Sich mit nachhaltigen Lebensmitteln zu ernähren kann gesund sein und gut schmecken. Der Fokus einer gesunden Ernährung, die zudem nachhaltig ist, liegt dabei auf einer pflanzenbasierten Kost, die mit tierischen Produkten ergänzt und aufgewertet wird.
Nachhaltige Lebensmittel auf einen Blick
„Bad Guys“: Weniger nachhaltige Lebensmittel
Die folgenden Lebensmittel sollten für ein klimabewusstes Essen lieber reduziert bzw. durch klimafreundlichere Alternativen ersetzt werden.
Das sind die weniger nachhaltigen Lebensmittel
Platz 1 ist Butter: Auch wenn sie als Aufstrich und in der deutschen Küche sehr beliebt ist: Um ein Kilogramm Butter herzustellen, werden 18 Liter Kuhmilch benötigt. Die Milchkuhhaltung, das von den Tieren ausgestoßene Methan und der zusätzliche CO2-Ausstoß durch Weiterverarbeitung, Transport und Kühlung macht Butter zum Spitzenreiter der klimaschädlichen Lebensmittel. Insgesamt werden pro Kilogramm Butter etwa 24 Kilogramm CO2-Äquivalente ausgestoßen.
Auf Platz 2 ist das Rindfleisch: Tatsächlich hat dieses Fleisch die schlechteste Klimabilanz und ist viermal so schädlich für unsere Umwelt wie Geflügel und Schweinefleisch. Für ein Kilogramm Rindfleisch werden 13,3 Kilogramm CO2-Äquivalente ausgestoßen.
Platz 3 teilen sich Käse und Sahne: mit jeweils 8,5 und 7,6 Kilogramm CO2-Äquivalenten pro Kilogramm Erzeugnis, da der Milchverbrauch auch bei diesen Produkten relativ hoch ist.
Dahinter folgen die Tiefkühl-Pommes mit 5,7 Kilogramm CO2-Äquivalente pro Kilogramm Produkt. Dem zugrunde liegt der hohe Verarbeitungsgrad der an sich klimafreundlichen Kartoffeln. Zwischen Ernte und Verpackung werden hohe Energiemengen durch das Trocknen, Frittieren und Tiefkühlen aufgewendet. Eine klimafreundlichere Alternative hierfür sind z. B. selbstgemachte Rosmarin-Kartoffeln, die gebacken auch knusprig werden.
Auch Schweinefleisch und Geflügel haben eine schlechte Ökobilanz mit etwa 3,4 Kilogramm CO2-Äquivalenten pro Kilogramm Erzeugnis. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Fleisch am Ende einer langen Produktionskette mit Futterpflanzen, Aufzucht und Verarbeitung liegt.
Schokolade hat ebenfalls eine ungünstige Bilanz: Das liegt zum einen am häufigen Zusatz von Kuhmilch und Palmöl, zum anderen an dem hohen Wasserverbrauch bei der Kakaoproduktion. Wer auf sein Stückchen Schokolade nicht verzichten möchte, kann zu milchfreien Sorten ohne Zusatz von Palmöl greifen, um die Bilanz etwas klimafreundlicher zu gestalten. Das Zutatenverzeichnis informiert Sie, welche Zutaten im Lebensmittel enthalten sind.
Fertigprodukte: Auch für die Produktion verarbeiteter Lebensmittel wird viel Energie benötigt. Dies gilt besonders für Tiefkühlprodukte. Aber auch Dosen- und Tütengerichte sind, nicht nur was das Klima anbelangt, wenig empfehlenswert. Die meisten Fertiggerichte sind reich an gesättigten Fettsäuren, Salz, Zucker sowie Zusatzstoffen und enthalten zugleich wenig Ballast- und Nährstoffe. Zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung tragen diese Produkte somit nicht bei.
