Die Sinus-Jugendstudie (eigentlicher Titel der Reihe „Wie ticken Jugendliche?“) ist eine qualitativ-empirische Untersuchung der Lebenswelten von Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren in Deutschland.
Die Studienreihe „Wie ticken Jugendliche?“ wurde seit 2008 alle vier Jahre durchgeführt. Die übergreifenden Fragen zur Untersuchung der jugendlichen Lebenswelten lauten dabei: Wie leben und erleben Jugendliche ihren Alltag? Wie nehmen sie die gegenwärtigen Verhältnisse in Deutschland und in der Welt wahr? An welchen Werten orientieren sie sich? Welche Lebensentwürfe verfolgen sie? Daneben wurden in jeder Studie neue inhaltliche Schwerpunkte gesetzt. Beispielsweise standen 2012 die Themen Berufsorientierung und Politik im Vordergrund, 2016 die Themen Nation, kritischer Konsum und Mobilität und 2020 die Themen Zukunft, Schule, Gesundheit, Sport, Politik und die Corona-Krise.
Die Sinus-Jugendstudie hat den Anspruch, die soziokulturelle Vielfalt der jugendlichen Lebenswelten in Deutschland systematisch einzufangen und modellhaft zu den „Sinus-Lebenswelten u18“ zu verdichten. Diese Verdichtung orientiert sich am Ansatz der Sinus-Milieus.
Der Sinus-Jugendstudie liegt ein qualitatives Forschungsdesign zugrunde, das narrative Einzelinterviews sowie offene Selbstausfüller-Fragebögen und Fotodokumentationen der Wohnwelten Jugendlicher kombiniert.
Die Barmer hat im Studienjahr 2020 mit Sinus gemeinsam erstmals einen Themenabschnitt „Gesundheit“ für die Studie konzipiert und ausgestaltet.
Die Ergebnisse wurden zur Ausgangslage der fortan jährlich umgesetzten quantitativen Barmer-Sinus-Jugendumfrage zu Gesundheitsthemen.
Studiensteckbrief
Themen der Befragung:
- Werte der jungen Generation
- Lebenswelten
- Alltag
- Berufswahlprozesse
- Wohlbefinden und Partizipation in der Schule
- Gesundheit
- Sport
- Politik
- Corona-Krise
Zielgruppe / Grundgesamtheit:
- Jugendliche im Alter von 14-17 Jahren
Erhebungsmethode:
- narrative Einzelinterviews
- offene Selbstausfüller-Fragebögen
- Fotodokumentationen der Wohnwelten Jugendlicher
Stichprobe:
- n = 70 ca. dreistündige Interviews
Highlights: Die ernsten und belasteten Jahrgänge
Die junge Generation zeigt sich im Vergleich zu vorangegangen Erhebungen ernster und besorgter. Diese Stimmungslage ist stark geprägt durch die Herausforderungen der Corona-Pandemie und mehr noch die für sie offensichtliche Bedrohung durch die globale Klimakrise. Der Zukunftsoptimismus der Jugendlichen ist deutlich eingetrübt, insbesondere in den bildungsfernen Lebenswelten. Die Corona-Pandemie hat das Gesundheitsbewusstsein stark erhöht.