- Was ist die beste Zahnpflege: Sieben Punkte zur Kariesprophylaxe
- Kariesprophylaxe für jeden Tag
- Kariesprophylaxe in Abstimmung mit Ihrem Zahnarzt oder der Zahnärztin
- Was gehört zur Zahnpflege dazu?
- Zahnpflege: Die richtige Putztechnik
- Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten sind ein Muss
- Zahnpflege in der Schwangerschaft
- So beugen Schwangere Zahnerkrankungen vor
- Zahnpflege bei Säuglingen
- Schmerzen lindern beim Zahndurchbruch
- Auch Milchzähne brauchen Schutz
- Nuckelflaschenkaries muss nicht sein
- Besser Schnuller als Daumen
- Zahnpflege bei Kindern
- Besonderer Schutz durch Fissurenversiegelung
- So macht Zähneputzen Spaß
- Hormonschwankungen: eine Gefahr für das Zahnfleisch
- Rauchen setzt der Mundhöhle besonders zu
- Zahnpflege für Senioren
- Auch Zahnersatz braucht Pflege
- Wichtig bei der Zahnpflege: Zucker und Fruchtsäure schädigen die Zähne
- Kariesbakterien lieben Süßes
- Ein völliger Verzicht auf Süßes ist für ausreichende Zahnpflege nicht nötig
- Säure greift die Zahnsubstanz an
- Hinweis: Diabetiker-Zähne brauchen besondere Aufmerksamkeit
- Volle Transparenz bei Ihrem Antrag auf Zahnersatz mit Meine Barmer
Durch regelmäßige, sorgfältige Mundhygiene und eine zahngesunde Ernährung können Sie Zähne und Zahnfleisch vor Schäden schützen und ein Leben lang gesund erhalten.
Was ist die beste Zahnpflege: Sieben Punkte zur Kariesprophylaxe
Kariesprophylaxe für jeden Tag
- Zweimal täglich mit fluoridhaltiger Zahnpasta Zähne putzen
- Zuckeraufnahme möglichst gering halten
- Nach Mahlzeiten zuckerfreien Kaugummi kauen
Kariesprophylaxe in Abstimmung mit Ihrem Zahnarzt oder der Zahnärztin
- Prophylaxeuntersuchungen wahrnehmen
- Weitere Fluoridisierungsmaßnahmen
- Bei Bedarf: Chlorhexidin-Lack mit mindestens 1 Prozent CHX anwenden
- Versiegelung kariesgefährdeter Fissuren
Was gehört zur Zahnpflege dazu?
Auch die bleibenden Zähne brauchen mindestens zweimal am Tag eine Generalreinigung mit einer fluoridhalten Zahncreme, jeweils nach dem Frühstück und vor dem Schlafengehen. Vor allem nach klebrigen, süßen Zwischenmahlzeiten empfiehlt sich ein zusätzlicher Putzgang. Grundsätzlich gilt aber: zweimal am Tag gründlich ist besser als viermal ein bisschen.
Die empfohlene Putzzeit beträgt zwei Minuten. Wer dagegen kürzer bürstet, reinigt seine Zähne nicht gründlich genug. Leichter fällt es, die empfohlene Putzzeit einzuhalten, wenn Sie dabei systematisch vorgehen. Nehmen Sie sich ganz bewusst jeden Bereich im Kiefer vor. Wählen Sie dabei am besten immer die gleiche Reihenfolge. Auch mit einer elektrischen Zahnbürste fällt es vielen Menschen leichter, die empfohlene Putzzeit einzuhalten.
Zahnpflege: Die richtige Putztechnik
- Schrubben Sie nicht, sondern führen Sie die Zahnbürste stattdessen mit kreisenden oder wischenden Bewegungen über die Zähne, und zwar immer „von Rot nach Weiß“. Setzen Sie am Zahnfleisch an und putzen Sie in Richtung Kaufläche.
