Ein junger Mann mit Beinprothesen auf dem Autodach
Hilfsmittel

Beinprothesen – Hilfsmittel, um wieder auf die Beine zu kommen

Lesedauer unter 4 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Barmer Hilfsmittelbereich

1. Was sind Beinprothesen?

Beinprothesen sind sogenannte Körperersatzstücke. Sie ersetzen das fehlende oder fehlgebildete Bein. Neben einem sicheren Stand sollen sie auch ein natürliches Gangbild ermöglichen und die Mobilität weitestgehend wiederherstellen. Je nachdem, welche Teile des Beins von einer Amputation oder einer Missbildung betroffen sind, unterscheidet man zwischen Vor- und Mittelfußprothesen, Fußwurzelprothesen, Unterschenkelprothesen, Knieexartikulationsprothesen, Oberschenkelprothesen oder Hüftexartikulationsprothesen. Eine Beinprothese besteht in der Regel aus vielen einzelnen Komponenten, welche zum Teil individuell in handwerklicher Arbeit für Sie hergestellt werden. Die Auswahl der Prothesenbauteile erfolgt nach Ihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten, sodass jede Beinprothese ein einzigartiges Hilfsmittel darstellt. Aus diesem Grund legt die Barmer sehr viel Wert auf eine qualitativ hochwertige Versorgung seitens unserer Vertragspartner.

2. Bezahlt die Barmer Beinprothesen?

Liegt Ihnen ein ärztliches Rezept vor, übernimmt die Barmer im Regelfall die vertraglich vereinbarten Kosten für die Prothese sowie Folgekosten wie Reparaturen, Wartungen oder sicherheitstechnische Kontrollen – gegebenenfalls abzüglich der gesetzlichen Zuzahlung.

3. Welche weiteren Kosten gibt es bei Beinprothesen?

Ihre Zuzahlung beträgt 10 Prozent der Kosten – mindestens 5 Euro und maximal 10 Euro je Hilfsmittel, sofern Sie über 18 Jahre alt und nicht von der Zuzahlung befreit sind. Die Zuzahlung ist direkt an den Hilfsmittelanbieter zu zahlen.

Mehrkosten, die aufgrund von Extras oder aus Komfortgründen entstehen, müssen Sie selbst übernehmen.

4. Wie erhalte ich Beinprothesen?

Auf dem Weg zu Ihrem Hilfsmittel erhalten Sie von vielen Seiten Unterstützung – von der Barmer, Ihrer Arztpraxis sowie dem Anbieter Ihres Hilfsmittels. Den Weg zu Ihrer Beinprothese erläutern wir Ihnen hier ausführlich. Zusätzlich können Sie sich die einzelnen Schritte auch in unserem Erklärvideo ansehen. 

Ein illustriertes "i", das für Information steht.

Schritt für Schritt zum gewünschten Hilfsmittel

In der Regel werden Sie im Krankenhaus von einem Arzt ausführlich bezüglich Ihrer Versorgungssituation und den Behandlungsmöglichkeiten beraten. Der Arzt stellt Ihnen im Anschluss ein Rezept aus. Mit Ihrem Rezept können Sie den gewünschten Anbieter unter unseren Vertragspartnern auswählen. Gerne helfen wir Ihnen bei der Suche nach einem passenden Hilfsmittelanbieter.
Ihr Hilfsmittelanbieter bespricht mit Ihnen, welche Beinprothese am besten für Ihre Bedürfnisse geeignet ist und wählt die hierfür notwendigen Bauteile der Prothese aus.

Ihr Hilfsmittelanbieter leitet Ihre Verordnung und einen Kostenvoranschlag anschließend zur Prüfung der medizinischen Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit und Entscheidung an uns weiter.

Wenn Sie ein Benutzerkonto bei der Barmer haben, können Sie Ihren aktuellen Bearbeitungsstand jederzeit in der Barmer-App oder im Kundenportal Meine Barmer einsehen. 

Nach erfolgter Genehmigung fertigt Ihr Hilfsmittelanbieter die Beinprothese an. Hierfür sind in der Regel mehrere persönliche Termine notwendig, um zum Beispiel die notwendigen Maßnahmen wie Gipsabdrücke oder Scans durchzuführen, den Schaft anzuprobieren und das Gehen mit unterschiedlichen Prothesenbauteilen zu üben.
Die Einweisung in das Hilfsmittel übernimmt fachkundiges Personal des Hilfsmittelanbieters.

Wann immer Sie Fragen zu Ihrer Beinprothese haben, steht Ihnen unser Vertragspartner mit Rat und Tat zur Seite. Beispielsweise, wenn Ihr Prothesenschaft drückt oder nicht mehr passt, ein Gelenk defekt ist oder wenn Sie technische Rückfragen haben.

Aufgabe unserer Vertragspartner ist es, Sie umfassend zu beraten und für Sie da zu sein. Unser Vertragspartner wird sich auch automatisch bei Ihnen melden, wenn Ihre Beinprothese gewartet werden muss. Sie können sich darauf verlassen, dass Sie über den gesamten Zeitraum ausschließlich von geschultem und qualifizierten Fachpersonal des Hilfsmittelanbieters beraten werden.

5. Wie finde ich einen Vertragspartner der Barmer für Beinprothesen?

In unserer Anbietersuche können Sie unter dem Begriff Beinprothesen und der Angabe Ihrer Postleitzahl Vertragspartner in Ihrer Nähe finden.

Jetzt nach einem Anbieter suchen

Gerne helfen wir Ihnen bei der Suche eines Hilfsmittelanbieters – über die kostenfreie Nummer 0800 333 1010 oder über unsere weiteren Kontaktmöglichkeiten.

Hinweis: Unsere Vertragspartner haben alle die notwendige Präqualifizierung, um im Bereich der Beatmung versorgen zu dürfen, und verpflichten sich nach dem geschlossenen Vertrag, die an der Versorgung beteiligten Personen regelmäßig im Bereich Beatmung weiterzubilden.

6. Was gibt es bei Beinprothesen sonst noch zu beachten?

Um eine qualitativ hochwertige Versorgung zu erreichen, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Ihnen und dem Hilfsmittelanbieter erforderlich. Bei Problemen mit Ihrer Beinprothese wenden Sie sich bitte immer an den Hilfsmittelanbieter, von dem Sie Ihre Beinprothese erhalten haben – dies gilt auch im Falle eines Umzuges. Sofern Sie Probleme mit Ihrer Prothese haben, welche der Hilfsmittelanbieter nicht beheben kann, stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite.

7. Ihre Barmer-Vorteile bei der Versorgung mit Beinprothesen

  • Qualifizierte Partner: Unsere Vertragspartner erfüllen alle Voraussetzungen, um die anspruchsvolle Versorgung mit Beinprothesen durchzuführen.
  • Flexible Bauteilauswahl bei der ersten Prothese: Im Anschluss an eine Amputation und nach Abschluss der Wundheilung erhalten Sie eine Interimsprothese. Im Zuge der 6-monatigen Interimsphase haben Sie die Möglichkeit, alle Prothesensysteme und Prothesenbauteile zu testen, um Sie optimal für Ihre erste Alltagsprothese vorzubereiten.
  • Fortschrittsgarantie: Die im Auftrag der Barmer gefertigten Beinprothesen werden nach den geltenden Richtlinien und Versorgungskriterien der Orthopädietechnik und dem Hilfsmittelverzeichnis hergestellt. Es werden ausschließlich neue Prothesenteile verwendet, welche dem Stand der Technik und medizinprodukterechtlichen Vorgaben entsprechen und nach individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten ausgewählt werden.

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