Leuchttürme ausgezeichnet!

Die Sieger 2025: Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen

Klimaschutz ist Gesundheitsschutz. Deshalb hat die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Zusammenarbeit mit der Barmer und der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen ab 2024 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit ins Leben gerufen. 
Der Preis soll die Leuchttürme und Pioniere für Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen weithin sichtbar machen - auch über das Gesundheitswesen hinaus. 

Ausgezeichnete Nachhaltigkeitsinitiativen zeigen Lösungen für eine gesündere Zukunft

Weniger Müll im Krankenhaus, grüne Ideen in der Pflege, niederschwellige Gesundheitsangebote – herausragende Initiativen zeigen, wie die Zukunft aussehen kann.

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Eine junge Frau steht im Schnee auf einem Balkon in eine Decke eingewickelt

Die Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit

November 2024  |  Düsseldorf

Wir freuen uns, die strahlenden Sieger des Wettbewerbs bekannt zu geben! 
Die Nachhaltigkeits-Pioniere des Gesundheitswesens, die mit ihrer Kreativität und ihrer Tatkraft die Spitze der Transformation zu einem nachhaltigen Gesundheitswesen anführen.

Unsere lange und spannende Reise, von der Idee zu einem neuen Nachhaltigkeitspreis, über die Überzeugungsarbeit und den Startschuss, über die Vorbereitungen und die Auslobung, über die Bewerbungsphase und die Arbeit der Jury, bis hin zu einer fulminanten Abschlussveranstaltung, kommt an ihrem ersten großen Ziel an: 
die Ehrung der ersten Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit. 

 

Über 30 Projekte waren in einer Vorauswahl aus den erfreulich vielen Bewerbungen für einen Preis in einer der drei Kategorien nominiert worden. 

Jetzt hat die Jury in jeder Kategorie das Projekt ausgewählt, das den Titel "Sieger des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Gesundheit 2025" tragen darf.  


Auch alle Finalisten und Nominierten können natürlich nach wie vor weiter unten auf der Webseite nachgelesen werden.

 

Die Gewinner in den drei Kategorien sind: 

Klimafreundlich pflegen - überall!

Prof. Dr. Christoph Straub überreicht Thomas Diekamp den DNP Gesundheit

Thomas Diekamp, Referent für Klimaschutz bei AWO Bundesverband e.V., empfängt den DNP Gesundheit von Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer

Die Arbeiterwohlfahrt mit 18.000 Einrichtungen und 300.000 Beschäftigten will noch vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden und verfolgt dieses Ziel mit einem umfänglichen und konkreten Ziel- und Maßnahmenplan. Seit 2018 leistet sie bereits mit dem Projekt "klimafreundlich pflegen" Pionierarbeit in der Pflege. Entstanden ist ein ganzheitliches Konzept zur Etablierung betrieblichen Klimaschutzes in stationären Pflegeeinrichtungen, das die Emissionsbereiche Gebäudeenergie (Heizung und Strom), Mobilität, Ressourcen, Reinigung & Wäsche, Sonstiges (z. B. Abfälle, Verbrauchsmaterialien) und Verpflegung abdeckt. Das Projekt sucht den aktiven Austausch mit den Einrichtungen und vernetzt die verantwortlichen Akteure miteinander. Die wissenschaftliche Begleitung zeigt eine deutliche Wirkung, die aktiv im Gesundheitswesen kommuniziert wird.

AWO Bundesverband e.V.

awo.org

Warum engagiert sich die Barmer für einen Nachhaltigkeitspreis im Gesundheitswesen?

Wie es zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit kam und warum Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen jetzt so wichtig ist.

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BARMER-Vorstand präsentiert mit Eckart von Hirschhausen die DNP Statuette

Die Jury 2024

Dr. Anne Sophie Geier

“Als Mitglied der Jury für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis im Bereich Gesundheit möchte ich dazu beitragen, innovative Lösungen zu würdigen, die eine nachhaltige Gesundheitsbranche mitgestalten. Digitale Technologien können die Patientenversorgung verbessern und gleichzeitig die Umweltbelastung verringern. Die Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung wird eine gesündere Zukunft für kommende Generationen schaffen.” 
  
