Illustration eines Fötus und einer jungen schwangeren Frau, die die Hand auf den Bauch leg in der 33. SSW
Schwangerschaftskalender

33. Schwangerschaftswoche: Ihr Baby nimmt die Geburtsposition ein

Lesedauer unter 8 Minuten

Das Gehirn Ihres Babys entwickelt sich sprunghaft weiter, und das wirkt sich auch auf seinen Kopfumfang aus. Der wächst diese Woche um gut einen Zentimeter. Mit der zunehmenden Ausreifung des Gehirns kann Ihr Baby nun praktisch all seine Sinne nutzen. Nur der Geruchssinn funktioniert noch nicht. Das liegt ganz einfach daran, dass man mit (Frucht-)Wasser in der Nase nichts riechen kann. Die Welt der Gerüche lernt Ihr Baby also erst nach der Geburt kennen. Ihr Körper bereitet sich mit einer neuen Art Übungswehen langsam auf die Geburt vor. Und auch Ihre Brüste verändern sich nun nochmal, um Ihrem Baby direkt nach der Geburt alles zu liefern, was es braucht, um groß und stark zu werden.

Die 33. Schwangerschaftswoche auf einen Blick

  • Trimester: 3

    Illustration eines Auges mit einer rosa Wolke

  • Monat: 9
  • SSW 33
  • Größe: 44 cm
  • Gewicht: 1,9-2,0 kg

Schwangere Frau um die 33. Schwangerschaftswoche sitzt mit Laptop auf Kommode und lächelt

Um die 33. Schwangerschaftswoche herum kann es zu einer  weiteren Zunahme des Gewichts sowie zu weiteren Wassereinlagerungen im Gewebe kommen.

Ihr Baby entwickelt sich

Neben dem Zuwachs an Körpergewicht und Größe hat sich vor allem das Gehirn Ihres Babys sehr stark weiterentwickelt. Um die 33. Schwangerschaftswoche herum ist es nun so ausgereift, dass das Baby bereits vielfältige Sinneseindrücke wahrnehmen und verarbeiten kann. Da es jetzt oft die Augen geöffnet hat, kann es schon erste Farbeindrücke und Konturen erkennen, wenn Licht durch die Bauchdecke einfällt. Auch sein Tastsinn ist nun so ausgereift, dass es die Nabelschnur erfühlen oder den Daumen beim Nuckeln mit den Lippen ertasten kann. Obwohl Geräusche und insbesondere Stimmen in Mamas Bauch anders klingen, kann es schon gut hören. Und auch der Geschmackssinn wird durch das konstante Trinken des Fruchtwassers bereits trainiert.

Der einzige Sinn des Babys, den es jetzt noch nicht benutzen kann, ist der Geruchssinn. Das hat den ganz einfachen Grund, dass es aktuell noch im Fruchtwasser schwimmt und daher noch nicht atmet. Dies ändert sich natürlich sofort ab dem Moment der Geburt. Da der Geruchssinn des Babys ihm dann komplett neue Sinneseindrücke liefert, sollten Sie es nicht mit zu vielen oder zu intensiven Gerüchen behelligen. Es empfiehlt sich, auf Parfums, parfümierte Pflegeprodukte und stark duftende Weichspüler für die Wäsche zunächst lieber zu verzichten.

Um sich auf die Zeit nach der Geburt vorzubereiten, trainiert das Baby nun regelmäßig seine Atemmuskulatur. Möglicherweise können Sie das bei der nächsten Ultraschalluntersuchung selbst sehen. Aus dem richtigen Blickwinkel heraus kann man gut erkennen, wie die kleinen Rippenbögen und der Bauch des Babys sich weiten und zusammenziehen. Die Produktion von lebenswichtigem Surfactant ist demnächst abgeschlossen. Wie schon kurz in der Schwangerschaftswoche 32 angesprochen, ist Surfactant eine Substanz, die in der Lunge produziert wird und verhindert, dass sich diese insbesondere bei der Ausatmung zu sehr zusammenzieht. Das ist lebenswichtig, da sonst die feinen Lungenbläschen verkleben könnten und das Atmen erschwert werden würde.

Sofern noch nicht geschehen, kann sich Ihr Baby in dieser Schwangerschaftswoche mit dem Kopf in Richtung Becken in die sogenannte Schädellage drehen. Ihr Körper unterstützt es dabei durch sanfte Muskelkontraktionen der Gebärmutter. Falls Ihr Baby sich jetzt noch nicht in diese Geburtslage begibt, ist dies übrigens kein Grund zur Sorge. Es wird das wahrscheinlich innerhalb der nächsten 3 bis 4 Wochen noch tun. Rund 95 % der Babys liegen bei Geburt in dieser, für eine natürliche Geburt optimalen Position.

