- Auf einen Blick
- Was sind Mpox?
- Symptome: Welche Anzeichen treten bei Mpox auf?
- Verlauf: Wie entwickelt sich eine Mpox-Erkrankung?
- Ansteckung: Wie werden Mpox übertragen?
- Impfung: Existiert eine Schutzimpfung gegen Mpox?
- Therapie: Wie werden Mpox behandelt?
- Vorsorge: Was schützt gegen eine Mpox-Infektion?
- Hilfreiche Links
Im Mai 2022 wurde der erste Fall von Mpox – früher bekannt als Affenpocken oder Monkeypox – in Deutschland registriert. Ursprünglich war die Infektionskrankheit vor allem in Zentral- und Westafrika verbreitet. Erfahren Sie hier, wie Mpox übertragen werden, welche Symptome auftreten und wie Sie sich schützen können.
Auf einen Blick
- Symptome: Bei den meisten Patienten bilden sich Pocken besonders im Gesicht, auf den Handflächen und Fußsohlen aus. Sie können sich aber auch über den gesamten Körper verteilen und ebenso die Schleimhäute im Mund und an den Augen betreffen.
- Ursache: Auslöser der Krankheit sind Monkeypox-Viren (Mpox).
- Verlauf: Nach der Ansteckung dauert es in der Regel fünf Tage bis drei Wochen, bis die ersten Symptome auftreten. Die Betroffene leiden unter Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen. Die Lymphknoten sind geschwollen und die Patienten sind erschöpft. Einige Tage nachdem das Fieber ausbricht, entstehen Pocken auf der Haut, die später abfallen.
- Therapie: Die Behandlung von Personen mit Mpox erfolgt symptomatisch. Das bedeutet, dass Betroffene beispielsweise Medikamente gegen das Fieber, die Kopfschmerzen und den Juckreiz erhalten.
- Vorsorge: Einen sehr guten Schutz gegen Mpox bieten Impfungen und Hygienemaßnahmen. Wer sich generell schützen möchte, sollte auf eine gründliche Handhygiene und Desinfektion achten.
ICD-Code für Mpox: 1E71
ICD-Codes benennen medizinische Diagnosen einheitlich und stehen auf elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU). Diese finden Sie zum Beispiel im Online-Portal oder in der App Ihrer Krankenkasse.
Was sind Mpox?
Wer an Mpox erkrankt, hat sich mit dem Monkeypox-Virus (MPXV) angesteckt. Die eher seltene, aber seit gut 60 Jahren bekannte Erkrankung trat zunächst nur in Afrika auf. 2003 gelangte das Virus in die USA, vermutlich über den Import von Nagetieren. In Deutschland trat der erste Fall von Mpox im Mai 2022 in München auf. Weitere Fälle wurden in Großbritannien, Spanien, Portugal, Schweden und den USA gemeldet.
Bislang sind mehrere Varianten von Mpox bekannt, die in sogenannte Kladen, also Virusgruppen, unterteilt werden. Diese Kladen umfassen die Hauptgruppen I (mit den Subkladen Ia und Ib) und II (mit den Subkladen IIa und IIb).
Mpox oder Affenpocken?
Nach dem Auftreten von Mpox-Infektionen außerhalb von Afrika im Jahr 2022 kam es zunehmend zu rassistischen und diskriminierenden Äußerungen im Zusammenhang mit der Bezeichnung Affenpocken. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat daher im November 2022 empfohlen, stattdessen den Begriff Mpox für die Erkrankung zu verwenden.
Symptome: Welche Anzeichen treten bei Mpox auf?
An Mpox Erkrankte leiden unter Allgemeinsymptomen wie Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen. Ihre Lymphknoten sind geschwollen und die Betroffenen fühlen sich erschöpft. Einige Tage, nachdem das Fieber ausbricht, entstehen Pocken beziehungsweise Pusteln auf der Haut und (in manchen Fällen) auch auf den Schleimhäuten. Der Ausschlag bildet im weiteren Krankheitsverlauf ein Sekret, verkrustet und fällt dann ab.
Bei den meisten Betroffenen bilden sich die Pocken besonders im Gesicht, auf den Handflächen und Fußsohlen aus. Der Ausschlag kann sich aber auch über den gesamten Körper verteilen und die Schleimhäute im Mund und an den Augen betreffen. Nur bei einigen Patientinnen und Patienten bildeten sich die Pocken zuerst im Urogenitalbereich aus, also der Bereich des Körpers, der die Harnwege (Uro-) und die Geschlechtsorgane (Genital-) umfasst.
