Junge Frau schaut nachdenklich aus einem Fenster
Gesunde digitale Gesellschaft

Hate Speech: Neun Mythen über Hassrede im Internet

Lesedauer unter 12 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Dirk Weller (Diplom-Psychologe)

Hate Speech, also Hassrede, im Netz nimmt immer mehr zu. Oder wird nur immer mehr darüber gesprochen? Welche Auswirkungen hat sie auf das „echte“ Leben und unsere Gesundheit? Warum ist sie gerade in den Sozialen Medien so präsent? Neun Mythen zum Thema – und Erklärungen, welche davon tatsächlich stimmen. 

Hassrede kann massive gesundheitliche Auswirkungen für die Betroffenen haben. Hassrede kann auch unser gesundes Miteinander (auch genannt: Social Health), beschädigen oder zerstören. Deshalb sieht es die Barmer als ihre Aufgabe, sich klar gegen diese Form von Menschenfeindlichkeit und Gesundheitsvandalismus zu positionieren und Aufklärungsarbeit zu leisten.

Wer unter Hassrede im Internet und seinen Folgen leidet, findet bei diesen Anlaufstellen Hilfe und Rat.

Unter Hate Speech oder Hassrede versteht man die Abwertung von und Angriffe auf Individuen oder Menschengruppen sowie den Aufruf zu Hass oder Gewalt gegen diese Menschen. Häufig sind es rassistische, antisemitische, antimuslimische, homophobe oder sexistische Äußerungen, die sich gegen bestimmte Menschen oder Gruppen richten. Hate Speech kann jedoch ganz unterschiedliche Formen annehmen. Meist ist mit dem Begriff gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit im Internet, insbesondere in den sozialen Netzwerken gemeint. Das Phänomen von sprachlichen Angriffen und Abwertung ist grundsätzlich nicht neu, bekommt aber durch die oft massive und schnelle Verbreitung durch digitale Kanäle eine bislang ungekannte Dimension.

Denn es handelt sich bei dem Phänomen nicht um Ausnahmen oder Einzelfälle: Laut einer forsa-Umfrage sind bereits 67 Prozent aller Internetnutzerinnen und -nutzer auf Hasskommentare im Netz gestoßen. In einer anderen Studie wurde ermittelt, dass bereits jeder sechste junge Erwachsene (18 bis 24 Jahre) bereits selbst von Hasskommentaren angegriffen wurde.
Gleichzeitig herrscht große Unsicherheit über das Thema Hate Speech und es kursieren einige falsche Annahmen und Vorstellungen. Dieser Text soll helfen, ein klareres Bild von Hassrede und ihren Auswirkungen zu bekommen.

Mythos 1: Hate Speech fällt unter das Recht auf freie Meinungsäußerung.

Junger Mann läuft bei einer Demo mit

Auch wenn Hate Speech und Hassrede keine feststehenden juristischen Begriffe sind, gibt es doch zahlreiche Fälle, in denen sie nicht vom Grundrecht der freien Meinungsäußerung gedeckt sind, sondern Straftatbestände erfüllen können. Darunter fallen unter anderem Volksverhetzung (§ 130 StGB), Beleidigung (§ 185 StGB), Verleumdung (§ 187 StGB), Nötigung (§ 240 StGB), Bedrohung (§ 241 StGB) sowie Öffentliche Aufforderung zu Straftaten (§ 111 StGB). Das Internet ist dabei längst nicht der „rechtsfreie Raum“, als der es oft bezeichnet wird. Allerdings gibt es Fälle von Hate Speech, die strafrechtlich nicht erfasst werden, die aber dennoch bei den Betroffenen großen Schaden anrichten.

Mythos 2: Hassrede gab es schon immer / Hassrede gab es schon lange vor dem Internet.

