Mitdenken und eigenverantwortlich handeln: Mit ihren Graswurzelinitiativen tragen die Mitarbeitenden der Barmer zum Unternehmensziel Nachhaltigkeit bei.
Kathrin Dussel gründete 2022 die LGBTQ*-Community der Barmer
Nachhaltigkeit nimmt in einem Unternehmen viele Formen an: Der CO2-Fußabdruck oder Wasserverbrauch gehören genauso dazu wie das Wohl der Beschäftigten und ein möglichst diverses Umfeld. „Für die Barmer ist Nachhaltigkeit wichtig, um zukunftsfähig zu bleiben“, sagt Kathrin Dussel, die im Bereich Unternehmensentwicklung arbeitet.
„Ich habe mich deshalb gefragt, wie ich diese fördern kann: Was ist unseren Mitarbeitenden wichtig?“ Sie beschloss, eine LGBTQ*-Community zu gründen. Deren Aufgabe: zu einem Arbeitsumfeld beizutragen, in dem sich die Beschäftigten unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität akzeptiert fühlen. „Alle sollen so zur Arbeit kommen können, wie sie eben sind“, sagt Dussel. Beim Vorstand der Barmer kam ihr Vorschlag gut an. Seit 2022 ist die Community nun aktiv, hat mittlerweile über 100 Mitglieder. Ein 14-köpfiges Team bearbeitet Anfragen, unterstützt und plant Veranstaltungen. Davon profitieren nicht nur queere Mitarbeitende, sagt Kathrin Dussel: „Wir sensibilisieren auch unsere Beschäftigten für die Bedürfnisse unserer LGBTQ*-Versicherten.“ Und die Barmer hat noch etwas davon: Einer aktuellen Studie zufolge bewerben sich Menschen lieber in Unternehmen, die Offenheit und Chancengleichheit leben.
Tim Bossek macht die Barmer-Website klimafreundlich
Die Digitalisierung beschleunigt viele Bereiche des Lebens, von der Hotelsuche bis zum Vereinbaren eines Arzttermins. Aber die Bits und Bytes der digitalen Welt tragen auch zu den Emissionen bei. Tim Bossek ist bei der Barmer Senior Produktmanager für die Website. „Meine Aufgabe ist es, diese nutzerfreundlich und zukunftsfähig zu gestalten“, sagt er.
Das bedeutet für ihn auch, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Doch was braucht es, um eine Unternehmenswebsite klimaneutral zu betreiben? Bossek nahm diese Frage mit ins Green Team. Das ist eine Initiative von Barmer Mitarbeitenden, die mit, wie Bossek sagt, „kleinen Projekten“ an den Nachhaltigkeitszielen der Krankenkasse mitarbeiten. Ein Ergebnis: Seit 2020 nutzt die Barmer CO2-frei produzierten Ökostrom - bundesweit und damit auch für die viel Strom verbrauchenden Server. Ein weiterer Punkt laut Bossek: „Damit die Seite ressourcenschonend läuft, muss sie schnell laden.“ Am zugrundeliegenden Code kann Tim Bossek arbeiten. Worauf er keinen Einfluss nehmen kann, ist der Strom, mit dem die Nutzenden im Netz surfen, wenn sie die Website aufrufen. „Das können wir nur über Kompensationen ausgleichen.“ Tim Bossek wandte sich mit seinen Ergebnissen an den Vorstand. „Nur sechs Wochen später war unsere Website klimaneutral. Da sind wir unter den Krankenkassen Vorreiterin“, sagt er. Zu erkennen ist das an einem kleinen grünen Blatt ganz unten auf der Website. Von seinem Arbeitgeber wünscht sich Tim Bossek, dass er das Thema Nachhaltigkeit weiter mit Tempo vorantreibt: „Ich hoffe, dass wir diesen Schwung auch in Zukunft beibehalten.“
Anna Flüshöh setzt sich für Lieferketten ein, die Mensch und Umwelt gerecht werden
Damit das deutsche Gesundheitswesen nachhaltiger werden kann, muss es auch seine Lieferketten unter die Lupe nehmen. Also die Frage, woher Waren, Rohstoffe und Dienstleistungen kommen und wie sie entstehen. Mit Anna Flüshöh hat die Barmer eine Wirtschaftswissenschaftlerin im Haus, die sich in ihrer Masterarbeit mit genau diesem Thema befasst hat: der Nachhaltigkeit von Lieferketten in der deutschen Gesundheitsversicherungsbranche. „Idealerweise sollten von Anfang bis Ende alle Beteiligten ökologisch, sozial und wirtschaftlich handeln“, sagt Flüshöh.
An der Fertigung eines einzelnen Produkts, zum Beispiel eines Computers, kann jedoch eine große Zahl von Firmen mitwirken – von der Rohstoffgewinnung für die Platine bis zur Entsorgung der Produktionsabfälle. Und das über Ländergrenzen hinaus. Brancheninitiativen seien jedoch ein sehr wirksamer Hebel, um auf Lieferketten einzuwirken. „Unternehmen, die ihr Wissen teilen und gemeinsam auftreten, können ganz anders verhandeln.“ Ihre Kenntnisse bringt Flüshöh in ihre Arbeit ein. Als Teamleiterin verantwortet sie den Einkauf für Versorgung, IT und Marketing. „Im vergangenen Jahr haben wir zum Beispiel die Mobilfunktarife aller Mitarbeitenden neu ausgeschrieben. Unser Anspruch: grüne Tarife.“
- barmer.de: Grünstrom-Zertifikat
- StepStone - www.stepstone.de: Repräsentative Studie zu Diversity
Verantwortung übernehmen
Ein Gespräch mit der stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Simone Schwering und Dr. Janine Voß über klimaneutrale Standorte und Klimaschutz.
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