- Auf einen Blick
- Was ist Schuppenflechte?
- Wie äußert sich Schuppenflechte, und welche Arten gibt es?
- Welche Ursachen hat Schuppenflechte?
- Welche Risikofaktoren und Auslöser gibt es bei der Schuppenflechte?
- Wie verläuft Schuppenflechte, und welche Folgen kann sie haben?
- Diagnose: Wie lässt sich Schuppenflechte feststellen?
- Behandlung: Was hilft bei Schuppenflechte?
- Was kann ich selbst tun, um die Symptome meiner Psoriasis zu lindern?
- Hilfreiche Links: Was ist sonst noch wichtig?
Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine entzündliche, nicht ansteckende Hauterkrankung. Die Haut ist stark gerötet, bildet Schuppen und kann jucken. Für Betroffene kann Psoriasis psychisch sehr belastend sein. Die Erkrankung ist zwar nicht heilbar, aber ein gutes Therapiekonzept und wichtige Lebensstilveränderungen können die Beschwerden und die Lebensqualität deutlich verbessern.
Auf einen Blick
- Symptome: Bei Schuppenflechte treten gerötete Hautstellen mit silbrigen Schuppen auf, oft auch Juckreiz.
- Ursachen & Risikofaktoren: Zugrunde liegt eine Autoimmunerkrankung, die teils erbliche bedingt ist. Faktoren wie Infektionen, Stress oder Alkoholkonsum können die Beschwerden auslösen oder verstärken.
- Verlauf: Die Krankheit verläuft in Schüben, ihr Verlauf ist nicht vorhersagbar.
- Diagnostik: Der Hautarzt oder die Hautärztin begutachtet die Haut, gegebenenfalls wird eine Gewebeprobe im Labor untersucht.
- Therapie: Eine äußerliche Basistherapie (Eincremen), kann bei Bedarf durch Tabletten und physikalische Maßnahmen wie Lichtbehandlung ergänzt werden.
Was ist Schuppenflechte?
Die Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine dauerhafte (chronische) entzündliche Hauterkrankung. Typisch sind gerötete, silbrig-weiß schuppende Hautstellen. Sie können am gesamten Körper auftreten, finden sich aber meist an der Kopfhaut, hinter den Ohren, an Ellenbogen und Knien. Häufig jucken diese Stellen. Daher leitet sich auch der medizinische Name Psoriasis für die Schuppenflechte ab: „Psao“ ist griechisch und bedeutet „ich kratze“.
Die Hautkrankheit ist nicht ansteckend, überträgt sich also nicht auf andere Menschen. Psoriasis ist nicht heilbar, die Symptome können aber gut behandelt werden.
Die Krankheit verläuft schubweise, Phasen mit geringen und stärkeren Hautproblemen wechseln sich ab. Eine leichte Schuppenflechte kann störend sein, weil die betroffenen Hautstellen jucken oder nicht dem Bild einer makellosen Haut entsprechen. Zur Beeinträchtigung im Alltag wird die Psoriasis, wenn sie stark ausgeprägt ist. Der Juckreiz kann dann heftig sein und die Haut schmerzen.
Etwa zwei bis drei von 100 Menschen in Deutschland haben eine Schuppenflechte. Frauen und Männer sind gleichermaßen davon betroffen. Oft tritt eine Schuppenflechte vor dem 40. Geburtstag auf, häufig im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter. Man spricht dann auch von Psoriasis Typ 1. Eine Psoriasis Typ 2 entwickelt sich meist erst zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr.
Schuppenflechte kann nicht nur die Haut, sondern auch Gelenke oder Nägel betreffen.
Wie äußert sich Schuppenflechte, und welche Arten gibt es?
Die typischen Hautveränderungen bei einer Schuppenflechte werden Plaques genannt. Sie sind meistens nicht zu übersehen. Die Haut ist stark gerötet und bildet Schuppen, die sich mit dem Fingernagel abheben lassen. Häufig sind Stellen des Körpers betroffen, an denen sich die Haut stark dehnt (zum Beispiel die Ellenbogen) oder an denen Kleidung scheuert. Aber auch an den Händen, Füßen, am Rücken und am Bauchnabel kann die Haut entzündet sein und Symptome der Psoriasis zeigen.
Es gibt verschiedene Arten von Schuppenflechte:
- Die häufigste Form ist die Psoriasis vulgaris, auch Plaque-Psoriasis genannt. Sie tritt in acht von zehn Fällen auf. Die Plaques sind meist klar begrenzt und bilden sich bei manchen Menschen nur an wenigen und einzelnen Stellen. Sie können aber auch großflächig den gesamten Körper bedecken. Die Plaques sind ein bis mehr als zehn Zentimeter groß. Die Haut kann sehr trocken sein und einreißen, was schmerzhaft ist. Eine dauerhafte Hautpflege mit Salben oder Cremes ist daher sehr wichtig. Juckreiz sollte von Anfang an behandelt werden, da Kratzen die Haut verletzen und Beschwerden verstärken kann.
- Häufig sind auch die Nägel von der Schuppenflechte betroffen (Nagelpsoriasis). Es erscheinen kleine Dellen auf den Nägeln (Tüpfelnägel), der Nagel wird dicker oder löst sich ab. Die Nägel können sich gelblich-braun verfärben (sogenannte Ölnägel) und die Betroffenen optisch stören.
- Manchmal tritt die Schuppenflechte in Hautfalten auf, zum Beispiel in der Leiste, Gesäßfalte oder unter den Achseln. Bei dieser Psoriasis inversa kommt es nicht zur typischen Schuppung, die Haut ist stark gerötet und sieht eher feucht aus.
- Bei einer Psoriasis pustulosa bilden sich zusätzlich mit Eiter gefüllte Bläschen.
- Die seltene Psoriasis guttata tritt vor allem bei Kindern und Jugendlichen etwa ein bis zwei Wochen nach einer Infektion mit bestimmten Bakterien auf. Sie kann vollständig verschwinden, aber auch wiederkehren und sich zu einer Psoriasis vulgaris entwickeln.
Welche Ursachen hat Schuppenflechte?
Einer Schuppenflechte liegt eine sogenannte Autoimmunerkrankung zugrunde. Hierbei greift das Immunsystem – das ja eigentlich vor äußeren Einflüssen schützen soll – körpereigene Zellen an. Bei einem Schuppenflechte-Schub lösen die Immunzellen Entzündungsreaktionen in der Haut aus.
Die oberste Hautschicht besteht aus den sogenannten Hornzellen, die sich laufend erneuern. Normalerweise dauert es etwa einen Monat, bis sie an die Oberfläche wandern und dort fast unbemerkt abgestoßen werden. Bei einer Schuppenflechte ist dieser Vorgang durch das überaktive Immunsystem extrem beschleunigt: Die Hornschicht erneuert sich innerhalb weniger Tage, und es bilden sich übermäßig viele neue Hautzellen. Die Haut schafft es nicht, die toten Zellen abzustoßen – sie wird dicker, rötet sich und schuppt.