Das ist grundsätzlich richtig. Von aufwiegelnden Stammtischreden über beleidigende Graffiti waren Abwertungen von Menschen oder Menschengruppen auch schon vor dem Siegeszug des Internets möglich. Dennoch ist sich die Forschung weitgehend einig, dass durch zunehmende Nutzung des Internets und insbesondere der Sozialen Medien die Menge und Intensität an Hassrede in den vergangenen Jahren gestiegen ist. „In den letzten Jahren wurden in Europa zunehmende fremdenfeindliche, nationalistische, islamfeindliche, rassistische und antisemitische Einstellungen offen ausgedrückt“, schreibt beispielsweise die Expertin Dr. Katarzyna Bojarska von der Forschungsstelle Internet und Menschenrechte der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. Die Gründe, warum Hate Speech gerade im Internet verstärkt geäußert wird, sind vielschichtig. Ein wichtiger Faktor ist der sogenannte Online-Enthemmungseffekt. Er mindert die Empathie und erlaubt es durch Anonymität und Asynchronität der Kommunikation, sich sowohl von den eigenen Äußerungen innerlich zu distanzieren als auch das Gegenüber weniger stark als Menschen wahrzunehmen.

Teenager schaut auf sein Smartphone

Mythos 3: Am Ende ist Hassrede aber doch nur Gerede – und hat keine Auswirkungen.

Die wohl drastischste Auswirkung von Hassrede ist der Völkermord – wie er beispielsweise an den Rohingya, einer muslimischen Minderheit in Myanmar, verübt und vorab durch Gewaltaufrufe in Sozialen Netzen angestachelt wurde. „Hassrede und Anstiftung zur Gewalt in den Sozialen Medien ist allgegenwärtig, besonders auf Facebook”, so Marzuki Darusman, Chef der zuständigen UN-Untersuchungsmission als er einen Bericht über die Vorkommnisse in Myanmar vorstellte. „Das meiste wird nicht überprüft.“ Auch dem Mord am Kasseler Politiker Walter Lübke ging eine lange Phase an Hate Speech gegen seine Person voraus.

Silhouette vor einem Feuer

Doch selbst, wenn sie nicht zu tätlichen Angriffen führt, kann Hassrede die psychische Gesundheit der Opfer massiv beeinträchtigen. Zu diesem Ergebnis kommt die bisher größte bundesweite Studie zu diesem Thema, „#Hass im Netz“. Das Meinungsforschungsinstitut YouGov befragte dafür im Frühjahr 2019 über 7000 Menschen zwischen 18 und 95 Jahren. Von denen, die selbst schon einmal Opfer von Hassrede waren, beklagten sich als subjektive Folge davon 33 Prozent über Stress oder Abgeschlagenheit und 27 Prozent über Angst und Unruhe (Mehrfachangaben waren möglich. Selbstwertprobleme (24 Prozent), Depressionen (19 Prozent) und auch körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Übelkeit (18 Prozent) wurden ebenfalls häufig genannt. Unter 25-Jährige gaben an, stärker betroffen zu sein als ältere, weibliche Teilnehmende mehr als männliche.

Mythos 4: Man darf Hate Speech als Betroffener einfach nicht so ernst nehmen.

Demonstrantin vor einer bunten Wand hält ein Transparent

Das ist zum einen leichter gesagt als getan. Zum anderen verschiebt es die Verantwortung und den Handlungsbedarf von den Sendern der Hassrede zu den Empfängern. Statt von den Menschen, die im Netz Hasskommentare posten, zu verlangen damit aufzuhören, wird von den Adressaten verlangt, sich ein „dickeres Fell“ zuzulegen. Tatsächlich zeigen Umfragen, dass sich Opfer häufig aus den sozialen Netzwerken zurückziehen oder sich zumindest dort nicht mehr zu Wort melden. Dieses Gefühl der Einschüchterung kann sich sogar auf Menschen übertragen, die selbst noch nicht Opfer von Hassrede geworden sind, sie aber als (vermeintlich) Außenstehende beobachten. Dieses Phänomen ist unter dem Begriff „Chilling Effect“ normalerweise aus Diktaturen bekannt.

