- Auf einen Blick
- Symptome: Wie sieht Neugeborenenakne aus?
- Ursachen: Wie entsteht Neugeborenenakne?
- Vorkommen: Wie häufig ist Neugeborenenakne?
- Dauer und Verlauf: Wie lange bleibt Neugeborenenakne, wann verschwindet sie?
- Diagnose: Wie lässt sich Neugeborenenakne erkennen?
- Therapie: Was hilft gegen Neugeborenenakne?
- Neugeborenenakne: Was können Eltern tun?
- Hilfreiche Links
Akne betrifft nicht nur viele Jugendliche während der Pubertät, sondern kann auch schon kurz nach der Geburt vorkommen. Die Neugeborenenakne zeigt sich bei Babys in den ersten Lebenswochen. Die hormonell bedingten Hautveränderungen treten überwiegend im Gesicht der Neugeborenen auf. In der Regel verläuft die harmlose Erkrankung der Haut mild und heilt von selbst ab.
Auf einen Blick
- Symptome: Die Neugeborenenakne macht sich bei Babys mit Mitessern und Pickeln im Gesicht bemerkbar – überwiegend an Wangen, Kinn und Stirn.
- Ursachen: Bestimmte Hormone (Androgene) sind vermutlich für die Hautveränderungen verantwortlich.
- Vorkommen: Die Hauterkrankung tritt bei etwa 20 Prozent der Babys auf.
- Dauer & Verlauf: Neugeborenenakne verläuft meist mild und verschwindet nach einigen Wochen von selbst.
- Diagnose: Die Kinderärztin oder der Kinderarzt erkennt Neugeborenenakne anhand der oben genannten typischen Symptome.
- Therapie: In den meisten Fällen ist bei Neugeborenenakne keine Behandlung mit Medikamenten notwendig.
- Vorsorge & Früherkennung: Vorbeugende Maßnahmen sind bei Neugeborenenakne aufgrund der ursächlichen Hormonumstellung nicht möglich.
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Symptome: Wie sieht Neugeborenenakne aus?
Bei dieser Form der Akne zeigen sich Mitesser (Komedone), Knötchen (Papeln) und Eiterbläschen (Pusteln) auf der Haut von neugeborenen Babys. Papeln und Pusteln sind im allgemeinen Sprachgebrauch als „Pickel“ bekannt. Meist ist das Gesicht der Neugeborenen betroffen, vor allem Wangen, Nase und Stirn. In seltenen Fällen weisen auch andere Körperstellen wie Kopfhaut, Nacken, Brust und Rücken Symptome der Neugeborenenakne auf.
Unterschied: Neugeborenenakne und Säuglingsakne
Der Unterschied zwischen Neugeborenenakne (Akne neonatorum) und Säuglingsakne (Akne infantum) liegt im Alter der betroffenen Kinder. Die Säuglingsakne, die auch als Kleinkindakne bekannt ist, tritt erst ab dem dritten Lebensmonat auf und verläuft in der Regel schwerer und langwieriger als die Neugeborenenakne. Zudem besteht bei der Säuglingsakne ein erhöhtes Risiko für Akne im Jugendalter und für die Bildung von Narben. Anders als bei der Neugeborenenakne ist bei der Säuglingsakne meist eine Behandlung mit Medikamenten notwendig.
Bei langanhaltenden Formen der Säuglingsakne kommen auch endokrinologische Ursachen infrage – also Ursachen, die mit dem Hormonsystem zusammenhängen, wie etwa ein adrenogenitales Syndrom (angeborene Störung der Hormonbildung in der Nebennierenrinde).
Symptome nicht verwechseln: Neugeborenenakne oder Ausschlag?
Viele Eltern fragen sich beim Auftreten der ersten Symptome: Handelt es sich um Neugeborenenakne oder Hitzepickel? Ist es Neugeborenenakne oder Neurodermitis? Im Gegensatz zu anderen Hautkrankheiten wie Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, oder Hautreaktionen wie Hitzepickeln (Miliaria) tritt bei Neugeborenenakne kein Juckreiz auf. Hitzepickel sind vor allem an Körperstellen zu finden, an denen sich durch Kleidung die Wärme staut und Reibung entsteht. Neugeborenenakne betrifft meistens das Gesicht.
Ursachen: Wie entsteht Neugeborenenakne?
Bei Neugeborenenakne liegt die Ursache vor allem in der hormonellen Umstellung des Babys nach der Geburt: Durch den Abfall des mütterlichen Östrogenspiegels kommt es bei Jungen zur Freisetzung des luteinisierenden Hormons (LH). Die erhöhten LH-Spiegel stimulieren die Freisetzung des Hormons Testosteron (ein Androgen) aus den Hoden, sodass das Blut männlicher Babys in den ersten Lebensmonaten hohe LH- und Testosteronspiegel aufweist. Normalerweise sinken die Hormonspiegel im Laufe der ersten zwölf Lebensmonate ab und steigen erst während der Pubertät wieder an.
