- Auf einen Blick
- Was ist Lupus erythematodes?
- Welche Symptome treten bei Lupus erythematodes auf?
- Ursachen und Risikofaktoren: Wie entsteht die Lupus-Krankheit?
- Wie häufig ist Lupus erythematodes?
- Wie verläuft die Lupus-Krankheit und wie hoch ist die Lebenserwartung?
- Lupus-Diagnose: Wie erkennen Ärztinnen und Ärzte die seltene Krankheit?
- Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Lupus erythematodes?
- Lupus erythematodes: Wie kann ich vorsorgen?
- Hilfreiche Links
Lupus erythematodes ist eine seltene Autoimmunerkrankung. Hierbei greift das Immunsystem die Strukturen des eigenen Körpers an, was zu schweren Entzündungen der Haut und anderer Organe führen kann. Lupus ist zwar nicht heilbar, aber eine entsprechende Behandlung kann den Verlauf der Erkrankung abmildern und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern.
Auf einen Blick
- Symptome: Lupus kann sich sehr unterschiedlich bemerkbar machen. Häufig ist Lupus durch entzündliche Hautrötungen gekennzeichnet, insbesondere durch eine schmetterlingsförmige Rötung im Gesicht. Es kann aber auch zu Hautausschlägen an anderen Körperregionen kommen.
- Ursachen & Risikofaktoren: Die genaue Ursache von Lupus ist bisher unbekannt. Es gibt jedoch verschiedene Faktoren, die möglicherweise zur Entstehung beitragen und bestimmte Merkmale, die bei Lupus auftreten – zum Beispiel Blutmarker.
- Häufigkeit: Lupus ist eine seltene chronische Erkrankung. Laut Robert Koch-Institut (RKI) erkranken jedes Jahr zwei bis acht von 100.000 Personen am systemischen Lupus erythematodes (SLE). Das ist der Krankheitstyp, bei dem die Beschwerden mehrere Organe betreffen können.
- Verlauf: Lupus verläuft häufig in Schüben. Der Krankheitsverlauf ist individuell unterschiedlich.
- Diagnose: Die Lupus-Diagnose ist nicht einfach und erfordert viele Untersuchungen. Oft kommen Betroffene wegen einzelner Beschwerden in die Hausarzt- oder Hautarztpraxis. Bei Verdacht auf Lupus ist eine rheumatologische Spezialistin oder ein solcher Spezialist hinzuzuziehen.
- Therapie: Die Lupus-Krankheit lässt sich nicht heilen. Deshalb zielt die Behandlung vor allem darauf ab, die Beschwerden zu lindern und das Immunsystem zu regulieren. Häufig ist eine Kortison-Therapie angezeigt.
- Vorsorge & Früherkennung: Eine spezielle Früherkennung oder Vorsorgeuntersuchung gibt es nicht. Bei Menschen, die an Lupus erkrankt sind, können bestimmte Maßnahmen helfen, Schübe zu verhindern – dazu gehören das Vermeiden von Stress, der Verzicht auf Alkohol und Nikotin, Schutz vor Sonnenlicht, regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung.
Was ist Lupus erythematodes?
Lupus erythematodes ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, bei der sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet. Bei einem gesunden Menschen reagiert die Immunabwehr auf Krankheitserreger, also fremde Bakterien oder Viren. Dabei spielen bestimmte Eiweiße eine wichtige Rolle, sogenannte Antikörper oder auch Immunoglobuline. Ein Problem bei Lupus erythematodes: Die Erkrankten bilden auch Antikörper, die körpereigene Strukturen fälschlicherweise als fremd einstufen. Sie aktivieren folglich das Immunsystem, den eigenen Körper anzugreifen. Die Medizin spricht hierbei von Autoantikörpern.
Über das Blut verbreiten sich diese Autoantikörper im gesamten menschlichen Organismus. Das kann zu Entzündungen der verschiedensten Organe führen, zum Beispiel der Haut.
Häufig ist die Lupus-Krankheit durch entzündliche Hautrötungen gekennzeichnet, besonders typisch: eine schmetterlingsförmige Rötung auf Wangen und Nasenrücken. Davon abgeleitet wird die Autoimmunerkrankung auch als Schmetterlingskrankheit bezeichnet. Die Hautausschläge können auch andere Körperregionen betreffen – oder vollständig ausbleiben.