- Setzen Sie die Zahnbürste nicht im 90-Grad-Winkel auf die Zahnoberfläche auf, sondern mit einer leichten Drehung in Richtung Zahnfleisch. So gelangen die Borsten ohne erhöhten Druck auch in die Nischen zwischen den Zähnen.
- Viele Menschen üben beim Putzen ihrer Zähne zu viel Druck aus. Dadurch kann jedoch das Weichgewebe verletzt und das Zahnfleisch zurückgedrängt werden. Kommt dabei auch noch Putzgerät mit harten Borsten zum Einsatz, drohen sogar Zahnschmelzschäden.
Wer sich unsicher ist, sollte sich von seinem Zahnarzt die für ihn ideale Putztechnik zeigen lassen.
Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten sind ein Muss
Neben den Zahnoberflächen bedürfen die Zahnzwischenräume besonderer Sorgfalt, denn gerade dort entwickelt sich bei jüngeren Erwachsenen bis etwa zur Lebensmitte häufig Karies. Auch die meisten Zahnfleischentzündungen gehen von Plaque in den Zahnzwischenräumen aus.
Denn in ihnen nistet sich ein Großteil der gefährlichen Keime ein. Da diese Bereiche für die Zahnbürste unerreichbar sind, ist es notwendig, sie regelmäßig mit Hilfe von Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen zu säubern.
Doch selbst bei optimaler Putztechnik bildet sich bei fast allen Menschen mit der Zeit etwas Zahnstein, auf dessen Oberfläche sich Plaque-Bakterien besonders leicht ansiedeln können.
Deshalb ist es wichtig, die halbjährlichen Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt wahrzunehmen, damit dieser Munderkrankungen frühzeitig erkennen und Risikofaktoren wie Zahnstein beseitigen kann. Die Zahnsteinentfernung selbst wird allerdings nur einmal jährlich von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
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Zahnärztliche Behandlung
Zahnpflege in der Schwangerschaft
"Jedes Kind kostet einen Zahn", heißt es im Volksmund. Doch das muss heute nicht mehr sein. Denn aufgrund der Hormonumstellung während der Schwangerschaft haben werdende Mütter zwar tatsächlich ein erhöhtes Risiko für Parodontitis und Karies. Wenn sie aber darauf achten, ihre Zähne gründlich zu reinigen und auch das Zahnfleisch sorgfältig zu pflegen, können sie ihre Mundhöhle auch während der Schwangerschaft gesund erhalten.
Verantwortlich für das erhöhte Risiko werdender Mütter sind die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft. Sie führen zu einer negativen Beeinflussung der Durchblutung, des Immunsystems und der Zellwanddurchlässigkeit der Mundschleimhaut, so dass sich deren Gewebestruktur lockert. So können Bakterien aus Zahnbelägen leichter ins Zahnfleisch eindringen und dort eine Entzündung auslösen. Es kommt zur sogenannten Schwangerschaftsgingivitis oder –parodontitis.
Bei geschwollenem und blutendem Zahnfleisch, eventuell verbunden mit Mundgeruch, sollte schleunigst ein Zahnarzt aufgesucht werden. Denn eine Parodontitis gefährdet nicht nur die Mundgesundheit der Mutter, sondern kann auch negative Folgen für das Ungeborene haben. Nach einer amerikanischen Studie erleiden Schwangere mit unbehandelten Zahnfleischentzündungen dreimal häufiger Frühgeburten als solche mit guter Zahngesundheit.
Zudem haben ihre Kinder häufiger ein zu geringes Geburtsgewicht. Der Grund: Durch den Entzündungsherd im Körper gelangen Bakterien und schädliche Entzündungsprodukte auch in die Gebärmutter und können dort vorzeitige Wehen auslösen. Die Studie belegt aber auch, dass eine rechtzeitige und erfolgreiche zahnmedizinische Sanierung das Risiko einer Frühgeburt abmildern kann.
