Eine junge Frau trainiert mit einer Faszienrolle auf einer Sportmatte
Rückengesundheit

Die Neue Rückenschule – alles für die Rückengesundheit

Lesedauer unter 5 Minuten

Redaktion

  • Katja Matthias (Medical Writer, TAKEPART Media + Science GmbH)

Qualitätssicherung

  • Steffen Karpstein (Assistenzarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie)

Neue Rückenschule: Was Sie wissen sollten

Was ist die Neue Rückenschule?

Die Neue Rückenschule ist ein zertifiziertes Kurskonzept, das Wissen über den Rücken vermitteln, die Angst vor falschen Bewegungen nehmen und die Freude an der Bewegung wiederbringen will.

Welche Übungen gibt es?

Wichtige Bausteine der Rückenschule sind etwa Übungen, die die Körperwahrnehmung stärken, die Rumpfmuskulatur kräftigen und die Beweglichkeit verbessern.

Barmer-Mitglieder erhalten einen Zuschuss

Als Barmer-Mitglied erhalten Sie bis zu 75 Euro Zuschuss für Präventionskurse. Die Barmer übernimmt damit abhängig vom ausgewählten Kurs die kompletten Kosten für Sie.

In einem Rückenschulkurs erlernen Sie rückenfreundliche Gewohnheiten. Wenn Sie Rückenbeschwerden haben, kann ein Rückenschulkurs diese lindern und verhindern, dass Schmerzen chronisch werden. Bei chronischen Schmerzen kann die Rückenschule Ihnen den Umgang damit erleichtern. Kurse nach dem Konzept der Neuen Rückenschule verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz und beziehen neben dem Körper auch die Psyche und das soziale Umfeld der Teilnehmenden mit ein.

Was ist die Neue Rückenschule?

Rückenschulkurse dienen der Vorbeugung und Behandlung von Rückenschmerzen. Die Neue Rückenschule ist ein Kurskonzept, das von der Konföderation der deutschen Rückenschulen im Jahr 2006 entwickelt wurde. Im Konzept sind bestimmte Lerninhalte festgelegt und es ist von der Zentralen Prüfstelle Prävention (ZPP) zertifiziert, die im Auftrag der Mehrzahl der Krankenkassen und Krankenkassenverbände arbeitet und Präventionskurse überprüft.

Die Inhalte der Kurse zur Neuen Rückenschule basieren auf einem biopsychosozialen Ansatz: Dieser geht davon aus, dass verschiedene Faktoren dazu führen, dass Menschen Rückenschmerzen haben. Dazu gehören körperliche, psychologische und soziale Faktoren. Beispielsweise kann Stress auf der Arbeit dazu beitragen, dass Rückenschmerzen chronisch werden. Die Neue Rückenschule nimmt diese Faktoren mit in den Blick und hilft Menschen dabei, etwas über den Rücken zu erfahren und zu lernen, wie sie ihre Rückengesundheit selbst stärken können. Dabei geht es auch darum, die innere Einstellung und das Vertrauen in den eigenen Rücken positiv zu beeinflussen und den Teilnehmenden die Angst vor falschen Bewegungen zu nehmen. Es wird ihnen vermittelt, dass die meisten Rückenbeschwerden vorübergehend und harmlos sind. Aspekte wie der Umgang mit Stress, Wege zu mehr Entspannung und die Veränderung von Gewohnheiten fließen ebenfalls in die Neue Rückenschule mit ein. Die Kurse sind zudem darauf ausgerichtet, dass die Teilnehmenden die Übungen und neu erlernten Gewohnheiten im Anschluss langfristig umsetzen können und der Spaß an Bewegung dauerhaft erhalten bleibt.

Ein Paar tanzt in Sportkleidung.

Kurse zur Neuen Rückenschule vermitteln Ihnen neue Gewohnheiten und Übungen, mit denen Sie Ihren Rücken langfristig positiv beeinflussen und den Spaß an der Bewegung wiederfinden.

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Was macht man in der Rückenschule und wie läuft sie ab?

Die Rückenschule ist als Stufenplan aufgebaut, die Kurseinheiten bauen aufeinander auf. So erfahren die Teilnehmenden immer mehr über den Rücken und wie sie mit gezielten Übungen den Rücken stabilisieren, Rückenschmerzen aktiv bewältigen und Stress reduzieren können. Ein Rückenschulkurs umfasst üblicherweise acht bis zwölf Einheiten von je 60 bis 90 Minuten Dauer und findet in einer Gruppe statt.

Welche Übungen werden in der Rückenschule durchgeführt?

Da Trainerinnen und Trainer in der Neuen Rückenschule einen großen Handlungsspielraum haben und individuell auf Teilnehmende eingehen sollen, können sich die Übungen von Kurs zu Kurs unterscheiden. Neben theoretischen Inhalten liegt der Fokus häufig auf dem Spaß an der Bewegung, denn genau die soll in der Rückenschule gefördert werden. Weitere Bausteine der Rückenschule sind Übungen zur Förderung der Körperwahrnehmung und Haltung, Übungen zur Muskelkräftigung, aber auch Entspannungstechniken.