Geschäftsführerin Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung

Dr. Ruth Hecker

„Wir als Aktionsbündnis Patientensicherheit kümmern uns um Patientensicherheit und teilen damit alle Interessen und Werte der Nachhaltigkeit. Wir streben nach einer gesünderen und sichereren Zukunft für alle.“

Vorsitzende Aktionsbündnis Patientensicherheit

Dr. Katharina Scherber

"Der Mensch steht tagtäglich im direkten und indirekten Kontakt mit seiner Umwelt. Und unsere Umweltbedingungen wiederum stellen unsere Lebensgrundlage dar. Wir brauchen also dringend ein Um- und Neudenken von Umwelt und Gesundheit, und das in jedem Sektor. Leuchttürme für Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen haben großes Potential und können wesentliche Wegbereiter für eine nachhaltige Transformation in allen Sektoren sein".
  
Forschungsbereichsleiterin Klimawandel und Gesundheit; BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung (bifg)

Prof. Dr. Wolfgang Greiner

"Auch im Gesundheitswesen gewinnen das Thema Nachhaltigkeit und der Dreiklang von Umwelt, Sozialem und verantwortungsvoller Unternehmensführung immer mehr an Bedeutung. Aus ökonomischer Sicht sollten die Kosten einer nachhaltigen Transformation von Gesundheitseinrichtungen als langfristige Investitionen gesehen werden, die einen gesellschaftlichen, aber durchaus auch betriebswirtschaftlichen Nutzen haben. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Gesundheit hilft dabei, entsprechende Leuchtturmprojekte bekannt zu machen."

Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Professor für Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement Universität Bielefeld

Dr. Carolin Baedeker

„Durch meine Beteiligung an der Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises im Bereich Gesundheit möchte ich, die Dringlichkeit transdisziplinärer Forschung unterstreichen. Angesichts der komplexen Zusammenhänge zwischen dem fortschreitenden Klimawandel, der globalen Ressourcenübernutzung und den zunehmenden Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit ist eine ganzheitliche Herangehensweise unerlässlich, um innovative, gesellschaftlich akzeptable Lösungen zu entwickeln. Meine langjährige Erfahrung und Expertise in der Nachhaltigkeitsforschung haben mir verdeutlicht, dass die Integration von Wissenschaft, Praxis und Politik entscheidend ist, um eine wirkungsvolle Transformation voranzutreiben. Es ist meine feste Überzeugung, dass ich durch die Bewertung von Innovationsprojekten dazu beitragen kann, den Weg zu einer resilienteren und nachhaltigeren Zukunft zu unterstützen.“

Stellv. Leiterin der Abteilung Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren und Co-Leitung des Forschungsbereichs Innovationslabore am Wuppertal Institut

Christian Dreißigacker

„In Sachen Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen können wir Einrichtungen wahnsinnig viel voneinander lernen und müssen das Rad nicht ständig selbst neu erfinden. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis hilft uns, spannende und erfolgreiche Projekte zu würdigen und damit zur Nachahmung zu empfehlen. Ich freue mich sehr auf die Ideen aus den Wettbewerbsbeiträgen und auch, dass wir den Menschen hinter den Ideen mit dem Preis einmal „danke“ sagen können.“

Geschäftsführer der BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH

Christine Vogler

„Unternehmen sichtbar zu machen, die Nachhaltigkeit auf die Agenda nehmen und damit das Klima, die Mitarbeitenden und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung gleichermaßen im Blick haben, ist eine wichtige Aufgabe. Als Jury-Mitglied hier mitwirken zu können, ist mir eine große Freude und Verantwortung.“

