Rehabilitationssport und Funktionstraining dienen als ergänzende Maßnahmen der medizinischen Rehabilitation. Ziel ist es, die gesundheitliche Verfassung des Körpers, zum Beispiel bei Erkrankungen oder nach einem Unfall, durch bestimmte Maßnahmen wiederherzustellen. Diese werden durch den Arzt verordnet und von den Krankenkassen getragen. Bei Rehabilitationssport geht es aber auch darum, die Patienten zu motivieren, im Anschluss weiterhin Fitness zu machen und auf die eigene Gesundheit zu achten. Wir haben für Sie zusammengefasst, was Rehasport und Funktionstraining beinhalten und für wen diese Methoden sinnvoll sind.
Was ist Rehasport?
Rehabilitationssport, kurz Rehasport, wird normalerweise nach einer klinischen Behandlung empfohlen. In der Regel wird er bei behinderten sowie von Behinderung bedrohten Menschen eingesetzt. Ziel ist es, die infolge einer körperlichen oder seelischen Krankheit entwickelten Symptome, Folgeschäden und Nebenwirkungen therapeutisch zu behandeln. Um einen Anspruch auf Rehabilitationssport zu haben, müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein. So muss entweder eine körperliche oder seelische Erkrankung vorliegen, welche dauerhafte Einschränkungen nach sich ziehen kann, eine chronische Krankheit oder belastende Umwelteinflüsse, die zu dauerhaften Erkrankungen beisteuern. Das kann zum Beispiel bei Rückenschmerzen oder Rheuma der Fall sein. Der Rehasport findet dabei immer in Gruppen und unter ärztlicher Aufsicht statt. Er wird den Betroffenen durch den behandelnden Arzt bei medizinischer Notwendigkeit durch eine Verordnung verschrieben.
Alle Mitglieder der Sozialversicherung können laut Sozialgesetzbuch I § 4 ihren Anspruch auf Rehabilitation geltend machen. Durch das gesetzlich verankerte Recht auf Rehabilitation können Sie bei körperlichen sowie seelischen Erkrankungen eine solche beantragen. Hierbei haben Sie das Recht auf eine therapeutische Behandlung, welche durch Rehasportübungen und Maßnahmen den Schutz der Gesundheit und Leistungsfähigkeit zum Ziel hat. Außerdem dienen die gesundheitsfördernden und heilenden Maßnahmen der wirtschaftlichen Absicherung bei Krankheit oder einer Erwerbsminderung.
Weitere Informationen zur Verordnung durch den Arzt und zur Kostenübernahme durch die Krankenkasse finden Sie hier.
Ziele von Rehasport sind:
- Wiederherstellung der seelischen oder körperlichen Gesundheit
- Stärkung von Ausdauer und Kraft
- Verbesserung der Koordination und Flexibilität
- Stärkung des Selbstbewusstseins, so etwa bei Menschen mit Behinderungen oder Depressionen; Austausch in der Gruppe
Typische Rehabilitationssportarten sind zum Beispiel Gymnastik, Leichtathletik, Schwimmen oder Bewegungsspiele in Gruppen. Welche Rehasportübungen zur Behandlung eingesetzt werden, hängt von Ihren (Vor-)Erkrankungen sowie Ihren gesundheitlichen Einschränkungen ab. Gezielte bewegungstherapeutische und sportliche Spiele, die individuell auf Ihren Gesundheitszustand abgestimmt sind, helfen bei einem schnelleren und gesunden Heilungsprozess, lindern Schmerzen und verlangsamen das Voranschreiten der Erkrankung.
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Was ist Funktionstraining?
Im Unterschied zum Rehasport, bei dem Sport und Bewegung im Fokus stehen, richtet sich das Funktionstraining gezielt auf bestimmte Körperregionen. Dabei enthält das Funktionstraining Übungen in Form von Krankengymnastik und Ergotherapie zur Behandlung der betroffenen Muskeln und Gelenke. Empfohlen wird das Funktionstraining in der Regel bei Problemen der Stütz- und Bewegungsorgane, so etwa bei krankheitsbedingten Einschränkungen und entzündlichen Veränderungen, wie es bei Rheuma und Osteoporose der Fall ist.
Ziel des Funktionstrainings ist es, Bewegungseinschränkungen der betroffenen Organsysteme und Körperpartien zu lindern und Verschlechterungen hinauszuzögern. Gleichzeitig tragen die Übungen zu einer Verbesserung des Bewegungsapparates bei und steigern die Mobilität zur Krankheitsbewältigung. Zu typischem Funktionstraining zählen unter anderem Wassergymnastik sowie Trockengymnastik. Nach einem Schlaganfall werden zum Beispiel Reha-Maßnahmen aus Physio- und Ergotherapie wie Herz- und neurologische Hockergymnastik verschrieben, wenn Lähmungen den Fußbereich betreffen.
Rehasport und Funktionstraining – Krankheiten und Beschwerden
Rehasport und Funktionstraining kommen für eine Vielzahl orthopädischer Krankheiten und Beschwerden infrage, wie etwa Rücken-, Schulter- und Gelenkschmerzen. Zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen wie Osteoporose wird beispielsweise Rehasport in Form von Wassergymnastik und Atemgymnastik empfohlen. Aber auch bei organischen Hirnschäden wie einem Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall, Tumoren und Infektionen kommt Rehasport zum Einsatz. Weitere Krankheiten, bei denen Rehasport und Funktionstraining helfen, sind: Querschnittlähmung, Multiple Sklerose, Morbus Parkinson, Krebserkrankungen sowie Diabetes und Adipositas.
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Rehasport und Funktionstraining – Hilfe zur Selbsthilfe
Hilfe zur Selbsthilfe bieten – das ist ein wichtiges Ziel des Rehasports sowie der Funktionstherapie für die Zeit nach der therapeutischen Behandlung. So soll die Eigenverantwortung der Teilnehmer gestärkt werden. Ein wichtiger Aspekt besteht darin, die Teilnehmer zu motivieren, auch nach dem verordneten Rehasport und den Übungen der Funktionstherapie weiter Sport zu treiben und auf ihre Gesundheit zu achten. Auch die gruppendynamischen Effekte des Rehasports sind nicht zu unterschätzen, wie etwa der Austausch mit anderen Betroffenen. Dadurch werden das Selbstbewusstsein und der Umgang mit der Erkrankung gestärkt.
Insbesondere weiterführende Rehasport-Angebote wie die Kombination aus Rehasport und Wassergymnastik oder unterstützendes Training im Fitnessstudio sind beliebte Möglichkeiten, um Sport und Bewegung weiterhin in den Alltag zu integrieren. Die Barmer unterstützt Sie gerne auf Ihrem Weg zurück in den Lebensalltag.