- Die 24. Schwangerschaftswoche auf einen Blick
- Ihr Baby entwickelt sich
- Ihre Gesundheit
- Beckenbodentraining hilft gegen vermehrten Harndrang
- Bewusste Ernährung kann Blähungen mindern
- Termine
- Antikörpersuchtest
- Was passiert bei einer Rhesusunverträglichkeit?
- Wie kann das Baby geschützt werden?
- Tipps und Tricks für die 24. Schwangerschaftswoche
- Achten Sie darauf, Haut und Haar gut zu pflegen
- Was sollte zur ersten Babyausstattung gehören?
- Merkzettel für Wichtiges
- Keine Schwangerschaftswoche versäumen - alle Infos gibt es auch als Newsletter
Ihr Baby wächst und wächst und lernt dabei immer mehr. Dass Fruchtwasser leicht süßlich schmeckt, gefällt dem Kleinen zum Beispiel außerordentlich gut. Die positive Bewertung von süßem Geschmack im Gehirn scheint genetisch bedingt, weil es einen Überlebensvorteil bringt. Süße deutet auf Kohlenhydrate hin, während bitterer Geschmack giftig sein könnte. Am meisten frohlockt das Gehirn übrigens, wenn die Nahrung sowohl viel Kohlenhydrate als auch viel Fett enthält, wie das zum Beispiel bei Chips der Fall ist. Es gibt aber nur ein natürliches Lebensmittel, das diese Kombination enthält: die Muttermilch.
Die 24. Schwangerschaftswoche auf einen Blick
- Trimester: 2
- Monat: 6
- SSW 24
- Größe: 31-32 cm
- Gewicht: 600-700 g
Ihr Baby entwickelt sich
Ihr Baby hat schon zahlreiche Geschmacksknospen auf der Zunge. Mit diesem ausgeprägten Geschmackssinn kann es auch feine Nuancen im Geschmack des Fruchtwassers unterscheiden. So wird schon vor der Geburt der Geschmackssinn trainiert. Fruchtwasser schmeckt in der Regel leicht süß. Man kann es sich ungefähr wie eine Tasse Tee mit einem Löffel Zucker vorstellen.
Aber der Geschmack des Fruchtwassers ändert sich je nachdem, was Sie gegessen haben. Aromastoffe aus Lebensmitteln wie Erdbeeren oder Knoblauch und aus Gewürzen wie Curry gelangen über den mütterlichen Blutkreislauf ins Fruchtwasser. Es schmeckt dann anders – säuerlich, salzig oder auch bitter. Vieles deutet darauf hin, dass die Ernährungsgewohnheiten der Mutter während der Schwangerschaft schon die Geschmacksvorlieben des Babys prägen. Es gibt dazu zwar wenige wissenschaftliche Untersuchungen, aber man kann annehmen, dass eine abwechslungsreiche Ernährung während der Schwangerschaft dazu führt, dass Babys später empfänglicher für neue Geschmackserfahrungen sind.
Neben dem Geschmackssinn entwickelt sich auch die Haut des Babys weiter. In der 24. SSW ist die Haut noch so dünn, dass sie fast durchsichtig erscheint. Außerdem ist sie sehr faltig und runzelig. Der Grund dafür ist, dass die obere Hautschicht – die Epidermis – schon rasch wächst, während die darunter liegende Fettschicht der Haut sich langsamer entwickelt. Aber keine Sorge, in den nächsten Wochen und Monaten legt auch die Fettschicht kontinuierlich zu.
Ihre Gesundheit
Um Ihrem ständig wachsenden Baby ausreichend Platz zu bieten, wächst auch Ihre Gebärmutter ständig mit. Mittlerweile ist sie ungefähr so groß wie ein Handball. Dadurch wird der Platz in Ihrem Bauch immer enger. Das kann dazu führen, dass Ihnen nach den Mahlzeiten möglicherweise leichter übel wird, wenn die Gebärmutter von unten auf den gefüllten Magen drückt. Der Magen kann dann nicht „ausweichen“, da über ihm Lunge und Herz liegen. So wird im Magen ein hoher Druck aufgebaut, der Übelkeit und teils auch Sodbrennen auslösen kann.
Probieren Sie, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen. Das kann die Beschwerden lindern. Auch Kräutertees beispielsweise mit Kümmel, Fenchel oder Ingwer können Übelkeit lindern.
Gegen Sodbrennen hilft es, wenn Sie Reizstoffe in Nahrung und Getränken meiden, wie intensive Gewürze, Koffein oder Alkohol. Tees mit Kamille oder Kümmel-Fenchel-Anis wirken beruhigend auf die Magenschleimhaut. Ihre Hebamme bzw. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt können Sie näher dazu beraten, welche Tees wie lange und in welchen Mengen genossen für Sie und Ihr Kind ratsam sind. Im Artikel zur Schwangerschaftswoche 18 finden Sie weitere hilfreiche Hausmittel, die helfen, Sodbrennen zu lindern.
