- Auf einen Blick
- Welche Ursachen hat das Denguefieber?
- Impfung gegen Denguefieber
- Erste Symptome von Dengue: Fieber, Schmerzen, Ausschlag
- Welchen Verlauf kann das Denguefieber nehmen?
- Diagnose: Wie stellen Ärztinnen und Ärzte eine Infektion mit dem Denguevirus fest?
- Therapie: Wie sieht die Behandlung des Denguefiebers aus?
- Denguefieber: Was kann ich selbst tun?
- Hilfreiche Links
Das Denguefieber ist eine Infektionskrankheit, die durch das Denguevirus ausgelöst wird. Das Virus wird durch die Tigermücke übertragen, die in den Tropen und Subtropen beheimatet ist. Seit Ende 2022 gibt es einen neuen Impfstoff.
Auf einen Blick
- Ursachen & Risikofaktoren: Ursache für die Krankheit Denguefieber ist eine Infektion mit dem Denguevirus, das in Risikogebieten über Mückenstiche übertragen wird.
- Symptome: Meist sind die Symptome des Denguefiebers mild und beinhalten Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen und einen vorübergehenden Hautausschlag.
- Verlauf: Die fieberhafte Phase dauert etwa zwei bis sieben Tage. In wenigen Fällen folgt auf sie die kritische Phase, die fieberfrei sein kann und nur selten in ein schweres Denguefieber übergeht.
- Diagnose: Im Blut lassen sich Virusbestandteile und Antikörper gegen das Virus feststellen.
- Therapie: Behandelt werden vor allem die Symptome: das Fieber und die Schmerzen. Bei schweren Verläufen ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig.
- Vorsorge: Wichtig ist ein konsequenter Schutz vor Stechmücken. Seit Kurzem gibt es einen neuen Impfstoff gegen das Denguefieber.
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Welche Ursachen hat das Denguefieber?
Das Denguefieber wird durch eine Infektion mit einer der vier verschiedenen Virustypen Denguevirus (DENV) 1, 2, 3 oder 4 ausgelöst. Sie werden durch die vor allem tagaktive Stechmückenart Tigermücke (Aedes aegypti) in tropischen und subtropischen Regionen an den Menschen übertragen. Da es vier verschiedene Typen gibt, kann eine Person mehrfach im Leben an Denguefieber erkranken. Gegen den bereits durchgemachten Virustyp ist man vermutlich lebenslang geschützt. Die Infektion mit einem anderen Typen kann allerdings in seltenen Fällen gravierender als die Erstinfektion verlaufen.
Die Hälfte der Weltbevölkerung, etwa vier Milliarden Menschen, lebt in Regionen, in denen das Denguevirus vorkommt: Jedes Jahr erkranken weltweit circa 400 Millionen Menschen an Denguefieber – und die Zahlen steigen. Betroffene Gebiete sind vor allem tropische und subtropische Regionen in Südamerika, Afrika, Asien und Ozeanien. Die Moskitos haben ihre Brutstellen vor allem in stehenden Kleinstgewässern wie Regentonnen in städtischen Regionen.
Denguefieber in Deutschland
Jährlich werden in Deutschland 600 bis 800 Fälle von Denguefieber gemeldet, die in Verbindung mit Reisen auftreten. Die Betroffenen haben sich meist in Ländern in Süd- und Südostasien oder Süd- und Mittelamerika angesteckt. Das Risiko für Reisende, an Dengue zu erkranken, ist stark vom Reiseland, der Reisedauer, der Reisesaison, der aktuellen Krankheitshäufigkeit vor Ort und den persönlichen Schutzmaßnahmen abhängig.
In Europa kommt es mittlerweile aufgrund der Klimaerwärmung jährlich zu autochthonen Fällen von Denguefieber. Das bedeutet, dass die Infektion auch in Europa über eine Tigermücke erfolgen kann. Betroffene Länder sind zum Beispiel Frankreich, Italien und Spanien.
Ist Denguefieber ansteckend?
Wenn einer Ihrer Mitmenschen an Denguefieber erkrankt ist, müssen Sie sich erst einmal keine Sorgen machen. Die Erkrankung ist nicht direkt von Mensch zu Mensch übertragbar und damit nicht ansteckend. Allerdings kann eine Übertragung über Mücken erfolgen, wenn Sie sich weiterhin im Reisegebiet befinden und eine Mücke nacheinander erkrankte und gesunde Menschen in einem Raum sticht. Mückenstiche sollten daher möglichst vermieden werden. Da sich das Virus bei Erkrankten im Blut befindet, gab es in der Vergangenheit seltene Übertragungen über Bluttransfusionen oder eine Organspende.
