Seepferdchen, die goldene Wasserratte oder das Schwimmabzeichen in Bronze – es gibt zahlreiche Schwimmabzeichen, für die sich Kinder und Erwachsene beim Schwimmen prüfen lassen können. Aber was für Schwimmabzeichen gibt es überhaupt und welche Voraussetzungen muss man erfüllen?
Was für Schwimmabzeichen gibt es?
Seeräuber, Wasserratte, Frosch oder Delfin: Gerade bei den Frühschwimmerabzeichen gibt es viele inoffizielle Zwischenschritte, die je nach Schwimmschule oder Bundesland verschieden sind. Sie sollen die kleinen Schwimmanfänger motivieren, noch bevor sie das Seepferdchen machen können. Zwar lernt man ohne Prüfung genauso gut schwimmen, aber oftmals sind die kleinen Embleme, die man sich an die Badehose oder den Badeanzug nähen kann, Ansporn für die Schwimmanfänger. Sie motivieren, immer besser zu werden und nicht Nichtschwimmer oder Nichtschwimmerin zu bleiben.
Worin unterscheiden sich Jugendschwimm- und Schwimmabzeichen?
Offiziell gibt es seit 2021 nur noch den deutschen Schwimmpass – es wird nicht mehr unterschieden zwischen Jugendschwimmabzeichen und Schwimmabzeichen.
Schwimmabzeichen Seepferdchen
Wer das Schwimmen lernen möchte, beginnt mit dem Abzeichen Seepferdchen. Wer die Badehose oder den Badeanzug damit schmücken will, muss vom Beckenrand ins Wasser springen und 25 Meter in einer Schwimmart (Bauch- oder Rückenlage) zurücklegen, außerdem aus schultertiefem Wasser einen Gegenstand mit den Händen hochholen. In einer theoretischen Prüfung wird man auch zu Baderegeln befragt.
Seehund Trixi oder Vielseitigkeitsschwimmabzeichen
Als nächstes kommt Seehund Trixi (auch Seehund oder Vielseitigkeitsschwimmabzeichen genannt), dafür muss man 25 Meter Brustschwimmen und 25 Meter Rücken- oder Kraulschwimmen. Einen Wasserball muss man 15 Meter weit dribbeln können – indem man krault und den Ball durch die Armbewegung und mit angehobenem Kopf vor sich herbewegt. Weiterhin will die Schwimmtrainerin oder der Schwimmtrainer sehen, dass man sieben Meter am Stück tauchen kann, ein Kopfsprung und eine Rolle vorwärts oder rückwärts um die Querachse im Wasser werden verlangt. Für alle Aufgaben darf man keine Hilfsmittel wie eine Schwimm- oder Taucherbrille verwenden.
Warum Schwimmen lernen so wichtig ist und welche Rolle Schwimmabzeichen dabei spielen
In welchem Alter Kinder beginnen sollten Schwimmen zu lernen, was man in wilden Gewässern beachten muss und ob das Schwimmen mit Meerjungfrauflossen zu empfehlen ist, erfahren Sie in unserem Interview mit Schwimmtrainer Leopold Beer.
Schwimmabzeichen in Bronze
Der nächste Schritt ist das Schwimmabzeichen in Bronze. Es erfordert einen Kopfsprung vom Beckenrand und anschließend 15 Minuten Schwimmen. In dieser Zeit müssen mindestens 200 Meter zurückgelegt werden, davon 150 Meter in Bauch- oder Rückenlage in einer erkennbaren Schwimmart und 50 Meter in der anderen Körperlage. Beim Wechsel darf man sich nicht am Rand festhalten. Außerdem muss man einen Tauchring aus etwa zwei Metern herauftauchen und einen Sprung vom Startblock (Startsprung) oder Ein-Meter-Brett zeigen. Wieder fragt die Schwimmtrainerin oder der Schwimmtrainer einige Baderegeln ab.
Schwimmabzeichen in Silber
Beim Schwimmabzeichen in Silber werden auch theoretische Kenntnisse der Baderegeln und das Verhalten zur Selbstrettung abgefragt, zum Beispiel wie man sich bei Erschöpfung verhält oder wie man einen Krampf löst. Dann muss man einen Kopfsprung vom Beckenrand zeigen und anschließend 20 Minuten ohne Unterbrechung schwimmen. Mindestens 400 Meter sollten dabei zurückgelegt werden, davon 300 Meter in Bauch- oder Rückenlage und 100 Meter in einer anderen Lage. Zweimal muss man einen Gegenstand aus zwei Metern Tiefe holen. Außerdem will die Trainerin oder der Trainer sehen, dass man eine Strecke von 10 Metern tauchen kann, indem man sich am Beckenrand abstößt. Außerdem: einen Sprung vom Drei-Meter-Brett oder zwei verschiedene Sprünge vom Ein-Meter-Brett.
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Schwimmabzeichen in Gold
Für das Schwimmabzeichen in Gold muss man mindestens neun Jahre alt sein und 30 Minuten schwimmen – nach einem Kopfsprung vom Beckenrand. Dabei müssen mindestens 800 Meter zurückgelegt werden: 650 Meter in Bauch- oder Rückenlage, 150 Meter in der anderen Lage. Danach stehen noch 25 Meter Kraulschwimmen mit einem Startsprung auf dem Programm, 50 Meter Brustschwimmen in höchstens 1:15 Minuten und 50 Meter Rückenschwimmen mit Grätschschwung – entweder indem man keine Arme einsetzt oder auf dem Rücken krault.
Das reicht aber noch nicht, um das Abzeichen zu bekommen: Man muss weiterhin 10 Meter weit aus der Schwimmbewegung tauchen, ohne sich am Beckenrand abzustoßen, und dreimal innerhalb von drei Minuten in zwei Meter Wassertiefe hinuntertauchen. Auch einen Sprung aus drei Metern Höhe oder zwei verschiedene Sprünge vom Ein-Meter-Brett will die Prüferin oder der Prüfer sehen.
Und zuletzt das so genannte Transportschwimmen: Hierfür muss man eine Person 50 Meter weit schieben oder ziehen. Im theoretischen Teil muss man wieder Baderegeln kennen und wissen, wie man sich bei Bade-, Boots- und Eisunfällen verhält. Regeln der Selbst- und der einfachen Fremdrettung werden abgefragt.
Diese Leistungsschwimmabzeichen gibt es
Der Deutsche Schwimmverband verleiht außerdem die Leistungsschwimmabzeichen Hai, Silber und Gold, sie sind allerdings für sehr sichere und leistungsorientierte Schwimmer gedacht.