- Auf einen Blick
- Was ist Osteoporose?
- Welche Symptome verursacht Osteoporose?
- Was sind die Ursachen für Osteoporose?
- Welche Stadien durchläuft eine Osteoporose?
- Wie wird Osteoporose diagnostiziert?
- Was tun bei Osteoporose? Behandlung und Therapiemöglichkeiten
- Wie lässt sich Osteoporose vorbeugen?
- Weiterführende Links
Lässt die Knochendichte nach, steigt das Risiko für Knochenbrüche. Ein Oberschenkelhalsbruch etwa ist ein typischer Hinweis auf Osteoporose, auch Knochenschwund genannt. Die Krankheit ist in der Bevölkerung weit verbreitet, wird meist erst spät erkannt und kann viele verschiedene Ursachen haben. Die gute Nachricht: Schon kleinen Änderungen des Lebensstils können der Entstehung einer Osteoporose entgegenwirken oder den Verlauf verlangsamen.
Auf einen Blick
- Symptome: Oftmals wird Osteoporose erst erkannt, wenn ein Knochenbruch auftritt. Aufgrund von Brüchen in der Wirbelsäule haben Betroffene häufig eine verringerte Körpergröße und berichten von Rückenschmerzen.
- Ursachen: Bei vielen Personen tritt Osteoporose während des natürlichen Alterungsprozesses auf. Doch auch bestimmte Erkrankungen und Medikamente können eine Osteoporose verursachen.
- Verlauf: Zu Beginn bemerken Betroffene zumeist noch keine Symptome. Schreitet die Osteoporose weiter voran, nimmt die Dichte der Knochen immer weiter ab und es treten vermehrt Brüche auf.
- Diagnose: Neben einer Befragung und körperlichen Untersuchung der Betroffenen wird auch die Dichte der Knochen gemessen, um eine Osteoporose zu diagnostizieren.
- Therapie: Die Therapie einer Osteoporose umfasst Anpassungen des Lebensstils und der Ernährungsgewohnheiten. Bei Bedarf kommen Medikamente zum Einsatz.
- Vorsorge und Früherkennung: Eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung sind die wichtigsten Mittel, um der Entstehung einer Osteoporose entgegenzuwirken. Liegen bestimmte Risikofaktoren vor, sollten entsprechende Vorsorgeuntersuchungen in Erwägung gezogen werden.
ICD-Code für Osteoporose: FB83.1
ICD-Codes benennen medizinische Diagnosen einheitlich und stehen auf elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU). Diese finden Sie zum Beispiel im Online-Portal oder in der App Ihrer Krankenkasse.
Was ist Osteoporose?
Osteoporose ist eine Erkrankung des gesamten Skeletts, bei der die Masse und Dichte der Knochen sowie die Qualität ihrer Struktur abnimmt. Umgangssprachlich wird die Krankheit daher auch als Knochenschwund bezeichnet. Die geringe Knochenmasse führt dazu, dass die Knochen porös werden und leichter brechen.
Besonders bei älteren Frauen ist die Krankheit weit verbreitet: Im Alter von 50 bis 60 Jahren sind 15 Prozent betroffen, bei den über 70-jährigen Frauen sind es bereits 45 Prozent. Bei Männern sind lediglich 2,4 Prozent der 50- bis 60-Jährigen und 17 Prozent der über 70-Jährigen betroffen. Insgesamt leben in Deutschland etwa sechs Millionen Menschen mit Osteoporose.
Ihr Newsletter für ein gesünderes Leben
Jetzt unverbindlich anmelden und monatlich Gesundheitsthemen mit wertvollen Tipps erhalten und über exklusive Barmer-Services und -Neuigkeiten informiert werden.
Newsletter abonnieren
Welche Symptome verursacht Osteoporose?
Osteoporose bleibt im Anfangsstadium oftmals unbemerkt, da sich zunächst keine Symptome zeigen. In den meisten Fällen äußert sich Osteoporose erst, wenn Knochenbrüche auftreten. Die geringe Dichte der Knochen erhöht vor allem das Risiko für Brüche im Oberschenkelhals sowie im Ober- und Unterarmknochen.
Doch auch kleine Knochen können betroffen sein: Osteoporose kann zu Symptomen wie Schmerzen und einer eingeschränkten Beweglichkeit in den Fingern führen. Darüber hinaus verformen diese sich in manchen Fällen.