So beugen Schwangere Zahnerkrankungen vor
Um einer Entzündung vorzubeugen sollten Frauen vor einer geplanten Schwangerschaft oder spätestens zu deren Beginn eine zahnärztliche Kontrolluntersuchung und eventuell eine professionelle Zahnreinigung durchführen und sich bei dieser Gelegenheit auch zur richtigen Mundhygiene beraten zu lassen. Einige der häufigsten Zahnerkrankungen sind Karies, Paradontitis und Zahnnerventzündungen.
Ein weiteres Problem ist, dass der Körper während einer Schwangerschaft vermehrt Speichel bildet, der säurehaltiger ist und den Zahnschmelz angreift. Hier kann mit einer gründlichen Mundhygiene und dem Verzicht auf zu viel "Süßes und Saures" vorgebeugt werden. Für die Reinigung der Zähne empfiehlt sich eine weiche bis mittelharte Zahnbürste. Vor allem während der ersten drei Monate leiden zudem viele Schwangere an Übelkeit und Erbrechen.
Dabei kommen die Zähne mit Magensäure in Berührung, die den Zahnschmelz angreifen kann. Es ist deshalb ratsam, den Mund anschließend zunächst mit Wasser oder einer fluoridhaltigen und alkoholfreien Mundspüllösung ausspülen und das Zähneputzen um mindestens eine halbe Stunde zu verschieben.
Eine zahngesunde Ernährung, die ausreichend Kalzium, Vitamin D, Fluorid und Folsäure enthält, ist für werdende Mütter von besonderer Bedeutung, da sie damit auch den Grundstein für eine gute Zahnsubstanz bei ihrem Kind legen. Denn ab der sechsten bis achten Schwangerschaftswoche entwickeln sich bereits die Zahnleisten, die die Keimanlagen für die Milchzähne und die später nachwachsenden bleibenden Zähne enthalten.
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Zahnpflege bei Säuglingen
Stillen stärkt das Immunsystem des Babys und schützt vor Kariesbakterien, noch bevor der erste Zahn durchgebrochen ist. Außerdem beansprucht das Saugen an der Brust die Mund- und Kiefermuskulatur des Kindes wesentlich stärker als das Nuckeln und fördert so deren gesunde Entwicklung. Damit sich auch das Nuckeln positiv auf das Kieferwachstum auswirkt, sollten nur Flaschensauger zum Einsatz kommen, die dem Baby das Saugen nicht zu einfach machen.
Da Kariesbakterien übertragen werden können, sollten Eltern sich nicht dazu verleiten lassen, den Schnuller oder den Löffel ihres Babys abzulecken, um ihr Kind vor einer frühzeitigen Übertragung zu schützen. Denn mit dem Speichel der Erwachsenen gelangen schädliche Keime in die Mundhöhle des Kindes.
Schmerzen lindern beim Zahndurchbruch
Wenn dann um den sechsten Lebensmonat herum im Unterkiefer die ersten Zähnchen durchbrechen, wird es für das Baby vorübergehend unangenehm. Der Kieferknochen spannt, das Zahnfleisch ist geschwollen und gerötet. Hier hilft am besten Kauen, zum Beispiel auf einer Möhre, einer Brotkruste oder einem Beißring.
Das lenkt das Baby von seinen Schmerzen ab und fördert gleichzeitig den Zahndurchbruch. Bei der Linderung der Beschwerden helfen auch sanfte Zahnfleisch-Massagen mit sauberem Finger. Notfalls können zusätzlich Zahnungshilfen herangezogen werden, die als Salbe, Gel oder Tropfen erhältlich sind.
Auch Milchzähne brauchen Schutz
Sobald der erste Milchzahn durchgebrochen ist, ist tägliche Zahnpflege angesagt. Denn gesunde Milchzähne gewährleisten eine optimale Kiefer- und Sprachentwicklung des Kindes. Je länger die Milchzähne als Platzhalter für die Bleibenden erhalten werden, desto geringer ist das Risiko späterer Fehlstellungen.