Die Pocken können teilweise sehr stark jucken und auch schmerzhaft sein. Da der Ausschlag bei Mpox kein eindeutig charakteristisches Erscheinungsbild hat, sind Ärztinnen und Ärzte darauf sensibilisiert, bei pockenähnlichen Erkrankungen wie beispielsweise Windpocken auch Mpox in Betracht zu ziehen.
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Verlauf: Wie entwickelt sich eine Mpox-Erkrankung?
Die Inkubationszeit, das ist die Zeit bis zum Auftreten der ersten Symptome, beträgt bei Mpox in der Regel fünf Tage bis drei Wochen. Meist, jedoch nicht immer, beginnt die Erkrankung mit erkältungsähnlichen Symptomen wie:
- Fieber
- Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen
- Geschwollenen Lymphknoten
- Abgeschlagenheit
Im Krankheitsverlauf entstehen Flecken auf der Haut und teilweise auch auf den Schleimhäuten, die sich anschließend zu Pocken entwickeln.
Kratzen sich Betroffene die Poren auf, können Bakterien in die Wunden eindringen und zu weiteren Infektionen führen. Die Wunden schmerzen und entzünden sich. Dringen die Bakterien über die Wunde sogar bis ins Körperinnere ein, muss das ohnehin schon geschwächte Immunsystem gegen eine weitere Erkrankung ankämpfen. Diese Doppelinfektionen heißen Superinfektionen.
In Deutschland standen Infektionen zunächst vor allem mit Mpox-Viren der Klade IIb in Zusammenhang. Im Oktober 2024 wurde in Deutschland erstmals eine Mpox-Infektion durch die Klade Ib nachgewiesen – die Folge einer Infektion im Ausland.
Infektionen durch Klade-I-Viren haben häufig schwerere, mitunter auch tödliche Verläufe. Im August 2024 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO für Mpox eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite erklärt.
Wie gefährlich sind Mpox?
Mpox sind nicht so gefährlich wie Menschenpocken (Pocken), die seit 1979 als ausgerottet gelten. Der Verlauf von Mpox ist im Vergleich zu Menschenpocken in der Regel mild, auch wenn es einige Wochen dauern kann, bis Betroffene wieder vollständig genesen sind. Schwere, potenziell tödliche Verläufe sind äußerst selten und betreffen vor allem Kinder sowie immungeschwächte Personen.
Infektionen durch Klade-I-Viren haben häufig schwerere, mitunter auch tödliche Verläufe, und betreffen oft Kinder.
Ansteckung: Wie werden Mpox übertragen?
Mpox werden durch Monkeypox-Viren (MPXV) übertragen – und zwar von Tier zu Mensch oder von Mensch zu Mensch. Träger der Viren sind insbesondere Nagetiere und Affen. Die ursprüngliche Übertragung erfolgt etwa durch Bisse, Kratzer oder direkten Kontakt mit Blut oder Körperflüssigkeiten infizierter Tiere.
Bei der Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist eine Ansteckung durch Reiserückkehrer oder auch im eigenen Land möglich. Das heißt: Die Übertragung kann nicht nur von Personen stattfinden, die sich im Ausland mit dem Virus infiziert haben und es bei ihrer Rückkehr in ihr Heimatland verbreiten. Es ist ebenso möglich, sich innerhalb des eigenen Landes anzustecken, wenn das Virus dort bereits zirkuliert.
Die Ansteckung erfolgt nur bei einem engen Kontakt, wenn eine gesunde Person mit Körperflüssigkeiten oder Wunden beziehungsweise verschorften Stellen einer erkrankten Person in Berührung kommt. Auch durch sexuelle Kontakte oder über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung, Bettwäsche, Handtücher oder andere Materialien, die mit infizierten Sekreten in Kontakt waren, ist eine Übertragung des Virus möglich.
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Wie ansteckend sind Mpox
Im Gegensatz zu einer Corona-Infektion ist die Infektionskette bei Mpox mit bis zu sechs Personen eher gering. Ansteckungsgefahr besteht, solange Erkrankte Krankheitssymptome zeigen – also etwa zwei bis vier Wochen lang. Die Übertragung des Virus kann bereits beginnen, bevor die ersten Pocken sichtbar werden – nämlich dann, wenn die erkrankte Person unter Allgemeinsymptomen wie Fieber, Kopf-, Muskel- oder Rückenschmerzen leidet.
