Mann am Schreibtisch reibt sich den schmerzenden Nacken
Stress

Stresssymptome: Warnsignale des Körpers bei Stress

Lesedauer unter 4 Minuten

Redaktion

  • Barmer

Qualitätssicherung

  • Nele Peerenboom (Psychiaterin, PhD)

Unser Körper kann gut mit Stress umgehen – wenn dieser in Maßen auftritt. Chronischer Stress kann jedoch schwerwiegende Folgen für den menschlichen Körper haben.

Welche körperlichen Symptome treten bei Stress auf?

Viele körperliche Leiden haben eine gemeinsame Ursache: chronischen Stress und den dadurch konstant hohen Level an Stresshormonen. Bei auftretenden Stresssymptomen kann der Griff zu freiverkäuflichen Medikamenten als schnelle Lösung erscheinen. Langfristig ist jedoch die gezielte Anpassung von Denk- und Verhaltensmustern nachhaltiger, um das individuelle Stresslevel zu reduzieren und so auch stressbedingte körperliche Probleme zu überwinden.

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Muskelverspannungen

Bei Stress spannen sich die Muskeln reflexartig an. Ist der Stress vorbei, entspannen die Muskeln wieder. Doch bei chronischem Stress sind die Muskeln dauerhaft angespannt. Betrifft es die Schulter- und Nackenpartie, dann sind häufig Spannungskopfschmerzen die Folge. Auch Schmerzen im Rücken können mit Stress in Verbindung stehen.

Spannungskopfschmerzen

Stress kann sich auch in Form von Spannungskopfschmerzen äußern. Das liegt daran, dass bei chronischem Stress auch die Muskeln im Nacken und Halsbereich dauerhaft angespannt sind.

Besser ist es, die angespannten Muskeln durch leichte Dehnübungen zu lockern. Das geht sogar am Schreibtisch. Auch Ausdauersport – und dazu zählt schon ein flotter Spaziergang an der frischen Luft – kann Stresshormone abbauen und vorbeugend gegen Kopfschmerzen wirken. Entspannungstechniken wie die Progressive Muskelrelaxation können ebenfalls Erleichterung bringen.

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Kurzatmigkeit

Psychologischer Stress kann sich in Kurzatmigkeit und schneller Atmung äußern. Gesunde Menschen haben dadurch eher keine Probleme. Gefährlicher ist es für Personen, die bereits an Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale oder COPD leiden. Auch akuter Stress, wie der Tod einer nahestehenden Person, kann Atemnot auslösen.

Richtig Atmen: Fünf Atemübungen gegen Stress

Atmen scheint selbstverständlich. Doch die richtigen Atemtechniken sind wichtiger als angenommen und beeinflussen die eigene Gesundheit auf vielfältige Weise.

Erhöhter Puls und Blutdruck

Bei akutem Stress schlägt das Herz schneller und kräftiger. Die Blutgefäße, die die großen Muskeln versorgen, erweitern sich. Der Blutdruck steigt. Kurzfristig ist diese Reaktion sinnvoll, denn so ist unser Körper optimal auf Angriff oder Flucht vorbereitet. Wenn der Stress aber chronisch ist und die Stresshormone sowie der Blutdruck lange Zeit erhöht sind, kann das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall steigen.

Magen-Darm-Beschwerden

Vielen Menschen schlägt Stress auf den Magen: Denn Darm und Gehirn stehen über das sogenannte vegetative Nervensystem in ständigem Austausch miteinander. Stress kann diese Kommunikation beeinflussen und zu Magenschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung führen. 

Auch das Mikrobiom des Darms kann durch Stress durcheinandergeraten, was sich wiederum auf unsere Stimmung auswirken kann. Besonders bei chronischem Stress führen bei manchen Menschen die ständig erhöhten Stresshormone dazu, dass wir mehr essen als wir eigentlich sollten. Das kann schnell zu Übergewicht führen.

Frau mit Spannungskopfschmerzen sitzt mit Laptop auf dem Wohnzimmerfußboden.

Spannungskopfschmerzen gehören zu den häufigsten Symptomen bei anhaltendem Stress. Leichte Dehnübungen können bei akuten Spannungskopfschmerzen durch Stress Linderung verschaffen.

Unterscheiden sich die Stresssymptome bei Frauen und Männern?

Männliches Reproduktionssystem

Chronischer Stress kann die Produktion von Testosteron abschwächen. Dadurch sinkt die Libido. Es kann auch zu erektiler Dysfunktion bis hin zur Impotenz kommen. Auch die Qualität des Spermas kann unter chronischem Stress leiden.

Weibliches Reproduktionssystem

Auch bei Frauen kann Stress einen Verlust der Libido verursachen. Zudem können hohe Stresslevel dazu führen, dass die Menstruation ausbleibt, sich verschiebt, schmerzhafter oder generell unregelmäßiger wird. Stress kann dadurch auch die Empfängnis erschweren. Chronischer Stress vor und während der Schwangerschaft erhöht darüber hinaus die Wahrscheinlichkeit, an einer postpartalen Depression zu erkranken. 

Das ungeborene Baby leidet ebenfalls unter dem mütterlichen Stress. Es kann zu Entwicklungsverzögerungen oder Störungen in der Mutter-Kind-Bindung nach der Geburt kommen.

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Welche psychischen Symptome zeigen sich bei Stress?

Eine ständige Überforderung schadet auch unserer Psyche. Wer sich über längere Zeit seinen Aufgaben nicht gewachsen fühlt, erlebt oft anhaltende Erschöpfung, innere Unruhe oder Schlafprobleme. Chronischer Stress kann zudem das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen einschließlich Panikattacken erhöhen. Überforderung im Job oder im Privatleben äußert sich häufig auch in einem Burnout.

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Zur Vorbeugung können gezielte Maßnahmen beitragen – etwa regelmäßige Bewegung, die Nutzung digitaler Stressbewältigungsangebote oder der Besuch von berufsbezogenen Beratungsstellen. Sollten psychische Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, ist es aber wichtig, ärztliche oder psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

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