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Akne: Symptome, Ursachen und Behandlung

Lesedauer

unter 7 Minuten

Redaktion

  • Birte Lindner (Medical Writer, Content Fleet GmbH)

Qualitätssicherung

  • Dr. med. Anja Braunwarth

Akne ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen der Talgdrüsenfollikel in der Haut. Die klassische Akne – Akne vulgaris – tritt häufig in der Pubertät auf. Je nach Schweregrad stehen verschiedene Akne-Behandlungen zur Verfügung, die die entzündlichen Hautveränderungen eindämmen und die Lebensqualität von Betroffenen verbessern.

Auf einen Blick

  • Symptome: Bei Akne vulgaris ist die Haut im Gesicht und im Rumpfbereich von Pickeln, Mitessern und Narben gekennzeichnet. Es existieren unterschiedliche Formen der Krankheit.
  • Ursachen & Risikofaktoren: Verschiedene innere und äußere Faktoren tragen zur Entstehung und Entwicklung der Akne vulgaris bei, darunter hormonelle und genetische Komponenten.
  • Auftreten: Akne vulgaris zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen und tritt besonders oft bei Jugendlichen auf.
  • Verlauf: Akne vulgaris kann chronisch in Schüben oder akut auftreten. Meistens klingt die Krankheit nach der Pubertät ab.
  • Diagnose: Eine Hautärztin oder ein Hautarzt erkennt die Krankheit in der Regel anhand klinischer Merkmale.
  • Therapie: Je nach Form und Schweregrad dienen verschiedene Medikamente und Verfahren zur Behandlung der Akne vulgaris, darunter Tabletten, Cremes und Lösungen.

Was sind typische Symptome von Akne?

Das Krankheitsbild von Akne ist durch ein vielfältiges Erscheinungsbild mit verschiedenen Schweregraden und zahlreichen Arten gekennzeichnet. Die Akne-Arten unterscheiden sich beispielsweise aufgrund ihrer Ausprägung, ihres Schweregrades oder des Alters der Betroffenen.

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Was ist Akne?

Die chronisch-entzündliche Hauterkrankung äußert sich durch Mitesser (Komedone), Knötchen (Papeln) und Eiterbläschen (Pusteln). Papeln und Pusteln sind gemeinhin als „Pickel“ bekannt. Häufig betroffen sind talgdrüsenreiche Körperstellen wie Gesicht, oberer Rücken, Oberarme und Brust. Akne hinterlässt oft bleibende Hautveränderungen wie Narben oder Rötungen (Erytheme). Diese sichtbaren Spuren der Akne können die Lebensqualität von Betroffenen beeinflussen und die Psyche belasten.

Zwei Mädchen im Teenageralter sitzen nebeneinander im Gras und lachen

Akne ist eine häufige Erkrankung der Haut und tritt besonders oft in der Pubertät auf.

Welche Akne-Arten gibt es?

Akne ist nicht gleich Akne. Die Hautkrankheit lässt sich in endogene und exogene Akne-Arten einteilen. Der endogenen Akne liegen körpereigene Ursachen zugrunde. Exogene Akne entsteht durch äußere Einflüsse wie Kosmetik.

Zu den endogenen Formen der Akne gehört die gewöhnliche Akne (Acne vulgaris oder eingedeutscht Akne vulgaris) mit ihren Verlaufstypen:

  • Acne comedonica: überwiegend Mitesser
  • Acne papulopustulosa: entzündete Knötchen (Papeln) und Eiterbläschen (Pusteln)
  • Acne conglobata (Zystische Akne): schwere Entzündungen mit Knoten und Narben

Nach Lebensalter der Betroffenen unterscheidet die Medizin folgende Akne-Arten:

  • Neugeborenen-Akne (Acne neonatorum) 
  • Kleinkind-Akne (Acne infantum)
  • Pubertäts-Akne (Acne vulgaris)
  • Erwachsenen-Akne (Acne tarda)

Manchmal werden die Pubertäts- und die Erwachsenen-Akne als hormonelle Akne bezeichnet. Hormone sind aber auch an der Entstehung von anderen endogenen Akne-Formen beteiligt.

