- Die 29. Schwangerschaftswoche auf einen Blick
- Ihr Baby entwickelt sich
- Die Nervenzellen vermehren sich
- Ihre Gesundheit
- Erste Vormilch kann austreten
- Termine
- Tipps und Tricks für die 29. Schwangerschaftswoche
- Haben Sie genug Eisen?
- Das hilft bei Verstopfung
- Merkzettel für Wichtiges
- Keine Schwangerschaftswoche versäumen - alle Infos gibt es auch als Newsletter
Da Ihr Baby nun immer größer wird, kann es sich nicht mehr so frei und so viel im Bauch bewegen. Wenn das Baby sich bewegt, spüren Sie das dafür aber sehr deutlich. Häufig kann man auch sehen, dass die Bewegung sich auf dem Bauch abzeichnet. Nutzen Sie die Möglichkeit, mit Ihrem Baby Kontakt aufzunehmen, indem Sie sanft „zurückdrücken“.
Die 29. Schwangerschaftswoche auf einen Blick
- Trimester: 3
- Monat: 8
- SSW: 29
- Größe: 38-39 cm
- Gewicht: 1,2-1,3 kg
Ihr Baby entwickelt sich
Die Nervenzellen vermehren sich
Das Gehirn ist unser wichtigstes Organ. Es steuert nicht nur die Funktionen des Körpers, sondern auch die Wahrnehmung und das Verhalten gegenüber unserer Umwelt. Und schließlich ist es auch der Sitz unserer Persönlichkeit.
Bei so vielen wichtigen Aufgaben ist es nicht verwunderlich, dass die Gehirnentwicklung einen sehr großen Anteil an der Gesamtentwicklung des Babys ausmacht. Während der Schwangerschaft entstehen übrigens wesentlich mehr Nervenzellen, als später tatsächlich gebraucht werden. Nur die Zellen, die in der Lage sind, eine bestimmte Anzahl an Verschaltungen im Gehirn auszubilden, bleiben bestehen, der Rest wird schon vor der Geburt wieder abgebaut. So wird eine optimale Voraussetzung für die Ausbildung von effizienten Netzwerken im Gehirn geschaffen.
Bei Geburt besteht das Gehirn des Babys schließlich aus rund 100 Milliarden Neuronen, wie die Nervenzellen auch genannt werden. Das ist zwar die gleiche Anzahl wie bei Erwachsenen, nur sind die einzelnen Zellen beim Neugeborenen noch kleiner und wesentlich weniger vernetzt als bei Erwachsenen. Erst mit rund 20 bis 25 Jahren ist die Entwicklung des Gehirns weitestgehend abgeschlossen.
Um die 29. Schwangerschaftswoche sind auch die Schädelknochen des Babys so stabil, dass sie das Gehirn schützen können. Allerdings sind die einzelnen Platten des Schädels noch nicht fest miteinander verwachsen. Sie können sich bei der Geburt gegeneinander verschieben, was Ihrem Baby hilft, leichter durch den Geburtskanal zu kommen.
Ihre Gesundheit
Um neue Körpermasse aufzubauen, braucht Ihr Baby ausreichend Nährstoffe. Bei Ihnen macht sich das wahrscheinlich in wachsendem Appetit bemerkbar. Da die Gebärmutter nun schon sehr auf den Magen drückt, empfiehlt es sich, die Mahlzeiten auf mehrere kleine Portionen zu verteilen. So können Übelkeit und Sodbrennen eher vermieden werden. Dies hilft übrigens auch zur Vorbeugung von Heißhungerattacken, denn der Blutzuckerspiegel wird damit relativ stabil gehalten.
Versuchen Sie, bei der Ernährung auf eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen zu achten. Abwechslungsreiche Ernährung ist für Ihr Baby nicht nur gesund, sondern auch interessant. Wie schon mal erwähnt, gehen Geschmacksstoffe aus Ihren Mahlzeiten auch ins Fruchtwasser über und werden von Ihrem Baby wahrgenommen. Durch eine abwechslungsreiche Ernährung bieten Sie ihm jeden Tag spannende neue Sinneseindrücke.
Erste Vormilch kann austreten
Es kann sein, dass in der 29. Schwangerschaftswoche bereits etwas Flüssigkeit aus Ihren Brüsten austritt. Diese wird Vormilch oder auch Kolostrum genannt. Sie ist eine besondere Form der Muttermilch, die dem Neugeborenen direkt nach der Geburt wichtige Nährstoffe und Immunkomponenten bereitstellt. Die Vormilch ist eine gelbliche, leicht klebrige Substanz.
Das liegt daran, dass sie im Vergleich zur normalen Muttermilch mehr Eiweiß enthält. Weiterhin finden sich in ihr Enzyme, Mineralstoffe, Wachstumsfaktoren und Antikörper. Ihr Gehalt an Fett und Kohlenhydraten ist jedoch geringer als der von Muttermilch. Die Vormilch ist auf das noch nicht vollständig ausgereifte Verdauungssystem von Neugeborenen zugeschnitten. Sie wirkt übrigens auch leicht abführend, was die Ausscheidung des sogenannten Kindspechs (erster Stuhlgang des Neugeborenen) fördert. Falls bei Ihnen jetzt noch keine Vormilch austritt, ist das kein Grund zur Sorge. Dies hat keinen Einfluss auf Ihre Fähigkeit, Ihr Baby nach der Geburt zu stillen.
