Ein Patient lässt einen Pricktest durchführen
Allergie

Welche Allergietests gibt es und wo kann man einen Allergietest machen?

Lesedauer unter 4 Minuten

Redaktion

  • Barmer

Qualitätssicherung

  • Dr. med. Anja Braunwarth

Allergietests: Drei wichtige Fakten

Anlaufstellen für Allergietests

Ärztinnen und Ärzte mit dem Zusatz Allergologie sind Fachleute für Allergietests. Ihre Hausarztpraxis informiert Sie gern, wo Sie mit Ihrer konkreten Frage zu Allergien am besten aufgehoben sind.

Verschiedene Arten von Allergietests

Ja, es kann etwas piksen: Bei Allergietests auf der Haut wird die Reaktion der Haut beobachtet. Bei Provokationstests wird der potenziell allergieauslösende Stoff direkt auf Schleimhäute gebracht.

Allergietest mittels Blutprobe

Auch das Blut kann Hinweise auf eine Allergie liefern und so andere Allergietests ergänzen: Im Labor wird untersucht, ob bestimmte Antikörper (IgE) erhöht sind.

Niesen, Hautrötungen, juckende Augen – kann es eine Allergie sein? Die mehrstufige Allergiediagnostik beginnt zunächst mit einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese), das Fragen zu den Beschwerden, den Lebensumständen und der Krankengeschichte beinhaltet. Mithilfe unterschiedlicher Allergietests kann die Ärztin oder der Arzt einen ersten Verdacht auf eine Allergie immer weiter schärfen – oder verwerfen, je nachdem. Welche Praxen Allergietests durchführen und wie die Tests ablaufen.

Allergietest: Die besten Anlaufstellen

Allergietests werden von Ärztinnen und Ärzten mit der Zusatzbezeichnung Allergologie angeboten – meist in Hautarzt-, HNO-, Lungenarzt- oder Kinderarztpraxen, durchaus aber auch beim Hausarzt oder der Hausärztin. Natürlich verlangt niemand von Ihnen, die beste Anlaufstelle für Ihr konkretes Allergie-Anliegen selbst zu finden. Wenden Sie sich hierfür einfach an Ihre Hausarztpraxis, dort erhalten Sie die kompetente Erstberatung.

Welche Allergietests gibt es?

Vom Prick-Test über Provokationstests bis zum Allergietest über eine Blutprobe: Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Hinweise auf Allergien zu finden. Zusammen mit der Anamnese ergeben sie ein Gesamtbild, ob eine Allergie vorliegt und wie ausgeprägt sie ist.

Prick-Test

Der Prick-Test kommt bei einem Verdacht auf eine allergische Erkrankung wie etwa Heuschnupfen zum Einsatz, bei der sich direkt nach dem Kontakt mit dem Auslöser eine Reaktion zeigt (Allergien vom Sofort-Typ). Dabei werden mögliche Allergene in flüssiger Lösung in einem Abstand von zwei bis drei Zentimetern auf den Unterarm aufgetragen. Anschließend wird die Haut an diesen Stellen leicht eingeritzt, damit die Substanzen in die Haut gelangen. Rötet sich dort die Haut und schwillt ähnlich wie bei einem großen Mückenstich an, ist dies ein Hinweis, dass die getestete Person auf den dort aufgetragenen Stoff allergisch reagiert. Eine starke allergische Reaktion erkennt die Ärztin oder der Arzt an einer großen Quaddel mit Ausläufern. Wichtig zu wissen: Ein positiver Allergietest macht noch keine Allergie – denn nur bei zugehörigen Symptomen sprechen Fachleute von einer Allergie.

Ihr Newsletter für ein gesünderes Leben

Jetzt unverbindlich anmelden und monatlich Gesundheitsthemen mit wertvollen Tipps erhalten und über exklusive Barmer-Services und -Neuigkeiten informiert werden.

Newsletter abonnieren

Intrakutantest

Der Intrakutantest ist eng verwandt mit dem Prick-Test. Allerdings wird beim Intrakutantest die Lösung mit den Allergenen in die Haut (konkret: in die mittlere Hautschicht) gespritzt. Der Intrakutantest ist zwar aufwendiger als der Prick-Test, er kann aber aussagekräftiger sein. In dermatologischen Praxen kommt er daher vor allem dann zum Einsatz, wenn ein Prick-Test kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt hat.

