Frau freut sich über einen Schwangerschaftstest
Kinderwunsch

Schwangerschaftstest: Ab wann ist er aussagekräftig?

Lesedauer unter 5 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Dr. med. Martin Waitz (Arzt, medproduction GmbH)
  • Daniela Beerens (Gesundheitsinformation, Barmer)

Die Antwort auf die Frage, ob eine Schwangerschaft eingetreten ist oder nicht, ist für viele Paare mit starken Emotionen verbunden, besonders, wenn Familienzuwachs sehnlich erwartet wird. Stellen sich erste Anzeichen für eine mögliche Schwangerschaft ein, bleibt zum Beispiel die Monatsblutung aus, gibt Ihnen ein Schwangerschaftstest schnell einen Hinweis, ob Sie schwanger sein könnten oder nicht. Sicherheit bringt dann ein Urintest oder Bluttest bei Ihrer Frauenärztin, Ihrem Frauenarzt oder bei einer Hebamme.

Ab wann ist ein Schwangerschaftstest verlässlich?

Ein normaler Schwangerschaftstest zeigt frühestens ab dem zweiten Tag nach Ausbleiben der Regelblutung ein recht zuverlässiges Ergebnis. Ein sogenannter Schwangerschafts-Frühtests oder Prätest verspricht bereits vier Tage vor Ausbleiben der Periode Aufschluss über eine bestehende Schwangerschaft. So erhalten Sie möglichst schnell einen Hinweis, ob Sie schwanger sind oder nicht. 

Die erhältlichen Frühtests sind jedoch deutlich weniger verlässlich, als die üblichen Schwangerschaftstests. Wenn der Frühtest zu diesem Zeitpunkt keine Schwangerschaft bestätigt, Sie jedoch trotzdem vermuten, schwanger zu sein, sollten Sie den Test nach einigen Tagen noch einmal wiederholen.

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So funktioniert ein Schwangerschaftstest

Die in Apotheken und Drogeriemärkten erhältlichen Schwangerschaftstests basieren alle auf dem gleichen Prinzip: Der Test reagiert auf das im Urin enthaltene Schwangerschaftshormon Beta-humanes Choriongonadotropin, kurz Beta-hCG oder ß-hCG. 

Das Hormon ist für die Ausschüttung weiterer Hormone, nämlich Östrogene und Gestagene, aus dem Gelbkörper im Eierstock verantwortlich. Die Plazenta produziert das Hormon ausschließlich in der Schwangerschaft, wenn sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnistet. Wenn keine Schwangerschaft eintritt, bildet sich der Gelbkörper zurück, die Gebärmutterschleimhaut wird abgebaut und die Zyklusblutung setzt ein.

Bei einer Schwangerschaft steigt die Konzentration an hCG im Urin stark an und ist mit einem Schwangerschaftstest ab dem zehnten Tag nach der Befruchtung einer Eizelle messbar. Da die Beta-hCG-Konzentration konstant ansteigt, nimmt die Zuverlässigkeit des Ergebnisses eines Schwangerschaftstests mit jedem Tag, den die Schwangerschaft voranschreitet, zu.

Idealerweise führen Sie den Schwangerschafts-Test früh am Tag durch, da der hCG-Spiegel im ersten Morgenurin am höchsten ist. Die Anwendung ist einfach: Halten Sie den Teststreifen oder das Teststäbchen direkt in den Urinstrahl. Oder Sie fangen mit einem sauberen Gefäß ausreichend Urin auf, um den Test darin einzutauchen. 

Die Gebrauchsanweisungen des jeweiligen Tests informieren über die optimale Anwendung. Um ein möglichst verlässliches Testergebnis zu erhalten, sollten Sie sich ganz genau an die Gebrauchsanweisung halten.

Das Ergebnis des Schwangerschaftstests ablesen

In der Regel haben Schwangerschaftstests zwei Anzeigefelder. Das erste Fenster ist ein Kontrollfenster. Hier können Sie anhand einer Verfärbung erkennen, ob der Test richtig durchgeführt wurde. Je nach Hersteller zeigt in einem zweiten Sichtfenster eine rosa oder blaue Verfärbung des Teststreifens als Strich oder Punkt das Ergebnis an – ob das Ergebnis „schwanger“ oder „nicht schwanger“ lautet. 

Digitale Schwangerschaftstests informieren in einer Anzeige mittels eines Plus, „positiv“ = schwanger, oder Minus, „negativ“ = nicht schwanger, über das Testergebnis. In den Gebrauchsanweisungen der Tests ist genau aufgeschlüsselt, wie Sie das Ergebnis richtig ablesen.

