- Schmerzmittel richtig einnehmen: Dosierung, Dauer und Anwendung
- Wie werden Schmerzmittel dosiert?
- In der Apotheke wurden Zahlen auf die Verpackung geschrieben. Was bedeutet das?
- Wie werden Schmerzmittel angewendet?
- Was ist bei Schmerzpflastern zu beachten?
- Wie lange kann man Schmerzmittel einnehmen?
- Wenn Sie Ihr Arzneimittel nicht aus der Verpackung bekommen
- Wenn Sie neben Schmerzmitteln weitere Medikamente nehmen müssen
- Schmerzmittel und Blutdrucksenker
- Schmerzmittel und Glukokortikoide
- Schmerzmittel und Beruhigungsmittel
- Schmerzmittel und Blutverdünner
- Wenn Sie Schmerzmittel nehmen müssen und eine chronische Erkrankung haben
- Herzinsuffizienz
- Niereninsuffizienz
- Schmerzmittel und Alkohol
- Warum Alkohol die Wirkung von Schmerzmitteln beeinflusst
- Was ist bei der Einnahme von starken Schmerzmitteln zu beachten?
- Warum sind bei einigen Schmerzmitteln Abführmittel wichtig?
- Schmerzmittel richtig entsorgen
Hin und wieder mal eine Kopfschmerztablette einzunehmen, ist für viele nichts besonderes. Andere müssen regelmäßig Medikamente gegen starke Schmerzen nehmen. Wie Sie typische Fehler bei der Einnahme von Schmerzmitteln vermeiden und Wechselwirkungen reduzieren.
Schmerzmittel richtig einnehmen: Dosierung, Dauer und Anwendung
Wie werden Schmerzmittel dosiert?
Für die richtige Dosierung bei Schmerzmitteln ist nicht nur die Höchstdosis wichtig. Auch das Einhalten der Mindestdosis ist notwendig, damit überhaupt ein schmerzlindernder Effekt erzielt wird.
Für die am häufigsten eingesetzten rezeptfreien Wirkstoffe gilt:
Wirkstoff | Mindestdosis | Höchstdosis pro Einnahme | Tägliche Höchstdosis |
---|---|---|---|
ASS | 500 mg | 1.000 mg | 3.000 mg |
Diclofenac | 25 mg | 25 mg | 75 mg |
Ibuprofen | 200 mg | 400 mg | 1.200 mg |
Naproxen | 250 mg | 500 mg | 750 mg |
Paracetamol | 500 mg | 1.000 mg | 4.000 mg |
Werden die Wirkstoffe auf Rezept verordnet, werden je nach ärztlicher Empfehlung auch höhere Dosierungen eingesetzt.
Auch bei ASS entscheidet die Dosis
Acetylsalicylsäure (ASS) wird in niedriger Dosierung zur Blutverdünnung verwendet. Erst in höherer Dosierung ist sie fiebersenkend, entzündungshemmend und schmerzlindernd. Wenn Sie ASS täglich zur Blutverdünnung einnehmen, sollte die Dosis nicht einfach erhöht werden, um die Kopfschmerzen zu bekämpfen. Besprechen Sie am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, auf welchen Wirkstoff Sie in diesem Fall zurückgreifen können. Sie können sich dann das entsprechende Medikament für Ihre Hausapotheke besorgen und haben es für den Fall der Fälle parat.
In der Apotheke wurden Zahlen auf die Verpackung geschrieben. Was bedeutet das?
Wenn auf der Verpackung Zahlen wie 1 – 1– 1 oder 2 – 0 – 0 stehen, handelt es sich um Dosierungsangaben. Die Zahlen stehen für die Anzahl Tabletten oder Kapseln, die Sie morgens – mittags – abends einnehmen sollten. Wenn es wichtig ist, ob Sie die Tabletten vor, mit oder nach dem Essen einnehmen müssen, bekommen Sie auch dazu einen entsprechenden Hinweis.
Wie werden Schmerzmittel angewendet?
Medikamente gibt es in vielen verschiedenen Formen: als Tabletten, Kapseln, Tropfen und mehr.
Viele Schmerzmittel werden geschluckt. Am besten verwendet man dafür reichlich Wasser.