Präsidentin des Deutschen Pflegerates

Dr. Sebastian Schmidt-Kaehler

„Gesundheit und Nachhaltigkeit sind zwei Zielbilder, die sich gegenseitig bedingen und ohneeinander nicht sein können. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis bündelt leidenschaftliche Ideen und Initiativen mit dem Potenzial, die gesundheitliche Teilhabe der Menschen zu stärken, sorgsam mit Ressourcen umzugehen und unser Gesundheitssystem zukunftsfähig zu machen. Ich freue mich sehr, dass ich diesen Wettbewerb der kreativen Lösungen als Juror unterstützen darf.“

Bertelsmann Stiftung, Co-Director Gesundheit

Dr. Johannes Nießen

„Die nachhaltige Transformation des Gesundheitssektors durch Good Practice-Beispiele zu befördern hat für mich als Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der BZgA einen hohen Stellwert. Ich setze mich in der Jury dafür ein, zu einer schnelleren Transformation des Gesundheitssektors in Richtung Nachhaltigkeit beizutragen.“

Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für  Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Dr. Anne-Babette Stier

Leiterin Unterabteilung Gesundheitsschutz und Nachhaltigkeit im Bundesministerium für Gesundheit

Maike Voss

„Die Transformation des Gesundheitswesens ist bereits im vollen Gang mit vielen Anknüpfungspunkten in andere Politikfelder und Themenbereiche. Ich freue mich, dass dies nun mit dem ersten deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit sichtbar wird und freue mich auf die Projekte und ihre Strahlkraft.“ 

Vorstandsmitglied Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit, Geschäftsführerin des Center for Planetary Health Policy

Dr. Michael Hallek

Vorsitzender des Sachverständigenrates für die Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, Professor für innere Medizin am Uniklinikum Köln, Mitglied der Siegenthaler Gesellschaft

Oliver Kirst

„Ich freue mich sehr über meine Ernennung als Jury-Mitglied für den 17. Nachhaltigkeitspreis im Bereich Gesundheit. Das Thema 'nachhaltige Gesundheit' betrifft uns alle: sowohl individuell und persönlich als auch gesellschaftlich. Es erfordert eine systemische Verankerung, um sicherzustellen, dass nachhaltige Ziele nicht nur definiert, sondern auch von allen Beteiligten erreicht werden, weil sie sich als lohnend erweisen. Da mit dieser Auszeichnung Projekte gewürdigt werden, die eine nachhaltige Transformation im Gesundheitssektor vorantreiben, freue ich mich sehr auf die innovativen Bewerbungen und die Zusammenarbeit mit den renommierten Jury-Mitgliedern.“

Geschäftsführer bei Servier und Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI)

Tobias Schlegl

„Gesundheit und Nachhaltigkeit - beides Themen, die mich schon seit langer Zeit antreiben. Wird höchste Zeit, dass sie zusammengedacht werden. Wie gut, dass der DNP diese neue Kategorie einführt.“

Radio- und Fernsehmoderator, Reporter, Autor, sowie  Notfallsanitäter und Seenotretter

Wir müssen nicht die Erde retten sondern uns

„Gesundheit beginnt nicht mit Tabletten, einer Operation oder einem MRT. Gesundheit beginnt viel früher: mit der Luft, die wir atmen, Wasser zum Trinken, Pflanzen zum Essen, erträglichen Temperaturen und einem friedlichen Miteinander. Alle diese Lebensgrundlagen sind akut in Gefahr. Und nichts davon wird von allein besser. Wir haben eine Jahrhundertaufgabe vor der Nase, und weniger als 10 Jahre Zeit. Deshalb freue ich mich sehr darauf, in Kooperation mit dem DNP und der BARMER die besten Ideen und Initiativen für ein nachhaltiges Gesundheitswesen auszuzeichnen und der Bewegung möglichst viel Tempo zu verleihen.“ 

Dr. Eckart von Hirschhausen, GEGM-Gründer und DNP-Kooperationspartner

HH2 DNP 2023

Erste Preis-Ankündigung in Düsseldorf im November 2023

Dr. Eckart von Hirschhausen und BARMER Vorständin Simone Schwering bei der Ankündigung des Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit. 
Barrierefrei: Audiotranskript-Download als PDF

DNP Statuette

Die Finalisten für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit

Oktober 2024

Jetzt wird es richtig spannend: die Finalisten stehen fest!

