Die Betreuung von Firmenkunden und die Gestaltung gesunder Arbeit ist in der Philosophie der Barmer fest verankert. Um Trends noch frühzeitiger zu erkennen, Entwicklungen vorzutreiben und die Rahmenbedingungen aktiv zu gestalten, hat die Barmer das Corporate Health Board gegründet. Der Expertenrat mit derzeit zehn renommierten Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Unternehmen tagt zweimal im Jahr gemeinsam mit der Barmer. Hier werden die Erkenntnisse aus der Wissenschaft mit den Belangen und Erfahrungen aus der Praxis sowie Impulsen aus politischen Gremien zusammengebracht.
Um Arbeit gesund zu gestalten sind Unternehmen auf wissenschaftliche Evidenz angewiesen. Diese gemeinsam mit Partnern zu erarbeiten und für Firmen nutzbar zu machen, ist ein Hauptfokus meiner Arbeit.
Stephan Böhm ist Professor für Diversity Management und Leadership und Direktor des Center for Disability and Integration an der Universität St. Gallen. Er studierte und promovierte an der Universität St. Gallen, der HEC Lausanne, der University of Stellenbosch sowie der Oxford University. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Mitarbeiterführung, des Personals- sowie des Diversitätsmanagements. Insbesondere beschäftigt er sich mit beruflicher Inklusion sowie den gesundheitlichen Effekten der Digitalisierung und Flexibilisierung von Arbeit. Stephan Böhm hat zahlreiche Artikel in führenden Fachzeitschriften veröffentlicht und eine Vielzahl von Forschungspreisen gewonnen. Als Berater ist er für Organisationen aller Branchen tätig, die er unter anderem zur Entwicklung agiler, inklusiver und gesunder Führung berät.
Den Themen Gesundheit, arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren sowie der Gestaltung betrieblicher Rahmenbedingungen in einer sich stark verändernden Arbeitswelt mit entsprechender Führungskultur, um gesund zu bleiben, galt immer schon mein besonderes Augenmerk. Ich freue mich meine Erfahrung in das Barmer Corporate Health Board einbringen zu können.
Franz Donner ist Rechtsanwalt mit dem Schwerpunkt Arbeitsrecht und war über 30 Jahre in leitender Funktion in der ZEISS Gruppe, zuletzt 10 Jahre als Konzernpersonalleiter im Top Management tätig. Dort gestaltete er Businesslösungen mit Personalbezug und entwickelte moderne und innovative Arbeitsbedingungen. Von 2022 bis 2024 brachte er seine langjährigen Erfahrungen in den „Rat der Arbeitswelt“ ein, den er in dieser Zeit auch als Sprecher vertrat. 2024 wurde er zum alternierenden Vorstandsvorsitzenden der BG ETEM (Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse) gewählt und in den Vorstand des ddn. (Das Demographie Netzwerk e.V.) berufen, das Impulse zu gesellschaftlichen und betrieblichen Themen gibt, um die Arbeitswelt in Anbetracht des demografischen Wandels zu gestalten. Des Weiteren ist Franz Donner Of Cousel bei PuschWahlig Workplace Law am Standort Berlin.
Gesundheit und Arbeitssicherheit werden in Unternehmen durch eine echte Integration der Themen auf ein neues Level gebracht.
Als Sportwissenschaftler hat sich Christof Groß schon zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn unter anderem als Projektmanager beim BVPG (Bundesverband Prävention und Gesundheitsförderung e.V) mit Fragen zur Entwicklung der Gesundheit im betrieblichen Umfeld befasst und dies auch 2007 mit dem Zertifikatsstudium Betriebliches Gesundheitsmanagement an der Universität Bielefeld begleitet. 2008 wechselte er zur Deutschen Telekom AG, war dort zwei Jahre Betrieblicher Gesundheitsmanager bei der T-Mobile und weitere 10 Jahre Manager im Bereich Health & Safety. Seit 2020 verantwortet er als Leiter Safety Management die Arbeitssicherheit bei der Deutschen Telekom. Seit 2023 ist Christof Groß ebenfalls Mitglied des Vorstandes der BG Verkehr, der Berufsgenossenschaft für die Verkehrswirtschaft, Post-Logistik und Telekommunikation.
Gesunde Arbeit muss bei allen Beschäftigten möglich werden. Gesunde und menschengerechte Arbeit steht und fällt mit der konkreten Arbeitsgestaltung vor Ort und stärkt nicht nur die persönliche Lage der Beschäftigten und Unternehmen im Wettbewerb, sondern vor allem den Standort Deutschland in Zeiten steigenden Fachkräfte- und Arbeitskräftebedarfs.
André Große-Jäger war von 1989 bis 2024 im Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Als Referatsleiter betreute er dort die Aufgabenbereiche „Gesundheitliche Auswirkungen des Wandels der Arbeit, Arbeitsstättenrecht, Digitale Transformation“. Damit verbunden waren die Initiierung und Betreuung von Forschungs- und Forschungsanwendungsprojekten zu ökonomischen, sozialen und unternehmenskulturellen Aspekten von gesunder und zukunftsfähiger Arbeit, Kooperation und Gremienarbeit mit relevanten Stakeholdern im Bereich gesundheitserhaltender und mitarbeiterorientierter Unternehmenskultur, als auch die Entwicklung, Erprobung und Evaluation entsprechender Instrumente und Methoden.
Unsere Forschung zeigt: man kann so viel in den Betrieben zur Förderung von Gesundheit und Arbeitsfähigkeit machen, es hilft den Beschäftigten und sie schätzen dies. Aber leider erhalten gerade die, die diese Förderung am meisten benötigen, noch längst nicht genug davon.
