Ihr Baby legt sich für die bald anstehende Geburt nun noch schnell einen Vorrat an Energie und Flüssigkeit an. Schließlich löst die Ausschüttung bestimmter Hormone dann die Geburt aus. Vertrauen Sie auf Ihr Baby. Es weiß, wann der richtige Moment da ist. Warum Sie sich meist keine Sorgen machen müssen, falls Ihr Baby sich noch etwas Zeit lässt, erfahren Sie heute.
Die 40. Schwangerschaftswoche auf einen Blick
- Trimester: 3
- Monat: 10
- SSW 40
- Größe: ca. 50 cm
- Gewicht: 3,5 kg
Ihr Baby entwickelt sich
Mit dem Eintritt in die 40. Schwangerschaftswoche bleiben noch sieben Tage bis zum errechneten Geburtstermin. Wie bereits erwähnt, halten sich die meisten Babys nicht an diesen. Das ist kein Grund zur Beunruhigung, Ihr Baby hat ein inneres Gespür dafür, wann der richtige Zeitpunkt ist. Zu den letzten Vorbereitungen, die Ihr Baby vor seinem „Auszug“ jetzt noch trifft, gehört das Anlegen eines Stärkevorrats in der Leber (Glykogenspeicher).
Glykogen ist eine Speicherform von Energie, die im Körper schnell in Glukose (Zucker) umgewandelt und ins Blut freigesetzt werden kann. Dies ist nötig, da die Geburt auch für Ihr Baby sehr anstrengend ist und es dafür Energie braucht. Mithilfe des angelegten Glykogenspeichers – der übrigens den eines Erwachsenen um das Zwei- bis Dreifache übersteigen kann – gelingt es Ihrem Baby, während und nach der Geburt seinen Blutzuckerspiegel konstant zu halten.
Neben Stärke lagert das Ungeborene auch eine Menge Flüssigkeit in seinem Körper ein. Der Grund dafür: Nach der Geburt kann es bei Ihnen durchaus ein paar Tage dauern, bis der Milcheinschuss beginnt. Diese Zeit kann Ihr Baby durch den Flüssigkeitsvorrat und die nahrhafte Vormilch (Kolostrum) überbrücken.
Wenn Ihr Baby bereit für die Welt ist, bereitet die Ausschüttung bestimmter Hormone die Geburt vor und leitet diese schließlich auch ein:
- Das Verhältnis von Progesteron und Östrogen verschiebt sich: Es wird verhältnismäßig mehr Östrogen gebildet. Damit tritt die muskelentspannende Wirkung des Progesterons in den Hintergrund. Zugleich macht Östrogen die Gebärmutter empfindlicher für das Hormon Oxytocin. Oxytocin löst die Geburtswehen aus.
- Unter anderem in den Eihäuten (das sind die Gewebsschichten, welche die Fruchtblase bilden) entstehen Prostaglandine: Sie bereiten den Gebärmutterhals (Zervix) auf die anstehende Geburt vor, indem sie ihn weicher und elastischer machen.
- Im Körper des Babys sorgt das Stresshormon Cortisol dafür, dass Adrenalin und Endorphine ausgeschüttet werden. So wird der Körper des Babys für die Geburt auf Hochleistung gebracht.
Die während der Geburt ausgeschütteten körpereigenen Endorphine wirken wie eine natürliche Schmerztablette. Sie sorgen dafür, dass Ihr Baby den hohen Druck durch die Wehen bei der Geburt gut aushalten kann.
Der hohe Druck auf den Körper des Babys hat auch einen nützlichen Effekt. Er hilft dabei, das Fruchtwasser während der Geburt aus der Lunge zu pressen, sodass Ihr Baby sofort seinen ersten Atemzug nehmen kann, wenn es auf der Welt ist.
Weiter unten finden Sie hilfreiche Tipps, mit denen Sie Geburtsschmerzen lindern können.
Ihre Gesundheit
Ihre Gebärmutter ist nun fünfmal so groß wie zu Beginn der Schwangerschaft. Zu Beginn war sie noch etwa 7,5 cm lang und 5 cm breit. Nun hat sie sich auf eine Länge von ca. 30 cm und eine Breite von 23 cm vergrößert.
Da die Geburt jetzt jederzeit anstehen kann, empfehlen viele Frauenärzte und Hebammen eine engmaschigere Beobachtung der Mutter. Besonders Mütter, die das erste Kind erwarten, sind beruhigter, wenn ihnen regelmäßig bestätigt wird, dass alles okay ist.
Ein Grund für die häufigeren Kontrollen ist die zunehmende Verkalkung der Plazenta. Der Verkalkungsgrad sagt übrigens nichts über die Funktion des Mutterkuchens aus. Der Mutterkuchen verliert zum Ende der Schwangerschaft hin langsam seine Funktion, was kein Grund zur Sorge ist. In einer komplikationsfreien Schwangerschaft ist es in der Regel kein Problem, wenn sich Ihr Baby bis in die 41. oder sogar 42. Schwangerschaftswoche Zeit lässt.