Über 30 Projekte waren in einer Vorauswahl aus den vielen Bewerbungen für einen Preis in einer der drei Kategorien nominiert worden. 

Nun hat unsere Jury in jeder Kategorie diejenigen Projekte ausgewählt, die ins große Finale im November kommen. 

In zwei Kategorien sind es nun noch drei Projekte, in der Kategorie "Umwelt schützen" sind es noch fünf, die es in das Finale schaffen und um den Preis "Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen" konkurrieren. 

In diesen drei Themenfeldern gibt es Preise zu gewinnen:

1. Versorgung gestalten - Nachhaltige Strukturen schaffen

2. Gesundheit stärken - In Zeiten des Wandels Krankheit verhindern

3. Umwelt schützen - Ökologische Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen etablieren

Übrigens: Alle ursprünglich Nominierten können nach wie vor weiter unten auf der Webseite nachgelesen werden.

Die Arbeiterwohlfahrt mit 18.000 Einrichtungen und 300.000 Beschäftigten will noch vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden und verfolgt dieses Ziel mit einem umfänglichen und konkreten Ziel- und Maßnahmenplan. Seit 2018 leistet sie bereits mit dem Projekt "klimafreundlich pflegen" Pionierarbeit in der Pflege. Entstanden ist ein ganzheitliches Konzept zur Etablierung betrieblichen Klimaschutzes in stationären Pflegeeinrichtungen, das die Emissionsbereiche Gebäudeenergie (Heizung und Strom), Mobilität, Ressourcen, Reinigung & Wäsche, Sonstiges (z. B. Abfälle, Verbrauchsmaterialien) und Verpflegung abdeckt. Das Projekt sucht den aktiven Austausch mit den Einrichtungen und vernetzt die verantwortlichen Akteure miteinander. Die wissenschaftliche Begleitung zeigt eine deutliche Wirkung, die aktiv im Gesundheitswesen kommuniziert wird.

AWO Bundesverband e.V.

awo.org

Während in einigen Kliniken das Abfallmanagement noch immer ganz am Anfang steht, geht die Isar Kliniken GmbH über normale Mülltrennung deutlich hinaus. Manche beschafften Produkte sind aufgrund ihres Materials (z.B. Zellstoff) oder des festen Verbaus verschiedenartiger Materialien (z.B. Kugelschreiber: Metall, Plastik, Holz usw.) nicht direkt recyclingfähig und werden deshalb regulär im Restmüll entsorgt und verbrannt. Gemeinsam mit mehreren Zulieferern und Entsorgungsunternehmen wurden im Projekt sieben Rücknahmesysteme im Klinikalltag etabliert, z.B. für Narkosegase und Herzkatheter, aber auch für Kaffeekapseln und Papierhandtücher. Die Wertstoffe fließen im Sinne der gelebten Kreislaufwirtschaft in die Produktion neuer Waren ein. Das Projekt ist eingebettet in eine umfassende und konstant evaluierte Strategie.

Isar Kliniken GmbH

isarklinikum.de

Die Sana Kliniken haben 2023 die Initiative „Operation Umwelt: Nachhaltige OP“ gestartet, um den ökologischen Fußabdruck von Operationssälen erheblich zu reduzieren. Denn in den OP-Sälen werden durch Narkosegase nicht nur bis zu 35 % der gesamten Treibhausgasemissionen eines Krankenhauses freigesetzt. Auch der Energie- und Wasserbedarf ist im OP aufgrund der Vielzahl medizinischer Geräte, der Klimatisierung und der Sterilisation deutlich höher als in anderen Abteilungen eines Klinikums. Die Initiative umfasst standortübergreifende Projekte wie klimafreundlichere Narkosen, den Einsatz von Mehrweg- statt Einweg-OP-Textilien, das Trennen und Recyceln von OP-Abfällen sowie die Reparatur von chirurgischen Instrumenten und Medizintechnik.

