Eine junge Frau trinkt ein Glas Wasser am Bett und ein junger Mann hat den Arm um sie gelegt
Schlaf

Schlafmittel: Was Sie beachten sollten

Lesedauer unter 3 Minuten

Redaktion

  • Jörg Mucke (Medical Writer, Content Fleet GmbH)

Qualitätssicherung

  • Dr. Clara Neuhaus (Molekularbiologin, Content Fleet GmbH)

Drei wichtige Infos zu Schlafmitteln

Hilfe bei Schlafproblemen

Die Präparate sollen bei Schlafproblemen infolge von Angst, innerer Unruhe oder Panikattacken helfen. Rezeptpflichtige Schlafmittel dürfen maximal vier Wochen eingenommen werden.

Diese Nebenwirkungen beachten

Insbesondere rezeptpflichtige Schlafmittel können Tagesmüdigkeit und Erschöpfungszustände verursachen, was unter anderem zu gefährlichen Sturzverletzungen führen kann.

Schlafmittel langsam absetzen

Menschen, die rezeptpflichtige Schlafmittel über einen längeren Zeitraum genommen haben, sollten die Dosis unter ärztlicher Anleitung langsam reduzieren.

Schlafmittel gibt es auf Rezept und freiverkäuflich. Sie wirken im Gehirn und sorgen für einen besseren Schlaf. Allerdings ist die Einnahme von verschreibungspflichtigen Schlafmitteln häufig mit Nebenwirkungen verbunden. Sie sollten daher generell nur eingenommen werden, wenn es unbedingt notwendig ist – und dann auch nur über einen kurzen Zeitraum.

Was sind Schlafmittel?

Schlafmittel können entweder synthetisch hergestellt werden oder auf pflanzlichen Wirkstoffen basieren. Die meisten synthetischen Schlafmittel sind verschreibungspflichtig, das heißt, für sie ist ein Rezept erforderlich. Zu dieser Wirkstoffgruppe zählen die sogenannten Benzodiazepine, wie beispielsweise Oxazepam und Diazepam, sowie die Z-Substanzen wie Zolpidem oder Zopiclon.

Wann kommen rezeptpflichtige Schlafmittel zum Einsatz?

Verschreibungspflichtige Schlafmittel wie Benzodiazepine und Z-Substanzen können unter anderem zur kurzfristigen Behandlung von Schlafstörungen verordnet werden. Sie kommen aber auch bei Angstzuständen und Muskelverspannungen zum Einsatz. Durch die Mittel schlafen Betroffene zwar kurzfristig besser, bei einer länger andauernden Einnahme können jedoch Unruhezustände, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen und weitere Nebenwirkungen auftreten.

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Was sind Nebenwirkungen von verschreibungspflichtigen Schlafmitteln?

Insbesondere bei längerfristiger Einnahme können als Nebenwirkungen Tagesmüdigkeit und Erschöpfungszustände auftreten. In der Folge sind Sturzverletzungen möglich. Auch die Gefahr einer Abhängigkeit besteht. Wegen der beschriebenen Risiken wurde die Anwendungsdauer von Schlafmitteln wie Benzodiazepine und Z-Substanzen durch die Arzneimittel-Richtlinie grundsätzlich auf vier Wochen begrenzt.

Nur in medizinisch begründeten Ausnahmefällen kann der Arzt oder die Ärztin betroffenen Patienten und Patientinnen Schlafmittel auch über einen längeren Zeitraum verordnen. Ob ein solcher Einzelfall vorliegt, entscheidet der Arzt oder die Ärztin.

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Wichtig: Absetzen von Schlafmitteln nach Langzeitgabe 

Wenn verschreibungspflichtige Schlafmittel bereits über einen längeren Zeitraum eingenommen wurden, sollten die Medikamente nicht von heute auf morgen abgesetzt werden.

Patientinnen und Patienten sollten daher nach Langzeitgebrauch in ärztlicher Absprache die Dosis ihrer Medikamente schrittweise reduzieren. Das verringert das Risiko von Entzugssymptomen und der damit verbundenen Rückfallgefahr. Betroffene berichten, dass sie nach erfolgreicher Entwöhnung das Leben in allen seinen Facetten wieder intensiver und realer erleben. Diese Erfahrung wird als sehr positiv bewertet und die Erfolgsquote ist hoch.

Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte stimmen einen individuellen Entwöhnungsplan mit den betroffenen Patienten und Patientinnen ab.

Rezeptfreie Schlafmittel

Neben den Schlafmitteln auf Rezept gibt es auch freiverkäufliche Präparate gegen Schlafstörungen. Wenn Sie unter Schlafstörungen leiden, sollten Sie vor Einnahme solcher Schlafmittel ärztlichen Rat einholen oder sich in der Apotheke beraten lassen.

In Deutschland zählen drei Gruppen zu den freiverkäuflichen Schlafmitteln. 

Antihistaminika

Antihistaminika beeinflussen den körpereigenen Botenstoff Histamin und kommen häufig zur Behandlung von Allergien zum Einsatz. Sie können aber auch Müdigkeit erzeugen, da sie Andockstellen für Histamin im Hirn blockieren. Antihistaminika als Schlafmittel sind mit den Wirkstoffen Diphenhydramin und Doxylamin freiverkäuflich. Ihre schlaffördernde Wirkung ist wissenschaftlich belegt. Jedoch ist zu beachten, dass die Einnahme umstritten ist, da Antihistaminika zu Nebenwirkungen wie Beeinträchtigungen des Reaktionsvermögens, Verdauungsproblemen und Schwindel führen können. Bei älteren Menschen tritt bei zu hoher Dosierung unter Umständen Verwirrtheit auf.

Pflanzliche Schlafmittel

Pflanzliche Schlafmittel wie Baldrian, Passionsblume, Melisse und Hopfen sind als Tabletten, Saft, Tees und Badezusätze erhältlich. Für ihre Wirksamkeit fehlen abschließende wissenschaftliche Belege, aber ihre Einnahme gilt weitestgehend als unbedenklich. Es gibt keine Hinweise darauf, dass sie abhängig machen, und nur wenige bekannte Nebenwirkungen. So können manche Baldrianmittel in seltenen Fällen Übelkeit auslösen. 

Präparate mit Melatonin

Der Botenstoff Melatonin regelt im menschlichen Körper den Schlafrhythmus. Als Wirkstoff in Medikamenten ist er rezeptpflichtig, in Deutschland ist aber nur ein Präparat zugelassen. Anders verhält es sich mit Melatonin in Nahrungsergänzungsmitteln. Diese unterliegen weniger strikten Regelungen, weshalb solche Weichgummis, Kapseln und Inhalationssprays freiverkäuflich sind. Sowohl diese Art der Vermarktung als auch die Wirksamkeit der Präparate ist sehr umstritten. Aufgrund der geringen Wirksamkeit wird die Anwendung von Melatonin bei Schlafstörungen nicht empfohlen. 

Weiterführende Informationen

Literatur

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