Sie können aber auch mit alternativen Verfahren das Baby dazu „anregen“, sich zu drehen. Zum Beispiel durch bestimmte Körperübungen wie die indische Brücke oder ein besonderes Akupunkturverfahren in Verbindung mit Wärme (Moxibustion). Eine Erfolgsgarantie gibt es dafür allerdings nicht. Fragen Sie dazu Ihre Hebamme. Sie kann die genaue Position des Babys ertasten und Ihnen zeigen, welche Übungen oder Anwendungen helfen können. Auch immer mehr Kliniken bieten Informationsgespräche zu begleitenden, alternativen Methoden bei der Geburtsvorbereitung an.

Eine schwangere Frau um die 33. Schwangerschaftswoche hebt ein Wäschestück aus einem Wäschekorb und betrachtet es

Im Gegensatz zu den frühen Übungswehen (Alvarez-Wehen), die kurz und wellenförmig auftreten, kommen um die 33. Schwangerschaftswoche herum kräftigere und häufigere Übungswehen (Braxton-Hicks-Wehen).

Ihre Gesundheit

Mit Übungswehen bereitet Ihr Körper sich und Ihr Baby schon seit einigen Wochen auf die Geburt vor. Die Übungswehen dienen der Kräftigung der Muskulatur für die Geburt. Ein wichtiger Unterschied zu „echten“ Wehen ist, dass dabei der Muttermund noch komplett geschlossen bleibt. Im Gegensatz zu den frühen Übungswehen (Alvarez-Wehen), die kurz und wellenförmig auftreten, kommen um die 33. Schwangerschaftswoche herum kräftigere und häufigere Übungswehen. Diese nennt man auch Braxton-Hicks-Wehen. Sie können schon von ersten Senkwehen begleitet werden. Das sind die oben angesprochenen Muskelkontraktionen der Gebärmutter, die das Baby dabei unterstützen, sich in seine Geburtslage zu begeben.

Mit der immer näher rückenden Geburt bereiten sich auch Ihre Brüste auf die Ankunft des Babys vor. Sie werden in den nächsten Wochen möglicherweise nochmal deutlich größer werden. Aus diesem Grund sollten Sie mit dem Kauf eines Still-BHs noch etwas warten, um dann die passende Größe zu kennen. Auch kann es vorkommen, dass jetzt noch mehr Vormilch austritt.

Zusammen mit der weiteren Zunahme des Gewichts kann es außerdem zu weiteren Wassereinlagerungen im Gewebe kommen. Beides hängt mit dem deutlich größeren Blutvolumen zusammen. Die Wassereinlagerungen können dazu führen, dass sich Druck auf bestimmte Nervenstränge aufbaut. Dies äußert sich an den Händen beispielsweise in Form des Karpaltunnelsyndroms. Dabei drücken Wassereinlagerungen im Bereich des Handgelenks auf den sogenannten Mittelnerv. Das macht sich durch Kribbeln, Brennen bzw. Schmerzen und Taubheit bemerkbar – ähnlich dem Gefühl, wenn einem die Hand eingeschlafen ist.

Die Beschwerden treten besonders nachts auf und betreffen vor allem den Daumen, Zeigefinger und teilweise den Mittelfinger. Regelmäßige Bewegung wie das Ausschütteln der Hände kann die Symptome lindern. Sollten diese länger anhalten, können Handschienen eine Möglichkeit sein. In diesem Fall sollten Sie zur Abklärung möglichst eine Facharztpraxis aufsuchen. Wichtig ist, eine mechanische Überlastung der betroffenen Hand so gut es geht zu vermeiden. Sollte dies notwendig sein, stimmen Sie gegebenenfalls eine Therapie mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten, zum Beispiel Kortison, mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab.

Termine

Hepatitis-B-Test zum Schutz Ihres Babys

Lassen Sie bei Ihrem Frauenarzt bzw. Ihrer Frauenärztin oder Ihrer Hebamme einen Test auf Hepatitis B machen. Es kann sein, dass Sie dieses Virus in sich tragen, ohne es zu wissen. Denn bei Erwachsenen kann diese Erkrankung ohne Symptome verlaufen. Für Neugeborene ist sie jedoch sehr gefährlich. Sollte der Test positiv sein, kann Ihr Kind direkt nach der Geburt geimpft werden, um es vor einer Infektion zu schützen. Gut zu wissen: Ihre Barmer übernimmt die Kosten dieses Tests.

