- Was hat Sex mit Gesundheit zu tun?
- Was ist sexuelle Gesundheit?
- Warum ist Sex gesund für Körper und Psyche?
- 1. Guter und einvernehmlicher Sex ist gesund, weil er sexuell zufrieden macht
- 2. Sex ist gesund, weil er das Immunsystem aktiviert
- 3. Sex ist gesund, weil er den Schlaf fördert
- 4. Sex ist gesund, weil er vor Lampenfieber und Prüfungsangst schützt
- 5. Sex ist gesund, weil er wie ein Training wirkt
- 6. Sex ist gesund, weil er mit einem gesunden Altwerden einhergeht
- Wie viel Sex ist gesund?
- Wie glaubhaft sind die Ergebnisse von Sexstudien?
Sex ist ein natürliches Bedürfnis, das fast alle Menschen haben. Er ist ein wesentlicher Baustein der sexuellen und damit auch der allgemeinen Gesundheit. Wie Sex auf Kopf und Körper wirkt, warum Sex gesund ist – und wie viel Sex gesund und glücklich macht.
Was hat Sex mit Gesundheit zu tun?
Wer Sex hat, kommt in einen Zustand höchster Erregung: Unser Körper schüttet verschiedenste Hormone aus, Puls, Blutdruck und Durchblutung steigen. Die zunächst auf- und dann abregende Wirkung von Sex auf Kopf und Körper hat verschiedene Auswirkungen auf unsere Gesundheit, auch auf unser seelisches Wohlbefinden. Gleichzeitig gibt es den Begriff der sexuellen Gesundheit – hierbei geht es um unsere Gesundheit in Bezug auf unsere Sexualität.
Was ist sexuelle Gesundheit?
Die sexuelle Gesundheit ist ein „Zustand körperlichen, emotionalen, geistigen und sozialen Wohlbefindens bezogen auf die Sexualität“, so die Definition der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, kurz WHO).
Sexuelle Gesundheit bedeutet demnach „nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, Funktionsstörungen oder Schwäche. Sexuelle Gesundheit erfordert sowohl eine positive, respektvolle Herangehensweise an Sexualität und sexuelle Beziehungen als auch die Möglichkeit für lustvolle und sichere sexuelle Erfahrungen, frei von Unterdrückung, Diskriminierung und Gewalt. Wenn sexuelle Gesundheit erreicht und bewahrt werden soll, müssen die sexuellen Rechte aller Menschen anerkannt, geschützt und eingehalten werden.“
Wichtig: Aus der Begriffserklärung der WHO lässt sich schließen, dass eine gesunde Sexualität mit bestimmten Werten und Regeln verbunden ist, zum Beispiel setzt sie das Einvernehmen aller Beteiligten voraus.
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Warum ist Sex gesund für Körper und Psyche?
Sex werden viele Wirkungen auf die Gesundheit zugeschrieben. Aber: Viele sind wissenschaftlich nicht belegt. Warum Sex tatsächlich gesund ist, zeigen die folgen sechs wissenschaftlich nachgewiesenen Auswirkungen auf Körper und Psyche.
1. Guter und einvernehmlicher Sex ist gesund, weil er sexuell zufrieden macht
Wer Sex hat, weil er Sex haben will, wird belohnt: Der Liebesakt erfüllt das Bedürfnis nach sexueller Zufriedenheit. Deshalb empfinden Frauen und Männer Sex als lohnend und befriedigend.
2. Sex ist gesund, weil er das Immunsystem aktiviert
Beim Sex kommen sich Menschen so nahe wie sonst nie. Gut, dass dann das Immunsystem hochfährt und beispielsweise kurzfristig mehr von bestimmten Abwehrzellen produziert. Diese können den Körper vor Erregern schützen, die beim Sex übertragen werden können und zum Beispiel Geschlechtskrankheiten auslösen können.
Selbstverständlich ist es dennoch notwendig, sich zusätzlich mit bestimmten Verhütungsmitteln vor sexuell übertragbaren Erkrankungen zu schützen.
3. Sex ist gesund, weil er den Schlaf fördert
Wer beim Sex einen Orgasmus erlebt, schläft gut. Aber: Wer sich selbst zum Höhepunkt verhilft, kann noch besser schlafen.
4. Sex ist gesund, weil er vor Lampenfieber und Prüfungsangst schützt
Lampenfieber vor einem öffentlichen Auftritt oder Angst vor einer Prüfung sind Anzeichen von Stress. Das Maß an Stress lässt sich unter anderem am Blutdruck festmachen. Eine Studie mit heterosexuellen Paaren zeigte: Wenn sie in den Tagen vor einem stressigen Ereignis Geschlechtsverkehr haben, halten sie den Blutdruck nachhaltig in Schach und reagieren auf den Stress weniger aufgeregt.
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5. Sex ist gesund, weil er wie ein Training wirkt
Beim Sex verbraucht eine Person im Schnitt 85 Kilokalorien (kcal) Energie. Das entspricht in etwa der Energie, die der Körper bei 20 Minuten Volleyballspielen oder Tischtennisspielen verbraucht – eine richtige Sporteinheit also.
6. Sex ist gesund, weil er mit einem gesunden Altwerden einhergeht
Wer sich im mittleren und höheren Lebensalter für Sex interessiert, sexuell aktiv ist und das Sexualleben als wertvoll empfindet, ist meist in guter gesundheitlicher Verfassung.
Wie viel Sex ist gesund?
Diese Frage lässt sich nicht allgemeingültig beantworten. Wie viel Sex als gesund und befriedigend empfunden wird, ist von Person zu Person unterschiedlich. Die Wissenschaft liefert jedoch Einblicke in das Sexualleben der Menschen im Allgemeinen: Einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zufolge haben die Menschen in Deutschland durchschnittlich vier- bis fünfmal pro Monat Sex, also etwa einmal pro Woche.
Viel hilft viel? Das gilt beim Sex nur bis zu einer bestimmten Häufigkeit. Zumindest, wenn der gemeinsame Liebesakt glücklich machen soll. Eine Auswertung von drei Studien (Metaanalyse) ergab, dass mehr als einmal Sex pro Woche nicht mit mehr Wohlbefinden verbunden ist.
Und eine experimentelle Studie stellte fest, dass mehr Sex nicht automatisch glücklicher macht, sondern stattdessen den Appetit auf Sex und die Freude daran dämpft. Für diese Studie baten die Forschenden die Hälfte der teilnehmenden Paare, ihren gewohnten Sex zu verdoppeln.
Wie glaubhaft sind die Ergebnisse von Sexstudien?
Die Ergebnisse von Sexstudien basieren auf statistisch erhobenen und ausgewerteten Informationen. Seriöse Sexstudien sind so angelegt, dass ihre Ergebnisse möglichst eindeutig, wiederholbar und nur mit einer geringen Wahrscheinlichkeit zufällig sind.
Wichtig: Eine Metaanalyse untersucht die Ergebnisse mehrerer Einzelstudien zur gleichen Fragestellung systematisch. Ihr Gesamtergebnis hat häufig eine höhere Aussagekraft als die Ergebnisse der einzelnen Studien für sich genommen.
Wie lässt sich eine seriöse Sexstudie erkennen? Für die Glaubhaftigkeit einer Sexstudie spricht, wenn sie nicht nur Ergebnisse aufzeigt, sondern auch, wie diese zustande gekommen sind (Methodik).
Angaben zur Zielgruppe, Stichprobengröße und -auswahl, zum Untersuchungszeitraum und zu den Auftraggebenden sind zudem unerlässlich, um die Glaubhaftigkeit einer Sexstudie zu bewerten.