Klimaschutz und Ernährung gehen Hand in Hand
Essen ist nicht nur ein Genuss, es hält uns auch gesund. Immer mehr wird uns die Verantwortung, die wir Menschen der Umwelt gegenüber haben, bewusst. Das Thema Ernährung hängt stark mit dem der Landwirtschaft und Nachhaltigkeit zusammen. Schon mit kleinen Veränderungen in unserem Ess- und Einkaufsverhalten können wir große Auswirkungen für unser Klima und das Tierwohl erreichen. Nachhaltigkeit geht in der Regel mit einer gesunden Ernährung einher.
Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum, vor allem den von Rindfleisch. Ersetzen Sie Milch, Butter und Sahne häufiger durch angereicherte, pflanzliche Alternativen. Reduzieren Sie zudem den Verzehr von tierischen Milchprodukten. Eine Alternative hierzu wären z.B. die milchsauer vergorenen Alternativen in Bio-Qualität.
Was bedeutet "nachhaltige Lebensmittel"?
Viele Lebensmittel werden aus fernen Ländern zu uns transportiert. Davor wurden sie dort angebaut, gewässert und schließlich geerntet. Und auch das Fleisch, das wir konsumieren, hat einen langen Weg hinter sich: von Stall oder Weide über den Schlachthof bis zum Supermarkt. Es ist klar: Jedes Lebensmittel wirkt sich auf die Umwelt aus.
Eine Rolle spielen dabei Treibhausgase, Wasser- und Flächenverbrauch für die Landwirtschaft, die Überfischung der Weltmeere und die Verschwendung von Lebensmitteln.
Besonders stark wirken sich Treibhausgase aus. In Deutschland verursacht der Ernährungssektor etwa 25 Prozent der Treibhausgas-Emissionen. 14,5 Prozent der weltweit verursachten Emissionen stammen nach Informationen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen aus der Nutztierhaltung. Methan wird vor allem durch den Verdauungsvorgang von Rindern ausgestoßen, außerdem wirkt sich der Einsatz von Düngemitteln auf den Ausstoß aus.
Hinzu kommen Wasser- und Flächenverbrauch für die Landwirtschaft. Beispiel: Für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch werden 16.000 Liter verbraucht – 14 mal so viel wie für die Herstellung von einem Kilogramm Weizen.
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Wie kann der Konsum von Lebensmitteln nachhaltiger werden?
Aber wir können viel tun. Etwa indem wir saisonale und regional angebaute Produkte bevorzugen. Außerdem ist es empfehlenswert, biologisch erzeugte Lebensmittel zu kaufen, denn die ökologisch wirtschaftende Landwirtschaft verbraucht weniger Energie als die konventionelle und stößt weniger CO2 aus.
Zum sozial nachhaltigen Konsum gehört auch, darauf zu achten, Lebensmittel aus fairem Handel zu bevorzugen. Die Produzenten werden für ihre Arbeit fair bezahlt und können ihre Familie ernähren.
Praktische Tipps zum nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln
Verschwendung kann vermieden werden. Etwa ein Drittel der Lebensmittel landet momentan nicht auf dem Teller, sondern im Müll.
So handeln Sie nachhaltig im Umgang mit Lebensmitteln
1. Kaufen Sie nur so viel wie Sie auch verzehren. Ein Drittel der vermeidbaren Lebensmittelabfälle stammen aus Privathaushalten, welche pro Kopf und Jahr knapp eine halbe Tonne Treibhausgase verursachen.
2. Kaufen Sie nur lange haltbare Produkte auf Vorrat ein.
3. Achten Sie zudem darauf, die Lebensmittel so aufzubewahren, dass sie sich lange halten.
4. Schreiben Sie mit einem dicken Stift das Mindesthaltbarkeitsdatum auf die Gefäße, so haben Sie es immer im Blick.
5. Werfen Sie Produkte nicht grundsätzlich weg, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist, denn viele Lebensmittel halten sich deutlich länger. Nur wenn „Verbrauchsdatum“ auf der Packung steht, sollten Sie das einhalten, denn hierbei handelt es sich um leicht verderbliche Lebensmittel.