Einige Tabletten dürfen bei einem empfindlichen Magen oder aufgrund der Eigenschaften des Wirkstoffs oder des Medikaments nur nach dem Essen eingenommen werden, andere wiederum müssen auf jeden Fall vor dem Essen geschluckt werden. Sie sind dann oft magenfreundlich umhüllt, so dass auch Menschen mit Magenproblemen die Schmerzmittel vertragen und keine Magenschmerzen als unerwünschte Nebenwirkungen auftreten.
Es gibt aber noch andere unterschiedliche Varianten zur normalen Tablette. Es gibt Brausetabletten, Sublingualtabletten, Pflaster und vieles mehr. In Ihrer Apotheke wird man Sie genau beraten, wie die unterschiedlichen Darreichungsformen richtig angewendet werden. Auch für spezielle Situationen, wenn beispielsweise unterwegs kein Wasser verfügbar ist, gibt es hilfreiche Alternativen.
Was ist bei Schmerzpflastern zu beachten?
- Tauschen: Bevor ein neues Pflaster aufgeklebt wird, muss das alte entfernt werden.
- Reinigen: Nach dem Abziehen des Pflasters die Hände mit reichlich Wasser abwaschen.
- Abwechseln: Die gleiche Hautstelle sollte sieben Tage lang nicht erneut verwendet werden.
- Nicht rasieren: Das Pflaster auf unbehaarte Haut kleben. Die Haut aber nicht rasieren, weil dabei kleine Verletzungen entstehen können, über die größere Wirkstoffmengen als gewünscht in das Blut übergehen.
- Einplanen: Am besten den Tag im Kalender eintragen, wann das Pflaster gewechselt werden muss.
- Vorbereiten: Vor der Anwendung die Haut mit reichlich Wasser reinigen und trocknen.
- Nicht einseifen: Das Reinigen der Haut mit Seife sowie die Pflege mit Ölen, Kosmetika, Alkohol oder anderen Mitteln, die die Haut reizen oder verändern, sollte vermieden werden, da dann mehr Wirkstoff vom Pflaster in die Blutbahn gelangt. Ansonsten ist das Duschen mit dem Pflaster möglich, weil es wasserfest ist.
- Nicht teilen: Die Pflaster dürfen nicht geteilt werden.
- Nicht saunieren: Wenn sich die Haut erwärmt, wird mehr Wirkstoff vom Körper aufgenommen. Daher sind während der Therapie Sauna und Sonnenbäder tabu. Auch sollte keine Heizdecke, Wärmeflasche oder Fön den Bereich, auf dem das Pflaster klebt, erwärmen.
- Sicher wegwerfen: Gebrauchte Pflaster können mit dem Hausmüll entsorgt werden. Da sie allerdings noch Restmengen des Wirkstoffs enthalten, müssen sie kindersicher weggeworfen werden. Am besten dafür das Pflaster in der Mitte falten und die Klebeseite zusammenkleben.
Wie lange kann man Schmerzmittel einnehmen?
Wenn Sie Schmerzmittel von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt verordnet bekommen, wird die Therapie mit Ihnen genau besprochen.
Wenn Sie sich Schmerzmittel selbst kaufen, gilt die Faustregel, dass sie maximal vier Tage hintereinander und nicht mehr als zehn Tage im Monat angewendet werden sollten. Tabletten gegen Migräne sollten nicht länger als zehn Tage im Monat eingenommen werden.
Wenn Sie Ihr Arzneimittel nicht aus der Verpackung bekommen
Gerade bei Schmerzmitteln gibt es sehr unterschiedliche Verpackungen, die nicht immer leicht zu öffnen sind. Lassen Sie sich dazu gerne in Ihrer Apotheke beraten. Einige Beispiele hierzu.
- Schmerzmittel können kindersicher verpackt sein.
- Es gibt Tablettenblister, bei denen die Tabletten nicht herausgedrückt werden, sondern die Folie des Blisters abgezogen wird.
- Für ein Nasenspray mit Fentanyl gibt es für Patientinnen und Patienten einen speziellen Leitfaden für die sichere Entnahme und Anwendung des Arzneimittels.
- Für motorisch eingeschränkte Patientinnen und Patienten gibt es viele Hilfsmittel, die das Öffnen erleichtern, z.B. Tablettenausdrücker oder Öffnungshilfen für Schraubverschlüsse.