Für Milchzähne ist es besonders wichtig, sie regelmäßig von schädlichem Belag zu befreien, da sie wegen einer anderen Schmelzstruktur besonders anfällig für Karies sind. Der Schmelz der Milchzähne ist nur halb so dick und hat einen geringeren Mineralgehalt im Vergleich zu den bleibenden Zähnen.
Nuckelflaschenkaries muss nicht sein
Nach Angaben der Bundeszahnärztekammer leiden jedoch etwa 15 Prozent der Ein- bis Fünfjährigen bereits unter Karies. Als Hauptursache gilt die sogenannte Nuckelflaschenkaries. Sie entsteht durch die Gabe von gesüßten Getränken oder Milch aus Nuckelflaschen oder Trinklernbechern mehrmals täglich zwischen den Hauptmahlzeiten, aber auch zum Einschlafen.
Dadurch werden insbesondere die Frontzähne des Oberkiefers über mehrere Stunden täglich von zuckerhaltiger Flüssigkeit umspült. Das sind paradiesische Bedingungen für Kariesbakterien. Deshalb sollten Nuckelflaschen keinesfalls gesüßte Getränke enthalten. Sobald das Kind sitzen kann, werden Schritt für Schritt alle Nuckelfläschchen und Schnabeltassen ausrangiert und das Kind an offene Becher gewöhnt.
Für das Putzen von Babys Zähnen sind Wattestäbchen oder weiche Kinderzahnbürsten geeignet. Zahnärzte raten einmal am Tag mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpasta zu reinigen, wobei die verwendete Menge höchstens erbsengroß sein sollte, da kleine Kinder gerne einen großen Teil der Zahncreme verschlucken. Mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne ist auch die erste zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung sinnvoll.
Besser Schnuller als Daumen
Das Saugen ist ein angeborener Reflex und steigert das kindliche Wohlbefinden. Kaum ein Kind kommt deshalb ohne Schnuller aus. Und der richtige Schnuller ist allemal besser als der Daumen.
Denn durch Daumenlutschen können Fehlbildungen am Kiefer und Zahnfehlstellungen entstehen, die nur sehr aufwändig zu regulieren sind. Grundsätzlich sollten aber auch Baby-Schnuller möglichst nur dann zum Einsatz kommen, wenn das Kind beruhigt werden muss. Spätestens ab dem zweiten Lebensjahr sollte das Kind dann ganz ohne solche Hilfsmittel auskommen.
Am besten eigenen sich Schnuller, deren Sauger in Form und Größe dem Mund beziehungsweise Gaumen des Kindes angepasst und entsprechend abgeflacht sind.
Der weltweit erste Baby-Schnuller, der nachgewiesen zahnfreundlich ist, ist der Beruhigungssauger Dentistar. Er wurde deshalb von Toothfriendly International, der Dachorganisation der Aktion zahnfreundlich e.V., mit dem Zahnmännchen ausgezeichnet.
Zahnpflege bei Kindern
Spätestens wenn das Kind zwei Jahre alt ist, sollten die Zähne zweimal täglich von Belägen befreit werden. Ungefähr mit drei Jahren kann es die Zahnpflege dann schrittweise selbst in die Hand nehmen. Unter der Anleitung der Eltern lernt es in drei Stufen die Zähne ringsum sauber zu halten:
Es übt zunächst das Putzen der Kauflächen, in einem weiteren Schritt lernt es bei aufeinander stehenden Zähnen Kreise auf die Außenseiten der Zahnreihen zu malen. Und zu guter Letzt kommt das Ausfegen der Innenseiten dran.
Beim Üben des Zähneputzens ist anfangs nicht die Gründlichkeit entscheidend. Viel wichtiger ist, dass das Kind versteht, weshalb und wie es die Zähne putzen muss. In dieser Phase müssen die Eltern regelmäßig kontrollieren und nachputzen, am besten abends vor dem Schlafengehen.
