Früherkennung beginnt nicht erst in der Arztpraxis. Sie fängt damit an, sich um den eigenen Körper zu kümmern, ihn zu beobachten und auf Auffälligkeiten zu achten. Wir erklären, wie Sie selbst zur Vorsorge beitragen können und auf welche Warnsignale Sie bei der Früherkennung mit den eigenen Händen achten sollten.
Hautkrebs: Ist Ihre Haut gesund?
Hautkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Man sollte die eigene Haut also im Blick haben und besonders Pigmentmale, auch Muttermale oder Leberflecken genannt, genau beobachten. Dabei hilft die ABCDE-Regel. Sollte eines der folgenden Kriterien zutreffen, empfiehlt es sich, schnellstmöglich eine Hautärztin oder einen Hautarzt aufzusuchen.
Mit der ABCDE-Regel die Haut untersuchen
A wie Asymmetrie
Auffällig ist eine ungleichmäßige Form. Wenn Sie eine gedachte Linie irgendwo mitten durch das Mal ziehen, sollte es auf beiden Seite gleich aussehen, also wie gespiegelt wirken. Das ist oft bei runden, ovalen oder länglichen Formen möglich.
B wie Begrenzung
Auffällig ist ein verwischter oder ungleichmäßiger Rand des Pigmentmals.
C wie Colour (engl. Farbe)
Auffällig ist eine unterschiedliche Färbung mit helleren und dunkleren Bereichen innerhalb des Pigmentmals.
D wie Durchmesser
Auffällig sind alle Male, die mehr als fünf Millimeter Durchmesser haben
E wie Erhabenheit oder Entwicklung
Auffällig ist, wenn ein Pigmentmal sich mehr als einen Millimeter über die Haut erhebt , oder Pigmentmale in Halbkugelform. Auffällig ist auch, wenn die Hautveränderung zu bluten beginnt oder über Wochen bis Monate an Größe zunimmt.
Wenn ein vorhandener Leberfleck seine Größe, Form oder Farbe ändert oder ein Leberfleck anfängt zu jucken oder zu bluten, sollte unverzüglich ein Hautarzt aufgesucht werden. Ab dem 35. Lebensjahr übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre die Kosten für ein Hautkrebsscreening – die Barmer mit dem Haut-Check für jüngere Versicherte sogar schon früher.
Damit es gar nicht erst zu Hautkrebs kommt, sollte man seine Haut mit langer Kleidung oder Sonnencreme schützen und die Mittagssonne meiden.
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Nach Foto-Upload einer betroffenen Hautstelle erhalten Sie innerhalb von 48 Stunden eine hautärztliche Einschätzung und Infos zur weiteren Behandlung, wenn notwendig.
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Zähne: Zahnpflege leicht gemacht
In unserer Mundhöhle leben unzählige Bakterien. Manche sind gut, andere – wie die Kariesbakterien - sind äußerst schlecht für die Zähne. Besonders durch zuckerhaltige Mahlzeiten, aber auch durch Speisereste zwischen den Zähnen gerät das Gleichgewicht ins Wanken.
Die Kariesbakterien vermehren sich rasend schnell. Daher sollte man zweimal täglich seine Zähne putzen – und zwar mindestens zwei Minuten lang mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta.
Zusätzlich empfiehlt es sich, die Zahnzwischenräume mit einer Interdentalbürste und einmal täglich mit Zahnseide zu reinigen. Wer gern eine Mundspülung benutzen möchte, sollte darauf achten, dass die Mundspülung für den täglichen Gebrauch zugelassen ist, damit die Mundflora nicht geschädigt wird. Gesundheitsbewusste sollten auf alkoholfreie Produkte zurückgreifen (auf der Zutatenliste auf das Wort „Ethanol“ achten). Denn Alkohol entzieht den Schleimhäuten Wasser, was sich negativ auf die Mundflora auswirkt.
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Einmal im Jahr sollte man zudem seine Zähne vom Zahnarzt untersuchen lassen. Ein Arzttermin lohnt auch dann, wenn man beim Putzen dunkle Verfärbungen an den Zähnen bemerkt oder von Zahnfleischbluten oder Zahnschmerzen geplagt wird.
Brustkrebs: Auffälligkeiten selbst ertasten
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jüngere Frauen sind eher selten betroffen, ab dem 40. Lebensjahr steigt das Risiko an. Um die Erkrankung möglichst zeitig zu erkennen, empfiehlt die Deutsche Krebsgesellschaft, dass Frauen einmal im Monat ihre Brust abtasten, um dadurch Verhärtungen zu erkennen.
Der beste Zeitpunkt hierfür ist der dritte bis siebente Tag nach Beginn der Periode. Dann ist das Gewebe besonders weich. Man kann das Abtasten im Stehen durchführen, noch besser klappt es im Liegen. Zunächst sucht man bei guten Lichtbedingungen nach äußerlichen Veränderungen an der Brust. Dazu gehört auch neu aus der Brustdrüse austretende Flüssigkeit.
Dann tastet man die Brust mit Zeige- und Mittelfinger ab. Für die rechte Brust benutzt man die linke Hand, für die linke Brust die rechte Hand. Um das Gewebe in unterschiedlichen Tiefen ertasten zu können, sollte der Druck der Finger an jeder Stelle variieren. Bemerkt man Verhärtungen, sollte man diese vom Arzt abklären lassen. Sehr häufig sind die Knoten gutartig. Die Selbstuntersuchung kann ein Mammografie-Screening beim Frauenarzt nicht ersetzen, sondern nur ergänzen.
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Hodenkrebs: Einmal im Monat Hoden abtasten
Hodenkrebs tritt vor allem im jungen Alter auf. Einmal im Monat sollten Männer zwischen 14 und 45 Jahren daher ihre Hoden abtasten. Am besten im Stehen unter der warmen Dusche oder nach einem warmen Bad. Dann ist die Haut des Hodensacks besonders entspannt.
Zuerst nimmt man Hodensack und Hoden in die geöffnete Handfläche und bewegt sie leicht auf und ab. Dadurch bekommt man ein Gefühl für Gewicht und Größe der Hoden. Dann rollt man jeden Hoden einzeln zwischen Daumen (oben) und Zeige- und Mittelfinger (unten) hin und her. Dabei lassen sich Unebenheiten oder Knoten leicht erspüren. Die Nebenhoden sitzen hinten oben auf den Hoden auf. Sie können leicht mit einem auffälligen Befund verwechselt werden.
Krebs frühzeitig erkennen und wirksam vorsorgen
Als Barmer-Mitglied können Sie verschiedene Früherkennungsuntersuchungen und Vorsorgemaßnahmen wahrnehmen.
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