Beckenbodentraining hilft gegen vermehrten Harndrang
Die Gebärmutter übt aber auch nach unten Druck aus. Davon ist zum Beispiel Ihre Blase betroffen. Sie werden nun um die SSW 24 wahrscheinlich merken, dass Sie deutlich schneller Harndrang haben. Dazu kommt die Wirkung der Hormone. Deren entspannende Wirkung auf die Muskulatur beeinflusst auch den Schließmuskel der Blase.
Es kann passieren, dass Sie ungewollt ein paar Tropfen Urin verlieren, zum Beispiel wenn Sie lachen oder husten. Die gute Nachricht: Durch regelmäßiges Training des Beckenbodens können Sie diese Beschwerden deutlich lindern. Und ein trainierter Beckenboden ist auch bei der Geburt hilfreich. Um Überraschungen vorzubeugen, hilft eine Slipeinlage, die Unterwäsche trocken zu halten.
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Bewusste Ernährung kann Blähungen mindern
Viele Schwangere leiden verstärkt unter Blähungen. Sie sind häufig ein Nebeneffekt der effektiveren Verdauung während der Schwangerschaft. Diese erlaubt Ihnen, aus der Nahrung mehr Energie und Nährstoffe zu gewinnen – was Ihrem Kind zugutekommt. Aber da die Nahrung länger im Darm verbleibt, haben die dort lebenden Mikroorganismen auch mehr Zeit, Gase zu produzieren, die sich dann als Blähungen bemerkbar machen.
Auch hier ist es hilfreich, lieber mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen. Zudem kann es sinnvoll sein, auf blähende Lebensmittel wie Kohl und auf Getränke mit viel Kohlensäure zu verzichten. Jede Frau reagiert anders auf diese Lebensmittel. Probieren Sie es einfach aus.
Termine
Antikörpersuchtest
Zwischen der 24. und 27. Schwangerschaftswoche wird zum zweiten Mal ein Antikörpersuchtest durchgeführt. Dieser ist unter anderem wichtig, um festzustellen, ob das Blut der Mutter Antikörper gegen Blutbestandteile des Babys enthält. Diese Antikörper können sich zum Beispiel durch vorherige Schwangerschaften oder durch in der Vergangenheit erhaltene Bluttransfusionen gebildet haben. Zudem soll mit der Untersuchung ausgeschlossen werden, dass solche Antikörper bis zur Geburt gebildet werden.
Ein wichtiges Kennzeichen bei der Untersuchung ist der sogenannte Rhesusfaktor D. Er gilt als Merkmal dafür, ob sich das Blut zweier Menschen problemlos vermischen kann, wie es zum Beispiel bei der Geburt mit dem Blut von Mutter und Kind passiert. Dieser Rhesusfaktor ist ein bestimmtes Eiweiß (Protein), auch Antigen D genannt, das sich auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen befindet. Rund 85 % der Bevölkerung in Europa haben diesen Rhesusfaktor. Sie werden als „Rhesus-positiv“ bezeichnet. Menschen, denen dieses Eiweiß fehlt, sind „Rhesus-negativ“. Passen die Rhesusfaktoren von Mutter und Kind nicht zueinander, kann es zu Unverträglichkeiten kommen.
Was passiert bei einer Rhesusunverträglichkeit?
Dies passiert, wenn der Mutter das Antigen fehlt, sie also Rhesus-negativ ist, beim Baby aber das Antigen vorhanden ist (Rhesus-positiv). Kommt es zu einer Blutvermischung, erkennt das mütterliche Immunsystem das Antigen D des Kindes als fremdartig und gefährlich und versucht es zu bekämpfen. Bei der Mutter bilden sich Antiköper gegen das Blut des eigenen Kindes. Für das erste Baby ist dies in der Regel ungefährlich. Während der Schwangerschaft gelangen meist nur winzige Mengen des kindlichen Blutes in den mütterlichen Blutkreislauf. Entsprechend führt dieser Vorgang nur zu einer minimalen Immunreaktion im mütterlichen Blut. Diese kleinen Mengen reichen in der Regel nicht aus, um bei der Mutter die Produktion von Antikörpern anzuregen.
Bei der Geburt wird dann mehr Blut zwischen Baby und Mutter ausgetauscht und es kommt zu einer ausgeprägten Antikörperbildung. Zum Glück ist das Baby schon geboren, und so können die Antikörper diesem Kind nichts anhaben. Bekommt diese Mutter aber ein zweites Kind, das wieder Rhesus-positiv ist, kann es gefährlich werden. Das Immunsystem der Mutter hat schon gelernt, die Antigene als gefährlich anzusehen (Rhesus-Sensibilisierung) und fängt nun bei kleinsten Mengen der Blutvermischung an, für das Baby gefährliche Antikörper zu bilden. Diese Antikörper gelangen über den Plazentakreislauf zum Baby und zerstören seine roten Blutkörperchen.
Dies ist für das ungeborene Kind gefährlich, denn die roten Blutkörperchen transportieren den lebenswichtigen Sauerstoff zu den verschiedenen Organen des Kindes. Ein Sauerstoffmangel kann entsprechend zu Entwicklungsstörungen und Organschäden führen. Um das zweite Kind vor diesem Schaden zu schützen, wird durch eine einfache Maßnahme die Bildung der gefährlichen Antikörper verhindert.