Besonderer Schutz durch Fissurenversiegelung
Erst mit Beginn der Schulzeit wird das Kind in der Lage sein, seine Zähne systematisch zu putzen. Auch während der ersten Schuljahre müssen die Eltern das Ergebnis noch regelmäßig überprüfen. Besonderer Aufmerksamkeit bedürfen dabei die ersten bleibenden Backenzähne.
Denn diese sogenannten Sechsjahrmolaren, sind aufgrund der Rillen in den Kauflächen besonders anfällig für Karies. Sind alle Sechser-Backenzähne durchgebrochen, besteht jedoch die Möglichkeit, vom Zahnarzt die Grübchen (Fissuren) in den Kauflächen mit einer dünnen Kunststoffschicht versiegeln zu lassen und sie so für mehrere Jahre vor Karies zu schützen.
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So macht Zähneputzen Spaß
Die oft mangelhafte Motivation des Nachwuchses, die Zähne regelmäßig zu putzen, lässt sich deutlich erhöhen, wenn sie bei der Zahnpflege nicht allein gelassen werden, sondern gemeinsam mit Mama und Papa putzen dürfen, die dann gleich noch als gutes Vorbild dienen können. Lustige Lieder, Zahnputzbücher und spezielle Hörspielkassetten tragen ebenfalls zur Motivation bei. Auch Plaquefärbetabletten bieten Kindern einen Anreiz.
Hormonschwankungen: eine Gefahr für das Zahnfleisch
Ebenso wie in der Schwangerschaft können sich hormonelle Schwankungen während der Pubertät oder in den Wechseljahren negativ auf die Zahn- und Mundgesundheit auswirken und zu einer sogenannten hormonellen Gingivitis, also einer Entzündung des Zahnfleischs, führen, die mit häufigem Zahnfleischbluten einhergeht.
Trotz der Blutungen ist es jedoch wichtig, die tägliche Mundhygiene nicht zu vernachlässigen. In dieser Situation empfiehlt es sich, eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt durchführen zu lassen. Bei optimaler Mundhygiene klingt die Entzündung nach einer solchen Behandlung in der Regel nach ein paar Wochen wieder ab.
Rauchen setzt der Mundhöhle besonders zu
Ganz besonderen Gefahren ist die Mundhöhle von Rauchern ausgesetzt. Denn sie haben nicht nur ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für Krebs im Mundraum. Je nachdem wie stark sie rauchen, liegt bei ihnen auch die die Wahrscheinlichkeit an Parodontitis zu erkranken bis zu fünfzehn Mal höher als bei Nichtrauchern.
Besonders fatal ist, dass Raucher auch auf eine Parodontitis-Behandlung deutlich schlechter reagieren. Auch das Risiko für Zahnverlust liegt bei Rauchern doppelt so hoch, wie bei Nichtrauchern, ganz zu schweigen von Mundgeruch und unschönen Verfärbungen an Zähnen, Lippen und Zunge. Karies, Schleimhautveränderungen, eine schlechte Wundheilung oder Implantatverlust sind weitere Probleme, mit denen Raucher typischerweise zu kämpfen haben.
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Zahnpflege für Senioren
Mit zunehmendem Alter verändern sich auch die Probleme, die im Zusammenhang mit den Zähnen auftreten. Steht in jüngeren Jahren allem die Karies Vordergrund, bereiten ab dem 55. Lebensjahr eher freiliegende Zahnhälse Probleme, da im Alter das Zahnfleisch natürlicherweise zurück geht.
Sind die Zahnhälse nicht mehr durch Zahnschmelz geschützt, reagieren sie auf kalte und heiße Lebensmittel und Getränke besonders empfindlich. Ein kalter Luftzug oder ein Stück Schokolade können dann bereit zu Schmerzen führen. Das Zähneputzen sollte nun behutsamer, aber nicht weniger gründlich ausfallen. Zahnbürsten mit speziell abgerundeten Borsten helfen die Zähne zu schonen. Die Beschwerden lassen sich oft mit Zahncremes für sensible Zähne lindern.
