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Frauengesundheit

Wechseljahre: Warum die Blutungen unregelmäßiger werden und was Sie tun können

Lesedauer unter 5 Minuten

Redaktion

  • Katrin Steffens (Medical Writer, Content Fleet GmbH)

Qualitätssicherung

  • Anna Stamm (Gynäkologin)

Blutungen in den Wechseljahren: Drei Fakten rund um den Zyklus

Die letzte Blutung

Jeder Körper ist anders. Die meisten Frauen haben ihre letzte Periode um das 51. Lebensjahr herum. Sie kann aber auch schon mit Anfang 40 oder erst mit 60 Jahren stattfinden.

Veränderungen des Zyklus

Durch die Hormonumstellung wird der Zyklus unregelmäßiger. Das bedeutet: Blutungen können früher, später, stärker oder auch schwächer als gewohnt auftreten. 

Check in der gynäkologischen Praxis

Es ist normal, dass es in den Wechseljahren zu unregelmäßigen Blutungen kommt. Um andere Ursachen auszuschließen, ist aber eine gynäkologische Untersuchung wichtig.

Einen Monatszyklus wie ein Uhrwerk haben die wenigsten Frauen: Intervalle, Länge und Stärke der Blutungen schwanken naturgemäß. In den Wechseljahren nehmen diese Schwankungen zu, die monatlichen Blutungen werden deutlich unregelmäßiger: Der Zyklus verkürzt oder verlängert sich, die Blutungen fallen schwächer oder viel stärker aus. Das ist ein ganz natürlicher Prozess, der jedoch Fragen und Unsicherheiten aufkommen lassen kann. Worauf Sie achten sollten und wann ein Arztbesuch ratsam ist.

Erst findet die Monatsblutung sogar etwas häufiger statt, ist ein wenig schwächer, dann bleibt sie längere Zeit ganz aus, um plötzlich mit voller Wucht und besonders stark zurückzukommen: Dieses Szenario kann während der Wechseljahre auftreten – oder auch ein ganz anderes, etwa mit immer selteneren, schwächeren Blutungen, die schließlich einfach ganz aufhören. So individuell der Zyklus von Frauen ist, so individuell gestalten sich auch die Wechseljahre. Die Ursache der unregelmäßigen monatlichen Blutungen ist, dass die Eierstöcke nach und nach ihre Tätigkeit einstellen: Es finden immer seltener Eisprünge statt. Das verändert nicht nur den Hormonhaushalt, sondern auch die Regelmäßigkeit der Periode.

Wie verändern sich die monatlichen Blutungen während der Wechseljahre?

Bereits vor dem eigentlichen Beginn der Wechseljahre treten bei vielen Frauen minimale Veränderungen der monatlichen Blutungen auf. Diese Phase, die mehrere Jahre dauern kann, wird medizinisch als Prämenopause bezeichnet. Die anschließenden Phasen der Wechseljahre sehen folgendermaßen aus:

  • Perimenopause: Mit dieser Phase vor dem Ausbleiben der monatlichen Blutungen beginnen die eigentlichen Wechseljahre: Bei vielen Frauen sind dann eindeutige Wechseljahressymptome wie veränderte Blutungen oder Hitzewallungen und Schwitzen feststellbar. 
  • Während der frühen Perimenopause treten bei vielen Frauen die Blutungen durch die Hormonschwankungen deutlich unregelmäßiger auf. Die Zykluslänge kann um mehr als eine Woche vom bisherigen Zyklus abweichen. Meist ist der Zyklus, also der Abstand zwischen den monatlichen Blutungen, aber verkürzt. 
  • In der späten Perimenopause verlängert sich der Zyklus: Häufig treten die monatlichen Blutungen dann mit einem Abstand von mehr als zwei Monaten auf. Die Blutungen werden in der Regel schwächer, doch es kann auch zu sehr starken und langen Blutungen kommen. 
  • Menopause: Hat über ein Jahr lang keine Blutung stattgefunden, bedeutet dies, dass die fruchtbare Phase abgeschlossen ist – und keine weiteren Blutungen folgen. Der Zeitpunkt der letzten Blutung wird als Menopause bezeichnet. 
  • Die Postmenopause ist der Zeitraum nach der letzten Blutung – in dieser Phase stellt sich nach und nach ein neues Gleichgewicht der Hormone ein. 

Die vier Phasen der Wechseljahre

Im Laufe der Wechseljahre verändert sich die Regelblutung, kann zum Beispiel schwächer, aber auch stärker werden.

Wann hört die Periode auf?

Die letzte Blutung, auch Periode oder Menstruation genannt, haben die meisten Frauen um das 51. Lebensjahr herum. Doch die Bandbreite ist groß: Die letzte Periode kann auch schon mit Anfang 40 oder erst mit 60 Jahren auftreten. In welchem Alter sie stattfindet, ist größtenteils genetisch bestimmt. Rauchen, eine Entfernung der Gebärmutter oder eine Sterilisation führen im Durchschnitt dazu, dass sich die Menopause ein bis zwei Jahre nach vorn verschiebt. 

