Karies ist eine der häufigsten Zahnerkrankungen. Sie entsteht durch Bakterien sowie Zucker aus Lebensmitteln und Getränken und schädigt die Zähne. Die gute Nachricht: Mit gründlicher Zahnpflege und zahngesunder Ernährung lässt sich vorbeugen. Je früher eine Karies erkannt wird, umso besser lässt sie sich behandeln. Ohne Behandlung schreitet die Erkrankung dagegen immer weiter fort. Das bedeutet: Bei Beschwerden am besten direkt eine Zahnarztpraxis aufsuchen und regelmäßig zur Vorsorge gehen.
Auf einem Blick
- Ursachen: Karies wird von Bakterien verursacht, die Zucker zu Säuren verstoffwechseln. Diese greifen dann den Zahnschmelz an. Karies wird von zuckerreichen Speisen und Getränken gefördert sowie von mangelhafter Mundhygiene, also zu seltenem Zähneputzen.
- Symptome: Helle oder gelbliche Flecken auf den Zähnen zeigen erste Schädigungen des Zahnschmelzes. Später reagiert der Zahn empfindlich, etwa auf Heißes oder Kaltes. Im weiteren Verlauf können sich Zahnschmerzen einstellen.
- Verlauf: Unbehandelt schädigt Karies zunächst den Zahnschmelz, dann das Zahnbein. In der Folge kann es zur Entzündung des Zahninneren kommen.
- Behandlung: Ist nur der Zahnschmelz leicht geschädigt, können fluoridhaltige Mittel Karies in manchen Fällen aufhalten. Haben sich schon Löcher im Zahn gebildet, ist eine Entfernung der betroffenen Stellen nötig. Das Loch im Zahn wird mit einer Füllung verschlossen.
- Vorbeugung: Neben regelmäßigem Zähneputzen empfiehlt es sich, möglichst selten stark zuckerhaltige Speisen und Getränke zu konsumieren. Hilfreich ist es auch, häufige Zwischenmahlzeiten zu vermeiden.
Was ist Karies, wie entsteht die Zahnerkrankung?
„Und, hat es wehgetan?“ Im besten Fall lässt sich diese Frage nach dem Besuch in der Zahnarztpraxis mit Nein beantworten. Falls nicht, war wahrscheinlich ein durch Karies verursachtes Loch im Zahn der Grund für eine unangenehme zahnärztliche Behandlung mit dem Bohrer.
Karies entsteht durch Bakterien, die zuckerreiche Nahrung im Mund verarbeiten und dabei Säure ausscheiden. Diese Säuren greifen zunächst den Zahnschmelz und dann die darunterliegende Zahnschicht an.
Krankheitsverlauf: Was passiert im Zahn, wenn Karies entsteht?
Zähne bestehen aus unterschiedlichen Schichten: Die Außenschicht bildet der harte Zahnschmelz, der das etwas weichere Zahnbein (Dentin) umschließt. Im Inneren befindet sich das Zahnmark (Pulpa), in dem die Nerven und Blutgefäße liegen.
Karies beginnt an der Oberfläche des Zahns und greift zunächst den Zahnschmelz an. Wird die Karies nicht behandelt, frisst sie sich immer tiefer in den Zahn hinein und verursacht ein sich stetig vergrößerndes Loch. Erreicht die Karies das Zahnbein, verläuft der Zerstörungsprozess deutlich schneller: Es kann zur Entzündung des betreffenden Zahnes kommen und damit auch zur Schädigung des Zahnmarks.
Karies kann an allen Zähnen und Stellen eines Zahns auftreten: an Schneidezähnen und an Backenzähnen, an den glatten Zahnvorderseiten und in Zahnzwischenräumen. Auch unter Füllungen und Kronen kann Karies auftreten, dort ist sie besonders schwer zu erkennen.
Hat sich eine Karies im Gebiss erst einmal manifestiert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie weitere Zähne angreift. Eine gute Mundhygiene ist dann besonders wichtig.
Karies erkennen: Wie sieht Karies aus?
