Medikamente und Arzneimittel

Kann ich Medikamente einfach absetzen, wenn ich sie nicht vertrage?

Lesedauer unter 2 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Heidi Günther (Apothekerin bei der Barmer)

Das Absetzen von Medikamenten kann für Sie gravierende gesundheitliche Probleme bedeuten. Viele Wirkstoffe verursachen nach dem plötzlichem Weglassen überschießende körperliche Reaktionen oder Entzugserscheinungen. Besprechen Sie daher mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wie Sie Medikamente verträglich reduzieren oder absetzen.

Medikamente wirken nur dann, wenn sie im Gewebe einen gleichmäßigen Wirkstoffspiegel erreichen. Dafür müssen Sie Ihre Mittel so einnehmen und anwenden, wie die Ärztin oder der Arzt es verordnet hat. 

Gelegentlich kommt es dazu, dass Sie Ihre Medikation hinterfragen. Vielleicht haben Sie das Gefühl, die verschriebenen Medikamente wirken nicht oder nicht so, wie sie sollen. Oder es erscheint Ihnen überflüssig, ein bestimmtes Arzneimittel länger einzunehmen, weil es Ihnen gut geht. Vielleicht haben Sie Beschwerden, von denen Sie glauben, dass Ihre Medikamente sie verursachen. Oder Sie sind es einfach leid, Tag für Tag so viele Pillen zu schlucken.

Welche Gründe auch immer bei Ihnen eine Rolle spielen mögen – setzen Sie Medikamente niemals eigenmächtig ab. Damit können Sie Ihre Gesundheit gefährden. Viele Medikamente verursachen ein sogenanntes Rebound-Phänomen. Dabei reagiert der Körper mit einer überschießenden Gegenregulation, weil ihm der gewohnte Wirkstoff fehlt.

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Blutdruckmedikamente, Kortison oder Magensäureblocker müssen Sie daher langsam ausschleichen, also langsam reduzieren. Auf Beruhigungs- und Schlafmittel reagiert der Körper nach längerer Einnahme und plötzlichem Absetzen häufig mit Entzugserscheinungen. 

Auch diese schleichen Sie besser aus. Andere Mittel wie Antibiotika oder Antidepressiva sollten Sie für eine gewisse Zeit einnehmen, damit sie auch garantiert wirken und die Krankheitssymptome nicht wiederkehren. 

Dem Wunsch, Medikamente abzusetzen, können Sie vorbeugen: Indem Sie beispielsweise Ihre Medikation regelmäßig hinterfragen. Suchen Sie dafür das Gespräch mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin oder dem Apotheker oder der Apothekerin. Gemeinsam können Sie entscheiden, auf welche Arzneien Sie verzichten können und wollen – ohne dabei Ihre Gesundheit zu gefährden.

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