Jeder Dritte schnarcht im Schlaf, besonders betroffen sind Männer. Doch auch bei Frauen nimmt die Häufigkeit mit dem Alter zu – und mit steigendem Gewicht. Welche Ursachen das Schnarchen hat, wann es gefährlich wird und wie man es vermindern kann, erfahren Sie in diesem Artikel.
Zuerst eine gute Nachricht: Die Rhonchopathie, so der medizinische Begriff für Schnarchen, ist für die Gesundheit meist ungefährlich. Der Schnarcher selbst merkt sein "Sägen" oft gar nicht. Trotzdem beeinflusst es die Tiefschlafphasen, so dass eine nächtliche Erholung ausbleiben kann. Auch der Partner hat oft keinen geruhsamen Schlaf. Besonders lautes und unregelmäßiges Schnarchen kann zudem ein Anzeichen für Atmungsstörungen sein. Vor allem wiederholte Atemstillstände – die sogenannte Schlafapnoe – sollten ärztlich untersucht werden.
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Wie entsteht Schnarchen?
Die typischen Schnarchgeräusche können gleich an mehreren Stellen im oberen Atemweg entstehen. Immer wenn die Luft beim Atmen auf einen Widerstand trifft, führt dies zu einer mehr oder weniger lauten Vibration des weichen Gewebes im Mund- und Rachenraum: Vor allem an den Engstellen des Atemwegs, wie an den Mandeln, dem Zungengrund oder dem Gaumensegel, an dem das Zäpfchen hängt. Wenn der Körper im Schlaf entspannt und die Muskeln erschlaffen, wird der Rachenraum grundsätzlich etwas enger.
Liegt man dann noch auf dem Rücken, klappt der Unterkiefer nach unten, die Zunge rutscht nach hinten in den Rachen und verengt damit den Atemweg. Auch eine große Zunge oder verdickte Mandeln verkleinern den Rachenraum und können zum Schnarchen führen.
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Wie kann eine Schlafapnoe ausgeschlossen werden?
Wenn der Atem beim Schnarchen öfters für mehrere Sekunden aussetzt, kann dies zu einem Sauerstoffmangel führen – und das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen wie beispielsweise Bluthochdruck und Schlaganfälle erhöhen. Wer stark und unregelmäßig schnarcht, sollte daher unbedingt einen Arzt aufsuchen, um eine gefährliche Schlafapnoe auszuschließen.
Welche Ursachen gibt es für das Schnarchen?
Alles was den Atemweg im Schlaf einengt, kann für Schnarchen sorgen: Egal ob eine Milbenallergie, ein Schnupfen mit angeschwollenen Nasenschleimhäuten, Polypen oder eine chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen. Auch anatomische Ursachen sind möglich, wie ein zu kleiner Unterkiefer, eine vergrößerte Rachenmandel, eine verformte Nasenscheidewand oder ein verlängerter weicher Gaumen mit vergrößertem Zäpfchen.
Da Muskeln und Gewebe im Laufe der Jahre erschlaffen, nimmt das Schnarchen zudem im Alter an Häufigkeit und Lautstärke zu. Dann fangen auch Frauen an zu schnarchen, die zuvor durch eine höhere Menge an weiblichen Hormonen davor geschützt waren. Eine weitere häufige Ursache ist Übergewicht. Dies hängt mit dem vermehrten, oft zu elastischem Fettgewebe und einer höheren Vibrationsfläche am Hals zusammen. Doch auch Schlaftabletten oder abendlicher Alkoholkonsum senken die Muskelspannung und können Schnarchgeräusche verstärken.