Falls Sie zum ersten Mal ein Kind erwarten, kann ein Babypflegekurs bei einer Hebamme hilfreich sein. Dort lernen Sie viele wichtige Handgriffe für den Alltag mit Ihrem Kind.

Tipps und Tricks für die 33. Schwangerschaftswoche

Tipps, um sich wohler zu fühlen

Illustration zweier Herzen und einer Sprechblase vor grünem Hintergrund

Eine Schwangerschaft ist gerade in den letzten Wochen sehr anstrengend. Ihr Körper bringt täglich Höchstleistung und auch im Kopf ist viel los. Deswegen ist es wichtig, dass Sie sich zwischendurch immer wieder kleine „Entspannungsinseln“ schaffen. Planen Sie bewusst Zeit für sich selbst ein. Selbst wenn es nur 5 Minuten sind – diese Zeit gehört Ihnen und wird Ihnen guttun:

  • Passen Sie Ihre tägliche Pflegeroutine an. Ein Beispiel ist die tägliche Pflege des Bauches und der Beine mit einem sanften Pflegeöl, das mit einer Zupfmassage zum Einsatz kommt. Die Zupfmassage wird üblicherweise angewandt, um der Entstehung von Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen; wissenschaftliche Belege für eine Wirksamkeit gibt es aber nicht. Falls Ihre Partnerin oder Ihr Partner die Massage durchführt, können Sie zugleich die angenehme Berührung und den liebevollen Körperkontakt genießen. Wenn es Hinweise auf eine drohende Frühgeburt gibt, sollten Sie auf die Massage verzichten, damit die Gebärmutter nicht zu einer weiteren Wehentätigkeit angeregt wird.
  • Wenn keine medizinischen Gründe (z. B. niedriger Blutdruck, Krampfadern, Frühgeburtsrisiko) dagegensprechen, kann auch ein warmes Vollbad ein schöner Entspannungsmoment sein. Achten Sie darauf, dass die Badetemperatur bei 37 bis 38 Grad liegt. Höhere Temperaturen führen zu einer Erweiterung der Blutgefäße. Das kann unter Umständen Schwindelattacken auslösen.
  • Eine Aromatherapie mit für die Schwangerschaft geeigneten ätherischen Ölen kann auch sehr guttun. Diese können mit einer Massage oder einem Vollbad kombiniert werden. Sprechen Sie sich hierzu mit Ihrer Hebamme ab.
  • Für sportliche Frauen ist Bewegung oft sehr entspannend. Pilates, Yoga, Wassergymnastik oder Stretching sind meist auch mit großem Babybauch kein Problem. Um mögliche Komplikationen zu vermeiden, sollten sie jedoch am besten unter Anleitung oder nach entsprechender Einweisung durchgeführt werden.
  • Es geht auch weniger sportlich. In Ratgebern oder im Internet finden Sie vielfältige Anleitungen für Meditationen und Atemübungen zur Entspannung.

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Merkzettel für Wichtiges

  • Die ersten Früherkennungsuntersuchungen beim Baby werden in der Regel in dem Krankenhaus bzw. Geburtshaus durchgeführt, in dem Sie entbunden haben. Danach übernimmt der Kinderarzt. Haben Sie dafür schon eine Praxis ausgesucht? Wenn nicht, ist jetzt ein guter Zeitpunkt. Bei einer Hausgeburt führt zumeist die versorgende Hebamme die erste Untersuchung des Babys durch. Die anschließenden Untersuchungen finden in der Regel in der von Ihnen gewählten Kinderarztpraxis statt. Möglicherweise können sie aber auch bei einem Hausbesuch erfolgen.

    Illustration eines Klemmbretts mit einem rosa Haken

  • Haben Sie sich schon einen Namen für Ihr Kind ausgedacht? Keine Panik – noch ist genug Zeit, sich in Ruhe Ideen durch den Kopf gehen zu lassen.
  • Falls Sie als Elternteile nicht verheiratet sind, können Sie sich im Zuge der Vaterschaftsanerkennung auch überlegen, welchen Nachnamen Ihr Kind tragen soll.
  • Im Barmer-Schwangerschaftsplaner haben wir für Sie alle wichtigen Infos gesammelt.

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