Sana Kliniken AG

sana.de/nachhaltigkeit

Der KliMeG-Rechner ist ein frei zugänglicher Treibhausgas-Rechner für deutsche Krankenhäuser. Er hilft Krankenhäusern, Bewusstsein für Treibhausgas-Emissionen im Krankenhausbetrieb zu schaffen, Quellen von THG-Emissionen aufzuzeigen und die Effektivität von Klimaschutzmaßnahmen zu evaluieren. Der Rechner wird vom gemeinnützigen Kompetenzzentrum für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen (KliMeG) bereitgestellt und durch Workshops, eine FAQ-Rubrik und die Möglichkeit zu individuellen Rückfragen begleitet. Entwickelt wurde er im Rahmen zweier Forschungsprojekte, um ein zukunftsfähiges Angebot für Kliniken in ganz Deutschland zu machen, eine große Reichweite zu erzielen und so die nachhaltige Reduktion von Treibhaugasemissionen zu erreichen.

Uniklinik Heidelberg

klimeg.de

Das Projekt „Nachhaltige und gesunde Speiseversorgung in Gesundheitseinrichtungen und Großküchen“ zielt darauf ab, die Speiseversorgung klimafreundlicher und gesünder zu gestalten. Im Mittelpunkt steht die Umsetzung der Planetary Health Diet und Verringerung der Speiseabfälle. Zentral ist dabei die Reduktion von Fleisch- und Wurstkonsum nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Auf diesem Weg soll die Speiseversorgung an Kliniken dem Auftrag einer Gesundheitseinrichtung gemäß gesund und nachhaltig sein, um die Gesundheit der jetzigen und zukünftigen Generationen zu gewährleisten. Das Projekt will zeigen, dass die Transformation auch ohne große finanzielle Unterstützung gelingen kann, wenn die vorhandenen Kräfte einer Region gemeinsam zusammenarbeiten.

Verbund der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH

slk-kliniken.de

Rückblick: Die nominierten Projekte für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit

August 2024
Wir freuen uns riesig über eine Vielzahl von enorm vielfältigen und spannenden Projekten und Initiativen, die in den letzten Wochen und Monaten zum Wettbewerb Deutscher Nachhaltigkeitspreis Gesundheit 2025 eingereicht wurden. 

In einem strukturierten Prozess der Vorauswahl konnten sich Projekte in drei Themenfeldern für eine Nominierung qualifizieren:

1. Versorgung gestalten - Nachhaltige Strukturen schaffen

2. Gesundheit stärken - In Zeiten des Wandels Krankheit verhindern

3. Umwelt schützen - Ökologische Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen etablieren

(Hier zu den Finalisten springen).

Während in einigen Kliniken das Abfallmanagement noch immer ganz am Anfang steht, geht die Isar Kliniken GmbH über normale Mülltrennung deutlich hinaus. Manche beschafften Produkte sind aufgrund ihres Materials (z.B. Zellstoff) oder des festen Verbaus verschiedenartiger Materialien (z.B. Kugelschreiber: Metall, Plastik, Holz usw.) nicht direkt recyclingfähig und werden deshalb regulär im Restmüll entsorgt und verbrannt. Gemeinsam mit mehreren Zulieferern und Entsorgungsunternehmen wurden im Projekt sieben Rücknahmesysteme im Klinikalltag etabliert, z.B. für Narkosegase und Herzkatheter, aber auch für Kaffeekapseln und Papierhandtücher. Die Wertstoffe fließen im Sinne der gelebten Kreislaufwirtschaft in die Produktion neuer Waren ein. Das Projekt ist eingebettet in eine umfassende und konstant evaluierte Strategie.