Die körperlichen Veränderungen im Alter betreffen auch den Speichelfluss. Dies kann unter Umständen zu einer vermehrten Zahnsteinbildung führen. Besonders gefährdet sind Zähne, die Klammern tragen, um herausnehmbaren Zahnersatz zu halten. In solchen Nischen zwischen Zahn und Zahnersatz bilden sich mit Vorliebe Zahnbeläge.
Auch Zahnersatz braucht Pflege
Da sich der Kiefer im Laufe der Zeit verändert, sollte festsitzender und herausnehmbarer Zahnersatz regelmäßig vom Zahnarzt auf Sitz und Passgenauigkeit kontrolliert werden, um Druckstellen zu vermeiden, die zu schmerzhaften Reizungen der Schleimhaut führen können. Auch der Zahnersatz muss natürlich jeden Tag gründlich gereinigt werden, da Plaque hier ebenso zu Zahnstein und Entzündungen führen kann, wie im natürlichen Gebiss.
Die herausnehmbare Zahnprothese wird mit einer normalen Zahnbürste gereinigt, auch kann bei herausnehmbarem Zahnersatz eine Professionelle Prothesenreinigung sinnvoll sein. Die Pflege der Brücken erfolgt genauso wie bei den eigenen Zähnen mit Bürste, Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürstchen.
Wichtig bei der Zahnpflege: Zucker und Fruchtsäure schädigen die Zähne
Sobald die Zähne durchbrechen, sind sie nicht nur enormen Belastungen, sondern auch den Angriffen von Bakterien und Säuren ausgesetzt. Wer zusätzlich zur täglichen Mundhygiene darauf achtet, was er trinkt und isst, kann viel dazu beitragen, sein Gebiss dauerhaft gesund zu erhalten.
Grundsätzlich sollten auf dem täglichen Speiseplan häufig Rohkost und Vollkornprodukte stehen, die gut gekaut werden müssen. Das hält die Zähne gesund und fördert ihre Selbstreinigung, da das Kauen den Speichelfluss anregt. Zuckerfreie Zahnpflegekaugummis erfüllen den gleichen Zweck.
Bei süßen und sauren Lebensmitteln ist dagegen Vorsicht geboten. Denn sie spielen bei der Entstehung von Karies eine entscheidende Rolle. Ist zusätzlich die Mundhygiene mangelhaft, sind Schäden an Zähnen und Zahnfleisch vorprogrammiert.
Kariesbakterien lieben Süßes
Kariesbakterien ernähren sich von Zucker. Eine zuckerreiche Ernährung bildet daher die ideale Grundlage für das Überleben sowie die Vermehrung kariesauslösender Bakterien, die sich dann entsprechend zahlreich auf der Oberfläche unserer Zähne ansiedeln und dort einen Belag bilden, der auch als Biofilm oder Plaque bezeichnet wird.
Da diese Bakterien bei der Verwertung des Zuckers Säuren produzieren, die den Zahnschmelz entkalken können, entsteht bei mangelhafter Mundhygiene schließlich Karies. Wird der Zahnbelag nicht entfernt, können die schädlichen Bakterien zusätzlich Entzündungen auslösen, die bis in den Zahnhalteapparat vordringen und den Kieferknochen angreifen können.
Schädlich ist für unsere Zähne nicht nur Haushaltszucker, sondern auch Trauben-, Frucht-, Milch- und Malzzucker, aber auch Stärke, wie sie beispielsweise in Kartoffelchips enthalten ist.
Ein völliger Verzicht auf Süßes ist für ausreichende Zahnpflege nicht nötig
Um die Zähne zu schützen, müssen Sie nicht alle Süßigkeiten von Ihrem Speiseplan verbannen. Denn ein gesunder Zahn wird mit kurzen Säureangriffen in der Regel gut fertig, da er permanent von Speichel umspült wird.
