Social health beschreibt den Zustand des sozialen Wohlbefindens im Arbeitskontext. Um ihn zu erreichen gilt es, Verhaltensweisen und Arbeitsbeziehungen zu entwickeln, um die Anforderungen von Erreichbarkeit und Abgrenzung, Autonomie und Eingebundenheit sowie Produktivität und Erholung erfolgreich zu gestalten.
Physical health, mental health, social health
Wenn wir Gesundheit hören, denken wir automatisch an Körper und Seele. Die physische Gesundheit (physical health) umfasst die körperliche Verfassung in voller Bandbreite zwischen der reinen Abwesenheit von Krankheiten bis hin zum Fitnessniveau. Die seelische Gesundheit (mental health) beschreibt einen Zustand des psychischen Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten kann.
Unser Gesundheitssystem ist auf diese beiden Dimensionen ausgerichtet. Mit der vorliegenden Studie ergänzen wir diese durch eine weitere relevante Dimension, die besonders im Kontext der Flexibilisierung der Arbeit an Bedeutung zunimmt: social health. Wie wichtig gelingende soziale Beziehungen für unser Wohlbefinden sind, merken wir oft erst, wenn sie fehlen. Gerade jetzt, wo ein Großteil von uns sich von den täglichen Begegnungen am Arbeitsplatz, der Kaffeeküche, dem Aufzug getrennt sieht, wird uns bewusst, was fehlt.
Welche Auswirkungen der Umzug von persönlichen Beziehungen und Kommunikation auf digitale Kanäle hat, werden wir in naher Zukunft erleben. Und weil Beziehungen zu unseren Mitmenschen, seien es Familie oder Kollegen, für unser Lebensglück erwiesenermaßen notwendig sind, sind sie es auch für unsere Gesundheit.
Was bedeutet social health im Arbeitskontext?
Die Digitalisierung und ihre gesundheitlichen Auswirkungen beeinflussen unsere Arbeitskultur und unser soziales Miteinander vom Kleinsten bis ins Größte, den Einzelnen, die Arbeit mit Kollegen im Team sowie ganze Unternehmen beziehungsweise Organisationen. In der Gesundheitsforschung rückt das soziale Miteinander als wichtiger Faktor in den Fokus.
Social health ergänzt somit einen zentralen, bisher jedoch deutlich untererforschten Bereich des Gesundheitsbegriffs, der in der vorliegenden Studie in Bezug auf die Gesundheit von Beschäftigten in ihrem Arbeitskontext beleuchtet wird. social health@work beschreibt einen Zustand des sozialen Wohlbefindens im Arbeitskontext, bei welchem Personen gesunde Verhaltensweisen und Arbeitsbeziehungen entwickeln und nutzen, um das Spannungsfeld von Erreichbarkeit und Abgrenzung, Autonomie und Eingebundenheit sowie Produktivität und Erholung erfolgreich und gesund zu gestalten. Es geht im wahrsten Sinne um eine gesunde Balance.