Medizinisch spricht man ab dem ersten Tag nach dem errechneten Geburtstermin (40+1) von einer Terminüberschreitung, ab zwei Wochen (42+0) von einer Übertragung. Die Einleitung der Geburt ist ab der SSW 41 möglich. Ab dem Entbindungstermin plus 10 Tage (ET+10) bzw. 41+3 wird sie in der Regel empfohlen, da nun potenziell Gesundheitsrisiken für Mutter und Kind auftreten können.
Für Sie ist in den letzten Tagen vor der Geburt wichtig, eine Balance zwischen Aktivität und Entspannung zu finden. Tägliche leichte Bewegung in Form von Spaziergängen hilft, Ihre Muskulatur für die anstehende Geburt geschmeidig zu halten, und aktiviert den Kreislauf. Achten Sie auf regelmäßige Pausen, ausreichend Schlaf und Entspannungsinseln im Alltag, um Ihre Kraftreserven für die Geburt zu schonen.
Termine und Untersuchungen
Im Fall einer Terminüberschreitung, also wenn die Schwangerschaft sich über die 40. Schwangerschaftswoche hinauszieht, wird eine engmaschige Überwachung mit Kontrolluntersuchungen alle zwei Tage eingeleitet, um den Zustand von Mutter und Kind im Blick zu behalten.
Tipp: Achten Sie auf die Signale Ihres Körpers. Nehmen Sie zum Beispiel innerhalb von wenigen Tagen viel an Gewicht zu oder haben Sie plötzlich Kopfschmerzen, Schwindel oder Sehstörungen, zögern Sie nicht, Ihre Ärztin oder Ihren Arzt aufzusuchen – dies können Hinweise auf Komplikationen sein.
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Tipps und Tricks für die 40. Schwangerschaftswoche
Tipps zur Schmerzlinderung während der Geburt
Dank der modernen Medizin stehen Frauen während der Geburt verschiedene Mittel zur Linderung übermäßiger Geburtsschmerzen zur Verfügung. Schon allein das Wissen über diese Möglichkeiten kann dabei helfen, Ängste oder Unsicherheiten in Bezug auf die Geburt abzubauen.
Gerade in der frühen Phase der Geburt sind es aber weniger Medikamente, sondern andere Maßnahmen, die schmerzlindernd und beruhigend wirken können:
- Wärmepackungen oder ein Wannenbad entspannen die Muskulatur.
- Herumlaufen oder das Becken kreisen lassen halten die Muskulatur geschmeidig und beugen Verkrampfungen vor.
- Probieren Sie verschiedene Körperpositionen aus und nutzen Sie vorhandene Hilfsmittel, wie z. B. ein Geburtsseil, eine Sprossenwand oder einen Gymnastikball.
- Entspannungs- und Atemübungen helfen ebenfalls dabei, Verkrampfungen zu vermeiden.
- Sanfte und liebevolle Massagen im Bereich der Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeins (z. B. durch den Partner) sind auch eine Option. Der Einsatz von Massageölen mit Kamille, Lavendel oder Rosmarin kann die Entspannung noch vertiefen.
Ihr Körper schüttet im Verlauf der Geburt eine große Menge Hormone und anderer Botenstoffe wie zum Beispiel Endorphine aus. Diese wirken schmerzlindernd und können im Rückenmark und Gehirn die Weiterleitung von Schmerzreizen unterdrücken.
Unter Umständen reicht das allein aber nicht aus und es sind zusätzliche Maßnahmen zur Schmerzstillung notwendig. Neben der Schmerzlinderung kann das auch dazu beitragen, den Geburtsverlauf zu vereinfachen und Komplikationen zu vermeiden. Besprechen Sie im Vorfeld mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin und Ihrer Hebamme, welche Behandlungen infrage kommen und welche Vor- und Nachteile diese mit sich bringen. Umfangreiche Informationen über die Möglichkeiten der Schmerzlinderung bei Geburt finden Sie in unserem Themenspecial zu Schwangerschaft und Geburt.
Merkzettel für Wichtiges
- Die Geburt muss dem Standesamt innerhalb von sieben Tagen nach der Geburt gemeldet werden, der Name Ihres Babys innerhalb von einem Monat.
- Wenn Sie für die Geburt ein Verfahren zur Schmerzlinderung (z. B. eine Peridural- oder Spinalanästhesie, d. h. eine Betäubung der unteren Körperhälfte über den Rückenmarkskanal) in Erwägung ziehen, ist es sinnvoll, sich dazu vor der Geburt von einem Narkosearzt beraten zu lassen und ggf. auch entsprechende Aufklärungsbögen mit nach Hause zu nehmen. Jetzt haben Sie noch genügend Zeit, sich in Ruhe alles durchzulesen und Fragen mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme zu klären.