Wie gut funktioniert der Austausch von Informationen zwischen Haus- und Klinikärzten, wenn es um die Medikation von Patienten geht? Werden Patienten im Krankenhaus ausreichend über mögliche Nebenwirkungen neuer Medikamente aufgeklärt? Und ist der gesetzlich vorgeschriebene Medikationsplan bei der stationären Aufnahme mittlerweile Standard? Der BARMER Arzneimittelreport 2020 zeigt die Ergebnisse einer Befragung von 3.000 Versicherten und Hausärzten zu der Zusammenarbeit von Haus- und Klinikärzten und der Absprache bezüglich der Medikation ihrer Patienten.
Warum ist ein Medikationsplan für Patienten im Krankenhaus wichtig?
Ein Medikationsplan gibt Ärzten, Kliniken und Apothekern einen verlässlichen Überblick darüber, welche Arzneimittel ein Patient in welcher Dosis einnehmen soll. Der Medikationsplan listet alle Arzneimittel auf, die vom Hausarzt und den Fachärzten verordnet wurden. Auch Arzneimittel, die sich Patienten selbst kaufen, können eingetragen werden, damit gefährliche Wechselwirkungen vermieden werden können. Seit 2016 haben Patienten einen gesetzlichen Anspruch auf einen ärztlichen Medikationsplan, wenn sie mindestens drei Arzneimittel einnehmen. Insbesondere bei älteren Patienten kommt es häufig vor, dass Ärzte fünf oder mehr Medikamente parallel verordnen. In diesen Fällen spricht man von Polypharmazie. 45 Prozent aller stationär behandelten Patienten sind davon betroffen. Ein nicht unerheblicher Anteil. Umso wichtiger, dass Patienten bei einer stationären Aufnahme einen Medikationsplan erhalten. Der BARMER Arzneimittelreport 2020 gibt Aufschluss darüber, ob sich Ärzte und Kliniken an die gesetzlichen Vorgaben halten und ihren Patienten Medikationspläne zur Verfügung stellen.
Nach der Entlassung benötigen Hausärzte Informationen über den Ablauf der Krankenhausbehandlung
Während der stationären Behandlung sollen Krankenhausärzte ihre Patienten über mögliche Nebenwirkungen von Arzneimitteln aufklären. Außerdem ist es wichtig, dass der Hausarzt nach der Entlassung notwendige Informationen erhält. Wie verlief die stationäre Behandlung? Welche Medikamente wurden neu verschrieben oder abgesetzt? Welche Nebenwirkungen können auftreten? Welche Kontrollen sind im weiteren Verlauf der Behandlung notwendig? Informationsdefizite können die Qualität der Behandlung mindern und Risiken für den Genesungsprozess des Patienten erhöhen. Aus diesem Grund widmet sich der aktuelle BARMER Arzneimittelreport 2020 diesem Thema: Wie gut sind die Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen Klinik- und Hausärzten? Funktioniert die sektorenübergreifende Versorgung?
Auch diese Informationen und Zahlen können Sie im BARMER Arzneimittelreport 2020 nachlesen
Neben dem Schwerpunktthema enthält der BARMER Arzneimittelreport 2020 interessante Analysen zum Thema Medikamentenversorgung in Deutschland. Wie haben sich die Gesamtausgaben für Arzneimittel entwickelt? Gibt es regionale Unterschiede bei den Ausgaben? Ist die Behandlung durch mehrere Ärzte inzwischen die Regel?
Den kompletten BARMER Arzneimittelreport 2020 können Sie beim BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg) nachlesen. Darüber hinaus finden Sie in der digitalen Pressemappe alle Begleitmaterialien zum Report, darunter Pressemitteilungen und Infografiken. Das E-Book zum Report und sämtliche Informationsmaterialien stehen als kostenloser Download auf der Website zur Verfügung.