Wenn Sie neben Schmerzmitteln weitere Medikamente nehmen müssen
Viele Schmerzmittel werden, wie andere Medikamente, auch in der Leber verstoffwechselt oder treten mit denselben Enzymen in Interaktion. Daher kann es zu einer Konkurrenzsituation mit Wechselwirkungen kommen. Wirkstoffe können stärker oder länger wirken, weil sie langsamer abgebaut werden, während andere weniger wirksam werden. Möglich ist auch, dass sich die Nebenwirkungen der einzelnen Wirkstoffe verstärken.
Daher ist es wichtig, alle Medikament im Überblick zu haben. Medikamente, die nur kurzfristig oder als Dauertherapie eingesetzt werden, können im Medikationsplan und der elektronischen Patientenakte gespeichert werden.
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Schmerzmittel und Blutdrucksenker
Eine Wechselwirkung mit schwerwiegenden Folgen kann die gleichzeitige Einnahme eines Schmerzmittels sein, das zu den nicht steroidalen Antiphlogistika und Antirheumatika (NSAR) zählt, mit entwässernden Mitteln und Blutdrucksenkern (ACE-Hemmern). Diese Kombination, die im Englischen als „Triple Whammy“ bezeichnet wird, kann zu akutem Nierenversagen führen.
Schmerzmittel und Glukokortikoide
Die gleichzeitige Einnahme von Glukokortikoiden und nicht steroidalen Antiphlogistika und Antirheumatika (NSAR) können zu einer verstärkten Reizung der Magenschleimhaut führen. Ärztinnen und Ärzte werden daher zusätzlich Protonenpumpenhemmer (PPI) wie Omeprazol oder Pantoprazol verordnen, die die Magenschleimhaut schützen.
Wer nur kurzfristig ein rezeptfreies Schmerzmittel benötigt, sollte sich im Vorfeld beim Arzt oder in der Apotheke erkundigen, welches Schmerzmittel geeignet ist.
Schmerzmittel und Beruhigungsmittel
Wenn Schmerzmittel aus der Klasse der Opioide verordnet werden, kann die gleichzeitige Einnahme von beruhigenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder Z-Substanzen zu schweren Nebenwirkungen führen, die Krankenhauseinweisungen erfordern und lebensbedrohlich sein können. Zu den Benzodiazepinen zählen zum Beispiel Diazepam und Lorazepam. Z-Substanzen sind beispielsweise Zolpidem, Zopiclon und Zaleplon.
Schmerzmittel und Blutverdünner
Die nicht steroidalen Antiphlogistika und Antirheumatika (NSAR) können über ihren Wirkungsmechanismus zu einer gereizten Magenschleimhaut führen. Dieser Effekt wird verstärkt, wenn Blutverdünner eingenommen werden müssen. Sind Schmerzmittel notwendig, werden Ärztinnen und Ärzte daher häufig sogenannte Protonenpumpenhemmer (PPI) zusätzlich verordnen. Die Wirkstoffe Omeprazol und Pantoprazol gehören dazu. Sie helfen, die Magenschleimhaut vor Blutungen zu schützen. Aber auch wer nur kurzfristig etwas gegen Schmerzen benötigt, sollte sich Rat bei seiner Ärztin oder seinem Arzt einholen.
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Wenn Sie Schmerzmittel nehmen müssen und eine chronische Erkrankung haben
Herzinsuffizienz
Die nicht steroidalen Antirheumatika und Antiphlogistika (NSAR) können insbesondere in höheren Dosierungen eine Herzinsuffizienz verschlechtern. Dann kann unter Umständen sogar ein Krankenhausaufenthalt notwendig werden. Dies gilt auch für die kurzfristige Einnahme. Wer unter Herzinsuffizienz leidet und sich rezeptfreie Schmerzmittel kaufen möchte, sollte daher unbedingt zunächst mit seiner Ärztin oder seinem Arzt reden.
Niereninsuffizienz
Nicht steroidale Antirheumatika und Antiphlogistika (NSAR) verschlechtern die Nierendurchblutung und damit die Nierenfunktion. Wenn die Funktion der Nieren eingeschränkt ist, können NSAR zu einem akuten Nierenversagen führen. Wer unter Schmerzen leidet, sollte daher mit seiner Ärztin oder seinem Arzt besprechen, welches Schmerzmittel eingenommen oder auf Vorrat für die Hausapotheke gekauft werden darf.
