Fast jeder kennt sie, keiner will sie – Spannungskopfschmerzen. Doch was tun, wenn der Schädel mal wieder dröhnt und die Schläfen pochen? Neben Schmerztabletten gibt es auch noch andere, ganz natürliche Mittel und Methoden, um dem Schmerz die Stirn zu bieten.
Sind Spannungskopfschmerzen gefährlich?
Laut der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft leiden etwa 90 Prozent der Menschen mit Kopfschmerzen entweder an Migräne oder an Spannungskopfschmerzen. Das mag für die Betroffenen im ersten Moment kein Trost sein, hat aber zur Konsequenz, dass sich viele Experten mit dem Thema beschäftigt haben. Daraus resultiert die gute Nachricht: In den allermeisten Fällen sind Spannungskopfschmerzen aus medizinischer Sicht nicht gefährlich.
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Welche Ursachen und Auslöser haben Spannungskopfschmerzen?
Schmerzgeplagte wünschen sich verständlicherweise dennoch schnelle Hilfe. Der Griff zur Schmerztablette ist verführerisch, meist aber nicht nötig. Ein erster Behandlungsansatz ist die Ursachenforschung. "Um herauszufinden, was die Beschwerden verursacht, können Betroffene ein Kopfschmerztagebuch führen. Treten die Schmerzen beispielsweise immer unmittelbar nach dem Aufstehen auf, könnten nächtliches Zähneknirschen oder Schnarchen die Ursache sein. Auch muskuläre Verspannungen, eine Sehschwäche oder eine Lebensmittelunverträglichkeit lösen häufig Spannungskopfschmerzen aus", erklärt Heidi Günther, Apothekerin bei der BARMER. In diesen Fällen können Hilfsmittel wie Zahnschiene oder Brille beziehungsweise Sport und eine Ernährungsumstellung helfen.
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Sofortmaßnahmen: So lösen Sie Spannungskopfschmerzen
Langfristig versprechen Entspannungstechniken und Ausdauersportarten gute Erfolge im Kampf gegen die lästigen Spannungskopfschmerzen. Bei akuten Schmerzattacken haben sich laut Günther die folgenden Tipps bewährt:
- Ausreichend trinken: Klingt banal, ist aber wirksam, vorausgesetzt, es wird Wasser getrunken. Denn häufig ist auch Wassermangel ein Kopfschmerzauslöser, weil neben Muskeln und Organen vor allem das Gehirn nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird.
- Pfefferminzöl: Einfach einige Tropfen verdünntes Pfefferminzöl auf Stirn und Schläfen reiben und warten, bis der Schmerz nachlässt. Nachdem in Studien nachgewiesen werden konnte, dass 77 Prozent der Probanden nach der Anwendung auf eine Schmerztablette verzichten konnten, hat die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin diese Empfehlung in ihre Leitlinien aufgenommen.
- Bewegung an der frischen Luft: Ein Spaziergang an der frischen Luft fördert die Durchblutung und sorgt dafür, dass der Kopf mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird.
- Selbstmassage: Das Massieren der Schmerzpunkte reduziert den Druck. Diese Punkte sitzen an den Schläfen oder an der Stirn und lassen sich problemlos selbst massieren. Nach etwa 30 Sekunden eine kurze Pause machen und anschließend beliebig oft wiederholen.
- Wärme oder Kälte: Ein warmes Bad oder eine heiße Dusche können Verkrampfungen lösen und so den Schmerz lindern. Manchen Patienten hilft es auch, mit der warmen Luft eines Föhns über Hinterkopf, Nacken und Schultern zu kreisen. Genauso wirksam kann aber auch ein Kältereiz sein. Entweder nur einen kalten Waschlappen auf die Stirn legen oder einmal kalt abduschen. Ob Wärme oder Kälte besser hilft, muss jeder selbst ausprobieren.
Bei sehr starken Kopfschmerzen ist ein gelegentlicher Griff zu einer Kopfschmerz-Tablette okay. Welche die richtige ist, wissen Arzt oder Apotheker. Kehren die Schmerzen immer wieder, ist das ein Fall für einen Arzt.
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Gut zu wissen: Expertinnen und Experten unterscheiden bei Spannungskopfschmerzen je nach Dauer und Häufigkeit des Auftretens zwischen episodischen und chronischen Formen. Der in der Regel leichte bis mittelstarke Schmerz tritt häufig auf beiden Seiten der Schläfen auf. Eine Schmerzattacke kann in manchen Fällen schon nach einer halben Stunde wieder vergehen, aber auch einige Tage andauern.