Isar Kliniken GmbH

isarklinikum.de

Die Arbeiterwohlfahrt mit 18.000 Einrichtungen und 300.000 Beschäftigten will noch vor dem Jahr 2040 klimaneutral werden und verfolgt dieses Ziel mit einem umfänglichen und konkreten Ziel- und Maßnahmenplan. Seit 2018 leistet sie bereits mit dem Projekt "klimafreundlich pflegen" Pionierarbeit in der Pflege. Entstanden ist ein ganzheitliches Konzept zur Etablierung betrieblichen Klimaschutzes in stationären Pflegeeinrichtungen, das die Emissionsbereiche Gebäudeenergie (Heizung und Strom), Mobilität, Ressourcen, Reinigung & Wäsche, Sonstiges (z. B. Abfälle, Verbrauchsmaterialien) und Verpflegung abdeckt. Das Projekt sucht den aktiven Austausch mit den Einrichtungen und vernetzt die verantwortlichen Akteure miteinander. Die wissenschaftliche Begleitung zeigt eine deutliche Wirkung, die aktiv im Gesundheitswesen kommuniziert wird.

AWO Bundesverband e.V.

awo.org

2023 hat die Sana Kliniken AG die Initiative „Gemeinsam. Gesundheit. Gestalten.“ ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, durch enge Zusammenarbeit und Wissenstransfer zwischen den Partnern der Einkaufskooperation, den nachhaltigen Wandel in der Lieferkette des Gesundheitssektors voranzutreiben. Die Initiative basiert auf vier Säulen: Das Review-Center liefert wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse für nachhaltige Einkaufsentscheidungen, das Nachhaltigkeitsnetzwerk Lieferkette erarbeitet zukunftsweisende Lösungen im Dialog mit Partnern, die Plattform TransForm teilt Wissen und Best-Practice-Erfahrungen und Tools & Apps bieten Datenbanken und Anwendungen zur Bewertung von Nachhaltigkeitsstandards und Lieferanten.

Sana Kliniken AG

sana.de/nachhaltigkeit

Seit 2021 verfolgt ZUKE Green mit der Initiative ”ZUKE Green Community” die Mission, die Green-Health-Community im Gesundheitswesen des DACH-Raums zu vernetzen und zu stärken. Durch die Vernetzung, den Wissensaustausch und die Unterstützung der im Bereich Nachhaltigkeit tätigen Klinikmitarbeitenden in der Community wird ihre Arbeit erleichtert und die grüne Transformation der Kliniken beschleunigt. ZUKE bietet einen digitalen Raum für offenen und vertraulichen Austausch zu aktuellen Anliegen und konkreten Lösungen. Bisher sind über 80 Klinikmitarbeitende, die Verantwortung im Bereich Nachhaltigkeit tragen, als „Nachhaltigkeitsbotschafter:innen“ aktiv.

Zukunft-Krankenhaus-Einkauf

zuke-green.de

Das Projekt „Nachhaltige und gesunde Speiseversorgung in Gesundheitseinrichtungen und Großküchen“ zielt darauf ab, die Speiseversorgung klimafreundlicher und gesünder zu gestalten. Im Mittelpunkt steht die Umsetzung der Planetary Health Diet und Verringerung der Speiseabfälle. Zentral ist dabei die Reduktion von Fleisch- und Wurstkonsum nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Auf diesem Weg soll die Speiseversorgung an Kliniken dem Auftrag einer Gesundheitseinrichtung gemäß gesund und nachhaltig sein, um die Gesundheit der jetzigen und zukünftigen Generationen zu gewährleisten. Das Projekt will zeigen, dass die Transformation auch ohne große finanzielle Unterstützung gelingen kann, wenn die vorhandenen Kräfte einer Region gemeinsam zusammenarbeiten.