Weitere Akne-ähnliche Hautkrankheiten

Folgende Krankheiten haben durch ihre ähnlichen Symptome eine namentliche Verbindung zur Akne, sind aber keine klassischen Akne-Formen:

  • Akne inversa (Hidradenitis suppurativa)
  • Fungal-Akne (Malassezia folliculitis)
  • Mallorca-Akne (Acne aestivalis)
  • Rosacea (Acne rosacea)

Im weiteren Verlauf geht es um die gewöhnliche Akne (Akne vulgaris).

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Ursachen und Risikofaktoren: Wie entsteht Akne?

Die Entstehung und Entwicklung der gewöhnlichen Akne (Akne vulgaris), der körperliche Einflüsse zugrunde liegen, ist komplex. Zahlreiche Faktoren bestimmen die Ausprägung der Hauterkrankung. Dazu zählen:

  • Hormone (Androgene)
  • Genetische Veranlagung
  • Talgüberproduktion (Seborrhö)
  • Verhornungsstörung (follikuläre Hyperkeratose)
  • Besiedlung mit bestimmten Bakterien
  • Entzündungs- und Immunreaktionen

Ist Akne ansteckend?

Die Hautkrankheit ist nicht ansteckend. Ein komplexes Zusammenspiel aus inneren und äußeren Faktoren bedingt das Auftreten von Akne.

Ursachen von Akne

Die Wissenschaft geht nach aktuellen Erkenntnissen davon aus, dass hormonelle und genetische Komponenten an der Entstehung von Akne beteiligt sind. Eine weitere Ursache von Akne liegt im menschlichen Immunsystem, genauer gesagt in der starken Vermehrung des Bakteriums Propionibacterium acnes (P. acnes) in der Lederhaut (Dermis), in der sich die Talgdrüsen befinden:

  • Das Bakterium gehört zur normalen Hautflora.
  • Bei Akne vermehrt P. acnes sich stark.
  • Die hohe Bakterienanzahl aktiviert das angeborene Immunsystem.
  • Das Immunsystem löst eine Entzündungsreaktion in der Haut aus.

Frau steht in Küche und schneidet Gemüse

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen: Eine ausgewogene Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren, Obst und Gemüse ist für die Haut gesünder als zuckerreiche, verarbeitete Lebensmittel.

Risikofaktoren von Akne

Bei der Entstehung von Akne und dem Verlauf der Krankheit können weitere äußere Faktoren eine Rolle spielen. Dazu gehören:

  • Stress
  • Schlafmangel
  • Luftverschmutzung
  • Klima
  • UV-Licht
  • Ernährungsgewohnheiten

Insbesondere der Einfluss der Ernährung auf die Entstehung von Akne war in der Wissenschaft lange ein kontrovers diskutiertes Thema. Aktuelle Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen Akne und Ernährung hin. Nach neuen Erkenntnissen kann der Verzehr bestimmter Lebensmittel die Talgproduktion steigern. Dazu zählen überzuckerte (hochglykämische) Nahrungsmittel wie Süßigkeiten, Limonade und Fast Food sowie Milchprodukte. Sie können bestimmte Signale im Körper auslösen, die zu einer Verschlechterung der Akne mit vermehrten Pusteln und Papeln führen können.

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Wie häufig ist Akne?

Akne ist weltweit verbreitet. Laut dem Deutschen Ärzteblatt ist Akne vulgaris die häufigste Hauterkrankung bei Jugendlichen und wird daher auch als Pubertäts-Akne bezeichnet. Überwiegend tritt Akne zwischen dem 12. und 20. Lebensjahr auf.

In Deutschland erkrankt fast die gesamte Bevölkerung mindestens einmal im Leben an Akne – was die Krankheit zu einer der häufigsten Hauterkrankungen macht. In der Forschung gibt es unterschiedliche Ansichten dazu, ob Akne bei Jungen oder Mädchen häufiger vorkommt. Im Erwachsenenalter sind Frauen häufiger betroffen.

Welchen Verlauf kann Akne nehmen?

Die gewöhnliche Akne (Akne vulgaris) kann akut oder chronisch in Schüben verlaufen. Medizinerinnen und Mediziner teilen die drei Verlaufsformen der Akne vulgaris (Akne comedonica, Akne papulopustulosa, Akne conglobata) nach bestimmten Skalen in jeweils drei Schweregrade ein: leicht, mittelschwer und schwer.

Größtenteils bildet sich Akne nach der Pubertät spontan zurück und klingt typischerweise mit Anfang 20 ab. Es gibt jedoch Fälle, bei denen die Krankheit darüber hinaus bestehen bleibt oder erstmals nach der Pubertät auftritt.

