Kälte, Wind und trockene Luft – besonders im Winter ist die Haut widrigen Bedingungen ausgesetzt. Trockenheit kann die Folge sein, Fachleute sprechen auch von Xerosis cutis oder Xerodermie. Was sind die Symptome und Ursachen trockener Haut und was kann Betroffenen helfen?
Symptome bei trockener Haut: Typische Anzeichen
Hierzulande sind jährlich etwa zehn Millionen Menschen von trockener Haut betroffen. Bei Ihnen ist die Funktion der Hautbarriere gestört, in der Folge sind verschiedene Beschwerden möglich. Betroffene berichten zum Beispiel von einem Spannungsgefühl und Juckreiz. Die Haut wird auch als schuppend, rau und glanzlos beschrieben und kann Hautrisse und Falten aufweisen. Zudem ist sie oft schlaff und blass. Auch Rötungen und brennende Schmerzen sind möglich.
Die Xerodermie kann alle Körperteile betreffen, tritt aber häufig in Bereichen mit weniger Talgdrüsen auf, zum Beispiel an den Unterschenkeln, Unterarmen, Händen und Füßen.
Ursachen von trockener Haut: Mögliche Auslöser
Trockene Haut kennzeichnet sich dadurch, dass ihr Feuchtigkeit fehlt, sie genauer gesagt einen einen zu niedrigen Wassergehalt hat. Der Grund dafür ist zum Beispiel eine Störung der Barrierefunktion der Haut. Zur Erklärung: Die Barrierefunktion beschreibt die Aufgabe der Haut, eine Schutzschicht zwischen dem Körper und äußeren schädlichen Einflüssen zu bilden. Zudem kann ein Mangel an Feuchthaltefaktoren für trockene Haut sorgen. Damit sind wasserlösliche Stoffe wie Harnstoff, Milchsäure und Aminosäuren gemeint, die für eine gute Feuchtigkeitsversorgung der Haut mitverantwortlich sind. Letztlich können verschiedene Ursachen wie äußere und innere Faktoren wie auch bestimmte Erkrankungen und Medikamente hinter trockener Haut stecken.
Äußere Faktoren
- Umweltfaktoren wie Kälte, niedrige Luftfeuchtigkeit und starke Sonneneinstrahlung setzen der Haut zu und lassen sie austrocknen. Auch trockene Luft infolge des Heizens oder einer Klimaanlage ist eine Belastung für die Haut.
- Berufliche Tätigkeiten, bei denen die Hände immer wieder mit Wasser oder Chemikalien in Kontakt kommen, können die Schutzschicht der Haut angreifen. Besonders Jobs im Friseur- und Baugewerbe begünstigen eine Xerosis cutis.
- Langes, heißes und sehr häufiges Duschen oder Baden schwächt die Hautbarriere. Gleiches gilt für alkalische Seifen und Reinigungsmittel mit einem basischen pH-Wert zwischen 7 und 14, die das saure Milieu der Haut stören können.
Innere Faktoren
- Untersuchungen zeigen, dass Xerodermie bei älteren Menschen häufiger auftritt – insbesondere bei Personen über 60. Ein Grund: Mit zunehmendem Alter nimmt die Aktivität der Talgdrüsen ab, was der Haut Feuchtigkeit entzieht. Zudem können hormonelle Veränderungen in der Menopause und Schwangerschaft zu trockener Haut führen. Auch eine genetische Veranlagung ist ein möglicher Auslöser.
- Eine Mangelernährung kann ebenfalls trockene Haut begünstigen, etwa wenn dem Körper Vitamin D und A sowie Zink und Eisen fehlen. Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr und übermäßiges Schwitzen sind weitere mögliche Ursachen für eine Xerosis cutis.
- Rauchen schädigt die Haut. Ein Grund dafür sind die in Zigaretten enthaltenen Chemikalien, die den Alterungsprozess der Haut beschleunigen – die Haut wird trockener und kann faltiger erscheinen.
- Aufregung, Anspannung und Stress sind weitere Faktoren, die der Haut zusetzen und eine Xerodermie begünstigen können.
Erkrankungen
- Verschiedene Hauterkrankungen sind häufig von trockener Haut begleitet, etwa allergische Kontaktekzeme (entzündliche Hautveränderung durch allergische Reaktion), Schuppenflechte und Neurodermitis. Auch Infektionen mit Pilzen und Bakterien führen oftmals zu trockener Haut.
- Trockene Haut kann auch eine Begleiterscheinung von inneren Erkrankungen wie Nierenschwäche, Diabetes mellitus und Schilddrüsenunterfunktion sein. Gleiches gilt für bestimmte Lebererkrankungen, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und rheumatische Erkrankungen.
- Psychische Erkrankungen, die einen Waschzwang zur Folge haben, können die Haut belasten. Auch bei einer Magersucht ist trockene Haut häufig.
Medikamente
Verschiedene Arzneimittel können eine Xerosis cutis als Nebenwirkung haben. Dazu zählen Kortison, Blutdrucksenker (Betablocker), Cholesterinsenker, entwässernde Mittel und entzündungshemmende Medikamente. Auch einige Medikamente, die bei Chemotherapien oder zur Verhütung zum Einsatz kommen, begünstigen eine Xerosis cutis.
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