Illustration eines Embryos und einer schwangeren jungen Frau, die die Hand auf den Bauch legt in der 18.SSW
Schwangerschaftskalender

18. Schwangerschaftswoche: Ihr Baby braucht viel Schlaf

Lesedauer unter 8 Minuten

In der 18. Schwangerschaftswoche strotzen viele Schwangere noch oder wieder vor Energie. Ihr Baby auch, dafür schläft es ausreichend. Das wiederum sollten Sie auch tun. Zumindest ab und an eine Pause einlegen und die Beine hochlegen. Je größer das Baby wird, desto mehr Leistung erbringt Ihr gesamter Körper, vom Herz-Kreislauf-System über die Organe bis zum Gewebe. Gönnen Sie allen zwischendurch mal ein bisschen Ruhe. Sie und Ihr Baby werden davon profitieren.

Die 18. Schwangerschaftswoche auf einen Blick

  • Trimester: 2

    Illustration eines Auges mit einer rosa Wolke

  • Monat: 5
  • SSW 18
  • Größe: 12-14 cm
  • Gewicht: 150-200 g

Eine Frau in der 18. Schwangerschaftswoche genießt Tee

In der 18. Schwangerschaftswoche sprühen viele Frauen vor Energie.

Ihr Baby entwickelt sich

Ihr Baby lässt es sich nun richtig gut gehen. Es spielt und turnt weiter munter durchs Fruchtwasser. Das beliebteste – aber auch einzige – Spielzeug ist die Nabelschnur. Die Natur hat es übrigens so eingerichtet, dass für das Baby dabei keine Gefahr besteht. Wie kommt das? Die Nabelschnur ist in sich selbst spiralig verdreht. So kann sie in der Länge gedehnt werden, zieht sich aber auch wieder zusammen.

Außerdem ist sie von einer gallertartigen Bindegewebsschicht ummantelt. Diese macht sie recht stabil und verhindert, dass sie abknickt. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die Blut- und Nährstoffversorgung des Kindes aufrechterhalten bleibt, auch wenn die Nabelschnur durch die Bewegungen des Kindes eingeengt wird. Bei bis zu 30 % der Geburten kommt es vor, dass sich die Nabelschnur um das Baby oder einzelne Körperteile wie Arme oder Beine gewickelt hat. Aufgrund ihrer Beschaffenheit ist das aber in den meisten Fällen unproblematisch.

Nach dem Spielen wird natürlich geschlafen. Wussten Sie, dass Ihr Baby jeden Tag bis zu 20 Stunden schläft? Diese Zeit hat es sich aber auch verdient, denn wachsen und sich entwickeln ist anstrengend.

Die Geschlechtsorgane des Babys entwickeln sich

Bei der Entwicklung der Geschlechtsorgane passieren vor allem Dinge, die man von außen nicht sehen kann. Wenn Sie ein Mädchen erwarten, dann werden nun in der Regel ihre eigenen Eizellen angelegt. Das bedeutet, dass ein Mädchen schon vor der Geburt über annähernd alle Eizellen verfügt, aus denen sich später seine eigenen Kinder entwickeln könnten. Bei Jungen hat sich die Prostata gebildet und es sind die inneren Strukturen der Hoden entwickelt. Damit steigert sich auch die Testosteronproduktion. Dieses Geschlechtshormon hat einen wichtigen Anteil an der Steuerung der Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale.

Vier schwangere Frauen sitzen im Schneidersitz im Kreis auf dem Boden und machen Yoga

Auch in der 18. Schwangerschaftswoche helfen Bewegung und Sport in Maßen gegen so manche unschöne Begleiterscheinung in der Schwangerschaft.

Ihre Gesundheit

Ödeme – Flüssigkeit sammelt sich im Körper an

In der ersten Hälfte der Schwangerschaft kommt es bei einigen Frauen vor, dass ihr Blutdruck niedriger ist als sonst. Das liegt unter anderem am Schwangerschaftshormon Progesteron. Es sorgt für eine Entspannung der Blutgefäße, die sich dadurch erweitern, sodass der Blutdruck sinkt. Die Blutgefäße werden aber auch durchlässiger und mehr Flüssigkeit aus dem Blut kann leichter ins umliegende Gewebe übertreten. Insbesondere im Beckenbereich kommt es durch die Schwangerschaft und die dadurch bedingte Enge zu einem verlangsamten Rückfluss des Blutes. Das begünstigt Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe, auch Ödeme genannt, die zu schmerzenden Beinen und geschwollenen Füßen führen können.

