Klimaschutz ist Gesundheitsschutz. In der betrieblichen Gesundheitsförderung und Prävention setzt die Barmer deshalb verstärkt auf Maßnahmen, die gleichzeitig gut für Umwelt und Klima sind.
Es ist nicht selbstverständlich, dass alle Beteiligten bei einem Projekt gleichermaßen ihre Ziele erreichen. Passiert es, spricht man von einer Win-Win-Situation. Denn bei Win-Win verliert niemand. Alle gewinnen. Geht es um die betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention, integriert die Barmer das Thema Klimaschutz in ihre Angebote. Dies hat den Vorteil, dass es dabei auch viel zu gewinnen gibt: Einerseits profitieren die Teilnehmenden davon, die etwas für ihre Gesundheit tun. Aber auch das Klima wird geschützt. Win-Win.
Mit nachhaltigen Maßnahmen Gesundheit fördern
Für Firmen ist die Gesundheit ihrer Beschäftigten eine wichtige Ressource. Betriebliche Gesundheitsförderung kann dazu beitragen, diese Gesundheit zu erhalten und zu fördern. Die Barmer unterstützt Unternehmen dabei, die passenden Maßnahmen für ihre Mitarbeitenden zu finden und zu etablieren. Das können beispielsweise Workshops für Führungskräfte oder zur gesunden Ernährung im Berufsalltag sein, Ergonomie-Beratungen oder Impulsvorträge über den Umgang mit Stress. Klima- und Umweltschutz würden dabei zusehends relevanter, sagt Solveig Wessel, bei der Barmer Teamleitung Betriebliches Gesundheitsmanagement für Firmenkunden. „Wir haben alle Maßnahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung unter die Lupe genommen und überlegt, wie wir diese nachhaltiger ausrichten können.“
Aufs Rad steigen und Emissionen einsparen
Ein Beispiel dafür ist die Radbonus Challenge, die die Barmer mit im Firmenangebot Gesundheit hat. Über die kostenlose Radbonus-App zählen die Mitarbeitenden der teilnehmenden Firmen ihre geradelten Kilometer. Dabei motiviert nicht nur das Gemeinschaftsgefühl: Die App rechnet die gefahrenen Strecken auch in eingesparte CO2-Emissionen um. Im gewählten Zeitraum – die Challenge dauert zwischen vier Wochen und einem Jahr – kommt da einiges an zusätzlicher körperlicher Aktivität und an CO2-Einsparung zusammen. Ebenfalls einen nachhaltigen Anreiz schafft die Barmer Moving App, die den Teilnehmenden verschiedene Bewegungsübungen anbietet. Dieses aktiviert die Faszien, lockert und stärkt die Muskulatur und bringt so Flexibilität zurück, die am Schreibtisch gern mal verloren geht. Als Dankeschön für die regelmäßige Teilnahme werden von der Kooperationspartnerin eigeninitiativ Mangroven aufgeforstet. So trägt die gewonnene Beweglichkeit auch dazu bei, von der Abholzung betroffene Regionen zu regenerieren.
Ernährung, die Ressourcen schont und die Gesundheit schützt
Im Bereich Ernährung bietet der Vortrag „Zukunft auf dem Teller – So geht nachhaltige Ernährung“ Orientierung beim Einkauf: Welche Produkte sind regional und saisonal? Und welche leckeren Alternativen gibt es für tierische Produkte? Eine Ernährungsumstellung könne mehrere Vorteile bringen, so Solveig Wessel. „Wer in Maßen Fleisch und Milchprodukte konsumiert und pflanzliche Alternativen in die eigene Ernährung einbaut, tut etwas für die eigene Gesundheit und schont zugleich Ressourcen und Klima.“
Workshops stärken die mentale Gesundheit
Ein weiterer Aspekt der Betrieblichen Gesundheitsförderung: die psychische Gesundheit. Klima-Angst zum Beispiel ist ein relativ neues Phänomen, das insbesondere junge Menschen betrifft. Hier setzt zum Beispiel das Angebot „Don't worry, be green“ an, welches die Barmer speziell für Auszubildende entwickelt hat. Es dreht sich um die Frage, wie sich das eigene Handeln nicht nur im Privaten, sondern auch im beruflichen Alltag nachhaltiger gestalten lässt. Denn sich zu engagieren kann ein gutes Mittel gegen Ohnmachtsgefühle sein.
Individuelle Beratung für fast 5.000 Firmen
Dies sind nur einige Beispiele betrieblicher Gesundheitsförderung der Barmer. „Wir führen pro Jahr etwa 9.000 Maßnahmen in fast 5.000 Unternehmen durch“, sagt Solveig Wessel. „Jeder Maßnahme geht eine Analyse und individuelle Beratung voraus, um herauszufinden, welchen Bedarf die Firma hat.“
Neben Unternehmen berät die Barmer aber auch Kitas, Schulen, Kommunen und natürlich ihre Versicherten zu Prävention und Gesundheitsförderung. Christine Witte, bei der Barmer Teamleitung für den Bereich Prävention und Selbsthilfe: „Klimaschutz und Klimaanpassung werden für unsere Präventionsangebote zusehends relevanter.“ Um die eigenen Mitarbeitenden dafür zu sensibilisieren, kooperiert die Barmer derzeit mit der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG). Anfang 2024 startete ein gemeinsames internes Weiterbildungsangebot. Geschult werden alle Mitarbeitenden der Krankenkasse, die beratend im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung tätig sind.
Interne Schulung mit der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG)
„KLUG bringt die fachliche Qualifikation und das Wissen zum Thema Klimaschutz und Klimaanpassung mit. Gemeinsam loten wir aus, welche Möglichkeiten wir als Krankenkasse haben, um das Thema Klimawandel und Gesundheit in unsere Präventionsangebote noch besser einzubinden“, so Witte. Entscheidend sei dabei, dass die Barmer-Mitarbeitenden auf die jeweiligen Umstände und Bedürfnisse eingingen. „In einer Kita beispielsweise stellen sich schließlich ganz andere Fragen als in einer Verwaltungseinrichtung.“ Die Schulung sei jedoch kein reines Lernprogramm: Die Teilnehmenden sollen gemeinsam Aktivitäten entwickeln und diese dann in die Praxis übertragen. „Ziel ist es, nicht nur über neue Maßnahmen zu sprechen, sondern diese auch umzusetzen, die Ergebnisse zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen.“
Bis Mitte 2025 sollen rund 170 Barmer-Mitarbeitende das mit KLUG erarbeitete Programm durchlaufen. Christine Witte ist überzeugt, dass die Schulung den Blick der Teilnehmenden dafür schärft, dass Klimaschutzmaßnahmen auch die Gesundheit schützen. „Ein gesundes Leben gibt es nur auf einem gesunden Planeten. Als Krankenkasse möchten wir vermitteln, dass der Einsatz dafür für alle ein Gewinn ist. Und zwar ein persönlicher Gewinn, aber natürlich auch ein Gewinn für das Klima.“
Gemeinsam vor Hitze schützen
Hitzewellen beeinträchtigen die Gesundheit erheblich. Gesundheitswesen und Gesellschaft arbeiten zusammen an Schutzmaßnahmen.
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