- Die 16. Schwangerschaftswoche auf einen Blick
- Ihr Baby entwickelt sich
- Ihre Gesundheit
- Ihre Haut verändert sich
- Vermehrter Haarausfall ist nichts Ungewöhnliches
- Die Vormilch entwickelt sich
- Tipps und Tricks für die 16. Schwangerschaftswoche
- Gewichtszunahme in der Schwangerschaft
- Über- oder Untergewicht in der Schwangerschaft kann Einfluss auf die Entwicklung des Kindes haben
- Ein wichtiger Appell an alle werdenden Mütter
- Wo soll das Kind auf die Welt kommen?
- Merkzettel für Wichtiges
- Keine Schwangerschaftswoche versäumen - alle Infos gibt es auch als Newsletter
Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung Ihres Babys wird diese Woche erreicht. Es kann die ersten Geräusche wahrnehmen! Ein guter Zeitpunkt also, um die ersten Babygeschichten zum Vorlesen auszusuchen. War der Kopf des Babys im Vergleich zum restlichen Körper bisher relativ groß, holt der Rumpf nun langsam auf. Auch die Beine werden länger, sodass die Proportionen langsam, aber sicher stimmig werden.
Die 16. Schwangerschaftswoche auf einen Blick
- Trimester: 2
- Monat: 4
- SSW 16
- Größe: 9-12 cm
- Gewicht: 80-100 g
Ihr Baby entwickelt sich
Mit dem Fortschreiten der Schwangerschaft werden in der SSW 16 die Vorgänge im Körper Ihres Babys zunehmend komplexer. Die Schilddrüse des Babys produziert bereits Hormone. Diese Schilddrüsenhormone sind unter anderem für die Gehirnentwicklung des Babys wichtig. Sobald das Baby seine eigenen Schilddrüsenhormone produziert, sinkt der Anteil der mütterlichen Schilddrüsenhormone im Blut des Kindes. Trotzdem spielen die Hormone der Mutter weiterhin eine wichtige Rolle. Für die Bildung der kindlichen und mütterlichen Schilddrüsenhormone ist Jod ein wichtiger Bestandteil. Dessen Bedarf kann im zweiten Schwangerschaftsdrittel um ca. 30 % gesteigert sein. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass Schwangere auf eine ausreichende Versorgung mit diesem Spurenelement achten. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, Jod zusätzlich zur Nahrung einzunehmen. Lassen Sie sich in Ihrer Frauenarztpraxis beraten, ob das auch für Sie erforderlich ist.
Eine weitere Neuerung in der Schwangerschaftswoche 16: Das Innenohr Ihres Babys ist nun so weit ausgebildet, dass es erste Geräusche wahrnehmen kann, wie zum Beispiel das Rauschen des mütterlichen Blutes. Weitere konstante Begleiter während der restlichen Schwangerschaft sind der Herzschlag und die Atmung der Mutter und, etwas weniger romantisch, das mütterliche Verdauungssystem. Fremde Stimmen kann das Baby durch den Bauch, wenn überhaupt, nur sehr gedämpft und verzerrt hören. Aber die Stimme der Mutter wird durch das Gewebe übertragen und kann vom Baby deshalb besser wahrgenommen werden. Sprechen Sie also gerne mit Ihrem Baby oder lesen Sie ihm etwas vor. In einigen Wochen wird es in der Lage sein, Stimmen zu unterscheiden. Nach der Geburt hat der Klang Ihrer Stimme für das Baby übrigens nur begrenzten Wiedererkennungswert, weil sich die Stimme im Bauch anders anhört als „draußen“. Ihr Baby wird sich dann eher an Ihren Sprachrhythmus erinnern und Sie darüber wiedererkennen.
Ihre Gesundheit
Schwanger und trotzdem Lust auf Sex? Das ist um die sechzehnte Schwangerschaftswoche herum ganz normal. Die hohen Spiegel der Hormone Östrogen und Progesteron können bei Schwangeren zu einem Anstieg der Libido, also der Lust auf Sex führen. Hier kommen verschiedene Wirkungen dieser Hormone zusammen. Sie steigern generell die Empfindsamkeit und die Durchblutung im Beckenbereich. Zudem sind die Schleimhäute bestens durchblutet und sehr feucht. Es spricht nichts dagegen, dieser Lust nachzugeben und sie mit Ihrem Partner oder Partnerin zu genießen. Das gilt natürlich nur, falls Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihnen nicht mitgeteilt hat, dass Sie aufgrund individueller Risikofaktoren keinen Sex haben sollten.