Kompressionsstrümpfe können hier helfen, und wenn Sie die Möglichkeit haben, dann legen Sie die Beine tagsüber regelmäßig hoch. Auch nachts kann es helfen, die Beine etwas höher zu legen. So unterstützen Sie den Rückfluss des Blutes und das „Wasser“ kann leichter aus dem Gewebe abfließen. Fragen Sie zudem Ihre Hebamme oder in der Frauenarztpraxis um Rat.

Muskelkrämpfe besonders in den Waden

Auch Krämpfe in den Beinen – insbesondere den Waden – können auftreten. Es wird vermutet, dass der erhöhte Bedarf und auch Verlust an Mineralstoffen wie Magnesium und Kalzium während der Schwangerschaft eine Ursache für solche Krämpfe sind. Unter der Rubrik Tipps und Tricks weiter unten haben wir für Sie einige hilfreiche Tipps zur Vermeidung von Krämpfen zusammengetragen.

Sodbrennen kann jetzt häufiger auftreten

Ein unangenehmer Begleiter vieler Frauen im zweiten Drittel der Schwangerschaft ist Sodbrennen. Die muskelentspannende Wirkung der Schwangerschaftshormone betrifft auch den Schließmuskel des Magens. Deswegen kann es vorkommen, dass Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt und dort Beschwerden verursacht. Verstärkt wird dies noch durch die immer größer werdende Gebärmutter. Sie drückt von unten auf die inneren Organe wie den Darm und schließlich auf den Magen. Es gibt säurebindende Medikamente, die das Sodbrennen lindern. Fragen Sie Ihre Hebamme oder Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat. Unter der Rubrik Tipps und Tricks für die 18. Schwangerschaftswoche weiter unten finden Sie zudem bewährte Hausmittel gegen Sodbrennen.

Dehnungs- oder Schwangerschaftsstreifen

Mit Ihrem Baby wächst auch die Gebärmutter weiter. Das ist notwendig, damit das Baby noch genug Platz hat, um sich zu bewegen und damit seine Motorik zu verbessern. Doch mit wachsendem Bauch entstehen bei vielen Frauen langsam die ersten Dehnungsstreifen. Auch Brust und Oberschenkel können betroffen sein. Das ist normal und lässt sich nicht ganz vermeiden, aber Sie können die Ausprägungen mindern.

Achten Sie auf ausreichend Feuchtigkeit und Flüssigkeit für Ihren Körper

Feuchtigkeit zum Beispiel macht die Haut geschmeidiger und dehnbarer. Regelmäßiges Cremen und Ölen hilft zudem auch gegen den lästigen Juckreiz, der sich gern mit der Spannung der Haut einstellt. Denken Sie daran, dass der Körper die Haut auch von innen mit ausreichend Flüssigkeit versorgen kann, und trinken Sie genug. Mit 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag, hauptsächlich Ungesüßtes wie Wasser oder Tee, unterstützen Sie Ihren Körper und damit Ihre Haut schon sehr.

Zudem hilft Ihrer Haut alles, was die Durchblutung anregt, wie zum Beispiel Wechselduschen und Massagen. Übrigens: Im Kalender zur 12. Schwangerschaftswoche finden Sie eine Anleitung für eine Zupfmassage, die bei unkompliziert verlaufenden Schwangerschaften empfehlenswert ist. Diese Zupfmassage ist angenehm entspannend, fördert die Hautdurchblutung und kann so dazu beitragen, die Haut geschmeidiger zu machen und sie bestmöglich auf die Dehnungen der Schwangerschaft vorzubereiten.

Bewegung stärkt Ihren Körper

Regelmäßige Bewegung und Sport in Maßen helfen gegen so manche unschöne Begleiterscheinung in der Schwangerschaft. Dies stabilisiert den Kreislauf, beugt zum Beispiel Krämpfen vor und kräftigt auch das Bindegewebe. Schöner Nebeneffekt: Bewegung stärkt die Muskulatur und fördert die allgemeine Fitness.

Ihr Baby wiegt jetzt in der SSW 18 in der Regel gerade mal 150 bis 200 Gramm. Das Geburtsgewicht in Deutschland liegt durchschnittlich bei rund 3.500 Gramm. Im Verlauf der Schwangerschaft wird Ihr Körper also immer stärker beansprucht. Eine gute Konstitution hat in der Regel einen positiven Effekt auf den gesamten Körper wie auch auf die Haut. Suchen Sie sich am besten Bewegungsarten aus, die Ihnen Spaß machen und die Sie sich gut einteilen können.

Sportarten wie Tanzen, Yoga oder Schwimmen bestehen zudem weitestgehend aus sanften Bewegungen ohne Sturzgefahr. In vielen Sportarten werden auch Kurse explizit für Schwangere angeboten. Feste Termine unterstützen hierbei die Motivation und Sie können sich mit anderen Schwangeren austauschen. Mehr zum Thema Sport in der Schwangerschaft erfahren Sie in unserem Themen-Schwerpunkt zu Schwangerschaft und Geburt.