Reibtest und Scratch-Test (Kratztest)

So wie der Intrakutantest als Verwandter des Prick-Tests bezeichnet werden kann, fällt auch der Reibtest (oder Reibetest) in diese Kategorie. Denn auch der Reibtest ist ein Hauttest, jedoch komplett ohne Ritzen oder Spritzen. Beim Reibtest reibt eine medizinische Fachkraft die Hautstelle mit einem allergenhaltigen Stoff so lange ein, bis das Allergen über die Haarwurzeln eingedrungen ist. Nach 20 Minuten lässt sich anhand der Hautreaktion beurteilen, ob es Hinweise auf eine Allergie gibt. Wird die Haut dagegen vor dem Einreiben angeritzt, spricht man von einem Scratch-Test (Kratztest).

Mit der Barmer Arztsuche eine Ärztin oder einen Arzt in Ihrer Nähe finden

Mit der Arztsuche finden Sie sowohl Hausarztpraxen als auch Facharztpraxen für Allergologie sortiert nach Fachgebiet und Therapieschwerpunkt bei Ihnen vor Ort oder deutschlandweit.

Barmer Arztsuche

Epikutantest

Der Epikutantest (Pflastertest, epikutan = auf der Haut) eignet sich bei Verdacht auf eine Allergie, deren Symptome erst etwa einen halben Tag bis drei Tage nach Kontakt mit dem Auslöser auftreten (Spät-Typ). Er wird in der Regel in Hautarztpraxen durchgeführt. Dafür wird ein Pflaster mit dem vermuteten Allergen (z. B. Nickel, Latex, Duftstoffe) für ein bis zwei Tage auf den Rücken geklebt. Beim erneuten Arzttermin kontrolliert das Fachpersonal, ob die Haut angeschwollen oder gerötet ist und ob sie juckt.

Provokationstest

Zusätzlich kann ein sogenannter Provokationstest notwendig sein. Davon gibt es Unterschiedliche. Bei Verdacht auf allergischen Schnupfen werden Allergene beispielsweise als Nasenspray in ein Nasenloch verabreicht (fachsprachlich: nasaler Provokationstest). Besteht der Verdacht auf eine allergische Bindehautentzündung, werden Allergene in Tropfenform in den Bindehautsack geträufelt (fachsprachlich: konjunktivaler Provokationstest). Wenn sich daraufhin Symptome wie Schwellung der Nasenschleimhaut, Augentränen und Juckreiz einstellen, spricht dies für eine allergische Erkrankung.

Labortest (Blutuntersuchung)

Die Blutuntersuchung auf Immunglobulin-E-Antikörper (IgE-Antikörper) ist ein weiterer Mosaikstein auf dem Weg zur Diagnose einer Allergie. Mosaikstein deshalb, weil auch der Nachweis erhöhter IgE-Antikörper lediglich ein Hinweis auf eine Allergie ist, aber für sich allein kein Beweis. Denn grundsätzlich können die IgE-Antikörper im Blut auch aufgrund anderer Ursachen erhöht sein, etwa infolge einer Infektion mit Parasiten. Dennoch ist der Bluttest mit Blick auf die IgE-Antikörperreaktion wertvoll, um beispielsweise das Ergebnis eines positiven Hauttests weiter zu schärfen.

Kein Allergietest beweist eine Allergie, aber alle geben Hinweise

Allergietests in der Hausarztpraxis, Hautarztpraxis oder in weiteren Facharztpraxen können wichtige Hinweise auf eine Allergiebereitschaft geben. Von Allergiebereitschaft sprechen Fachleute, wenn eine Person auf ein Allergen mit einer allergischen Reaktion wie beispielsweise einer Hautquaddel antwortet. Eine solche allergische Reaktion bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass auch eine Allergie mit belastenden Symptomen wie Niesen oder ständigem Hautjucken vorliegt. Deshalb braucht es immer eine ärztliche Beurteilung inklusive einer ausführlichen Anamnese, um eine Allergie zu diagnostizieren. Sprechen Sie daher zuerst mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt, wenn Sie Symptome einer Allergie bei sich feststellen.

Weiterführende Links

Literatur

Zertifizierung

Auf unsere Informationen können Sie sich verlassen. Sie sind hochwertig und zertifiziert.