Für wen eignet sich die Rückenschule?

Wenn Sie mehr über Ihren Rücken lernen und den Rücken belastende Gewohnheiten verändern möchten, ist die Neue Rückenschule sicherlich ein guter Weg. Aus medizinischer Sicht kann das Kurskonzept besonders bei länger anhaltenden (über sechs Wochen bestehenden) und wiederkehrenden, nicht spezifischen Kreuzschmerzen sinnvoll sein. Nicht spezifisch bedeutet, dass für die Rückenschmerzen keine körperliche Ursache wie etwa ein Bandscheibenvorfall gefunden wurde. Meist lässt sich nämlich keine eindeutige Ursache für Rückenschmerzen finden. Fragen Sie im Zweifel Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer physiotherapeutischen Praxis, ob ein Rückenschulkurs für Sie infrage kommt.

Anatomie: Wie ist der Rücken aufgebaut?

Wie ist unser Rücken genau aufgebaut? Wo liegt das Rückenmark und was sind eigentlich Spinalnerven? Diese Fragen werden in unserem Animationsvideo beantwortet. Ein Audiotranskript des Sprechertextes gibt es zum Download als PDF.

Neue Rückenschule: Trägt die Krankenkasse die Kosten?

Für einen in Gruppen durchgeführten Kurs der Neuen Rückenschule fallen zwischen rund 60 und 170 Euro pro Person an, wovon die gesetzlichen Kassen einen erheblichen Teil übernehmen.

So steuert die Barmer gegenwärtig bis zu 75 Euro pro Kurs bei. Voraussetzung für den Zuschuss ist, dass es sich um einen zertifizierten Präventionskurs (auch Gesundheitskurs genannt) handelt und eine Teilnahme zu mindestens 80 Prozent der Kurszeit erfolgt ist. Da es sich um eine Präventionsmaßnahme handelt, ist für die Teilnahme kein ärztliches Rezept erforderlich.

Gesundheitskurse für Ihren Rücken in Ihrer Nähe finden

Finden Sie Rückenschulkurse direkt in Ihrer Nähe und sichern Sie sich einen Zuschuss der Barmer für zwei Kurse pro Jahr. Alle Kurse sind zertifiziert durch die Zentrale Prüfstelle Prävention.

Barmer Kurssuche

Wie finde ich einen geeigneten Rückenschulkurs?

Dass ein Kurs dem Konzept der Neuen Rückenschule entspricht, können Sie daran erkennen, dass er von der Zentralen Prüfstelle Prävention (ZPP) zertifiziert ist. Dadurch ist auch sichergestellt, dass die Kursleiterinnen und Kursleiter die nötige berufliche Qualifikation haben: Um diese zertifizierten Kurse zu leiten, müssen sie zuvor ihre Fachkompetenz in einem umfangreichen Prüfprozess der ZPP nachgewiesen haben.

Fragen Sie in Ihrer hausärztlichen oder physiotherapeutischen Praxis oder bei Ihrer Krankenkasse nach, wenn Sie sich nicht sicher über die Qualität eines Kurses sind.

Neben der Qualität des Kursangebots sollten Sie bei der Auswahl auch die Trainingszeiten und den Anfahrtsweg berücksichtigen: Je einfacher sich der Kurs in Ihren Alltag integrieren lässt, desto leichter ist es, konsequent daran teilzunehmen. Wenn Sie Vollzeit arbeiten, bietet sich eventuell ein Online-Kurs oder ein Kurs am Abend an.

Vertiefendes Wissen: Welche Rolle spielen Stress und Anspannung bei Rückenschmerzen?

Die Neue Rückenschule nimmt stärker als frühere Konzepte unser seelisches Wohlbefinden in den Blick. Denn Stress und psychischer Druck können sich im Körper niederschlagen und zu Rückenschmerzen führen. Solche Faktoren zu erkennen, ist wichtig, um ihnen entgegenwirken zu können. Neben Entspannungsübungen kann es zudem helfen, bei der Arbeit aktive Bewegungspausen einzulegen und einfache Rückenübungen durchzuführen, die den Rücken entlasten.

Auch wie wir mit Rückenbeschwerden umgehen, spielt eine wichtige Rolle. Die allermeisten Menschen mit akuten Rückenschmerzen sind nach vier Wochen auch ohne Behandlung wieder schmerzfrei. Bei Rückenschmerzen handelt es sich somit zumeist nur um eine vorübergehende Befindlichkeitsstörung. 

Das in einer Rückenschule vermittelte Wissen kann Ihnen helfen, aktiver und fitter zu werden und beispielsweise chronische Rückenschmerzen wirksam einzudämmen. Besonders gut geeignet sind Rückenschulen, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Die Wirksamkeit ist wissenschaftlich gut belegt. Wenn Sie die gelernten Inhalte dann auch im Alltag regelmäßig umsetzen, haben Sie gute Chancen, dass schmerzhafte Episoden von nun an seltener auftreten.
 

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