- Das Wichtigste über „Tourette“ auf einen Blick
- Welche Symptome können beim Tourette-Syndrom auftreten?
- Welche Ursache hat das Tourette-Syndrom?
- Im Vergleich: Tourette-Syndrom vs. funktionelle Tic-Störungen
- Wer ist vom Tourette-Syndrom betroffen?
- Wie ist beim Tourette-Syndrom der Krankheitsverlauf?
- Welche Folgen der Krankheit können bei Tourette auftreten?
- Wie wird die Diagnose von Tourette gestellt?
- Wie wird ein Tourette-Syndrom behandelt?
- Wie verändert sich durch das Tourette-Syndrom der Alltag?
- Was ist zu tun, wenn bei einem Kind Tics auftreten?
Beim Tourette-Syndrom (Gilles de la Tourette Syndrom) denken viele Menschen an laut fluchende oder unkontrollierbar zuckende Menschen. Das muss jedoch nicht immer der Fall sein. Das Tourette-Syndrom ist eine sogenannte Spektrum-Erkrankung und zeigt sich bei jedem Betroffenen sehr unterschiedlich. Wichtig ist die Unterscheidung von anderen Krankheiten, was manchmal schwierig ist, aber unerlässlich, um den Betroffenen auf die richtige Art und Weise zu helfen.
Das Wichtigste über „Tourette“ auf einen Blick
Das Tourette-Syndrom ist eine Erkrankung, bei der die Betroffenen immer wieder kurze, schnelle Bewegungen oder Laute machen, die sie nur bedingt kontrollieren können. Diese werden Tics genannt. Meist handelt es sich um kleine Bewegungen wie übermäßiges Augenblinzeln oder Bewegungen mit dem Mund, aber es können auch größere Bewegungen oder Geräusche vorkommen. Vor allem in der Öffentlichkeit sind Betroffene damit oft ohne es zu wollen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Die Ursachen des Tourette-Syndroms sind noch nicht vollständig erforscht, allerdings ist klargeworden, dass genetischen Faktoren eine große Bedeutung zukommt. Manchen Menschen mit Tourette-Syndrom hilft eine Verhaltenstherapie, um besser mit den Bewegungen umzugehen. Anderen helfen Medikamente, die die Entstehung des Bewegungsimpulses unterdrücken sollen.
Welche Symptome können beim Tourette-Syndrom auftreten?
Menschen mit dem Tourette-Syndrom haben als Symptome sogenannte Tics. Das sind plötzlich auftretende Bewegungen, die die Betroffenen nur herauszögern oder unterdrücken können, und die nicht zu dem passen, was gerade passiert. Diese Bewegungen sind oft Nachahmungen oder Wiederholungen von ganz normalen Bewegungen aus dem Alltag. Ganz häufig sind Augenblinzeln, Augendrehen, Naserümpfen oder Grimassieren. Dies nennt man motorische Tics.
Manchmal sind das auch Bewegungen des Stimmapparates, bei denen die Betroffenen Geräusche machen, zum Beispiel ein Räuspern, Hüsteln oder auch Schreie. Das nennt man dann vokale Tics. Selten kommt es als Symptom vor, dass Menschen mit Tourette-Syndrom ohne es zu wollen Wörter nachsprechen oder Schimpfwörter sagen.
Typisch ist, dass ein Tic unpassend wirkt und beim Miteinandersprechen Verwirrung stiften kann. Tics sind nämlich zufällig und haben keinen Zweck. Zum Beispiel kann ein plötzliches Aufreißen der Augen (als Tic) ein Erstaunen vermitteln, obwohl es gar nicht so gemeint ist.
Jugendliche oder Erwachsene mit dem Tourette-Syndrom haben als weiteres Symptom manchmal ein Vorgefühl, ähnlich einem inneren Druck oder Wärmegefühl, das im Körper an der Stelle gespürt wird, an der der Tic wenig später dann auftritt. Nach dem Tic ist dieses Gefühl typischerweise für eine kurze Zeit weniger und wird dann wieder stärker, bis der Betroffene erneut den Tic hat. Bei einer Unterdrückung eines Tics kommt es auch zu einer Zunahme des Vorgefühls. Bei Kindern tritt dieses Vorgefühl im Vergleich zu älteren Patienten eher selten auf.
Das Tourette-Syndrom tritt häufig gemeinsam mit anderen Erkrankungen auf wie zum Beispiel der Aufmerksamkeitsdefizits- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) oder einer Zwangsstörung.
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Welche Ursache hat das Tourette-Syndrom?
Leider weiß man noch nicht genau, welche Ursache Gilles de la Tourette genau hat. Forscher vermuten derzeit, dass es sich um eine Bewegungsstörung handelt, bei der die Unterdrückung überschüssiger Bewegungsimpulse im Gehirn nicht richtig abläuft. Erbliche Faktoren spielen offensichtlich eine Rolle, denn es gibt viele Familien, in denen mehrere Familienmitglieder Tics haben. Das ist aber nicht bei allen Patienten so, weshalb es weitere Faktoren geben muss und weiter nach diesen geforscht wird.
Im Vergleich: Tourette-Syndrom vs. funktionelle Tic-Störungen
Häufig wird das Tourette-Syndrom verwechselt mit sogenannten funktionellen Tics bzw. der Funktionellen Tic-Störung.