was bei der Einstellung von Auszubildenden aus dem Ausland zu beachten ist. Darüber hinaus berichten Arbeitgeber, welche Erfahrungen sie gemacht haben und teilen ihre Erfolgsgeschichten.
Mit dieser Online-Konferenz wollen wir Sie dabei unterstützen, dass Ihre Auszubildenden mit einem guten Gefühl nach Deutschland kommen, da bleiben und sich hier langfristig wohlfühlen. Damit auch Ihre Geschichte zu einer Erfolgsgeschichte wird.
Beantwortet durch Ricarda Hasch vom Seniorenpflegeheim Haus Hasch Oyten
Sie können für Ihre ausländischen PFK als Abschlussprüfung beides machen. Wir haben eine Schule gefunden, die apm Deutschland (Akademie für Pflegeberufe und Management), die Vorbereitungskurse inkl. PflegeTelc-Deutschkurse für die Kenntnisprüfungen sehr gut macht. Auch online, und die Schüler können monatlich in Modulform einsteigen. Hier werden dann auch Simulationsprüfungen etc. durchgeführt. Schwierig ist es aktuell zumindest hier in Niedersachsen, Prüfungstermine zu bekommen, da diese derzeit noch an Krankenpflegeschulen stattfinden müssen. Das wird sich aber hoffentlich zum Ende des Jahres hin verbessern.
Unsere Azubis sind in der Regel familiär ungebunden. Hier ist nach unserer Erfahrung eher das Heimweh, das sie plagt, sodass man ihnen dann auch mal durch einen längeren Urlaub freigeben sollte, um in die Heimat zu fliegen. Die Anerkennungsschüler können in der Regel nach Feststellung der Kenntnis und Erhaltung der Urkunde die Familiennachholung beantragen. Wir raten ihnen dann, das über einen Anwalt begleiten zu lassen. Dann geht es auch relativ schnell (ca. 9 Monate). Schwierig ist der Weg davor, bis die Prüfung erfolgreich abgeschlossen ist. Das dauert eben oft sehr lang. Und man braucht Zeit und Geduld. Einstellen muss man sich auf ca. 2 bis 3 Jahre insgesamt, bis der Rest der Familie nachgeholt werden kann. Wohnung, Schule für die Kinder, etc. müssen ja auch organisiert werden. So ist momentan unsere Erfahrung.
Ja, nach der Anerkennung sind 36 Monate im Vertrag festgesetzt. Wer eher gehen möchte, muss die Kosten dann anteilig zurückzahlen. Diese werden vorher grob zusammengefasst. Wenn, wie wir es nun hatten, eine Schwangerschaft dazwischen liegt, wird es ausgesetzt und eben verlängert. Ob das dann rechtlich funktioniert, kann ich leider noch nicht sagen. Aber Reisende kann man eben schlecht aufhalten. Daher ist es wichtig, die Pflegekräfte gut zu integrieren und kontinuierlich neue Kräfte willkommen zu heißen und zu qualifizieren. Aktuell haben zwei Mitarbeiter/innen den Wunsch, nach den drei Jahren ins Krankenhaus zu wechseln. Das ist dann leider so, wir haben ihnen hoffentlich genug Rüstzeug mitgegeben und ein anderer Arbeitgeber in Deutschland kann davon profitieren. Sie haben uns in den drei Jahren aber auch tatkräftig unterstützt und weitere Anerkennungsschüler befinden sich gerade im Antragsverfahren.