Vorfreude auf die Geburt

Mit einer guten Geburtsvorbereitung können Sie sich während der Schwangerschaft auf die Geburt Ihres Babys einstimmen und wertvolle Tipps für die erste Zeit mit Ihrem Baby bekommen. Hierfür gibt es Geburtsvorbereitungskurse, die von Vertragshebammen angeboten werden. Die Barmer übernimmt für Sie als schwangere Versicherte die Kosten für den Geburtsvorbereitungskurs bei Ihrer Vertragshebamme. 

Mehr zu Geburtsvorbereitungskursen

Tipps und Tricks für die 18. Schwangerschaftswoche

Illustration zweier Herzen und einer Sprechblase vor grünem Hintergrund

Tipps gegen Muskelkrämpfe

An erster Stelle steht hier die Vorbeugung. Achten Sie darauf, dass Ihr Körper ausreichend mit Magnesium versorgt ist. Neben Wadenkrämpfen und Schwindel sind Müdigkeit, Muskelzucken oder Kopfschmerzen Anzeichen von Magnesiummangel.

  • Eine natürliche Quelle von Magnesium sind Vollkornprodukte. Die nebenbei auch helfen, Verstopfung zu vermeiden, wenn dabei genug getrunken wird.
  • Außerdem können Sie ein Mineralwasser trinken, das einen hohen Magnesiumgehalt hat.
  • Bei einem Magnesiummangel kann die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels mitunter sinnvoll sein. Bedenken Sie dabei, dass Magnesium und Eisen gegenseitig ihre Aufnahme in den Körper behindern. Falls Sie auch ein Eisenpräparat einnehmen, sollte dies nicht gleichzeitig passieren. In der Regel sollten zwischen den Einnahmen der beiden Präparate mindestens vier Stunden Abstand liegen. Wenn Sie ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen möchten, lassen Sie sich zuerst von Ihrer Hebamme oder in der Frauenarztpraxis beraten.
  • Dehnungsübungen und regelmäßige Bewegung können ebenfalls dazu beitragen, Wadenkrämpfe zu vermeiden.
  • Nachts kann es helfen, ein Kissen unter die Knie zu legen. Die leicht gebeugte Position entspannt die Beinmuskulatur und der Rückfluss des Blutes wird gefördert.

Bei akuten Wadenkrämpfen hilft eine klassische Dehnübung: Ziehen Sie die Fußspitze nach oben und drücken Sie die Ferse von sich weg. Es kann auch helfen, ein paar Schritte zu gehen. Vielen Betroffenen tut es gut, die Beine zum Beispiel warm abzuduschen oder ein Wärmekissen darumzulegen.

Tipps gegen Sodbrennen

Sodbrennen lässt sich oft durch Hausmittel gut lindern.

  • Versuchen Sie, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen statt weniger großer.
  • Zudem sollten Sie auf fettige oder stark gewürzte Speisen besser verzichten. Es wird auch empfohlen, Kaffee, schwarzen Tee, Zitrus- und Hülsenfrüchte sowie Süßes zu reduzieren oder gar zu meiden.
  • Eine weitere Möglichkeit, sich Linderung zu verschaffen, ist, Mandeln oder Haselnüsse langsam zu kauen. Sie binden überschüssige Magensäure.
  • Kartoffelsaft aus rohen Kartoffeln bindet ebenfalls überschüssige Magensäure und lindert das Sodbrennen; es gibt ihn im Reformhaus. Wenn Sie den Saft selbst pressen möchten, sollten Sie darauf achten, die Kartoffelschale ausreichend dick abzuschälen, um eine Vergiftung mit dem Alkaloid Solanin zu vermeiden. Dieser Giftstoff findet sich in unterschiedlichen Konzentrationen direkt unter der Schale.
  • Nachts hilft es, wenn Sie das Kopfende Ihres Bettes hochstellen.
  • Wenn die Beschwerden ganz schlimm sind, lassen Sie sich in Ihrer Arztpraxis oder der Apotheke beraten, welche Präparate auch für Schwangere geeignet sind.

Merkzettel für Wichtiges

  • Ausreichend Bewegung und Sport in Maßen stärken Ihren Körper. Versuchen Sie, sich mindestens 30 Minuten am Tag sportlich zu betätigen.

    Illustration eines Klemmbretts mit einem rosa Haken

  • Mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit am Tag zu sich nehmen.
  • Denken Sie an ausreichend Schlaf und Pausen zwischendurch.

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