Wer zum Hautarzt oder zur Orthopädin geht, weiß oft gar nicht, was die Leistungserbringenden für die Behandlung abrechnen. Ein digitales Angebot der Barmer gibt Einblick.
Gesundheit ist unermesslich wertvoll – für den Einzelnen aber auch die Gesellschaft. Die weltweiten Ausgaben für das Gesundheitswesen wachsen auch deshalb schneller als der Rest der Weltwirtschaft. In der Schweiz, Norwegen, den USA und Dänemark beispielsweise, die zu den reichsten Ländern der Welt gehören, zählen deshalb auch die Gesundheitsausgaben pro Kopf zu den international höchsten.
Eine kostenintensive Versorgung ist dabei aber nicht zwingend eine bessere. Nirgendwo zum Beispiel ist Gesundheit so teuer wie in den USA. Mit 10.948 US-Dollar pro Kopf lagen die Ausgaben 2020 dort weit vor denen anderer Länder. Die durchschnittliche Lebenserwartung ist dennoch in Norwegen, der Schweiz, Dänemark und auch in Deutschland höher.
In Deutschland ist Gesundheit ein Vertrauensgut. Die Gesundheitsleistungen sind ein komplexes Netz aus Dienstleistungen und gesetzlich Versicherte haben nur wenig Einblick, was diese im Einzelfall kosten. Meist wissen sie nicht, was Ärzte und andere Leistungserbringer für sie abrechnen. Indirekt ist ihnen aber durchaus bewusst, dass Gesundheit nicht kostenlos sein kann.
Die Barmer setzt sich für ein transparenteres Gesundheitssystem ein – zum Beispiel, indem sie Patientinnen und Patienten mit dem Barmer-Kompass Einblick in den aktuellen Bearbeitungsstatus von Krankengeld oder Zahnersatz gibt. Oder indem sie ihnen mit der Barmer-Kliniksuche hilft, ein geeignetes Krankenhaus zu finden. Mit der Kostenübersicht ist nun ein neuer digitaler Service dazugekommen. Versicherte können damit unkompliziert nachvollziehen, wann sie bei welchem Arzt welche Untersuchung oder Behandlung wahrgenommen haben und was dafür abgerechnet wurde. Die Daten erfassen einen Zeitraum von vier Jahren.
Die persönliche Kostenübersicht ist – passwortgeschützt und datenschutzkonform – jederzeit im Online-Bereich Meine Barmer oder in der Barmer-App abrufbar. Bei den Versicherten stößt das Angebot bereits auf viel Interesse: Im Juni und Juli haben diese den Dienst jeweils über 56.000 Mal aufgerufen. Damit ist die Barmer ihrem Ziel ein Stück näher: das Gesundheitssystem zugänglicher und die Patientinnen und Patienten informierter und damit souveräner zu machen.
- World Health Organization: Countries are spending more on health, but people are still paying too much out of their own pockets
- Handelsblatt: Das sind die zehn reichsten Länder der Welt
- OECD: Health spending
- statista: Average life expectancy in selected countries as of 2020
Mehr Daten für eine bessere Versorgung
Die Barmer arbeitet daran, Versorgungslücken im Gesundheitswesen sichtbar zu machen. Das Institut für Gesundheitssystemforschung schafft die Datenbasis dafür.
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