Eine Musikgruppe tritt auf einer Bühne auf und der Sänger singt ins Mikrofon
Gesundes Hören

Piepen im Ohr: Tinnitus nach Konzerten und lauter Musik

Lesedauer unter 4 Minuten

Redaktion

  • Jörg Mucke (Medical Writer, Content Fleet GmbH)

Qualitätssicherung

  • Dr. med. Stephanie Jeschke (Fachärztin für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde)

Wenn nach dem Konzert die Ohren klingeln: Was Sie wissen sollten

Was ist ein Tinnitus?

Der Begriff Tinnitus beschreibt verschiedene Ohrgeräusche. Sie werden häufig durch Lärm ausgelöst und äußern sich vor allem als hohes Pfeifen oder tiefes Brummen.

Wie lange hält ein Tinnitus nach dem Konzert an?

Das Piepen im Ohr verschwindet oft innerhalb eines Tages. Sicher ist das aber nicht. Gerade bei wiederkehrenden Lärmbelastungen kann es zu einem chronischen Tinnitus kommen.

Wie lässt sich einem Tinnitus vorbeugen?

Den besten Schutz vor Tinnitus infolge einer Lärmbelastung bieten Ohrstöpsel. Viel Bewegung und ausreichend Flüssigkeit wirken unterstützend, können einen guten Gehörschutz aber nicht ersetzen.

Am „Tag danach“ irritiert ein Brummen, Rauschen oder Pfeifen im Ohr? Ein Tinnitus nach einem Konzert ist für viele der erste Kontakt mit diesen Ohrgeräuschen. Die Symptome sind mehr als unangenehm. Die Konzentration fällt schwer. Stille ist kaum auszuhalten. Hinzu kommt das mulmige Gefühl, den „kleinen Mann im Ohr“ nie wieder loszubekommen.

Was ist Tinnitus?

Der medizinische Begriff Tinnitus beschreibt Ohrgeräusche wie hohe Pfeiftöne, tiefes Brummen, Rauschen oder Summen, die vorübergehend (akut) oder chronisch sein können. Es gibt verschiedene Ursachen für einen Tinnitus, die noch nicht vollständig erforscht sind. Als sehr wahrscheinlich gelten Schädigungen des Innenohrs, etwa als Folge von Entzündungen, einem Hörsturz oder eben starker Lärmbelastung. Diese Schädigungen führen zu Fehlern bei der Informationsverarbeitung im Hörsystem. Betroffene nehmen Geräusche in einem oder beiden Ohren wahr, die es tatsächlich gar nicht gibt. Viel seltener als dieser subjektive Tinnitus ist die objektive Form. Ursache sind körpereigene, wahrnehmbare Geräusche, zum Beispiel Strömungsgeräusche des Bluts in den Adern.

Piepen in den Ohren nach lauter Musik: Was man gegen den Tinnitus tun kann

Wenn die Ohrgeräusche nur kurz andauern, verstehen Sie es als ein Signal, dass es „zu lange zu laut“ war, und nehmen Sie diese Warnung ernst. Am besten ist es daher, sich so zu verhalten, dass Ohrgeräusche gar nicht erst entstehen.

Kommt es trotz Vorsorgemaßnahmen doch zu einem Tinnitus: Entspannen Sie sich. In vielen Fällen handelt es sich nicht um das Anzeichen einer dauerhaften Schädigung, sondern um den Selbstschutz der Ohren.

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Die richtigen Ohrstöpsel, um ein Piepen im Ohr nach Konzerten zu vermeiden

Investieren Sie für laute Konzerte in gute Ohrstöpsel. Sie sind der wichtigste Schutz gegen dauerhafte Einwirkung von Lärmbelastungen, durch die die winzigen Haarzellen im Innenohr Schaden erleiden können. Probieren Sie die Ohrstöpsel vorher aus, benutzen Sie diejenigen, die am bequemsten sind, und überprüfen Sie, ob sie richtig sitzen. Wählen Sie ein Paar, das die Geräusche spürbar reduziert. Vorsicht vor schlechtsitzenden oder unpassenden Ohrstöpseln, die einen im falschen Glauben lassen, man sei geschützt. Die Geräuschdämmung ist unter Umständen nicht ausreichend. Alternativ können Sie einen auf den Ohren aufliegenden Kapselgehörschutz nutzen.