Der lateinische Begriff „lupus“ heißt übersetzt „Wolf“. Hintergrund: Mit dem Abheilen der entzündeten Hautstellen im Gesicht bilden sich Narben. Bei deren Anblick kamen den Menschen früher oft Wolfsbisse in den Sinn, weshalb der Volksmund die Krankheit auch als „Wolfskrankheit“ bezeichnete. Das Wort „erythematodes“ bedeutet „gerötet“.
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Leiden Sie an rötlichem Hautausschlag oder Gelenkschmerzen? Das muss kein Lupus sein, denn diese Erkrankung ist selten. Am besten suchen Sie eine Hausarztpraxis auf, um den Beschwerden auf den Grund zu gehen. Mit der Barmer Arztsuche finden Sie schnell und einfach eine Allgemeinmedizinerin oder einen Allgemeinmediziner in Ihrer Nähe.
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Welche Symptome treten bei Lupus erythematodes auf?
Das Krankheitsbild des Lupus erythematodes umfasst eine Vielzahl an möglichen Symptomen, die aber nicht bei jeder erkrankten Person auftreten. Lupus-Symptome können entweder nur die Haut (kutan) oder aber auch andere Organe beziehungsweise den gesamten Körper (systemisch) betreffen. Dementsprechend unterscheiden Fachleute zwischen zwei Hauptvarianten:
Kutaner Lupus erythematodes (KLE)
Beim kutanen Lupus treten vielfältige Hautveränderungen auf. Zudem unterscheidet die Medizin verschiedene Unterformen der kutanen Lupus-Erkrankung. Neben dem Gesicht und der Kopfhaut können diese Hautveränderungen auch andere Körperregionen betreffen, zum Beispiel den Rumpf, die Mundschleimhaut oder die Streckseiten der Extremitäten (Ellenbogen, Vorderseiten der Knie).
Zu den möglichen Symptomen des KLE gehören:
- Eine Hautrötung, die Wangen und Nase betrifft, und deren Form an einen Schmetterling erinnert (Schmetterlingserythem)
- Scheibenförmige, leicht schuppende Hauterhebungen (Plaques), die innen deutlich blasser und nach außen hin rötlicher erscheinen
- Rötungen oder Verdunkelungen der Haut
- Lichtempfindlichkeit der Haut, ähnlich wie bei einer Sonnenallergie
- Knötchenbildungen, Schwellungen und Verhornungen der Haut
- Wunden oder Geschwüre in der Mundschleimhaut
- Haarausfall
Die Lichtempfindlichkeit der Haut ist der Grund dafür, dass viele der Hautveränderungen an Körperstellen auftreten, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind.
Systemischer Lupus erythematodes (SLE)
Während beim kutanen Lupus vor allem die Haut von Entzündungen betroffen ist, zeigen sich die Symptome des SLE auch an anderen Organen.
Zusätzlich zu den oder anstatt der beschriebenen Hautveränderungen können beim systemischen Lupus beispielsweise auftreten:
- Gelenkschmerzen oder -schwellungen wie bei einer Arthrose
- Muskelschmerzen
- Fieber
- Müdigkeit
- Abgeschlagenheit, Migräne und Konzentrationsstörungen
- Übelkeit, Durchfall
- Trockene Augen
- Schaumiger Urin, Blut im Urin
- Ungewollter Gewichtsverlust
- Durchblutungsstörung der Finger bei Kälte (Raynaud-Syndrom)
- Schmerzen beim Atmen (zum Beispiel bei einer Lungenfellentzündung oder einer Herzbeutelentzündung infolge des SLE)
Wenn der systemische Lupus das Nervensystem befällt, können außerdem diese Symptome auftreten:
- Kopfschmerzen
- Depressionen
- Psychosen
- Krampfanfälle
- Missempfindungen oder Sehstörungen
Ursachen und Risikofaktoren: Wie entsteht die Lupus-Krankheit?
Lupus erythematodes wird weder durch Vererbung noch durch Ansteckung übertragen. Welche Ursachen genau zu der chronischen Autoimmunerkrankung führen, ist unbekannt.
Bei der Krankheitsentstehung spielen vermutlich verschiedene Faktoren eine Rolle. Es kommen genetische, hormonelle, immunologische, infektiologische und Umwelteinflüsse in Betracht.
Es gibt außerdem Risikofaktoren, die den Ausbruch der Lupus-Krankheit begünstigen oder Schübe hervorrufen können. Dazu gehören:
- Sonnenlicht (UV-Strahlung)
- Infektionen, vor allem mit Viren
- Bestimmte weibliche Geschlechtshormone (Östrogene)
- Schwangerschaft und Entbindung