Knochen: Aufbau und Abbau
Der Aufbau von Knochenmasse erfolgt durch spezialisierte Zellen, die sogenannten Osteoblasten. Die Gegenspieler der Osteoblasten werden als Osteoklasten bezeichnet. Sie sorgen für den Abbau von Knochenmasse. Unsere Knochen werden ständig umgebaut. Dieser wichtige Prozess ermöglicht es den Knochen, sich individuell an unterschiedliche Belastungen anzupassen. Bei der Osteoporose überwiegt der Knochenabbau durch die Osteoklasten dem Aufbau durch die Osteoblasten, sodass die Knochenmasse in der Summe abnimmt.
Der Verlust von Knochenmasse kann zudem die Form der Wirbelsäule verändern. Betroffene bemerken eine verstärkte Krümmung der Wirbelsäule sowie eine verminderte Körpergröße. Eine Verkürzung der Wirbelsäule äußert sich manchmal im sogenannten Tannenbaumphänomen. Durch überschüssige Haut entstehen am Rücken Falten, die an die Form eines Tannenbaums erinnern. Das Tannenbaumphänomen ist typisch für eine Osteoporose in der Wirbelsäule.
Durch die Verformung der Wirbelsäule kommt es auch zu Veränderungen der Bänder, Sehnen und zu Muskelverspannungen. Die Folge: Rückenschmerzen. Schmerzen im Rücken können allerdings viele Ursachen haben und sind nicht direkt ein Hinweis auf Osteoporose.
Was sind die Ursachen für Osteoporose?
Fachleute teilen Knochenschwund in zwei Formen ein: die primäre und die sekundäre Osteoporose.
- Primäre Osteoporose beschreibt den fortschreitenden Verlust von Knochenmasse, der ein normaler Teil des Alterns ist, aber bei manchen Menschen schneller fortschreitet als bei anderen.
- Sekundäre Osteoporose tritt als Folge von anderen Erkrankungen oder aufgrund der Behandlung mit bestimmten Medikamenten auf.
Primäre Osteoporose
Die primäre Osteoporose kommt deutlich häufiger vor als die sekundäre Osteoporose. In der Regel baut der Körper bis zum 30. Lebensjahr Knochenmasse auf. Mit zunehmendem Alter nimmt die Knochendichte allmählich ab. Die Geschwindigkeit dieses Prozesses hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Alter: Altersbedingte Osteoporose wird auch als senile Osteoporose bezeichnet. Im Zuge der Alterung können bestimmte Zellen in den Knochen, die Osteoblasten, nicht mehr ausreichend neues Knochengewebe bilden, während gleichzeitig die Aktivität der knochenabbauenden Osteoklasten zunimmt. In der Folge nimmt die Knochendichte mit zunehmendem Alter immer weiter ab.
- Hormonumstellungen: Frauen sind deutlich häufiger von Osteoporose betroffen, was auf den abnehmenden Östrogenspiegel während der Wechseljahre und nach der Menopause (Zeitpunkt der letzten Menstruation) zurückzuführen ist. Die Medizin spricht in diesem Zusammenhang auch von postmenopausaler Osteoporose. Östrogene hemmen den Knochenabbau und fördern indirekt die Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung über den Darm – einem für die Knochengesundheit wichtigen Mineralstoff. Der Östrogenmangel während und nach den Wechseljahren führt daher zu einem verstärkten Abbau der Knochenmasse.
- Ernährung und Bewegung: Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Osteoporose. Kalzium und Vitamin D sind unverzichtbar für gesunde Knochen. Kalzium ist ein Hauptbestandteil unserer Knochen und maßgeblich für ihre Stabilität mitverantwortlich. Vitamin D sorgt unter anderem dafür, dass vermehrt Kalzium aus der Nahrung im Darm aufgenommen und in den Knochen eingebaut wird. Eine ausreichende Zufuhr von Kalorien und Eiweiß verbessert die Knochengesundheit und kann den Verlauf der Osteoporose verlangsamen. Im Gegensatz dazu kann Bewegungsmangel die Entstehung und das Voranschreiten von Osteoporose begünstigen.
- Erbliche Faktoren: Osteoporose kann in der Familie liegen. Meistens ist jedoch nicht nur ein einzelnes Gen für die Entstehung einer Osteoporose verantwortlich. Vielmehr kann ein Zusammenspiel aus verschiedenen Veränderungen am Erbgut das Risiko für eine Osteoporose erhöhen.