Viele meinen, dass Ohrstöpsel den Musikgenuss beeinträchtigen. Tatsächlich können einfache Modelle aus Schaumstoff die Musik dumpf klingen lassen. Wer häufig auf Konzerte geht, sollte Ohrstöpsel mit speziellem Filter verwenden, die eine gute Dämmung bei ausgeglichenem Klang ermöglichen.

Manche Ohrstöpsel sind so klein, dass sie vollkommen unbemerkt getragen werden können. Und wenn Sie Ihre Ohrschutzstöpsel vergessen haben sollten, erkundigen Sie sich am Veranstaltungsort. Immer öfter gibt es dort einfache Gehörschutzstöpsel gratis.

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Abstand zu den Boxen hilft, ein Piepen im Ohr nach lauter Musik zu vermeiden

Positionieren Sie sich in einem Winkel zur Geräuschquelle. Wählen Sie nie einen Standort direkt davor. Halten Sie genügend Abstand zu den Boxen. Die Musik können Sie dann lange genießen und das Piepen im Ohr am nächsten Tag verringern.

Ausreichend zu trinken kann die Vorbeugung gegen Tinnitus unterstützen

Nehmen Sie genug Flüssigkeit zu sich. Oftmals schwitzt man in Clubs und bei Partys – ein Flüssigkeitsmangel kann Durchblutungsstörungen und damit auch Funktionsstörungen des Innenohrs verursachen. Sorgen Sie also dafür, dass Sie genügend trinken. Allerdings sollten Sie größere Mengen Alkohol in einer lauten Umgebung vermeiden, weil dadurch für die Funktion des Ohrs wichtige Flüssigkeiten im Innenohr (Perilymphe und Endolymphe) aus dem Gleichgewicht geraten könnten. Das kann nicht nur Schwindel auslösen, sondern auch Schäden durch Geräuscheinwirkungen begünstigten.

Eine junge Frau hält eine offene Flasche Wasser in der Hand.

Achten Sie auf Konzerten und Partys darauf, genug nicht-alkoholische Getränke zu sich zu nehmen, um einem Tinnitus nach dem Konzert vorzubeugen.

Tanzen gegen Piepen in den Ohren?

Trägt Bewegung zur Gesundheit des Gehörs bei? Bewegung ist der allgemeinen Gesundheit des Gehörs dienlich, da sie unter anderem die Durchblutung fördert und Stress, der Tinnitus begünstigt, verringert. Aber die Schutzfunktion guter Ohrstöpsel kann Bewegung nicht ersetzen, die laute Musik lässt sich nicht einfach „wegtanzen“.

Pausen für die Ohren 

Pausieren Sie beim Konzert in jeder Stunde für ein paar Minuten. Suchen Sie einen leisen Ort auf, um Ihren Ohren zumindest für ein paar Momente Ruhe zu gönnen. Das unterbricht die Lärmbelastungsphasen und verringert das Risiko einer zu langen Belastung. Aber: Gerade nach längeren Lärmbelastungen, etwa einem mehrtägigen Festival oder einer ausgedehnten Clubnacht, sollte die Regenerationsphase entsprechend sein.

Wenn der Tinnitus nach einem Konzert nicht innerhalb eines Tages verschwindet

Halten Geräusche wie Pfeifen oder Rauschen im Ohr nach einem Konzert länger an, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam. In dieser ersten Akutphase kann eine Behandlung mit Kortison unter Umständen helfen.

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