Schmerzmittel und Alkohol
Alkohol zeigt mit vielen Medikamenten Wechselwirkungen. Als Faustregel für die Einnahme von Schmerzmitteln gilt:
- Wer nur kurzfristig, z.B. bei Kopfschmerzen, ein leichtes Schmerzmittel benötigt, muss auf Alkohol nicht gänzlich verzichten.
- Wer regelmäßig und über eine längere Zeit, z.B. wegen Rückenschmerzen, Schmerzmittel benötigt, sollte auf Alkohol verzichten oder auf alkoholfreie Alternativen umsteigen.
- Für Patientinnen und Patienten, die starke Schmerzmittel wie Opioide oder begleitend Antidepressiva benötigen, ist Alkohol tabu. Bei alkoholfreien Alternativen ist zu beachten, dass diese noch einen Restalkoholgehalt haben können.
Warum Alkohol die Wirkung von Schmerzmitteln beeinflusst
Alkohol beeinflusst die Freigabe des Wirkstoffs
Alkohol ist für viele Wirk- und auch Hilfsstoffe ein gutes Lösungsmittel. Wenn diese Stoffe aus der Arzneiform herausgelöst werden, steht der Wirkstoff dem Körper direkt in seiner gesamten Menge zur Verfügung. Dies kann besonders bei retardierten Schmerzmitteln, die den Wirkstoff über eine längere Zeit verteilt abgeben sollen, nicht nur zu Überdosierungen führen. Da die schmerzstillende Wirkung kürzer ist, sind die Schmerzen auch schneller wieder da. Retardierte Schmerzmittel tragen in ihrem Namen häufig den Zusatz „retard“ oder eine Abkürzung wie „ret.“.
Alkohol hat die Eigenschaft, die Magenentleerung zu verzögern. Dadurch bleiben die Schmerzmittel länger im Magen. Bei einigen Schmerzmitteln führt dies dazu, dass anstelle der langsamen und regelmäßigen Freisetzung währen der Magen-Darm-Passage bereits im Magen eine große Wirkstoffmenge auf einmal freigesetzt wird.
Alkohol reizt den Magen
Alkohol reizt die Magenschleimhaut, was zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt führen kann. Bei einem übermäßigen Genuss können sich auch Magen-Darm-Geschwüre bilden. Mediziner nennen diese Geschwüre gastrointestinale Ulzera. Alkohol verstärkt den Effekt von Schmerzmitteln, die eine Nebenwirkungen auf die Magenschleimhaut haben. Zu diesen Arzneimitteln zählen die nicht steroidalen Antiphlogistika und Antirheumatika (NSAR) wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen und Diclofenac.
Werden die NSAR nur kurzfristig eingenommen und wenn keine sonstigen medizinischen Gründe dagegensprechen, ist mäßiger Alkoholkonsum möglich. Dabei kann noch beachtet werden, dass Wein aufgrund seines natürlichen Säuregehalts den Magen stärker reizt als Bier.
Alkohol kann Leber und Niere schädigen
Alkohol wird in der Leber über verschiedene Enzyme abgebaut und kann die Leber besonders bei über- und regelmäßigem Konsum schädigen.
Wird zu viel Alkohol über eine längere Zeit getrunken, beginnt ein abbauendes Enzym auf Hochtouren zu laufen. Dieses Enzym ist auch an dem Abbau von Paracetamol beteiligt. Beim Abbau von Wirkstoffen können die Stoffwechselprodukte auch schädigend sein. Werden diese toxischen Produkte nur in kleinen Mengen gebildet, kommt der Körper damit weitestgehend zurecht. Sie werden ausgeschieden oder weiter abgebaut. Da beim schnellen Abbau von Paracetamol allerdings gravierende Mengen einer leberschädigenden Substanz gebildet werden, kann dies lebensbedrohlich werden.
Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken, an einer Alkoholsucht leiden oder deren Leber geschädigt ist, sollten daher Paracetamol möglichst nicht oder nur in Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt einnehmen. Ansonsten ist mäßiger Alkoholkonsum während der Therapie mit Paracetamol erlaubt.
Wird der Wirkstoff Diclofenac regelmäßig angewendet, kann die Leber auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Genuss von Alkohol erhöht das Risiko und sollte daher möglichst vermieden werden. Wenn therapeutisch sinnvoll, können Salben, Cremes oder Gele mit Diclofenac verwendet werden. Werden diese gezielt an der schmerzenden Stelle aufgetragen, ist das Risiko einer Leberschädigung geringer.