Prof. Dr. Hans Martin Hasselhorn ist Facharzt für Arbeitsmedizin und seit 2015 Inhaber des Lehrstuhls für Arbeitswissenschaft an der Bergischen Universität Wuppertal. Er leitet mit seinem Team die lidA Studie (lidA = leben in der Arbeit), in der der wechselseitige Einfluss von Arbeit, Gesundheit und Erwerbsteilhabe in der älteren Erwerbsbevölkerung in Deutschland untersucht wird.
Die Gestaltung gesunder Arbeitsplätze ist einer der wesentlichen Garanten für den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit. Es sollte mit vereinten Kräften daran gearbeitet werden, die Mythen und Ängste rund um das Thema in den Betrieben zu beseitigen und den Spalt zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und der praktischen Umsetzung zu überbrücken.
Jessica Lang studierte Diplom-Psychologie an der Universität Mannheim und promovierte dort im Februar 2007 an der Fakultät für Sozialwissenschaften. Seit Juni 2017 leitet sie das Lehr- und Forschungsgebiet für Betriebliche Gesundheitspsychologie am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen University. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die objektive Messung psychischer Belastungen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung und die gesundheitlichen Auswirkungen ungünstiger Arbeitsbelastungen. Seit 2018 ist sie Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin e.V. Im August 2021 wurde Jessica Lang als Wissenschaftlerin in den Ausschuss für Sicherheit und Gesundheit des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales berufen.
Eine Verzahnung von Gesundheitsmanagement und Arbeitsschutz führt zu einer bereichernden Perspektivvielfalt!
Schon seit ihrem berufsbegleitenden Master in Prävention und Gesundheitsmanagement hat Joanna Schaub die Frage bewegt, wie ein nachhaltiges Gesundheitsmanagement in Unternehmen gewährleistet werden kann. Zahlreiche Fortbildungen im Arbeitsschutz haben ihr deutlich gemacht, dass es essentiell ist, Prozesse zu entwickeln, welche die Prinzipien beider Bereiche integrieren – Gesundheitsmanagement und Arbeitsschutz. Als Personalreferentin, Gesundheitsmanagerin und Vertretung im Arbeitsschutz arbeitet Joanna Schaub seit 2022 bei der Firma WMU GmbH. Nach Kleinunternehmen in Hamburg und dem Großkonzern BMW AG in München, liegt das nun mittelständige Unternehmen im schönen Hann. Münden sowohl geographisch als auch mit seiner Mitarbeiteranzahl genau dazwischen.
Die Arbeitsplätze bilden weltweit das größte Präventionssetting. Gute Arbeit fördert Gesundheit. Schlechte Arbeit macht krank – und belastet die Gesamtgesellschaft.
Andreas Tautz ist Facharzt für Arbeitsmedizin und engagiert sich seit vielen Jahren für das Thema Gesundheitsmanagement. Neben der Tätigkeit als Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin ist er in Gremien, wie z. B. des Chief Health Officer Forums des Weltwirtschaftsforums, der Selbstverwaltung der gesetzlichen Krankenversicherung und Arbeitsgruppen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales aktiv. Er ist Chief Medical Officer der DHL Group und besitzt einen Lehrauftrag für Arbeitsmedizin an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn.
Andreas Tautz wurde 2024 zum Sprecher des Corporate Health Boards ernannt.
Angesichts von immer schneller ablaufenden Transformationsprozessen ist es essentiell, dass BGM-Aktivitäten partizipativ zusammen mit den Beschäftigten flexibel an die Schnelllebigkeit der Arbeitswelt und die neuen Arbeitsformen angepasst werden.
Frau Prof. Dr. Susanne Völter-Mahlknecht hat seit 2024 die Leitung des Institutes und Lehrstuhls für Arbeits-, Sozial- und Präventionsmedizin an der Georg-August-Universität Göttingen inne. Die Fachärztin für Arbeitsmedizin und für Haut- und Geschlechtskrankheiten war zuvor sechs Jahre Direktorin des Instituts und Lehrstuhls für Arbeitsmedizin an der Charité - Universitätsmedizin Berlin sowie davor als Ärztliche Leiterin des Bereiches Arbeitsmedizin sowie als kommissarische Leiterin des Bereichs Sozialmedizin und Health Management am Universitätsklinikum Tübingen tätig. Als Sachverständige verstärkt Prof. Dr. Susanne Völter-Mahlknecht verschiedene fachliche Gremien und ist u.a. im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin (DGAUM), gehört dem Ausschuss für Arbeitsmedizin (AfAMed) des BMAS an und ist Mitglied der AG „Zukunft der Arbeit nach Corona“ an der Leopoldina.
Die Arbeitswelt leistet durch eine gute, menschengerechte Arbeitsgestaltung einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit von Beschäftigten. Darüber hinaus ist sie ein wichtiges Setting für ergänzende Angebote der Gesundheitsförderung und Prävention. Wichtig ist dabei die sinnvolle Bündelung aller Maßnahmen in einem umfassenden und integrativen Betrieblichen Gesundheitsmanagement.
Uta Wegewitz studierte Ernährungswissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena sowie Gesundheitswissenschaften an der Berlin School of Public Health. Ihre Promotion absolvierte sie im Bereich Ernährungsmedizin an der Universität Potsdam und am Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke. Anschließend war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesinstitut für Risikobewertung. Seit 2010 arbeitet Uta Wegewitz in der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) und leitet dort den Fachbereich Arbeit und Gesundheit. Sie forscht aktuell zu Themen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements, insbesondere zu nachhaltigen Return to Work-Strategien, Früherkennung psychischer Erkrankungen und Vernetzung von Versorgungssystem und Arbeitswelt.