Sekundäre Osteoporose
Die sekundäre Osteoporose ist seltener als die primäre Osteoporose und tritt aufgrund anderer Erkrankungen oder der Einnahme bestimmter Medikamente auf. Zu den bekannten Ursachen zählen:
- Hormonstörungen wie Diabetes mellitus oder eine Schilddrüsenüberfunktion
- Chronische Entzündungen wie Rheuma oder eine chronische Nierenerkrankung
- Neuromuskuläre Erkrankungen wie Parkinson oder Multiple Sklerose
- Gastrointestinale Krankheiten wie Zöliakie oder Morbus Crohn
- Medikamente, zum Beispiel Glukokortikoide wie Kortison oder Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen oder Epilepsien
Welche Stadien durchläuft eine Osteoporose?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilt Osteoporose in vier Stadien ein:
Osteopenie (Grad 0): Fachleute bezeichnen die Vorstufe von Osteoporose als Osteopenie. Diese Vorstufe verursacht in der Regel keine Symptome und bleibt daher meist unerkannt. Der Knochenabbau ist noch nicht stark vorangeschritten.
Osteoporose (Grad 1): In diesem Stadium ist die Knochendichte bereits stark vermindert.
Manifeste Osteoporose (Grad 2): Bei der manifesten Osteoporose kommt es zu ersten Knochenbrüchen durch die Erkrankung, meist sind dies Wirbelbrüche. Fachleute sprechen von einer manifesten Osteoporose, wenn ein bis drei Wirbel gebrochen sind. Diese können dann auch zu den ersten Symptomen in Form von Schmerzen führen.
Fortgeschrittene Osteoporose (Grad 3): Bei der fortgeschrittenen Osteoporose sind bereits mehr als drei Wirbelbrüche oder Brüche in anderen Knochen aufgetreten.
Wie wird Osteoporose diagnostiziert?
Da Osteoporose im Anfangsstadium kaum Beschwerden verursacht, wird die Diagnose häufig erst nach einem Knochenbruch gestellt. Die Ärztin oder der Arzt identifiziert die Osteoporose durch eine Kombination aus Anamnese (ärztliche Befragung), körperlicher Untersuchung und Messung der Knochendichte.
Ärztliche Befragung (Anamnese)
In einem Gespräch werden mögliche Risikofaktoren einer Osteoporose erfragt. Dazu zählen unter anderem:
- Rauchen
- Eine früh eingetretene Menopause
- Bewegungsmangel
- Das Auftreten von Osteoporose in der Familie
- Die Einnahme von bestimmten Medikamenten
- Ernährungsgewohnheiten
- Bereits vorhandene Brüche
- Bestimmte Erkrankungen, die das Risiko für eine sekundäre Osteoporose erhöhen
Körperliche Untersuchung
Während der körperlichen Untersuchung überprüft die Ärztin oder der Arzt die Wirbelsäule auf Schmerzen, die ein Hinweis auf einen frischen Wirbelbruch sein können. Weitere Anzeichen sind die bereits beschriebene verringerte Körpergröße und das Tannenbaumphänomen. Zudem wird der Abstand zwischen Rippen und Becken gemessen. Ein Abstand von weniger als zwei Zentimetern kann auf eine Osteoporose hindeuten. Bestimmte Tests dienen zudem dazu, die Beweglichkeit und das Gleichgewicht zu prüfen und anhand der Daten das Risiko für einen Sturz zu ermitteln.
Laboruntersuchung
Eine Blutuntersuchung trägt dazu dabei, andere mögliche Erkrankungen auszuschließen oder die Ursache für eine sekundäre Osteoporose wie eine Schilddrüsenüberfunktion zu identifizieren. Zudem können Ärztinnen und Ärzte auf diese Weise einen Vitamin-D-Mangel feststellen.
Knochendichtemessung
Die Dichte der Knochen lässt sich anhand verschiedener Verfahren bestimmen, die fachsprachlich als Osteodensitometrie bezeichnet werden. Standardmäßig nutzen Medizinerinnen und Mediziner das Messverfahren DXA (Dual X-ray Absorptiometry, auf Deutsch: Dual-Röntgen-Absorptiometrie), eine spezielle Form der Röntgenuntersuchung, um die Knochendichte der Lendenwirbelsäule und der Oberschenkelknochen zu bestimmen. Daraus wird berechnet, wie stark das Ergebnis von dem einer Vergleichsgruppe (junge, gesunde Personen) abweicht. Diese Abweichung bezeichnen Fachleute als T-Score. Ab einem T-Score von -2,5 oder niedriger liegt eine Osteoporose vor.
