- Warum wird empfohlen, Babys und Kinder zu impfen?
- Die Impfempfehlungen der STIKO
- Wie viele Impfungen benötigt ein Baby?
- Wann erhält der Säugling die 1. Impfung?
- Im Alter von zwei Monaten
- Im Alter von drei Monaten
- Im Alter von vier Monaten
- Im Alter von elf bis vierzehn Monaten
- Im Alter von fünfzehn bis dreiundzwanzig Monaten
- Impffahrplan für Kinder ab zwei Jahren
- Im Alter von zwei bis vier Jahren
- Im Alter von fünf bis acht Jahren
- Welche Impfungen werden für ältere Kinder empfohlen?
- Im Alter von neun bis siebzehn Jahren
- Welche Impfung ist für Kinder Pflicht?
Im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen für Säuglinge und Kleinkinder besprechen Kinderärztinnen und Kinderärzte auch das Thema Impfungen. Welche Impfungen werden für Babys oder Kinder offiziell empfohlen oder sind sogar Pflicht?
Warum wird empfohlen, Babys und Kinder zu impfen?
Beim Start ins Leben steckt auch das körpereigene Abwehrsystem im Gegensatz zu den Erwachsenen noch in den Kinderschuhen. Denn mit Krankheitserregern und anderen Gefahren war das Neugeborene noch nicht konfrontiert. Durch das Impfen soll das kindliche Immunsystem eine zusätzliche Unterstützung zur Erhaltung der Gesundheit bekommen.
Das Impfen soll den noch „unerfahrenen“ kleinen Organismus schützen, indem es ihn immun gegen Viren, Bakterien und Co. macht, insbesondere wenn es für die entsprechende Krankheit bislang noch keine geeignete Therapie gibt.
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Die Impfempfehlungen der STIKO
Die Impfempfehlungen werden von der Ständigen Impfkommission (STIKO) ausgesprochen. Die STIKO empfiehlt Immunisierungen und informiert auch darüber, wann diese vorgenommen werden sollten. Zusätzlich gibt sie Hinweise, wie fehlende Impfungen nachgeholt werden können.
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Wie viele Impfungen benötigt ein Baby?
Babys werden in den ersten zwei Lebensjahren mit Impfungen gegen 14 Erkrankungen geschützt. Damit das Immunsystem einen ausreichenden Schutz aufbauen kann, sind mehrere, d.h. bis zu vier Impfdosen notwendig. Daher werden Kombinationsimpfstoffe eingesetzt, die gleichzeitig gegen mehrere Erkrankungen schützen – so unter anderem der MMR-Impfstoff, der als Masern-Mumps-Röteln-Immunisierung gegen alle drei Krankheiten zugleich schützt. Mit der Kombination gegen Keuchhusten, Tetanus, Kinderlähmung, Hepatitis B, Diphtherie und Haemophilus influenzae Typ b (Hib) werden sechs Infektionskrankheiten mit einem Impfstoff abgedeckt. So muss beim Impfen pro Termin nur einmal statt dreimal oder sechsmal gepikst werden.