Diagnose: Wie erkennen Ärztinnen und Ärzte eine Akne?

Um Akne zu diagnostizieren, orientieren sich Dermatologinnen und Dermatologen an klinischen Merkmalen, in diesem Fall an Hautsymptomen wie Mitessern, Pusteln und Narben. Gleichzeitig beurteilen sie den Schweregrad – ob leicht, mittelschwer oder schwer.

Zur Einteilung in Akne-Schweregrade dienen verschiedene Scores wie der Investigator Static Global Assessment Score (ISGA Score). Die Schweregrade sowie das manuelle Auszählen von entzündeten Hautstellen helfen bei der Therapieentscheidung. In bestimmten Fällen wird sich die Medizinerin oder der Mediziner zur Sicherung der Akne-Diagnose zusätzlich für eine Hormonuntersuchung oder einen mikrobiellen Abstrich entscheiden.

Therapie: Was hilft gegen Akne?

Die Krankheit kann akut auftreten, verläuft aber meist chronisch und schubweise. Daher gehört zu einer optimalen Akne-Behandlung ein stadiengerechtes Management. Das bedeutet, Akne muss über Monate oder Jahre hinweg regelmäßig ärztlich behandelt werden.

Etwa 20 Prozent aller Betroffenen benötigen eine Akne-Behandlung mit Medikamenten. Zur Auswahl stehen je nach Phase und Schweregrad wirksame topische (lokale) und systemische (im ganzen Körper wirkende) Verfahren.

Topisch und systemisch: Verschiedene Therapieformen

Bei einer systemischen Akne-Therapie, beispielsweise mit Tabletten, betrifft die Wirkung der Medikamente den ganzen Körper. Topische Behandlungsmöglichkeiten – etwa in Form von Salben, Cremes oder Lösungen – wirken äußerlich.

Bei leichter bis mittelschwerer Akne ist eine äußerliche Therapie mit Retinoiden oder Azelainsäure in Kombination mit antibiotikahaltigen Cremes, Lösungen oder Salben möglich. 

Bei einer mittelschweren bis schweren Akne empfehlen medizinische Fachleute in der Regel eine Kombination aus topischen und systemischen Medikamenten. Zu den möglichen systemischen Behandlungsoptionen zählen: 

  • Antibiotika
  • Isotretinoin
  • Hormonelle Antiandrogene (bei Frauen)

Zusätzlich können chemische Peelings, Blaulicht und Laserbehandlungen als Teil der Akne-Therapie zur Linderung der Hautsymptome beitragen.
Hausmittel gegen Akne wie das entzündungshemmende Teebaumöl sind wenig erforscht und können Nebenwirkungen haben.

Akne: Was kann ich selbst tun?

Betroffene können die Symptome von Akne lindern, indem sie neben der medikamentösen Behandlung auch in ihrem Alltag bestimmte Änderungen vornehmen: 

  • Gesund ernähren: Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen und entzündungshemmenden Ernährung hat nach aktuellem Forschungsstand einen größeren Einfluss auf Akne als bislang angenommen. Unverarbeitete Nahrungsmittel mit ungesättigten Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren) plus frisches Obst und Gemüse sind besser für die Haut als industriell hergestellte Lebensmittel, die oft viel Zucker enthalten. Vor allem in Fisch, Meeresfrüchten, Algen, Chia-, Lein- und Hanfsamen sind viele Omega-3-Fettsäuren enthalten.
  • Passende Pflegeprodukte verwenden: Dermatologinnen und Dermatologen empfehlen sanfte, pH-hautneutrale und nicht komedogene Reinigungs- und Pflegeprodukte, also Mittel, die die Haut nicht reizen und die Poren nicht verstopfen. Gut zu wissen: Auch wenn die bakterielle Besiedlung der Haut bei Akne eine Rolle spielt, hat die Krankheit nichts mit mangelnder Hygiene oder unzureichender Körperpflege zu tun.
  • Unterstützung suchen: Akne kann durch die sichtbaren Hautveränderungen psychisch sehr belastend sein. Betroffene sollten sich daher nicht scheuen, mit ihrem Behandlungsteam auch über die seelischen Auswirkungen von Akne zu sprechen – und möglicherweise professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.