Wie kann das Baby geschützt werden?
Da die Blutgruppe des Babys und Blutgruppenmerkmale wie der Rhesusfaktor meist erst nach der Geburt bestimmt werden und somit während der Schwangerschaft unbekannt sind, werden allen Frauen, die Rhesus-negativ sind, in der 28. bis 30. Schwangerschaftswoche sogenannte Anti-D-Immunglobuline gespritzt. Diese sollen die Bildung von Antikörpern bei der Mutter verhindern. Stellt sich bei der Geburt heraus, dass das Baby Rhesus-positiv ist, muss diese Anti-D-Prophylaxe innerhalb der ersten 72 Stunden nach der Geburt wiederholt werden. Bei einem Rhesus-negativen Ergebnis beim neugeborenen Kind ist eine weitere Anti-D-Prophylaxe bei der Mutter nicht notwendig.
Seit einigen Jahren ist es allerdings möglich, anhand einer mütterlichen Blutprobe den Rhesusfaktor des Babys schon vor der Geburt zu bestimmen. Wenn Sie als Rhesus-negative Mutter einen solchen Test durchführen lassen, erhalten Sie die Anti-D-Prophylaxe nur, wenn Ihr Baby Rhesus-positiv ist. Dieser Pränataltest hat keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Mutter oder des Kindes. Sprechen mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt, ob für Sie eine Anti-D-Prophylaxe notwendig ist.
Die Mütter, die Rhesus-positiv sind, brauchen sich um all das keine Gedanken zu machen. Sie bilden keine Antikörper gegen ihr Baby.
Tipps und Tricks für die 24. Schwangerschaftswoche
Achten Sie darauf, Haut und Haar gut zu pflegen
Die körperlichen Veränderungen durch die hormonelle Umstellung wirken sich auch auf die Haut aus. Wie sich diese Veränderungen zeigen, kann von Frau zu Frau sehr unterschiedlich ausfallen:
- In der Schwangerschaft reagiert die Haut empfindlicher auf UV-Strahlung. Dies kann sich in der Bildung von Flecken, die ähnlich wie Sommersprossen erscheinen, bemerkbar machen. Eine Tagespflege mit UV-Schutz kann der Entstehung solcher Flecken vorbeugen. Zudem sollten Sie intensive Sonneneinstrahlung meiden.
- Die Haut kann in der Schwangerschaft trockener oder fettiger als sonst sein, sodass sich Ihre bisherigen Pflegeprodukte eventuell nicht mehr eignen. Passen Sie Ihre Hautpflege entsprechend an.
- Auch Haare und Kopfhaut verändern sich in der Schwangerschaft. Tägliches Haarewaschen kann die Kopfhaut reizen. Verwenden Sie ein mildes Shampoo. Haare färben und Dauerwellen sind in der Schwangerschaft nicht empfehlenswert, da man nicht ausschließen kann, dass die teils aggressiven Inhaltsstoffe in den Körper gelangen. Weitere Informationen zu Haarfärbemitteln finden Sie auch in der Schwangerschaftswoche 11.
Was sollte zur ersten Babyausstattung gehören?
Wie viel Kleidung braucht ein Baby? Diese Frage kann gerade für Eltern, die zum ersten Mal ein Kind erwarten, eine Herausforderung sein. Grundlegend kann man bei der Erstausstattung für ein Baby mit Folgendem kalkulieren:
- Ca. 12 Bodys (am besten aus Baumwolle, sowohl Größe 56 als auch 62)
- 6 Oberteile (T-Shirts/Pullover)
- 6 Strampler/Hosen
- 3 Strumpfhosen/Leggings
- 6 Paar Söckchen
- Jeweils 2–3 Mützen und Jacken
- 3 Schlafanzüge
- 4 Dreieckstücher
Je nachdem, ob das Baby im Sommer oder Winter zur Welt kommt, kann dies noch mit Kleidung ergänzt werden, die zur Jahreszeit passt. Ein dünnes Stoffmützchen ist für Neugeborene grundsätzlich empfehlenswert. Im Winter sind natürlich warme Kleidung mit passenden Handschuhen und Socken sinnvoll.
Tipp: Gebrauchte Babysachen schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen können Sie damit Geld sparen. Zum anderen kann man bei diesen Sachen davon ausgehen, dass durch mehrfaches Waschen mögliche Schadstoffe aus den Textilien schon weitestgehend ausgewaschen sind.
Weitere Anregungen, auch zu den Themen Pflege und Stillen, finden Sie im Barmer-Schwangerschaftsplaner.
Merkzettel für Wichtiges
- Machen Sie einen Termin für einen Antikörpersuchtest.
- Trainieren Sie regelmäßig Ihre Beckenbodenmuskulatur. Damit beugen Sie nicht nur Schwangerschaftsinkontinenz vor, sondern erleichtern sich auch die Geburt.
- Bestimmte Tees wie Kümmel-Fenchel-Anis-Tee helfen vielen Schwangeren sowohl bei Übelkeit als auch bei Sodbrennen.
- Schauen Sie sich langsam nach einer ersten Babyausstattung um.