Zu Beginn äußert sich Karies aufgrund der Schädigung des Zahnschmelzes durch kreidig-weiße oder gelblich-braune Flecken an den Zähnen. Diese verursachen in der Regel zunächst keine Beschwerden. In die von Karies geschädigten Bereiche des Zahnschmelzes können sich dann Farbstoffe aus der Nahrung einlagern, die die Flecken braun-schwarz aussehen lassen. Ob Verfärbungen auf den Zähnen durch Karies bedingt sind oder eine andere Ursache haben, lässt sich nur bei einer zahnärztlichen Untersuchung abklären.
Schreitet Karies fort und greift das Zahnbein (Dentin) an, können sich die Symptome verändern. Der Zahn reagiert nun eventuell empfindlich auf Reize wie heiße oder kalte Speisen und Getränke, Süßes oder Saures. Zahnschmerzen können sich ebenfalls einstellen, entweder nach bestimmten Reizen oder auch dauerhaft. Manchmal kann es schwierig sein, den Schmerz genau zu lokalisieren und einem bestimmten Zahn zuzuordnen, da der Nervenschmerz über den betroffenen Zahn hinaus spürbar sein kann.
Mit der Barmer Arztsuche eine Zahnärztin oder einen Zahnarzt in Ihrer Nähe finden
Finden Sie Medizinerinnen und Mediziner nach Fachgebiet und Therapieschwerpunkt sortiert in Ihrer Umgebung und deutschlandweit.
Barmer Arztsuche
Hat sich die Karies bis zum Zahnmark ausgeweitet und ist eine Entzündung entstanden, kann das den ganzen Kiefer in Mitleidenschaft ziehen und zu einer geschwollenen Wange („dicken Backe“) führen.
Welche Ursachen hat Karies?
Eine der Ursachen für Karies sind Kariesbakterien, die bei der Verstoffwechselung von Zuckern Säuren ausscheiden. Prinzipiell ist das kein Problem, denn der Zahnschmelz ist durch die darin enthaltenen Mineralien eine sehr harte und widerstandsfähige Substanz. Zusätzlich hilft der Speichel bei der Regulierung des Mineralgehalts der Zähne und hält den Säurespiegel an der Zahnoberfläche stabil. Problematisch wird es, wenn die Nahrung häufig sehr zuckerreich ist. Dann gerät das Gleichgewicht außer Kontrolle – der Zahnschmelz nimmt Schaden.
Neben dem Zucker spielt ein weiterer Faktor eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Karies: der Zahnbelag. Der auch Plaque genannte Belag besteht aus Nahrungsresten, Bestandteilen des Speichels und Bakterien und bildet die ideale Grundlage für die schädigenden Karies-Bakterien. Zahnbelag kann sich pelzig anfühlen, wenn wir mit der Zunge darüber gleiten. Regelmäßiges Zähneputzen entfernt die Beläge und reduziert so das Risiko für Karies.
Stehen die Zähne sehr eng zusammen oder weisen die Kauflächen kleine Furchen (Fissuren) und tiefe Grübchen auf, kann das die Zahnpflege erschweren und die Entstehung von Karies begünstigen. Das Tragen einer Zahnspange erfordert ebenso eine höhere Sorgfalt bei der Mundhygiene, damit sich keine Speisereste an der Spange ablagern. Bildet sich das Zahnfleisch zurück und liegen Zahnhälse frei, kann dies ebenfalls Karies begünstigen.
Die Risikofaktoren für Karies im Überblick:
- Zuckerreiche Speisen und Getränke
- Häufige Zwischenmahlzeiten (besonders Süßes)
- Starker Zahnbelag (Plaque) aufgrund von schlechter und unregelmäßiger Mundhygiene
- Bestimmte Merkmale der Zähne (zum Beispiel enge Zahnstellung, Fissuren)
- Rauchen
- Wenig Speichel
- Medikamente, die einen trockenen Mund verursachen
- Medikamente, die zur Demineralisation des Zahns beitragen (zum Beispiel bestimmte Antibiotika)
Kinder haben ein besonders hohes Risiko für Karies, da die Milchzähne weniger widerstandsfähig sind als die bleibenden Zähne. Damit ihre Zähne frei von Karies bleiben, ist eine frühzeitige gute Zahnpflege bei Kindern wichtig.