Was tun bei Osteoporose? Behandlung und Therapiemöglichkeiten
Eine Osteoporose kann zwar nicht rückgängig gemacht werden, doch lassen sich durch geeignete Maßnahmen ein weiterer Knochenabbau aufhalten und sogar neues Knochengewebe aufbauen.
Ihr Weg zu mehr Lebensqualität: Das Besser-Leben-Programm bei Osteoporose
Das Disease Management Programm (DMP) der Barmer unterstützt Sie gezielt bei der Bewältigung von Osteoporose. Es sorgt für eine strukturierte Behandlung und fördert die enge Zusammenarbeit Ihrer behandelnden Ärzte – für eine individuell abgestimmte und optimale Versorgung.
Jetzt informieren
Anpassung der Ernährung und des Lebensstils
Eine Ernährungs- und Lebensstilanpassung ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Osteoporose. Gezielte Maßnahmen helfen, die Knochen zu stärken und neuen Brüchen vorzubeugen.
Körperliche Aktivität: Eine Steigerung der körperlichen Aktivität führt zu einem Aufbau von Muskelmasse und stärkt den Gleichgewichtssinn. Ziel ist es, Stürze und Knochenbrüche zu vermeiden. Hierzu eignet sich Krafttraining, das auch zur Erhöhung der Knochendichte beiträgt. Bei Bedarf kann das Training auch im Rahmen einer Krankengymnastik erfolgen. Eine Rehabilitation (Reha) kann ebenfalls helfen.
Gesundes Gewicht: Ein niedriges Gewicht mit einem BMI unter 20 ist mit einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche verbunden. Daher sollte der BMI möglichst über 20, jedoch nicht über 30 liegen.
Alkohol- und Nikotinverzicht: Hoher Alkoholkonsum hat negative Auswirkungen auf die Knochen. Rauchen beschleunigt sogar den Knochenabbau und erhöht damit das Risiko für Brüche.
Vitamine und Mineralstoffe: Besteht ein erhöhtes Risiko für Osteoporose oder sind Betroffene bereits an Osteoporose erkrankt und werden noch nicht mit Medikamenten behandelt, raten Fachleute zu einer Vitamin-D-Einnahme. Kalzium und Vitamin K sollten nur zusätzlich eingenommen werden, wenn tatsächlich ein Mangel festgestellt wurde oder die benötigte Zufuhr nicht über die Nahrung abgedeckt werden kann. Betroffene sollten unbedingt mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen, welche Mittel für sie geeignet sind.
Eiweißreiche Ernährung: Wer über 65 Jahre alt ist und an Osteoporose leidet, sollte unbedingt auf eine eiweißreiche Ernährung achten. Bei eiweißarmer Ernährung besteht ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche.
Medikamenten-Überprüfung: Es gibt eine Vielzahl an Medikamenten, die für die Osteoporose und das Frakturrisiko ungünstige Nebenwirkungen haben. Vor allem Glukokortikoide wie etwa Kortison können eine Osteoporose begünstigen. Andere Medikamente können beispielsweise durch Nebeneffekte wie Schwindel das Sturzrisiko erhöhen. Die behandelnde Medizinerin oder der behandelnde Mediziner kann prüfen, welche Arzneimittel sich möglicherweise ersetzen oder absetzen lassen.
Weitere Maßnahmen: Die Sehkraft überprüfen und die Sicherheit im eigenen Wohnraum erhöhen. Es kann helfen, Stolperfallen zu entfernen, Haltegriffe im Badezimmer anzubringen und für gute Beleuchtung zu sorgen. Zudem kann es sinnvoll sein, einen Gehstock, Rollator oder Hüftprotektoren zu verwenden. Das reduziert in vielen Fällen das Risiko für Knochenbrüche.
Sicher unterwegs: Bleiben Sie aktiv und mobil mit der passenden Gehhilfe
Mit einer Gehhilfe – wie Gehstöcken oder einem Rollator – meistern Sie Ihren Alltag wieder sicher und sorgenfrei. Reduzieren Sie das Risiko von Stürzen und gewinnen Sie mehr Bewegungsfreiheit sowie ein gutes Gefühl im Alltag zurück. Bei Bedarf übernimmt die Barmer die Kosten.
Mehr erfahren
Behandlung mit Medikamenten
Eine weitere Option ist die medikamentöse Behandlung der Osteoporose. Einige Medikamente zur Behandlung von Osteoporose verhindern einen weiteren Abbau von Knochengewebe, andere Arzneimittel fördern wiederum den Knochenaufbau. Beide Ansätze haben eine Stärkung der Knochen zum Ziel.