Dieser hat nicht nur reinigende Wirkung, sondern ist auch in der Lage die entstandenen Säuren zu neutralisierten und die aus dem Zahnschmelz herausgelösten Mineralien zu ersetzten. Dieser Abwehrmechanismus darf allerdings nicht überstrapaziert werden. Deshalb gilt es beim Verzehr von Zucker einige Grundregeln zu beachten, um die Kariesgefahr gering zu halten.
- Essen Sie Süßigkeiten nicht über den ganzen Tag verteilt, sondern am besten nach den Hauptmahlzeiten und putzen sie möglichst anschließend die Zähne.
- Für den kleinen Hunger zwischendurch eigenen sich Naschereien, die mit zahnfreundlichen Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen gesüßt sind. Zu den Zuckeraustauschstoffen gehören unter anderem Isomalt, Maltit, Mannit, Sorbit und Xylit sowie der Füllstoff Polydextrose, zu den Süßstoffen Saccharin, Cyclamat, Acesulfam-K oder Aspartam. Produkte, auf denen sich das Zahnmännchen-Logo befindet, sind garantiert zahnfreundlich.
Achten Sie auch auf versteckten Zucker. Denn Produkte wie Fruchtjoghurt und Müsli aber auch scheinbar "salzige" Nahrungsmittel, wie Ketchup, Senf oder Fertiggerichte können viel Zucker enthalten, ebenso zahlreiche Getränke, wie Limonaden oder Softdrinks.
Säure greift die Zahnsubstanz an
Unsere Zähne werden jedoch nicht nur von Süßem, sondern auch von Saurem angegriffen. So können säurehaltige Getränke, Früchte, Fruchtsäfte, Cola, Vitamin-C-Brausetabletten, Aspirin, Wein und viele andere sehr saure Lebensmittel den Zahnschmelz massiv schädigen und so zu einem langsam voranschreitenden Verlust an Zahnsubstanz führen.
Denn ein Zuviel an Säure kann der Speichel auf Dauer nicht mehr neutralisieren. Das Risiko der Zahnschmelzzerstörung vergrößert sich, wenn mit der Säure große Mengen von Zucker verzehrt werden. Nach dem Genuss von Saurem ist es ratsam den Mund mit klarem Wasser auszuspülen. Die Zahnbürste sollte hingegen frühestens nach 30 Minuten zum Einsatz kommen, da sie nur noch größeren Schaden anrichten würde.
Hinweis: Diabetiker-Zähne brauchen besondere Aufmerksamkeit
Diabetiker müssen aus mehreren Gründen ganz besonders auf eine gute Mundhygiene achten. Denn Diabetes steht in einer engen Wechselbeziehung zu Parodontitis. So haben Diabetiker ein dreimal höheres Risiko, an einer durch Bakterien verursachten Entzündung des Zahnhalteapparates zu erkranken, als gesunde Menschen. Verantwortlich dafür sind vor allem die hohen Blutzuckerwerte bei schlecht eingestelltem Diabetes, die die Widerstandskraft des Zahnhalteapparates schwächen und so eine Infektion begünstigen.
Gleichzeitig ist das Immunsystem bei Diabetikern häufig in Mitleidenschaft gezogen, was wiederum die Regenerationsfähigkeit des Zahnhalteapparates beeinträchtigt. Dadurch können sich Bakterien in der Mundhöhle stärker vermehren. Es ist nachgewiesen, dass eine nicht behandelte Parodontitis bei schlecht eingestellten Diabetikern schneller und heftiger verläuft als bei guter Blutzuckereinstellung.
Grundlage ist eine sorgfältige Zahnpflege und Mundhygiene, kombiniert mit regelmäßigen zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen, einschließlich professioneller Zahnreinigungen. Diabetiker sollten ihren Zahnarzt frühzeitig über ihre Erkrankung informieren, damit dieser seine Behandlung darauf abstimmen kann.