Schwangerschaftstest „positiv“

Signalisiert der Schwangerschaftstest „positiv“, liegt die Wahrscheinlichkeit bei ungefähr 95 Prozent, dass Sie schwanger sind. Nun ist ein Besuch in der Frauenarztpraxis ratsam, um das Ergebnis definitiv bestätigen zu lassen und Gewissheit durch einen Urin- oder Bluttest zu bekommen. Die Bestätigung der Schwangerschaft kann übrigens auch bei einer Hebamme erfolgen.

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Trotz eines positiven Ergebnisses des selbst durchgeführten Schwangerschaftstests können Schmerzen oder Blutungen auftreten. Auch in diesem Fall sollten Sie die Frauenarztpraxis aufsuchen, um die Ursache abzuklären. Es kann passieren, dass sich zwar eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnistet, es aber in den ersten Tagen zu einer Fehlentwicklung der Fruchtanlage kommt. Der Schwangerschaftstest liefert dann ein positives Ergebnis, es kommt jedoch zu einer frühen Fehlgeburt.

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In der Regel merkt die Frau in diesem Fall nichts von der Schwangerschaft, denn manchmal verschiebt sich nur die Zyklusblutung um einige Tage und die fehlentwickelte embryonale Anlage wird mit der Regelblutung abgestoßen. Mittels einer Ultraschalluntersuchung kann in der gynäkologischen Praxis zudem geprüft werden, ob möglicherweise eine Eileiterschwangerschaft aufgetreten ist.

Schwangerschaftstest „negativ“

Bei einem negativen Testergebnis können Sie davon ausgehen, dass zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich keine Schwangerschaft vorliegt. Bei weiterhin ausbleibender Monatsblutung ist es jedoch sinnvoll, den Test zu wiederholen. Möglicherweise war beim ersten Versuch die Beta-hCG-Konzentration im Urin noch nicht hoch genug, um den Test ein positives Ergebnis anzeigen zu lassen. 

Der Beta-hCG-Wert im Urin steigt mit jedem weiteren Tag der Schwangerschaft, so dass die Aussichten auf ein aussagekräftiges Ergebnis mit dem Verlauf der Frühschwangerschaft zunehmen.

Wenn Sie sich genau an die Gebrauchsanweisungen Ihres Schwangerschaftstests halten, können Sie mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 95 Prozent mit einem korrekten Ergebnis rechnen. 

Nur in sehr seltenen Fällen wird ein falsch-positives Ergebnis angezeigt, falsch-negative Ergebnisse treten dagegen häufiger auf. Oft ist ein zu niedriger Beta-hCG-Wert dafür verantwortlich. Deshalb sollten Sie den Schwangerschaftstest nicht zu früh durchführen, sondern im besten Fall erst einige Tage nach Ausbleiben der Periode.

Schwanger trotz negativem Testergebnis?

Wenn Sie eine Schwangerschaft vermuten, obwohl der Schwangerschaftstest wiederholt negativ ausgefallen ist, ist ein Termin in der Frauenarztpraxis empfehlenswert. Die Konzentration des Schwangerschaftshormons Beta-hCG kann in seltenen Fällen zu niedrig sein, um es mit den herkömmlichen Schwangerschaftstests nachzuweisen. 

Auch alte oder falsch gelagerte Tests können zu einem falschen Ergebnis führen. In solchen Fällen bedarf es einer Blutuntersuchung, um das Beta-hCG zu bestimmen. Auch eine Ultraschalluntersuchung kann in diesem Moment helfen, die Frage „Schwanger oder nicht?“ zu beantworten.

Wenn es mit der Schwangerschaft nicht sofort klappt

Wenn Sie nicht sofort schwanger werden, müssen Sie sich nicht gleich Sorgen machen. Es kann mitunter ein paar Monate dauern, ein Kind zu zeugen – schließlich müssen ja einige Faktoren erfolgreich zusammenspielen. Um die Chance zu erhöhen, lohnt es sich, die Faktoren zu kennen, die sich positiv oder negativ auf die Fruchtbarkeit und damit eine mögliche Schwangerschaft auswirken. Und mit dem Eisprungrechner der Barmer können Sie den Zeitpunkte Ihre Eisprungs und und Ihre fruchtbaren Tage ganz einfach ermitteln - und somit den besten Zeitpunkt, schwanger zu werden.

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