Denguevirus in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten. Es ist möglich, dass das Denguevirus sich während der Schwangerschaft oder Geburt auf das Baby überträgt. Das kann schwerwiegende Folgen wie eine Frühgeburt haben. Auch für die Schwangere selbst ist die Erkrankung gefährlicher.
Es wird daher empfohlen, während der Schwangerschaft auf Reisen in Dengue-Risikogebiete zu verzichten.
Impfung gegen Denguefieber
Seit Dezember 2022 ist in der EU ein neuer Lebendimpfstoff gegen das Denguefieber für Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab vier Jahren zugelassen. Er schützt vor der Infektion, aber auch vor einem schweren Verlauf mit Krankenhausaufenthalt. Der Impfstoff ist seit Mitte Februar 2023 in Deutschland verfügbar.
Die gemeinsame Arbeitsgemeinschaft der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut und der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e. V. (DTG) prüfen zurzeit die Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs und eine generelle Impfempfehlung für deutsche Reisende.
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Erste Symptome von Dengue: Fieber, Schmerzen, Ausschlag
Die meisten Infektionen mit dem Denguevirus verlaufen ohne Symptome oder mild. Treten nach einer Zeit von vier bis zehn Tagen (Inkubationszeit ) nach dem Mückenstich Symptome auf, können sie eine unterschiedliche Intensität haben. Die Weltgesundheitsorganisation teilt das Denguefieber in drei Kategorien ein: Dengue mit und ohne Warnzeichen sowie schweres Denguefieber. Beim Denguefieber ohne Warnzeichen kann es in der ersten Phase (febrile Phase), die etwa zwei bis sieben Tage anhält, zu folgenden Symptomen kommen:
- hohes Fieber um 40 Grad
- Kopfschmerzen und Schmerzen hinter den Augen
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
- geschwollene Lymphknoten
- klein- bis großfleckiger Hautausschlag
Aufgrund der starken Muskel- und Gelenkschmerzen wird das Denguefieber auch als Knochenbrecherfieber bezeichnet. Für den vom Denguefieber verursachten Ausschlag ist charakteristisch, dass das Kratzen auf den betroffenen Hautarealen eine weiße statt einer rötlichen Kratzspur auf der Haut hinterlässt (weißer Dermographismus ).
Welchen Verlauf kann das Denguefieber nehmen?
Nach der febrilen Phase (nach zwei bis sieben Tagen) kommt es bei wenigen Menschen zu einer 24 bis 48 Stunden andauernden kritischen Phase. Das Fieber kann abfallen, und folgende Warnzeichen können hinzukommen:
- Starke Bauchschmerzen, andauerndes Erbrechen
- Nasen- oder Zahnfleischbluten, Bluterbrechen oder Blut im Stuhl
- Lethargie oder Ruhelosigkeit
- Wassereinlagerungen
Bei Warnzeichen müssen Erkrankte engmaschig überwacht werden, damit bei einer weiteren Verschlechterung des Gesundheitszustands eingegriffen werden kann.
Beim schweren Denguefieber kommt es zu einem oder mehreren der folgenden Symptome:
- Kapillarlecksyndrom: Die kleinsten Blutgefäße werden weit und durchlässig, das Blutplasma tritt ins umgebende Gewebe aus. Das kann zu einem Schock mit Blutdruckabfall und Atemversagen führen (Dengue-Schock-Syndrom, DSS).
- Schwere Blutung
- Organversagen: Beispielsweise können Leber oder Gehirn nicht mehr richtig funktionieren, und Betroffene verlieren das Bewusstsein.
Das schwere Denguefieber tritt bei Touristinnen und Touristen aus Europa nur sehr selten auf. Es kann aber tödlich verlaufen – vor allem, wenn am Urlaubsort keine intensivmedizinische Behandlung möglich ist.
Meist erkranken in Risikogebieten lebende Kinder an Denguefieber mit gefährlichem Verlauf. Denn sie stecken sich oft wiederholt mit den verschiedenen Dengue Virustypen an – und mit einer erneuten Ansteckung steigt das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs.
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Diagnose: Wie stellen Ärztinnen und Ärzte eine Infektion mit dem Denguevirus fest?
Eine Testung auf das Virus ergibt nur Sinn, wenn eine Reise in ein Risikogebiet stattgefunden hat. Das Arztgespräch ist der erste Schritt auf dem Weg zur Diagnose der Krankheit. Typische Symptome wie Fieber, Hautausschlag oder starke Muskel- und Gelenkschmerzen erhärten den Verdacht.