Übermäßiger und auch regelmäßiger Alkoholkonsum kann außerdem die Niere schädigen. Schmerzmittel, die insbesondere über die Nieren ausgeschieden werden, wie Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac, Ibuprofen oder Naproxen belasten die Nieren zusätzlich.
Auch wenn Medikamente mit diesen Wirkstoffen rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind, sollte der Alkoholkonsum während der Einnahme eingeschränkt werden.
Alkohol wirkt auf das zentrale Nervensystem ein
Alkohol dämpft das zentrale Nervensystem. Da Opioide wie Morphin oder Fentanyl den gleichen Effekt haben, verstärkt sich deren Nebenwirkung, wenn Alkohol während der Therapie getrunken wird. Patientinnen und Patienten sind unkonzentriert, müde und benommen. Bei jüngeren Menschen kann dies beispielsweise im Beruf gefährlich sein, wenn schwere Maschinen bedient werden müssen, während bei älteren Patientinnen und Patienten die Gefahr besteht, dass sie schneller stürzen.
Riskant ist dieser Effekt nicht nur, weil die Müdigkeit zunimmt, sondern auch, weil das Atemzentrum gedämpft wird und es zu einem lebensbedrohlichen Atemstillstand kommen kann. Die Wechselwirkung kann auch auftreten, wenn Antidepressiva wie Mirtazapin, Amitriptylin, Citalopram und Duloxetin in der Schmerztherapie eingesetzt werden. Alkohol sollte daher während der Therapie tabu sein.
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Was ist bei der Einnahme von starken Schmerzmitteln zu beachten?
Besonders bei starken Schmerzmittel können sich Patientinnen und Patienten auch in der richtigen Dosierung müde, schwindelig oder benommen fühlen. Werden zusätzlich Arzneimittel zur Behandlung weiterer Erkrankungen eingenommen, können sich die genannten unerwünschten Wirkungen noch verstärken.
Tätigkeiten, bei denen eine hohe Konzentration wichtig ist, sind dann nur eingeschränkt oder gar nicht möglich. Autofahren sollten beispielsweise nur gut eingestellte Patientinnen und Patienten und nur nach ärztlicher Beratung.
Warum sind bei einigen Schmerzmitteln Abführmittel wichtig?
Schmerzmittel, die zu den Opioiden zählen, führen aufgrund ihres Wirkungsmechanismus zu einer verzögerten Magen- und Darmentleerung. Eine unerwünschte Wirkung ist daher eine Verstopfung, medizinisch Obstipation genannt. Die Verstopfung ist häufig noch von Blähungen, einem Völlegefühl, Bauchschmerzen, Sodbrennen sowie Übelkeit und Erbrechen begleitet.
Da die Verstopfung solange besteht, wie das Medikament eingenommen wird, ist es notwendig, dass Sie begleitend Abführmittel einnehmen. Ärztin und Arzt dürfen in diesem Fall das Abführmittel auf Kassenrezept verordnen.
Wenn gewöhnliche Abführmittel nicht helfen, werden spezielle Abführmittel wie Naloxegol, Methylnaltrexon oder Naldemedin verordnet, die gezielt zur Behandlung der durch Opioide ausgelösten Verstopfung zugelassen sind.
Schmerzmittel richtig entsorgen
Schmerzmittel werden, wie andere Medikamente, über den Hausmüll entsorgt. Besonders wenn Kinder mit im Haushalt leben, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Medikamente oder Reste nicht aus der Mülltonne herausgenommen werden können. Beispielsweise bietet es sich bei Wirkstoffpflastern an, das Pflaster mit der Klebfläche nach innen zu falten.
Um das Grundwasser zu schonen, sollten alte Medikamente nicht über die Toilette oder das Waschbecken entsorgt werden. Das gilt auch dann, wenn es sich um flüssige Medikamente handelt. Tropfen, Säfte und Ampullen werden ebenfalls über den Restmüll entsorgt. Manche Apotheken bieten den Service an, nicht mehr gebrauchte oder abgelaufene Medikamente zu sammeln und zu entsorgen. Verpflichtet sind sie dazu allerdings nicht.