Welche Arten der Blutung können in den Wechseljahren auftreten?

Neben der Länge des Zyklus können sich auch die Dauer und Stärke der Blutungen zu Beginn der Wechseljahre verändern. Das ist ein natürlicher Prozess und bedarf zumeist keiner Behandlung. 

Wichtig: Da es neben den Wechseljahren auch andere Ursachen für schwächere, stärkere oder lang andauernde Blutungen geben kann, ist ein Besuch in der gynäkologischen Praxis zur Abklärung wichtig. So lässt sich ausschließen, dass etwa gutartige Tumoren (Myome), Wucherungen (Polypen) oder möglicherweise eine Krebserkrankung die Ursache sind.

Sind das die Wechseljahre? 

Eine ärztliche Untersuchung und Beratung in Ihrer gynäkologischen Praxis kann schnell Klarheit und Erleichterung bringen. Falls Sie Unterstützung benötigen, eine gynäkologische Praxis zu finden, hilft Ihnen die Barmer Arztsuche. 

Barmer Arztsuche 

Zwischenblutungen und Schmierblutungen in den Wechseljahren

Zwischenblutungen – also Blutungen, die zusätzlich zu den üblichen Monatsblutungen auftreten – sind in den Wechseljahren recht häufig: Sie treten etwa bei jeder fünften Frau auf. Da die Schleimhaut der Vagina während der Wechseljahre dünner und trockener wird, kann es in dieser Phase auch zu leichten Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr (postkoitale Blutungen) kommen. 

Schmierblutungen, also sehr schwache, bräunlich aussehende Blutungen, sind ebenfalls häufige Begleiter in den Wechseljahren. Sie können als Zwischenblutung zusätzlich oder vor und nach der eigentlichen Blutung auftreten. Wird die monatliche Blutung im Verlauf der Wechseljahre immer seltener und schwächer, kann sie irgendwann einer Schmierblutung ähneln. 

Auch hier gilt: Treten Zwischen- oder Schmierblutungen auf, ob bräunlich, hellrot oder dunkelrot, sollte dies ärztlich abgeklärt werden.

Starke Blutungen in den Wechseljahren

Ein weiteres Phänomen in der Perimenopause sind sehr starke und teilweise verlängerte Blutungen. Fallen die Blutungen sehr stark aus und dauern sie lange an (mehr als acht Tage), kann der Blutverlust zu einer Eisenmangelanämie führen. Die Ursache der starken Blutungen ist meist ein deutliches Ungleichgewicht der Hormone Östrogen und Progesteron. Da auch Myome (gutartige Tumoren) oder Polypen (gutartige Wucherungen) für die starke Blutung verantwortlich sein können, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam. 

Eine Frau hält sich mit geschlossenen Augen die Stirn

Frauen mit starken Blutungen in den Wechseljahren fühlen sich oft abgeschlagen oder antriebslos. Eine ärztliche Abklärung ist dann wichtig. 

Hinweise auf eine zu starke Blutung sind: 

  • Das Menstruationsblut enthält viele Blutklumpen.
  • Ein Tampon muss schon nach ein bis zwei Stunden gewechselt werden.
  • Während der Blutung tritt ein Gefühl von Antriebslosigkeit und Schwäche auf.

Zu starke Blutungen während der Wechseljahre werden je nach ihrer Ursache behandelt: Liegt ihr Ursprung in einem starken Ungleichgewicht der Hormone, können entsprechende Hormonpräparate die Blutungen eindämmen. Eine andere Möglichkeit ist die Abtragung der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumablation). Polypen oder Myome lassen sich ebenfalls operativ abtragen.

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Können nach den Wechseljahren noch Blutungen auftreten?

Haben zwölf Monate lang keine Blutungen mehr stattgefunden, gilt die Zeit der Menstruationsblutungen als beendet: Die Menopause ist eingetreten. Das kann für viele Frauen eine große Erleichterung bedeuten, vor allem, wenn sie seit ihrer Jugend unter starken Beschwerden während der Periode gelitten haben. 

Das bedeutet aber auch: Blutungen, die in der Postmenopause (der Hormonumstellung nach der letzten Blutung) oder später auftreten, sind kein Teil des weiblichen Zyklus mehr. Sie haben eine andere Ursache, die dringend ärztlich abgeklärt werden sollte. In vielen Fällen sind gutartige Wucherungen wie Polypen für die Blutungen verantwortlich, ebenso kann eine trockene, dünnere Schleimhaut der Vagina oder eine Hormonersatztherapie die Ursache sein. Doch da auch Gebärmutterschleimhautkrebs Blutungen verursachen kann, ist eine zeitnahe Abklärung wichtig.

Sicher sein: Regelmäßig zur Krebsvorsorge

Auch nach der Menopause und den Wechseljahren sind regelmäßige Untersuchungen in der gynäkologischen Praxis wichtig: In ihrem Rahmen führen Ärztinnen und Ärzte verschiedene Maßnahmen zur Früherkennung von Krebs durch, etwa von Brust- oder Gebärmutterhalskrebs. 

Krebsfrüherkennung für Frauen

Literatur und weiterführende Informationen

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