Ist Karies ansteckend?
Das wurde lange angenommen. Inzwischen wird Karies als nicht übertragbare Erkrankung eingeordnet – denn nahezu jeder trägt die auslösenden Bakterien im Mund. Ob Karies entsteht, ist durch unser Verhalten bedingt: beispielsweise durch den Zuckerkonsum oder die Zahnpflege.
Diagnose von Karies
Die Diagnose von Karies erfolgt, indem der Zahnarzt oder die Zahnärztin sich die Zähne genau anschaut und mit einem kleinen Instrument (einer Sonde) vorsichtig einzelne Stellen prüft. Dabei klopft er oder sie sanft gegen den Zahn und untersucht die Zahnzwischenräume. Die Auskunft über etwaige Schmerzen oder empfindliche Reaktionen der Zähne ist ebenso wichtig für die Diagnose. Ein Röntgenbild kann helfen, Karies an schwer einsehbaren Stellen, unter Füllungen und an Kronenrändern zu erkennen.
Behandlung von Karies
Karies sollte möglichst frühzeitig behandelt werden, da die Erkrankung in der Regel nicht von allein wieder ausheilt. Ohne Behandlung schreitet sie immer weiter fort, bis der betroffene Zahn verloren ist. Es lohnt sich also, regelmäßig Vorsorgetermine in der zahnärztlichen Praxis wahrzunehmen. Die Kontrollen ermöglichen es, eine Karies bereits im Anfangsstadium zu erkennen und sofort mit der Behandlung zu beginnen. Treten Beschwerden wie empfindliche Zähne oder Schmerzen auf, sollten Sie direkt einen Zahnarzt oder eine Zahnärztin aufzusuchen.
Kostenübernahme bei zahnärztlicher Behandlung
Als Barmer-Mitglied haben Sie die Wahl unter über 50.000 zugelassenen Vertragszahnärztinnen und -ärzten. Die Kosten der vertragszahnärztlichen Behandlung werden für Barmer-Mitglieder übernommen.
Zahnärztliche Behandlung
Behandlung von Karies: Wenn gebohrt werden muss
Bei der Behandlung entfernt der Zahnarzt oder die Zahnärztin die von Karies befallenen Zahnstellen in der Regel mit einem Bohrer. Im nächsten Schritt wird mit einer Füllung das so entstandene Loch im Zahn verschlossen.
Die Art der Füllung und das dafür verwendete Material hängen davon ab, welche Zähne auf welche Weise betroffen sind. Eine Behandlung der Kaufläche sieht unter Umständen ganz anders aus als eine des Zahnhalses. Auch die Größe des Schadens spielt eine entscheidende Rolle.
Plastische Füllungen werden im weichen Zustand in den Zahn eingefügt und härten dort aus. Sie bestehen in der Regel aus Amalgam (einem Metallgemisch) oder Komposit (einem Kunststoff). Einlagefüllungen aus Metall (Edelmetalllegierungen), Kunststoff oder Keramik werden dagegen vorab passgenau angefertigt und dann in den Zahn eingesetzt.
Ist der Zahn durch fortgeschrittene Karies stark geschädigt, kann eine Teilkrone oder Krone notwendig sein. Dabei bleibt nur ein kleiner Rest des Zahns erhalten, der mit einer festen Hülle (der Krone) abgedeckt wird. Herbei kommen ebenfalls unterschiedliche Materialien zum Einsatz (Keramik, Kunststoff, Metall).
Ist die Karies bereits bis zum Zahnmark vorgedrungen und hat zu einer ausgedehnten Entzündung geführt, ist oftmals eine Wurzelbehandlung erforderlich. Dabei entfernt der Zahnarzt oder die Zahnärztin das entzündete Gewebe und bringt eine spezielle Füllung in die Wurzelkanäle ein.