Diese Einschüchterung führt unter anderem dazu, dass mehr als die Hälfte der Deutschen (54 Prozent) angeben, sich seltener zu ihrer politischen Meinung bekennen. Zu diesem Ergebnis kommt auch die Studie „#Hass im Netz“. Frauen stimmten der Aussage „Ich beteilige mich wegen Hassrede seltener an Diskussionen im Netz“ dabei häufiger zu als Männer. „Hass im Netz führt auch zu einer Verschiebung der Wahrnehmung über die gesellschaftliche Realität“, so die Autoren der Studie. „Wenn die Hater*innen in Kommentarspalten dominieren, entsteht der Anschein, sie seien auch gesellschaftlich in der Mehrheit. (...) Hass im Netz verbreitet, bestätigt und legitimiert abwertende Einstellungen und Vorurteile sowie diskriminierendes Verhalten. Rassismus, Sexismus und andere Formen der Abwertung und Diskriminierung werden dadurch salonfähig.“

Mythos 5: Hate Speech kommt zu gleichen Teilen aus dem rechten und dem linken Spektrum.

Alleinerziehender Vater mit zwei Kindern ist überlastet

Das sogenannte Hufeisenschema, nach dem sich Rechts- und Linksextreme in ihren Positionen annähern und in ihren Methoden gleichen, lässt sich für den Bereich Hassrede definitiv nicht belegen. Laut Bundeskriminalamt lassen sich über drei Viertel der Hasskommentare (77 Prozent) „dem rechtsextremen Spektrum zuordnen, knapp 9 Prozent der Kommentare sind linksextrem, die verbleibenden 14 Prozent sind ausländischen oder religiösen Ideologien beziehungsweise keiner konkreten politischen Motivation zuzuordnen.“ Auch der Staatsanwalt Christoph Hebbecker von der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen sagt in einem Interview mit dem Deutschlandfunk: „Wir können ganz klar sagen, dass die weit überwiegende Anzahl der Fälle, die wir täglich bearbeiten, dem rechten und rechtsextremen Spektrum zuzuordnen ist“. Er spricht von „80 vielleicht auch 85 Prozent plus x“. Dazu kommt, dass Wähler des rechtspopulistischen Spektrums laut einer Umfrage deutlich häufiger der Auffassung sind, dass „Personen des öffentlichen Lebens akzeptieren müssen, dass sie im Internet beschimpft oder beleidigt werden“.

Mythos 6: In Krisenzeiten hat Hate Speech Konjunktur.

Restaurantbesitzer steht in seinem leeren Restaurant

Dass dies ausnahmsweise ein Mythos ist, der den Tatsachen entspricht, zeigte und zeigt sich in der Corona-Pandemie. Angestachelt von Begriffen wie „China-Virus“, wie ihn beispielsweise US-Präsident Donald Trump gebrauchte, kam es früh zu Abwertung, Beleidigung und tätlichen Übergriffe gegen als asiatisch wahrgenommenen Menschen. Auch antisemitische Hate Speech, zum Beispiel über eine „jüdische Weltverschwörung“ oder „jüdische Hochfinanz“, wurde im Rahmen der Corona-Krise noch intensiver veröffentlicht als ohnehin schon. „Antisemitische Verschwörungstheorien haben sich verbreitet, und es gab antimuslimische Angriffe im Zusammenhang mit Covid-19“, klagte auch der UN-Generalsekretär Antonio Guterres in einem Appell im Mai 2020. „Migranten und Flüchtlinge wurden als Quelle des Virus verunglimpft – und dann am Zugang zu medizinischer Behandlung gehindert.“ Wenn Hassrede dann noch mit Desinformation einhergeht- beispielsweise über angebliche Impfschäden, die Wirksamkeit von Masken oder die Gefährlichkeit des Virus generell – dann gefährdet sie in gleich mehrfacher Hinsicht die Gesundheit sowohl der Betroffenen als auch der gesamten Gesellschaft.

Mythos 7: Hassrede bildet nur die reale politische Stimmung im Land ab.

Das stimmt aus mehreren Gründen nicht. Zum einen nutzen neue und oft radikale politische Akteure – seien es Pegida oder das rechte Parteienspektrum hierzulande oder die Alt-Right-Bewegung in den USA – das Netz und die sozialen Medien meist intensiver als etablierte Parteien und Gruppierungen. Zum anderen betätigen sich Nutzer mit extremen Ansichten in der Regel stärker in den sozialen Medien als solche mit gemäßigten Ansichten. Darüber hinaus begünstigen die Algorithmen und das auf möglichst langer und intensiver Nutzung basierende Geschäftsmodell von sozialen Netzwerken emotionale und radikale Äußerungen gegenüber eher zurückhaltenderen und gemäßigten. „Aufgrund der ausschließlichen Finanzierung über Werbeeinnahmen ist Facebook weniger daran interessiert, die Nutzer ausgewogen zu informieren, als vielmehr sie möglichst lange auf der Seite zu halten“, sagt Axel Maireder, Leiter des Social-Media-Forschungszentrums der GfK in Wien in einem Interview. „Und dieses Engagement funktioniert nachgewiesenermaßen besser über Inhalte, die Emotionen ansprechen – selbst wenn es Wut ist.“

Junge Frau schaut wütend auf ihr Notebook

Mythos 8: Hate Speech gibt es nur in den Sozialen Medien.