Zur Diagnosesicherung wird Blut entnommen. Im Blut lassen sich zu Beginn der Infektion das Viruserbgut und bestimmte virusspezifische Eiweiße (Antigene) feststellen. Die Eiweiße werden mit einem Schnelltest nachgewiesen. Gegen Ende der Infektion können diese Bestandteile bereits aus dem Blut verschwunden sein. Dann kommen Antikörpertests zum Einsatz, die körpereigene Abwehrstoffe (Antikörper) gegen das Virus nachweisen. Sie können Hinweise darauf liefern, ob eine Infektion akut ist oder länger zurückliegt.
Im Blut können Ärztinnen und Ärzte auch andere Veränderungen feststellen, die das Denguevirus auslöst. So sind beispielsweise häufig die Blutplättchen verringert und die Leber- und Nierenwerte sowie die Entzündungswerte erhöht. Durch die verringerten Blutplättchen, die für die Blutgerinnung zuständig sind, kommt es zu den oben genannten Blutungssymptomen.
Bei schweren Verläufen lässt sich im Ultraschall eine Lebervergrößerung feststellen.
Meldepflicht
Wichtig zu wissen: Das Denguefieber ist eine meldepflichtige Erkrankung. Wenn das Virus im Blut festgestellt wurde, wird die Erkrankung durch das Labor namentlich an das Gesundheitsamt gemeldet.
Malaria
Auch bei einer gesicherten Dengueinfektion sollte bei Reisenden aus einem Malariagebiet das Blut zusätzlich auf Malaria untersucht werden.
Therapie: Wie sieht die Behandlung des Denguefiebers aus?
Bei einem milden Verlauf müssen Betroffene nicht ins Krankenhaus aufgenommen werden. Dann reicht es in der Regel aus, viel zu trinken und etwas gegen das Fieber und die Schmerzen zu unternehmen. Wichtig ist: Es sollte nur mit Paracetamol behandelt werden, da andere Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure und Ibuprofen Blutungen verstärken können.
Bei schweren Verläufen muss, bei Risikogruppen wie Schwangeren, Kindern und Menschen mit Vorerkrankungen kann eine Behandlung des Denguefiebers im Krankenhaus erfolgen. Dort können Patientinnen und Patienten engmaschiger überwacht und bei Bedarf intensivmedizinisch versorgt werden. Spätfolgen des Denguefiebers sind wenig erforscht und wahrscheinlich selten.
Denguefieber: Was kann ich selbst tun?
Ganz essenziell ist bei Reisen in Risikogebiete ein konsequenter Schutz vor Mückenstichen. Denken Sie daran, dass die Tigermücke vor allem tagaktiv ist! Das heißt, dass Sie sich auch am Strand vor den Blutsaugern schützen müssen.
Hier einige Tipps zum Mückenschutz:
- Tragen Sie zuerst Ihren Sonnenschutz auf unbedeckte Hautstellen auf. Lassen Sie ihn einwirken und tragen Sie 20 bis 30 Minuten danach ein Mückenspray auf, das den Wirkstoff DEET (Diethyltoluamid) enthält. Denken Sie daran, dass die Wirkung mit der Zeit nachlässt, und erneuern Sie den Schutz vor allem nach dem Baden regelmäßig gemäß Herstellerangaben.
- Bei Schwangeren, stillenden Müttern und Kindern unter drei Jahren sollte DEET nicht angewendet werden. Ab einem Alter von zwei Jahren können Sie Sprays mit dem Wirkstoff Icaridin verwenden. Manche Produkte sind bereits für Kinder ab sechs Monaten zugelassen – bitte achten Sie auf die Angaben der Hersteller.
- Moskitonetze über dem Bett schützen vor Stichen im Schlaf. Obwohl die Mücke vor allem tagaktiv ist, kann sie auch in der Dämmerung und nachts zustechen. Außerdem gibt es nachtaktive Mücken, die andere Erkrankungen wie Malaria oder Japanische Enzephalitis übertragen.
- Sprühen Sie Netze und Kleidung mit Kleidersprays mit dem Wirkstoff Permethrin ein.
- Tragen Sie möglichst helle und hautbedeckende Kleidung (langärmelige Oberteile und lange Hosen).
- Halten Sie sich, wenn möglich, in mückensicheren Räumen mit Klimaanlage und Mückengittern auf.
- Achten Sie darauf, keine Behälter mit Wasser vor oder in Ihrer Unterkunft offen stehen zu lassen.