Leben heißt lernen. Die richtigen Unterstützungsangebote können in Zusammenhang mit mobiler Arbeit Unsicherheiten und Barrieren abbauen und Fähigkeiten stärken. Von Hilfen zur Kommunikation über Team- und Selbstorganisation bis zur effizienteren Gestaltung von Workflow und Performance. Eins ist dabei sicher: Je besser die Unterstützung für mobiles Arbeiten von Unternehmensseite ist, desto höher die Akzeptanz und die Sicherheit der Beschäftigten in der neuen virtuellen Arbeitskultur. Wie die folgenden Analysen zeigen, decken sich die Bedürfnisse der Beschäftigten sowie die Angebote der Unternehmen jedoch nicht immer.
Digital auf dem neuesten Stand? Deutschlands Unternehmenskultur unter der Lupe
Wie steht es mit dem Reifegrad der Digitalisierung eines Unternehmens? Corona hat diese Umstellung extrem beschleunigt, quasi einen landesweiten Laborversuch erzwungen. Und der war zumeist erfolgreicher, als alle erwartet haben. Unsere fünf Phasen helfen beim Einordnen.
In der Widerstandsphase findet keine virtuelle Arbeit statt und es ist nicht geplant, virtuell zu arbeiten.
In der Vorbereitungsphase wurde die Entscheidung, dass Beschäftigte virtuell arbeiten sollen, bereits getroffen, findet jedoch noch nicht statt.
In der Umsetzungsphase befindet sich das Unternehmen auf dem Weg zum angestrebten Sollzustand an digitalem Arbeiten und hat erste konkrete Maßnahmen etabliert.
In den folgenden Phasen der Virtualisierung und der vollen Virtualität erreichen Unternehmen den für sie höchstmöglichen Zustand an virtueller Zusammenarbeit. Dies kann bis zu 100% der Arbeitszeit in rein virtuellen Teams bedeuten.
Jeder Wandel ist am Anfang schmerzhaft
Auf der Organisationsebene sind die Unterschiede zwischen den Unternehmen sehr ausgeprägt. Während manche Firmen sich noch in einer Phase des Widerstands gegenüber der Virtualisierung befinden, nutzen andere deren Vorteile schon umfassend.
Wie bei jedem Wandel kann der Beginn hier als schmerzhaft empfunden werden, Unsicherheit und Erschöpfung in der Belegschaft können steigen. Ebenso zeigt sich jedoch, dass sich in den späteren Phasen der Umsetzung und Virtualisierung diese Empfindungen verändern und die Beschäftigten über weniger Konflikte, bessere Gesundheit und mehr Performanz berichten.
Konkret zeigen in der Befragung mobile Beschäftigte, die in Organisationen tätig sind, die sich in der Vorbereitungsphase befinden, im Vergleich zu Befragten, deren Organisation sich in der Widerstandsphase befindet, eine im Durchschnitt um 8,7% höhere Unsicherheit, 2,1% höhere Erschöpfung, 10,8% höhere Konflikte zwischen Arbeit und Privatem, aber auch 2,7% höhere Produktivität während mobiler Arbeit (im Vergleich zur Arbeit im Büro). In den drei weiteren Phasen kehrt sich dieser Trend dann um.
Mobile Beschäftigte, die in Organisationen tätig sind, die bereits volle Virtualität erlangt haben, zeigen 15,8% weniger Unsicherheit, 13,1% weniger Erschöpfung, 11,1% weniger Konflikte zwischen Arbeit und Privatleben und 6,2% mehr Produktivität im Vergleich zu Beschäftigten in der Widerstandsphase. Alle Ergebnisse hierzu lesen Sie im Studienbericht.
Fazit: Was Unternehmen auf dem Weg in die Arbeitswelt 4.0 tun sollten
Für Unternehmen gilt es, den Beschäftigten frühzeitig die Angst zu nehmen und eine klare „Fahrtrichtung“ hin zur Arbeitswelt 4.0 vorzugeben. Hierfür zentral ist die passgenaue Unterstützung der Belegschaft, unter anderem durch eine adäquate technische Ausstattung, Schulungen zum Selbstmanagement, klare Absprachen und Regeln im Team sowie durch Führungskräftetrainings.
Eine Mehrheit der Befragten wünscht sich diese Maßnahmen. Sind sie vorhanden, so sind die potenziellen Auswirkungen auf Zufriedenheit, Gesundheit und Leistung klar messbar. Zudem gelingt der digitale Wandel hin zu einer virtuell arbeitenden Organisation umso schneller und erfolgreicher.