Auch wenn die Werbefinanzierung und dadurch der Fokus auf Verweildauer bei den sozialen Netzwerken dazu führen mag, dass emotional aufgeladene Postings sich stärker verbreiten als sachlich-ausgewogene: Hassrede findet auch außerhalb von Social Media statt. Sowohl der antisemitische Attentäter von Halle (Saale) als auch der antimuslimische Täter im neuseeländischen Christchurch hatten sich beispielsweise in rechtsextremen Internetforen und Messageboards radikalisiert und dort auch ihre Bekennerschreiben, Tatvideos oder sonstige Schriften veröffentlicht. Hate Speech beschränkt sich also nicht allein auf Soziale Medien, sondern findet sich auch in anderen Bereichen des Internets. Eine wachsende Bedeutung kommt nach Einschätzung von Experten aber vor allem dem geschlossenen Bereich von sozialen Netzwerken zu (Fachbegriff: „Dark Social“). Also privaten Gruppen und Chaträumen, die von außen nicht einsehbar sind und in denen sich Gleichgesinnte unbeobachtet koordinieren, austauschen und anstacheln können.

Digitale Weltkarte

Mythos 9: Wenn Hassrede die Mehrheit der Menschen wirklich stören würde, würden Sie öfter und energischer widersprechen.

Das ist ein Trugschluss. Bei einigen Menschen führt Hassrede eher dazu, sich ganz aus dem Diskurs zurückzuziehen – obwohl oder gerade weil sie mit dem Gesagten nicht einverstanden sind. Andere bleiben, aber ihnen fehlt der Mut, die Kraft oder schlicht die Zeit, sich der Hassrede durch “Counter Speech“ genannte Gegenrede entgegenzustellen (siehe „Anlaufstellen und Beistand bei Problemen mit Hate Speech“ unten). Dazu kommt, dass das Posten von Hassrede oder das Teilen solcher Äußerungen (zu denen auch Dinge wie diskriminierende Memes oder Witze gehören) oft wenig Aufwand erfordert. Es ist „in der Regel impulsiv, sorglos, innerlich motiviert und beinhaltet keine signifikanten kognitiven oder emotionalen Anstrengungen“, wie es die Netzforscherin Katarzyna Bojarska formuliert. „Eine Entscheidung zur gezielten Gegenrede erfordert oftmals einen unverhältnismäßig hohen Aufwand und Ressourcenverbrauch im Vergleich zu der impulsiven, selbstbelohnenden und affektiven Handlung des Verfassens oder des Teilens eines hasserfüllten Posts in sozialen Medien“.

Junge Frau meditiert an einem Lagerfeuer

Dazu kommt, dass Hate Speech sich in der Regel schneller verbreitet als die entsprechende Counter Speech. Zum einen, weil Hassrede häufig Angstgefühle anspricht, die ein stärkeres Handlungsmotiv darstellen und deswegen häufiger geteilt werden als positive Äußerungen oder Emotionen. Zum anderen, weil hasserfüllte Inhalte oft mit Warnungen vor einer vermeintlichen gesellschaftlichen Bedrohung einhergehen und somit ebenfalls einen stärkeren Impuls beinhalten, sie zu teilen. Kurz gesagt: Hate Speech zu verbreiten ist vergleichsweise einfach. Ihr immer wieder entgegenzutreten, ist erheblich aufwändiger – doch deshalb umso wichtiger.