Die empfohlenen Impfungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) sind im Impffahrplan nach dem Alter der Kinder aufgeführt.
Wann erhält der Säugling die 1. Impfung?
Bereits mit Vollendung der sechsten Lebenswoche wird Säuglingen ein erster Schutz gegen Rotaviren empfohlen.
Im Alter von zwei Monaten
Nun ist das Impfen gegen Keuchhusten (Pertussis), Tetanus, Kinderlähmung (Polio), Diphtherie, Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ b (Hib) an der Reihe. Diese Immunisierungen können auch mit einem kombinierten Impfstoff in einer Sechsfach-Impfung erfolgen. Frühgeborene erhalten insgesamt vier Impfdosen und reif geborene Säuglinge drei Impfdosen des Sechsfach-Impfstoffs. Darüber hinaus erhält das Baby jetzt eine erste Impfung gegen Pneumokokken und die zweite gegen Rotaviren.
Impfschutz gegen Meningokokken B für Babys und Kinder
Meningokokken können eine Gehirnhautenzündung und Blutvergiftung auslösen. Es gibt verschiedene Bakterientypen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Meningokokken B ab einem Alter von zwei Monaten. Die Impfung ist Regeleistung bis zu einem Alter von 4 Jahren. Für ältere Kinder und Jugendliche übernimmt die Barmer die Kosten der Meningokokken B-Impfung. Je nach Beginn der Impfung sind zwei bis drei Impfdosen notwendig.
Im Alter von drei Monaten
Frühgeborenen Kindern wird eine zusätzliche Impfdosis gegen Keuchhusten, Tetanus, Kinderlähmung (Polio), Diphtherie, Hepatitis B, Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Pneumokokken empfohlen.
Im Alter von vier Monaten
In diesem Alter bekommen Babys ihre nächste Immunisierung gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Hib, Kinderlähmung und Hepatitis B. Zudem ist jetzt eine weitere Pneumokokken-Impfung an der Reihe.
Im Alter von elf bis vierzehn Monaten
Nach einer Impfpause erfolgt in diesem Altersabschnitt die letzte Immunisierung gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Hib, Kinderlähmung und Hepatitis B. Ebenso steht nun die MMR-Impfung mit dem kombinierten Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln, sowie die Einzelimpfung gegen Windpocken an. Die routinemäßige Impfung gegen Meningokokken C wird im Alter von 12 Monaten empfohlen.
Die Impfung gegen Hepatitis A empfiehlt die STIKO im Gegensatz zur Hepatitis B-Impfung nicht routinemäßig. Aufgrund der sehr guten hygienischen Verhältnisse in Deutschland ist eine Impfung nicht notwendig.
Im Alter von fünfzehn bis dreiundzwanzig Monaten
In dieser Phase können versäumte Impfungen nachgeholt werden. Außerdem ist nun die zweite Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken an der Reihe. Alle vier Impfungen können dieses Mal mit einem Kombinationsimpfstoff durchgeführt werden. Beim ersten Mal wird der Vierfachimpfstoff noch nicht angewendet, um Fieberkrämpfe zu vermeiden.
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Impffahrplan für Kinder ab zwei Jahren
Im Alter von zwei bis vier Jahren
Auch jetzt können fehlende Impfungen durchgeführt werden, die bislang noch nicht erfolgt sind. Dazu gehören die Immunisierungen gegen Windpocken und Meningokokken B und C sowie die MMR-Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln. Weiterhin kann in diesem Altersabschnitt die Sechsfachimpfung gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Hib, Kinderlähmung und Hepatitis B nachgeholt werden.
Eine routinemäßige Nachholimpfung gegen Pneumokokken ist ab diesem Alter nicht mehr vorgesehen. Das Immunsystem gesunder Kinder ist ab zwei Jahren soweit ausgereift, dass es allein mit den Krankheitserregern zurechtkommt.

Für Kleinkinder empfiehlt die Ständige Impfkommission ab dem zweiten Lebensjahr verschiedene Impfungen.
Im Alter von fünf bis acht Jahren
Nun stehen die Auffrischimpfungen für Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus auf dem Programm. Bislang versäumte Schutzimpfungen können in dieser Zeit ebenso durchgeführt werden. Eine routinemäßige Nachholimpfung gegen Hib empfiehlt die STIKO ab einem Alter von fünf Jahren nicht mehr, da der Schutz gegen Hib ebenso wie gegen Pneumokokken bei größeren gesunden Kindern nicht mehr notwendig ist.
Welche Impfungen werden für ältere Kinder empfohlen?
Für Kinder ab neun Jahren und Jugendliche gelten durch die Ständige Impfkommission folgende empfohlenen Schutzimpfungen.
Im Alter von neun bis siebzehn Jahren
In diesem Alter kann die zweite Auffrischung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten erfolgen. Auch eine Auffrischimpfung gegen Kinderlähmung steht an.
Eltern können ihre Mädchen und Jungen ab neun Jahren gegen Humane Papillomviren (HPV) impfen lassen. Erfolgt die erste Impfung gegen HPV bereits im Alter zwischen neun und 14 Jahren, genügt eine weitere Impfung im Abstand von mindestens fünf Monaten. Die Impfung sollte bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden. Bei der Nachholimpfung einer ersten HPV-Impfung im Alter von über 14 Jahren sind drei Impfdosen in den Monaten 0, 1 und 6 erforderlich. Dies soll Mädchen und Jungen als Erwachsenen einen Schutz z.B. gegen Gebärmutterhalskrebs und Analkrebs bieten.

Schutzimpfungen, die im Baby- oder Kindesalter versäumt wurden können bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.
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Welche Impfung ist für Kinder Pflicht?
Am 1. März 2020 ist das Masernschutzgesetz in Kraft getreten. Mit diesem Gesetz ist die Masern-Impfung für Kinder und Erwachsene, die z.B. in der Kinderbetreuung tätig sind, Pflicht. Eltern müssen deshalb nun vor der Aufnahme ihrer Kinder in die Kita oder Schule nachweisen, dass der Nachwuchs gegen Masern geimpft ist. Da kein Monoimpfstoff gegen Masern in Deutschland auf dem Markt verfügbar ist, erfolgt die Impfung mit einem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln.