Älterer Mann beim Joggen im Wald
Leistungen

DMP COPD – Besser-Leben-Programm zur Unterstützung bei chronischer Lungenerkrankung

Lesedauer unter 6 Minuten

Redaktion

  • Barmer Internetredaktion

Qualitätssicherung

  • Maike Fetzer (Barmer)

Selbstbestimmt leben mit COPD: Das ist erklärtes Ziel des Disease Management Programms (DMP) COPD, welches speziell auf Patienten und Patientinnen mit der chronischen Lungenerkrankung zugeschnitten ist. Die Barmer bietet das DMP in Form des Besser-Leben-Programms an, das Sie mit umfangreichen Behandlungsangeboten unterstützt und eine Verbesserung Ihrer Lebensqualität erreichen soll.

Die COPD ist eine chronische Erkrankung der Atemwege und der Lunge, die in der Regel voranschreitet und nicht heilbar ist. COPD ist die Kurzform für die englische Bezeichnung Chronic Obstructive Pulmonary Disease, übersetzt: dauerhafte, die Atemwege verengende Lungenerkrankung. 

Atemnot, die zunächst nur bei körperlicher Anstrengung auftritt, später aber auch in Ruhe und dauerhafter Husten über mindestens ein Jahr, meist mit Auswurf – das sind die charakteristischen Beschwerden der COPD. COPD geht zudem mit einer chronischen Bronchitis einher, die die Atemwege verengt, oder mit einer Lungenüberblähung (Lungenemphysem), oder beidem. Viele Raucherinnen und Raucher sind davon betroffen. 

COPD kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Wenn die Erkrankung frühzeitig nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft behandelt wird schreitet sie aber deutlich langsamer voran und wirkt sich weniger auf den Alltag aus.

Wie unterstützt das DMP der Barmer die Behandlung von COPD?

Im Rahmen des DMP COPD wird zunächst gemeinsam mit Ihrer behandelnden Arztpraxis ein Behandlungsplan festgelegt. Dieser berücksichtigt Ihre individuellen Erfordernisse und basiert stets auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Zusätzlich lernen Sie in speziellen Schulungen, mit der Krankheit COPD umzugehen und Ihren Gesundheitszustand besser einzuschätzen. Ziel des Besser-Leben-Programms ist es, Ihre Lebensqualität mit COPD zu verbessern sowie Folge- und Begleiterkrankungen zu vermeiden.

Was sind die Voraussetzungen für die Teilnahme am DMP COPD?

  • Sie haben das 18. Lebensjahr vollendet.
  • Ihnen liegt eine bestätigte Diagnose der COPD von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vor.
  • Ihre Arztpraxis unterstützt die DMP der Barmer.
  • Sie nehmen nicht bereits am Besser-Leben-Programm Asthma Bronchiale teil.

Wie können Sie am DMP Programm COPD teilnehmen?

  • Wenn Sie alle Voraussetzungen erfüllen, gehen Sie auf Ihren Arzt oder Ihre Ärztin zu und sprechen Sie das DMP COPD aktiv an.
  • Steht Ihre Arztpraxis für das Programm nicht zur Verfügung, melden Sie sich bei uns – gemeinsam finden wir eine teilnehmende Arztpraxis in Ihrer Nähe. Das DMP  COPD wird in jedem Bundesland angeboten.
  • In der gewählten Arztpraxis tragen Sie sich in das Programm ein und erklären schriftlich Ihre Einwilligung.
  • Die Teilnahme am Programm ist für Sie kostenlos und freiwillig.
  • Auf Wunsch können Sie das Programm auch jederzeit beenden.

Welche Leistungen sind mit dem DMP COPD bei der Barmer verbunden?

 Leistungen und Beratung im Besser-Leben-Programm

Rauchen verschlechtert den Verlauf einer COPD erheblich. Mit dem Rauchen aufzuhören ist deshalb die wichtigste Maßnahme bei einer COPD, denn so können Sie das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und das Risiko einer Verschlimmerung verringern. 

Eine wichtige Ergänzung der nicht-medikamentösen Therapie der COPD ist allgemeine Krankengymnastik mit dem Schwerpunkt Atemtherapie. Die Ärztin oder der Arzt bespricht daher mit Ihnen, ob Krankengymnastik mit Atemtherapie beziehungsweise Physiotherapie für Sie erforderlich und geeignet ist.

COPD führt häufig dazu, dass die Atemmuskulatur der erkrankten Patienten immer schwächer wird. Im Rahmen einer Atemphysiotherapie lernen Sie, Ihren Atem bewusst wahrzunehmen, zu lenken und zu steuern. Spezielle Übungen stärken die an der Atmung beteiligen Muskeln und verbessern somit Ihre Lungenleistung.

Menschen mit einer fortgeschrittenen COPD-Erkrankung gelingt es nicht mehr, genügend Sauerstoff einzuatmen. Stellt Ihr Arzt oder Ihre Ärztin bei Ihnen eine schwere Form der Sauerstoffunterversorgung fest, haben Sie entsprechend des DMP COPD die Möglichkeit, an einer Langzeit-Sauerstofftherapie (LOT) teilzunehmen.
Wenn Sie aufgrund der COPD eine Kohlenstoffdioxiderhöhung im Blut haben, prüft Ihre Ärztin oder Ihr Arzt, ob Sie eine unterstützende Beatmung benötigen (sogenannte intermittierende nicht-invasive Beatmung). Bei Verordnung einer solchen Maßnahme und im Verlauf der Behandlung berät sie oder er Sie gegebenenfalls umfassend.
Begleiterkrankungen der COPD wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Osteoporose (Knochenschwund), schlafbezogene Atemstörungen und Lungenkrebs können die Erfolgsaussichten der Behandlung und den Verlauf der COPD verschlechtern. Die Ärztin oder der Arzt wird daher besonders darauf achten, diese Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und in die Behandlung einzubeziehen.
Im Rahmen strukturierter Patientenschulungen erhalten Sie das notwendige Wissen, um eigenverantwortlich und selbstbestimmt mit COPD umzugehen. Sie erlangen Kenntnisse über die Entstehung, den Verlauf und die Folgen dieser Erkrankung. Darüber hinaus werden spezielle Techniken vermittelt, mit deren Hilfe Sie lernen, kraftsparend und dennoch effektiv zu atmen. Die Schulungen bieten Ihnen zudem die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Regelmäßige Bewegung tut gut und ist wichtig, da sie sich positiv auf die Atemmuskulatur auswirkt. Durch die Stärkung der Atemmuskeln wird zudem die Leistung von Herz und Lunge verbessert. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin bezüglich einer Teilnahme an sogenannten Funktionssportgruppen ("Lungensportgruppen") beraten. Ihr Training soll in Art und Umfang auf die Schwere Ihrer COPD zugeschnitten sein und regelmäßig mindestens einmal wöchentlich stattfinden.
COPD und ihre Begleit- und Folgeerkrankungen können sich auf Ihre körperliche Belastbarkeit und psychische Gesundheit auswirken. Als Betroffener können Sie in diesem Fall Rehabilitationsmaßnahmen in Anspruch nehmen, die speziell auf Erkrankungen der Atemwege und der Lunge ausgerichtet sind. Diese Maßnahmen unterstützen Sie Ihre Erwerbsfähigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen, eine Behinderung oder Pflegebedürftigkeit abzuwenden oder zu vermindern und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Ob eine Rehabilitationsmaßnahme bei Ihnen notwendig ist, überprüft Ihr Arzt oder Ihre Ärztin individuell. Sie kann grundsätzlich ambulant oder stationär durchgeführt werden.
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt prüft im Rahmen des DMP COPD auch, ob psychotherapeutische Unterstützung und/oder eine psychiatrische Behandlung für Sie hilfreich sein können.
Die medikamentöse Behandlung von COPD im Rahmen dieses Besser-Leben-Programms bestimmt Ihr Arzt der Ihre Ärztin. Das Ziel ist es, Beschwerden wie Husten, Schleimbildung und Atemnot zu lindern, bei einer Verschlimmerung umgehend zu handeln und die Häufigkeit solcher Ereignisse zu verringern. Ein individuell entwickelter Therapieplan sowie spezielle Beratungen helfen Ihnen, Ihre Beschwerden zu kontrollieren, den Bedarf an Medikamenten korrekt zu bestimmen und die Medikation richtig anzuwenden.
Menschen mit COPD benötigen besonderen Schutz vor Infektionen. Die Ärztin oder der Arzt wird Ihnen entsprechende Schutzimpfungen entsprechend der Schutzimpfungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses empfehlen. Für Barmer-Versicherte sind empfohlene Impfungen kostenfrei. 

Bewertung des DMP-Programms COPD

Wir und auch die Ärzte haben im Rahmen der DMP den Auftrag eine Qualitätssicherung durchzuführen. Alle Ergebnisse sind in dem Qualitätssicherungsbericht enthalten:

Um die Auswirkung einer Behandlung im DMP-Programm besser bewerten zu können, besteht der gesetzliche Auftrag, regelmäßige Evaluationsberichte zu erstellen. Die Zwischenberichte zu den Evaluationsergebnissen für das DMP COPD finden Sie hier:

 

Sie möchten mehr zu COPD erfahren?

Mehr zu dieser Erkrankung lesen Sie auf den Internetseiten des Deutschen Allergie- und Asthmabunds.