Außerdem bildet bei beiden Geschlechtern die Nebenniere nach der Geburt Hormone aus der Gruppe der Androgene, was zu einem erhöhten Androgenspiegel bei Kindern im ersten Lebensjahr führt. Bei Jungen erfolgt in den Hoden eine weitere Produktion von Androgenen. Die Hautveränderungen der Neugeborenenakne entstehen vermutlich durch eine verstärkte Bildung von Androgenen und eine möglicherweise erhöhte Androgen-Empfindlichkeit der Talgdrüsen. In der Folge produziert die Haut mehr Talg.
Als weitere Ursache für Neugeborenenakne kommt auch ein erhöhter Androgenspiegel der Mutter (Hyperandrogenämie) infrage. Die übertragenen Androgene stimulieren die endogene Androgenproduktion der Neugeborenen zusätzlich.
Neugeborenenakne: Kein Zusammenhang mit dem Stillen
Neugeborenenakne hat nichts mit dem Stillen zu tun. Denn Androgene – also bestimmte Hormone, die für die Entstehung der Hautkrankheit verantwortlich gemacht werden – sind nicht durch die Muttermilch übertragbar.
Vorkommen: Wie häufig ist Neugeborenenakne?
Neugeborenenakne ist nicht selten bei Babys. Etwa 20 Prozent der Neugeborenen sind in den ersten Lebenswochen von der ungefährlichen Hautkrankheit betroffen. Es gibt Hinweise darauf, dass Neugeborenenakne bei Jungs häufiger vorkommt als bei Mädchen. Das liegt vermutlich daran, dass bei männlichen Babys nach der Geburt ein höherer Spiegel der talgdrüsenstimulierenden Hormone Testosteron und Androgen vorliegt.
Dauer und Verlauf: Wie lange bleibt Neugeborenenakne, wann verschwindet sie?
Neugeborenenakne ist in der Regel nur von kurzer Dauer und kann in den ersten vier Lebenswochen ausbrechen. Meist heilen die betroffenen Hautstellen innerhalb von zwei bis drei Monaten. In den meisten Fällen nimmt die Hauterkrankung einen milden Verlauf und verschwindet spontan, ohne Narben zu hinterlassen.
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Diagnose: Wie lässt sich Neugeborenenakne erkennen?
Die Diagnose von Neugeborenenakne erfolgt in der Regel klinisch, also durch eine körperliche Untersuchung. Bei den Vorsorgeuntersuchungen kann die Kinderärztin oder der Kinderarzt anhand der typischen Symptome erkennen, ob es sich um die ungefährliche Neugeborenenakne oder um eine andere Hautkrankheit handelt.
Auch außerhalb der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen können Sie sich an Ihre Kinderarztpraxis wenden, um Hautveränderungen Ihres Babys abklären zu lassen. Gegebenenfalls erfolgt eine Überweisung in eine dermatologische Praxis.
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Therapie: Was hilft gegen Neugeborenenakne?
Normalerweise ist bei Neugeborenenakne keine spezielle Therapie wie eine Behandlung mit Creme notwendig. Die Hautveränderungen verschwinden nach einigen Wochen meistens von selbst. In schweren Fällen ist wie bei anderen Formen von Akne eine Therapie mit äußerlich aufgetragenen Medikamenten möglich.
Neugeborenenakne mit Muttermilch behandeln?
Es gibt wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Muttermilch mit ihren antibakteriellen und heilungsfördernden Eigenschaften einige Hautkrankheiten effektiv lindern kann. Hebammen empfehlen mitunter, ein paar Tropfen Muttermilch auf die von Akne betroffenen Hautstellen des Kindes zu tupfen. Jedoch gibt es noch keine Studien, die bestätigen, dass Neugeborenenakne mit Muttermilch behandelbar ist. Es ist weitere Forschungsarbeit notwendig, um die Wirkung von menschlichen Milchbestandteilen auf die Hautgesundheit zu untersuchen.
Neugeborenenakne mit Homöopathie behandeln?
Beschwerden der Haut sind ein typisches Feld von alternativen Behandlungsformen. Eltern können sich in Kinderarztpraxen oder dermatologischen Praxen zu Homöopathie beraten lassen.
Neugeborenenakne: Was können Eltern tun?
In den meisten Fällen heilen die betroffenen Hautstellen von selbst wieder ab. Eltern von Babys mit Neugeborenenakne können mit diesen Pflegetipps den Heilungsprozess der Haut unterstützen:
- Drücken Sie die Pickelchen nicht aus.
- Zur Reinigung der betroffenen Hautbereiche bietet sich lauwarmes Wasser an.
- Ein gutes Raumklima und atmungsaktive Kleidung verhindern einen Wärmestau und weitere Hautirritationen.
- Nutzen Sie Pflegeprodukte ohne Duft- und Konservierungsstoffe, wenn Ihr Baby trockene Haut hat.
- Auf fettige Cremes oder Salben sollten Sie bei Neugeborenenakne verzichten.
Hilfreiche Links
- Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V.: Baby Akne ist keine Allergie
- Gisela Stauber: Akne im Kindes- und Jugendalter
- Pharmazeutische Zeitung: Pusteln schon bei den Kleinsten