Wer sich also mit Mpox infiziert hat, kann andere schon anstecken, bevor sich die Pocken bilden.
Gut zu wissen: Mpox werden wahrscheinlich nicht wie Coronaviren großflächig über Aerosole verbreitet.
Ärztliche Meldepflicht für Mpox
In Deutschland besteht durch das Infektionsschutzgesetz eine ärztliche Meldepflicht und Ärztinnen und Ärzte müssen Patienten melden, die an Mpox erkrankt sind. So können die diagnostizierten Fälle systematisch erfasst werden.
Impfung: Existiert eine Schutzimpfung gegen Mpox?
Zu Beginn gab es in der EU keinen speziell für Mpox (Affenpocken) zugelassenen Impfstoff. Allerdings schützt der Menschenpocken-Impfstoff auch gegen Mpox, da beide Viren aus derselben Familie stammen.
Im Jahr 2021, als Mpox-Fälle in mehreren Ländern auftraten, begannen die USA und Kanada, den bestehenden Menschenpocken-Impfstoff auch gegen Mpox zuzulassen. In Deutschland empfahl die Ständige Impfkommission (STIKO) im Jahr 2022 die Nutzung dieses Impfstoff s zur Vorbeugung von Mpox-Infektionen.
Im Juli 2022 erteilte die Europäische Arzneimittel-Agentur schließlich eine erweiterte Zulassung, sodass der Impfstoff nun auch offiziell in der EU für Mpox eingesetzt werden darf. Unter dem Namen Imvanex ist er in der EU erhältlich, in den USA wird er seit 2019 als Jynneos angeboten und in Kanada heißt er Imvamune.
Damalige Pockenimpfung kann lebenslangen Schutz bedeuten
Viele ältere Menschen wurden in Deutschland noch gegen Pocken geimpft. Ursprünglich war die Pockenimpfung in Deutschland eine Pflichtimpfung. Die Impfung wurde in Deutschland 1982 eingestellt. Man geht davon aus, dass die damalige Pockenimpfung einen lebenslangen Schutz bietet beziehungsweise bei einer Ansteckung mit Mpox die Verläufe milder sind.
Was für eine Impfung ist die Mpox-Impfung?
Der Pockenimpfstoff Imvanex unterscheidet sich von dem Pockenimpfstoff, den viele Menschen in Deutschland ursprünglich erhalten haben. Bis in die 1970/1980er Jahre war die Pockenimpfung hierzulande eine Pflichtimpfung und wurde 1982 eingestellt. Der eingesetzte Impfstoff enthielt zwar abgeschwächte, aber immer noch vermehrungsfähige Lebendviren. Die in Imvanex verwendeten Lebendviren sind nicht vermehrungsfähig.
Wie wird geimpft?
Geimpft wird zweimal im Abstand von 28 Tagen. Wird der Impfabstand nach der ersten Impfung überschritten, muss nicht noch einmal neu mit der Impfung begonnen werden. Wer schon einmal gegen Pocken geimpft wurde, erhält nur eine Impfung. Auch dann, wenn die Impfung schon lange zurückliegt. Eine Ausnahme besteht nur bei Personen mit einem krankheitsbedingt schwachen Immunsystem. In diesem Fall wird auch zweimal geimpft.
Gespritzt wird der Impfstoff subkutan, das heißt, unter die Haut. Der Impfschutz baut sich etwa 14 Tage nach der abschließenden Impfung auf. Allerdings besteht wie bei allen anderen Impfungen kein hundertprozentiger Schutz. Deshalb sollten auch bei einer Impfung Schutzmaßnahmen nicht gänzlich außer Acht gelassen werden.
Wer Kontakt zu einer infizierten Person und noch keine Symptome hat, bekommt spätestens 14 Tage nach dem Kontakt eine sogenannte postexpositionelle Impfung. Je frühzeitiger die Impfung durchgeführt wird, desto besser. Wird die Impfung spätestens vier Tage nach dem Kontakt durchgeführt, kann das Ausbrechen der Erkrankung sehr wahrscheinlich verhindert werden. Ab dem fünften Tag ist ein Ausbrechen der Erkrankung wahrscheinlich, allerdings läuft sie in der Regel schwächer ab.
Gibt es Nebenwirkungen?