Ihre Haut verändert sich
Viele Frauen bemerken nun auch eine weitere Veränderung an ihrem Äußeren. Es kann passieren, dass die Pigmentierung der Haut sich verändert und diese im Allgemeinen dunkler wird. Es können aber auch nur bestimmte Areale nachdunkeln, so zum Beispiel die Oberschenkelinnenseiten, die Achselhöhlen, die Körperregionen um den Nabel herum oder die Brustwarzen. Einige Frauen bemerken zusätzlich eine braune Linie, die vom Nabel abwärts zum Schambein zieht – die Linea nigra. Meist geschieht dies aber erst ab der zweiten Schwangerschaftshälfte. Die Ursache für die leicht verstärkte Pigmentierung ist vermutlich vor allem die hormonelle Umstellung, die die Farbstoffzellen der Haut, die Melanozyten, zu einer verstärkten Melaninproduktion anregt. Das kann durch genetische Veranlagung und UV-Strahlung noch verstärkt werden. Durch die Anwendung von Sonnenschutzprodukten können die Effekte bedingt durch UV-Strahlung unter Umständen etwas gemindert werden. Zudem tragen Sonnenschutzmittel zu einem allgemein verbesserten UV-Schutz bei. Kommt es zu einer vermehrten Bildung von Pigmentflecken, sollte dies vom Frauenarzt oder der Frauenärztin untersucht werden. Diese können Sie auch an einen Dermatologen oder eine Dermatologin weiterleiten, falls dies notwendig sein sollte.
Vermehrter Haarausfall ist nichts Ungewöhnliches
Auch die Haarfarbe kann sich zu einem leicht dunkleren Ton verändern. Sollten Sie gerade ungewöhnlich viele Haare verlieren, kann dies mehrere Ursachen haben. Hormonell bedingter Haarausfall kann eine der vielen Begleiterscheinungen in der Schwangerschaft sein und auch nach der Schwangerschaft noch vermehrt auftreten. Zumeist lässt dieser Haarausfall in der Regel nach einiger Zeit wieder nach und das Haarwachstum normalisiert sich. Um wiederum einen Eisenmangel auszuschließen, sprechen Sie mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt über den Haarausfall.
Die Vormilch entwickelt sich
Ihre Brüste beginnen möglicherweise jetzt schon mit der Produktion des sogenannten Kolostrums. Das ist eine extrem nährstoffreiche Vormilch. Schon ganz kleine Mengen davon genügen, um Ihr Kind in den ersten Tagen nach der Geburt mit allem zu versorgen, was es braucht. Die Vormilch ist jetzt meistens noch nicht zu sehen, denn sie tritt in der Regel erst im letzten Drittel der Schwangerschaft aus. Aber es ist beruhigend zu wissen, dass die Vormilch bei einer möglichen Frühgeburt zur Verfügung stehen würde. Wann und wie viel Milch schon während der Schwangerschaft aus der Brust austritt, ist bei jeder Frau unterschiedlich. Während bei manchen Frauen sehr früh einige Tropfen aus den Brustwarzen kommen, tritt bei anderen Frauen während der gesamten Schwangerschaft gar keine Vormilch aus. Die Menge sagt auch nichts darüber aus, wie viel Milch während der Stillzeit gebildet wird. Falls Sie in den nächsten Wochen also mal gelbliche Flecken am BH entdecken, machen Sie sich keine Sorgen. Stilleinlagen können helfen, die Flecken zu vermeiden.
Tipps und Tricks für die 16. Schwangerschaftswoche
Gewichtszunahme in der Schwangerschaft
Dass man in der Schwangerschaft zunimmt, ist ganz normal. Wie hoch diese Gewichtszunahme ausfällt, ist individuell sehr unterschiedlich. Selbst bei ein und derselben Frau kann die Gewichtszunahme bei mehreren Schwangerschaften sehr unterschiedlich ausfallen. Insofern sind die nun genannten Zahlen nur grobe Orientierungswerte. Wenn Ihre persönliche Gewichtszunahme davon abweicht, muss das kein Grund zur Sorge sein.
Im ersten Trimester ist die Gewichtszunahme meist eher gering. In dieser Zeit werden zunächst alle wichtigen Gewebe und Strukturen angelegt und es findet nur wenig Größenwachstum statt. Deswegen beträgt die Gewichtszunahme etwa 1,5 bis 2 Kilogramm.