Verbund der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH

slk-kliniken.de

Die Sana Kliniken haben 2023 die Initiative „Operation Umwelt: Nachhaltige OP“ gestartet, um den ökologischen Fußabdruck von Operationssälen erheblich zu reduzieren. Denn in den OP-Sälen werden durch Narkosegase nicht nur bis zu 35 % der gesamten Treibhausgasemissionen eines Krankenhauses freigesetzt. Auch der Energie- und Wasserbedarf ist im OP aufgrund der Vielzahl medizinischer Geräte, der Klimatisierung und der Sterilisation deutlich höher als in anderen Abteilungen eines Klinikums. Die Initiative umfasst standortübergreifende Projekte wie klimafreundlichere Narkosen, den Einsatz von Mehrweg- statt Einweg-OP-Textilien, das Trennen und Recyceln von OP-Abfällen sowie die Reparatur von chirurgischen Instrumenten und Medizintechnik.

Sana Kliniken AG

sana.de/nachhaltigkeit

Das Projekt der Universität Bremen hat mit zahlreichen Partnern eine medizinische Leitlinie entwickelt, die erstmals umweltrelevante Aspekte bei der Empfehlung für medizinische Verordnungen berücksichtigt. Zur Behandlung von Asthma und chronischer Bronchitis werden häufig Dosieraerosole (DA) eingesetzt. Die darin enthaltenen Treibhausgase sind massiv klimaschädlich und für ca. 3.5% der Treibhausgasemissionen des Gesundheitssystems verantwortlich. Mit Pulverinhalatoren (DPI) steht eine klimafreundlichere Alternative mit gleicher Wirksamkeit zur Verfügung, die jedoch noch zu wenig eingesetzt wird. Die neue Leitlinie ermöglicht Ärzt:innen, nach dem aktuellen medizinischen Wissenstand zu verordnen und gleichzeitig den CO2 Fußabdruck des Gesundheitswesens zu reduzieren.

Universität Bremen

uni-bremen.de

Die GreenTec Dialysis GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, den Ressourcenverbrauch von Dialysebehandlungen durch die Vernetzung von Medizintechnik, Gebäudetechnik und nachhaltiger Energieerzeugung erheblich zu reduzieren. Mit der Vernetzung der drei Sektoren Medizintechnik, Gebäudetechnik und nachhaltige, in-house Energieerzeugung durch Wärmepumpen oder Photovoltaik werden Ressourcenverbrauch und Emissionen (Wärme- und Stromenergie) der Dialysebehandlung gesenkt. Der Impact im CO2-Fußabdruck wird durch einen speziell für die Dialyse entwickelten CO2-Rechner ermittelt. Dadurch kann der Fußabdruck des einzelnen Dialysezentrums und der deutschen Nephrologie zuverlässig und evidenzbasiert bestimmt werden.

GreenTec Dialysis GmbH

greentecdialysis.com

Der KliMeG-Rechner ist ein frei zugänglicher Treibhausgas-Rechner für deutsche Krankenhäuser. Er hilft Krankenhäusern, Bewusstsein für Treibhausgas-Emissionen im Krankenhausbetrieb zu schaffen, Quellen von THG-Emissionen aufzuzeigen und die Effektivität von Klimaschutzmaßnahmen zu evaluieren. Der Rechner wird vom gemeinnützigen Kompetenzzentrum für klimaresiliente Medizin und Gesundheitseinrichtungen (KliMeG) bereitgestellt und durch Workshops, eine FAQ-Rubrik und die Möglichkeit zu individuellen Rückfragen begleitet. Entwickelt wurde er im Rahmen zweier Forschungsprojekte, um ein zukunftsfähiges Angebot für Kliniken in ganz Deutschland zu machen, eine große Reichweite zu erzielen und so die nachhaltige Reduktion von Treibhaugasemissionen zu erreichen.

Uniklinik Heidelberg

klimeg.de

Krankenhäuser geben jährlich Millionen Euro für die Verbrennung ihrer Abfälle aus. Dabei sind laut WHO 85% der Krankenhausabfälle allgemeine, nicht gefährliche Abfälle, die prinzipiell recycelt werden könnten. Das Projekt von Johnson & Johnson zielt darauf ab, die Abfallwirtschaft in Krankenhäusern durch ein digital unterstütztes Recyclingprogramm für Einwegprodukte und Verpackungen zu transformieren. Seit 2021 wird das Recyclingprogramm angeboten. Deutschlandweit nehmen mehr als 30 Kliniken teil.