Wenn der Schaden zu groß und die Erhaltung eventuell nicht sinnvoll ist, muss der Zahn entfernt werden. Ein Zahnersatz kann die Lücke dann schließen.
Karies ohne Bohren behandeln
Wenn die Karies noch ganz am Anfang ist und sich nur durch entmineralisierte Bereiche im Zahnschmelz bemerkbar macht, lässt sich Karies auch ohne Bohren behandeln: Aufgetragene Fluoridlacke oder Fluoridgele können die Schädigung des Zahnschmelzes eventuell stoppen. Fluoride tragen auf verschiedenen Wegen zum Schutz der Zähne bei, etwa durch eine Härtung des Zahns.
Eine gute Mundhygiene mit fluoridhaltiger Zahnpasta und eine Umstellung der Ernährung sind bei ersten Anzeichen von Karies ebenfalls wichtig. Es empfiehlt sich, möglichst wenig Zucker zu sich zu nehmen und gegebenenfalls Zwischenmahlzeiten zu reduzieren, damit die Zähne nicht ständigen Säureangriffen durch weiterverarbeitete Nahrung ausgesetzt sind.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist es, Karies mithilfe eines Lasers zu entfernen. Studien deuten darauf hin, dass eine Laserbehandlung weniger schmerzhaft und angenehmer sein kann als die Behandlung mit einem Bohrer. Allerdings liegen bisher nicht genügend Untersuchungen und Daten vor, um die Laserbehandlung tatsächlich anstelle einer Behandlung mit dem Bohrer empfehlen zu können.
Karies vorbeugen
Mundhygiene und eine möglichst zuckerarme Ernährung sind die wichtigsten Faktoren, um die Zähne vor Karies zu schützen. Es ist beispielsweise besser, Wasser zu trinken als Saftschorlen. Säfte enthalten immer Fruchtzucker, auch viele Fertigtees sind zuckerhaltig. Regelmäßige Vorsorgetermine in der Zahnarztpraxis sind außerdem wichtig, um Anfälligkeiten für Karies frühzeitig zu entdecken.
Ihr Zahnbonusheft immer digital dabei
Wenn Sie regelmäßig zur Zahnvorsorge gehen, erhalten Sie im Fall eines Zahnersatzes einen höheren Zuschuss von der Barmer. Mit dem digitalen Zahnbonusheft in der Barmer-App können Sie Ihre Zahnvorsorge-Untersuchungen jetzt noch leichter im Blick behalten.
Barmer-App
Bei den Mahlzeiten empfiehlt es sich, den Zähnen auch einmal Pausen zu gönnen. Wird zucker- oder stärkehaltige Nahrung im Mund verarbeitet, entsteht als Nebenprodukt Säure. Ständiges Snacken führt daher zu andauernden Säureattacken auf die Zähne. Auf häufiges Naschen und Knabbern zwischendurch sollten wir den Zähnen zuliebe also besser verzichten.
Um die Zähne vor Belägen zu schützen, ist das Zähneputzen immens wichtig – mindestens zweimal am Tag und am besten nach den Mahlzeiten. Sinnvoll ist es, fluoridhaltige Zahnpasta zu benutzen. Bei kleinen Kindern sollte die Anwendung und Konzentration von Fluoriden aber sorgfältig abgewogen werden, Eltern können sich in dieser Frage ärztlich beraten lassen.
Eine weitere Maßnahme zur Vorbeugung von Karies ist es, Furchen und Spalten (Fissuren) in den Zähnen zu versiegeln. Dabei werden diese mit einem Kunststoff verschlossen. Die Versiegelungen sollten dann regelmäßig kontrolliert werden: Nur wenn sie unbeschädigt sind, können sie die Zähne schützen.
Besonderer Schutz für Barmer-Mitglieder bei Zahnzusatzversicherung
Mit einer Zahnzusatzversicherung können Sie Kosten absichern, die über eine Regelversorgung der gesetzlichen Krankenversicherung hinausgehen können. Barmer-Mitglieder profitieren bei unserem Partner HUK-COBURG von vergünstigten Tarifen.
Zahnzusatzversicherung