Im zweiten Trimester wächst das Baby mehr und man erkennt auch langsam den Babybauch der Mutter. Durchschnittlich nehmen Frauen nun ca. 4 bis 6 Kilogramm zu.
Im dritten Trimester wächst Ihr Baby bis zu seinem vollen Geburtsgewicht heran und muss dementsprechend gut versorgt werden. In Ihren Adern fließen nun bis zu 1,5 Liter mehr Blut und in Ihrem Gewebe haben sich bis zu 2 Liter Wasser eingelagert. Das äußert sich in einer weiteren Gewichtszunahme von ungefähr 4 bis 6 Kilogramm.
Über- oder Untergewicht in der Schwangerschaft kann Einfluss auf die Entwicklung des Kindes haben
Sowohl starkes Übergewicht als auch Untergewicht der Mutter kann sich unter Umständen negativ auf Ihren Körper und auf die Entwicklung des Kindes auswirken. Bei Übergewicht können ein erhöhter Blutdruck und ein gesteigertes Risiko für Schwangerschaftsdiabetes drohen. Mit steigendem Körpergewicht der schwangeren Frau steigt zudem das Risiko für eine Frühgeburt des Kindes. Außerdem haben Kinder übergewichtiger Mütter ein erhöhtes Risiko, später selbst unter Diabetes und Übergewicht zu leiden.
Auch ein zu geringes Gewicht der Mutter kann die Schwangerschaft beeinflussen und das Risiko für Frühgeburten, verringertes Geburtsgewicht und Entwicklungsstörungen des Kindes erhöhen.
Ein wichtiger Appell an alle werdenden Mütter
Bitte versuchen Sie nicht, Ihr Gewicht während der Schwangerschaft mit Diäten in Eigenregie zu senken. Schnell wirksame Diäten beinhalten oft eine sehr einseitige Ernährung, was die Entwicklung Ihres Kindes stören kann. Dabei ist es egal, ob Sie mit erhöhtem Körpergewicht in eine Schwangerschaft gehen oder sich Sorgen machen, dass Sie zugenommenes Gewicht nach der Schwangerschaft nicht wieder verlieren. Besprechen Sie solche Fragen am besten mit Ihrem Frauenarzt bzw. Ihrer Frauenärztin oder mit Ihrer Hebamme. Sie können Sie zum Gewichtsmanagement während der Schwangerschaft beraten.
Wo soll das Kind auf die Welt kommen?
Die meisten Kinder kommen in Deutschland in einer Klinik zur Welt. Aber es gibt auch Alternativen, wie zum Beispiel Geburtshäuser, die von Hebammen geleitet werden. Nehmen Sie sich Zeit und schauen Sie sich die in Ihrer Umgebung liegenden Krankenhäuser mit Geburtshilfe oder Geburtshäuser an. Die meisten Einrichtungen bieten Informationsabende an, bei denen Sie prüfen können, ob sie Ihren Wünschen und Bedürfnissen entsprechen. Auch Ihre Hebamme kann mit ihrer Erfahrung wertvolle Hinweise geben. Wichtig ist, dass Sie sich vor der Geburt wohl und sicher mit Ihrer Entscheidung und geborgen in der Einrichtung fühlen, in der Sie Ihr Kind zur Welt bringen wollen. Je mehr Vertrauen Sie in sich und das Team der Geburtshelfenden haben, desto besser sind Sie auf die Geburt vorbereitet.
So finden Sie Ihre Geburtsklinik
Die Barmer Kliniksuche bietet Ihnen Orientierung bei der Suche nach einer geeigneten Geburtshilfeeinrichtung. Such-Tipp: Über das Eingabestichwort „Frauenheilkunde und Geburtshilfe“ finden Sie Geburtskliniken im gewünschten Umkreis und können bis zu vier Einrichtungen gleichzeitig miteinander vergleichen – zum Beispiel in Bezug auf die Anzahl der Geburten pro Jahr und die Leistungsangebote wie Geburtsvorbereitungskurse beziehungsweise Schwangerschaftsgymnastik, Stillberatung, Säuglingspflegekurse, Wochenbett- und Rückbildungsgymnastik.
Zur Barmer Kliniksuche
Merkzettel für Wichtiges
- Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit Jod.
- Keine Diät während der Schwangerschaft