Keine Impfung kommt ohne Nebenwirkungen aus. Nebenwirkungen treten aber nicht bei jeder Person auf. Die häufigsten Nebenwirkungen beim Mpox-Impfstoff sind Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit sowie Schmerzen, Rötungen und Juckreiz an der Injektionsstelle. Bei einer von 1.000 geimpften Personen können seltene Nebenwirkungen wie beispielsweise Muskelkrämpfe und Schmerzen des Bewegungsapparates auftreten.
Wer bekommt eine Impfung gegen Mpox?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten bei Indikationsimpfungen – also Impfungen, die gezielt für Personen empfohlen werden, die aufgrund bestimmter Umstände oder Risiken ein erhöhtes Infektionsrisiko oder ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben. Das sind derzeit Männer, die 18 Jahre oder älter sind und Sex mit Männern haben und dabei häufig die Partner wechseln. Auch bei Personal in Speziallaboratorien, das gezielte Tätigkeiten mit infektiösen Laborproben ausübt, werden die Impfkosten übernommen.
Auch für die für die postexpositionelle Impfung gegen Mpox – also die Impfung nach Kontakt mit dem Erreger – übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland die Kosten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diese Impfung für Personen ohne Symptome innerhalb von bis zu 14 Tagen nach einer möglichen Ansteckung.
Wo kann ich mich gegen Mpox impfen lassen?
In der Regel ist die Impfung gegen Mpox in jeder Arztpraxis möglich, die Schutzimpfungen anbietet. Genaue Auskünfte können die Gesundheitsämter der Bundesländer und die Praxen geben.
Therapie: Wie werden Mpox behandelt?
Die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Mpox (Monkeypox) erfolgt symptomatisch. Das bedeutet, dass Patienten beispielsweise Medikamente gegen das Fieber, die Kopfschmerzen und den Juckreiz erhalten. Für die Behandlung von Mpox bei immunschwachen Menschen und bei Personen mit einem schweren Verlauf steht ein Arzneimittel mit dem Wirkstoff Tecovirimat zur Verfügung. Mpox-Viren vermehren sich im Menschen, indem sie in menschliche Zellen eindringen und die Zelle animieren, neue Viren zu bilden. Der Wirkstoff hemmt die Freisetzung der neuen Viren aus der Wirtszelle. Das Arzneimittel ist seit Januar 2022 in der EU auch zur Behandlung der Mpox zugelassen.
Vorsorge: Was schützt gegen eine Mpox-Infektion?
Einen sehr guten Schutz gegen eine Mpox-Infektion bieten die schon durch die Corona-Pandemie bekannten Hygienemaßnahmen, insbesondere dann, wenn im Bekannten- oder Familienkreis jemand an Mpox erkrankt ist. Wer sich generell schützen möchte, sollte auf eine gründliche Handhygiene und Desinfektion achten. Eine erhöhte Ansteckungsgefahr kann bei engem Hautkontakt bestehen, wenn beispielsweise auf Festivals und Veranstaltungen im Sommer nur leichte Kleidung getragen wird.
Da sich Mpox-Viren von Mensch zu Mensch nicht in dem Umfang über Aerosole verbreiten wie Coronaviren, ist ein Mundschutz bei größeren Abständen nicht notwendig. Allerdings sollten Menschen in Gesundheitsberufen auf diesen nicht verzichten.
Welche Vorsichtsmaßnahmen sollten an Mpox erkrankte Personen einhalten?
Menschen, die an Mpox erkranken, sollten den Kontakt mit anderen Personen vermeiden, insbesondere Sexualkontakte. Zudem sollten sie auf eine gute Handhygiene achten. Falls etwa durch Aufkratzen Verletzungen der Pocken entstehen, die sich nicht bedecken lassen, sowie bei Allgemein- und Atemwegssymptomen ist eine strikte häusliche Isolierung empfohlen, möglichst in einem Einzelzimmer. Zu anderen Personen im Haushalt sollten Erkrankte einen Sicherheitsabstand von circa 1,5 Metern wahren.
Wenn nicht abdeckbare Verletzungen vollständig abgeheilt sind und keine Allgemein- und Atemwegssymptome mehr auftreten, können Betroffene die Isolierung beenden. Als Vorsichtsmaßnahme bei Geschlechtsverkehr sollten für weitere acht Wochen Kondome verwendet werden.
Hilfreiche Links
- Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Mpox vom Robert Koch-Institut (RKI)
- Merkblatt „Mpox – Wichtige Informationen im Überblick“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
- Mpox-Ratgeber des Robert Koch-Instituts (RKI)