 

Fazit: Die Medizin gegen Hate Speech fängt bei uns an

Wir sehen: Hass im Netz ist eine erhebliche unerwünschte Nebenwirkung der Digitalisierung mit epidemischen Dimensionen und hoher Gesundheitsrelevanz. Wenn wir Wege finden, Hate Speech wirkungsvoll einzudämmen und zurückzudrängen, können wir gemeinsam dafür sorgen, dass es sich bei der derzeitigen Hate-Speech-„Epidemie“ um ein vorübergehendes Phänomen handelt. Wir laden alle unsere Versicherten und alle, die diesen Beitrag lesen ein, sich gemeinsam mit uns gegen Hate Speech zu stellen und sich für ein Internet ohne diese oft unterschätzte Form der Gewalt und Gesundheitsschädigung zu engagieren. Dabei gilt es nicht die „Hater“ als Menschen zu bekämpfen, was nur in eine gegenseitige Hassspirale führen könnte, sondern ihr destruktives Verhalten wirkungsvoll zu stoppen.

Tipps bei Konfrontation mit Hate Speech

  1. Blockieren, Ignorieren
    Kann im Einzelfall die beste Lösung sein, insbesondere für die Angegriffenen. Hat allerdings den Nachteil, dass man den Angreifern das Terrain überlässt, was Dritten den Eindruck geben kann, die Hate-Speech-Äußerungen wären akzeptiert. Eventuell vor dem Blockieren Screenshots anfertigen, falls später doch rechtliche Schritte nötig werden.
  2. Löschen und aktives Moderieren
    In der eigenen Timeline oder in selbstmoderierten Social-Media-Gruppen ist es unumgänglich, inakzeptable Inhalte selbst zu löschen. Abzuwägen ist je nach Situation, ob die anderen Nutzer über gelöschte Inhalte informiert und die Gründe für die Löschung erklärt werden sollten.
  3. Melden
    Fast alle sozialen Medien, Foren etc. bieten mittlerweile eine Meldefunktion. Gemeldet werden können Verstöße gegen Community-Standards oder gegen das Netzwerkdurchsuchungsgesetzes (NetzDG). Letzteres verpflichtet die Betreiber, „offensichtlich rechtswidrige Inhalte“ binnen 24 Stunden zu entfernen. Falls dies nicht wirkt, können externe Beschwerdestellen helfen (siehe „Anlaufstellen“).
  4. Gegenrede
    Weniger, um die Angreifer zu überzeugen, sondern um Mitlesende zu ermächtigen und zu verhindern, dass Hassrede salonfähig wird, kann es sinnvoll sein, sachbezogen-fundiert oder auch humorvoll-souverän Haltung zu zeigen. Dabei muss, wie immer bei Zivilcourage, sorgfältig abgewogen werden, welche Risiken mit Gegenrede verbunden sein können und wie sich diese reduzieren lassen. Ebenso sollte geübt werden, nicht selbst aus negativen emotionalen Affekten heraus zu kommunizieren, um fruchtlose Eskalationen zu vermeiden. Also zum Beispiel: Vor dem Antworten mehrmals durchatmen; beim Schreiben lächeln; nachfragen, statt Dinge zu unterstellen; Beleidigungen nicht mit Beleidigungen beantworten.
  5. Professionelle Hilfe suchen
    Je nach Ausprägung und Wirkung der Hate-Speech-Konfrontation kann es durchaus sinnvoll sein, sich professionelle Hilfe zu suchen. Dabei können emotionale, psycho-soziale oder juristische Aspekte im Vordergrund stehen.

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Anlaufstellen und Beistand bei Problemen mit Hate Speech

  • internet-beschwerdestelle.de
    Gemeinsam gegen rechtswidrige Inhalte im Internet
  • hassmelden.de
    Die zentrale Meldestelle für Hate Speech erstattet für Dich Anzeige und Du bleibst anonym
  • ichbinhier.eu
    Digitale Zivilcourage – Gemeinsam für eine bessere Diskussionskultur
  • meldestelle-respect.de
    Bundesweite Meldestelle für antidemokratische Vorfälle, Online-Hetze und antisemitische Vorfälle
  • hateaid.org
    Hilfsstelle für Betroffene, die emotionale Unterstützung, Sicherheitsberatung und Prozesskostenunterstützung bietet
  • hateaid.org/meldehelden-app
    App, die das Melden von digitaler Gewalt noch einfacher macht

Literatur

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