Johnson & Johnson

jnjmedtech.com

Seit 2022 zeigt die Universitätsmedizin Greifswald, dass ökologische Nachhaltigkeit in Operationssälen möglich ist. Im ersten Schritt wurde das besonders schädliche Narkosegas Desfluran abgeschafft. Es folgten Schulungen zu Niedrigflussnarkosen und alternativen gasfreien Narkosen sowie die Einführung verpflichtender Standard Operating Procedures (SOP) für umwelt- und klimaschonende Maßnahmen. Anfang 2024 wurden alle 34 Narkosegeräte auf Narkosegasfilter umgestellt, was die Emissionen reduziert und das Wiederaufarbeiten und erneute Verwenden der Gase ermöglicht. Diese Maßnahmen senken zudem den Stromverbrauch, da die Narkosegasabsaugung entfällt. Das Projekt wird kontinuierlich evaluiert und in die Lehre integriert, um die positiven ökologischen, ökonomischen und sozialen Effekte weiter zu fördern und die OP-Prozesse klimafreundlich zu gestalten.

Universitätsmedizin Greifswald

medizin.uni-greifswald.de

Das Projekt „Green Hospital Food“ der Universitätsklinik Essen zielt darauf ab, die Ernährung der Patient:innen und Mitarbeitenden nachhaltiger zu gestalten. Eine interdisziplinäre Projektgruppe wurde Anfang 2022 gegründet, um einen umfassenden Plan zu entwickeln, der die Speisepläne bis Ende 2024 an die Planetary Health Diet anpasst, zwei Menülinien durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zertifizieren lässt und die Lebensmittelverschwendung um mindestens 30% reduziert. Es wurden bereits erste Erfolge erzielt: Allein durch die Änderung der Reihenfolge des Speiseangebots konnte die Nachfrage um 5% erhöht und die Lebensmittelverschwendung zwischen 2022 und 2023 um 23 % reduziert werden.

Universitätsklinik Essen

uk-essen.de/

Noch lange nicht am Ziel

„Nachhaltigkeit ist ein Thema, das für das Gesundheitswesen höchst aktuell ist und zugleich weit darüber hinausgeht. Ohne Nachhaltigkeit ist ein gesundes Leben auf Dauer nicht möglich. Dafür brauchen wir Tempo, Mut für ein neues Denken, frische Ideen und nicht zuletzt die Überzeugungskraft guter Beispiele. Das alles schaffen wir mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit.“ 

Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer

Professor Dr. Christoph Straub ist Vorstandsvorsitzender der Barmer.

Wandel im Gesundheitswesen befördern

„Das Gesundheitswesen ist der Spiegel unserer Gesellschaft. In ihm zeigen sich die Bindungskraft unserer sozialen Werte, die Tragfähigkeit unseres wirtschaftlichen und ökologischen Modells und die Bereitschaft, uns bei der Zukunftsgestaltung nicht von Risiken und Komplexität aufhalten zu lassen. Mit dem neuen Preis wollen wir inspirierende Projekte an der Schnittstelle zwischen Nachhaltigkeit und Gesundheit sichtbar machen und dadurch möglichst viele Akteure zu ambitionierten Lösungen ermutigen.“ 

Stefan Schulze-Hausmann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V.

Stefan Schulze-Hausmann, Initiator des DNP

Was ist der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Gesundheit?

Die Stiftung DNP vergibt 2024 zusammen mit der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen und der BARMER erstmals den DNP Gesundheit. 

Transformation in Aktion: Der 16. Deutsche Nachhaltigkeitspreis

Barmer-Werkstudentin Sophie Gericke war für uns vor Ort beim 16. Deutschen Nachhaltigkeitspreis und schildert ihre Erfahrungen. 

Unser Partner: Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis

Der DNP prämiert wegweisende Beiträge zur Transformation in eine nachhaltige Zukunft und orientiert sich dabei an den Zielen der Agenda 2030.