Ob eine Therapie mit Medikamenten empfohlen wird, hängt vom Geschlecht, dem Alter und dem Frakturrisiko ab. Letzteres wird mit bestimmten Scores berechnet, wobei unter anderem Begleiterkrankungen und die Einnahme von Medikamenten wie Kortison berücksichtigt werden. Als weitere Entscheidungskriterien ziehen Fachleute bereits vorhandene Brüche und die Knochendichte heran.
Vor Beginn einer medikamentösen Therapie sollten Betroffene mögliche Vor- und Nachteile mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt besprechen, um eine auf individuelle Bedürfnisse abgestimmte Entscheidung zu treffen.
Folgende Medikamente kommen in Frage:
- Bisphosphonate hemmen einen weiteren Abbau von Knochenmasse. Sie werden vor allem bei Frauen mit Osteoporose nach den Wechseljahren eingesetzt, kommen aber auch bei Männern mit Osteoporose zum Einsatz.
- Biologika sind Wirkstoffe, die gentechnisch mithilfe von lebenden Zellen oder Organismen hergestellt werden. Bei den für die Osteoporose eingesetzten Biologika handelt es sich um Antikörper, die in Signalwege des Knochenstoffwechsels eingreifen und so den Abbau von Knochengewebe verhindern oder dessen Aufbau fördern. Diese Medikamente sind für Männer sowie für Frauen nach der Menopause geeignet.
- Selektive Östrogenrezeptor-Modulatoren (SERM) ahmen am Knochen die Wirkung des weiblichen Hormons Östrogen nach und schützen so die Knochen vor weiterem Abbau. Sie kommen bei Frauen nach der Menopause zum Einsatz.
- Östrogene verhindern ebenfalls einen weiteren Abbau der Knochenmasse. Sie können von Frauen nach der Menopause eingenommen werden, wenn eine Unverträglichkeit gegen andere Medikamente besteht.
Wie lässt sich Osteoporose vorbeugen?
Mit der Vorbeugung von Osteoporose lässt sich bereits in jungen Jahren beginnen. Ausreichend Bewegung zum Beispiel durch Joggen, Radfahren und Schwimmen stärkt die Knochen. Auch Krafttraining, Gymnastik und Yoga fördern die Knochengesundheit. Besonders im höheren Alter ist es wichtig, den Gleichgewichtssinn durch Balanceübungen zu stärken, um Knochenbrüche zu vermeiden. Eine ausgewogene Ernährung trägt wesentlich zu stabilen Knochen bei.
Nutzen Sie bis zu 200 Euro für Gesundheitskurse pro Jahr
Egal ob Yoga, Gymnastik, Krafttraining, gesunde Ernährung oder Stressbewältigung: Finden Sie mit nur wenigen Klicks den für Sie passenden Gesundheitskurs – online oder vor Ort.
Jetzt Kurs starten
Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D ist ebenfalls bedeutend für die Knochengesundheit. Die meisten Menschen bilden bereits ausreichend Vitamin D, wenn sie sich von Frühling bis Herbst zwei bis drei Mal pro Woche mit unbedecktem Gesicht und Armen zwölf Minuten in der Sonne aufhalten. Im deutschen Winter ist die Sonneneinstrahlung so niedrig, dass der Körper nicht genügend Vitamin D bilden kann. Dies lässt sich aber in der Regel durch die während des Jahres aufgebauten Reserven ausgleichen.
Vermieden werden sollten Unter- und Übergewicht sowie Alkohol- und Zigarettenkonsum. Besonders wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Kalzium sowie – insbesondere im höheren Alter – mit Eiweiß.
Liegen Faktoren vor, die das Risiko einer Osteoporose erhöhen, sind außerdem bestimmte Vorsorgeuntersuchungen empfehlenswert. Zu den Risikofaktoren zählen die Einnahme bestimmter Medikamente, chronische Erkrankungen, ein Lebensalter über 70 Jahre sowie ein gehäuftes Auftreten von Knochenbrüchen in der Familie.
Individuelle Unterstützung bei Osteoporose
Profitieren Sie von vielfältigen Therapieangeboten, die auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Mit einer individuellen Reha stärken Sie Ihre Mobilität und lindern Ihre Schmerzen.
Jetzt informieren
Weiterführende Links
- Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V. (Abruf vom: 02.12.2024): Leben mit Osteoporose
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Abruf vom: 02.12.2024): Osteoporose
- Netzwerk-Osteoporose e. V. (Abruf vom: 02.12.2024): Netzwerk Osteoporose