Tipp: Verwenden Sie Stilleinlagen im BH, um Flecken durch austretende Vormilch zu vermeiden.
Mit dem Näherrücken der Geburt machen sich bei vielen Schwangeren auch wieder starke Gefühlsschwankungen bemerkbar. Diese sind nicht nur hormonell bedingt. Es sind auch die Umstände, die vielen Schwangeren nun zu schaffen machen. Oft kreisen im Kopf Gedanken an die anstehende Geburt und die Herausforderungen, die mit der Mutterrolle auf einen zukommen. Dies betrifft natürlich insbesondere Frauen, die zum ersten Mal Mutter werden. Eine wichtige Stütze sind hier Gespräche mit anderen Müttern, mit der Hebamme und natürlich Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner.
Termine
Ab der 29. Schwangerschaftswoche ist die dritte Ultraschalluntersuchung möglich. Bei ihr wird untersucht, ob Ihr Kind sich altersgerecht entwickelt hat und in welcher Lage es in der Gebärmutter liegt. Weiterhin wird die Menge des Fruchtwassers bestimmt und die Plazenta überprüft. Bei Auffälligkeiten können Ihnen weitere Untersuchungen empfohlen werden. Die Untersuchungsergebnisse sind für die Geburtsplanung wichtig.
Mutterschutz und Elternzeit einfach berechnen
Der Arbeitgeber muss von Ihrer Schwangerschaft wissen, um den Mutterschutz einhalten zu können. Am besten informieren Sie Ihren Arbeitgeber so früh wie möglich, denn er muss unter anderem gegenüber Schwangeren auch bestimmte Rahmenbedingungen wie beispielsweise die tägliche Höchstarbeitszeit von 8,50 Stunden einhalten. Außerdem genießen Sie Kündigungsschutz vom Zeitpunkt der Mitteilung über die Schwangerschaft bis vier Monate nach der Geburt. Am besten reichen Sie dem Arbeitgeber direkt die Bescheinigung über den voraussichtlichen Geburtstermin ein.
Berechnen Sie Ihren Mutterschutz schnell und einfach mit dem Mutterschutzrechner. Mit Ihm können Sie auch die anschließende Elternzeit ausrechnen.
Mutterschutz berechnen
Tipps und Tricks für die 29. Schwangerschaftswoche
Haben Sie genug Eisen?
Das Spurenelement Eisen hat in unserem Körper viele lebenswichtige Funktionen. Es ist insbesondere verantwortlich dafür, dass unsere roten Blutkörperchen Sauerstoff binden und so durch unseren Körper transportieren können. Ein Mangel an Eisen kann sich beispielsweise durch anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung sowie blasse Haut und Schleimhäute bemerkbar machen. Auch Gereiztheit, Nervosität oder Konzentrationsschwäche können auf einen Eisenmangel hinweisen. Bei schweren, lang andauernden Fällen von Eisenmangel werden oft die Nägel und Haare brüchig, die Mundwinkel reißen ein und der Geschmackssinn verändert sich. Beim Verdacht auf eine Unterversorgung oder einen manifesten Eisenmangel kann eine ärztliche Blutuntersuchung Klarheit bringen. Bei Schwangeren wird aber im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen ohnehin regelmäßig der Hämoglobinwert („Hb-Wert“) im Blut gemessen, um eine Anämie (Blutarmut) rechtzeitig zu erkennen. Ist der Hb-Wert normal, ist der Körper ausreichend mit Eisen versorgt.
In der Regel kann eine ausreichende Eisenversorgung durch eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung sichergestellt werden. Eine vegetarische oder vegane Ernährung bedeutet übrigens nicht zwangsläufig, dass man Eisen ergänzen muss. Frauen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, sollten ihren Speiseplan jedoch auf eine ausreichende Eisenzufuhr prüfen.
Bei einer nachgewiesenen Unterversorgung oder einem echten Mangel kann nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin die Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein.
Hier noch ein paar Tipps zum Thema Eisenversorgung:
- Bestimmte Stoffe wie Tannine (in Kaffee und Tee enthalten), Kalzium und einige Arzneimittel wie beispielsweise magensäureneutralisierende Medikamente (Antazida) stören die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung. Nehmen Sie diese nicht gleichzeitig mit eisenhaltigen Lebensmitteln ein.
- Auf der anderen Seite gibt es Lebensmittel, die sich gut zur Kombination mit eisenhaltiger Nahrung eignen, weil sie die Eisenaufnahme fördern. Dazu gehören zum Beispiel sauer Vergorenes wie Sauerteigbrot, Sauerkraut oder Joghurt und Nahrungsmittel mit hohem Gehalt an Vitamin C wie Orangen, Orangensaft oder Paprika. Aber auch Fleisch, Fisch und Geflügel fördern die Aufnahme von Eisen.
- Wenn eine ausreichende Eisenversorgung durch die Ernährung nicht sichergestellt werden kann, können Eisenpräparate sinnvoll sein. Sprechen Sie dies aber unbedingt im Vorfeld mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt bzw. mit Ihrer Hebamme ab.
- Eisenpräparate können manchen Menschen auf den Magen schlagen. In diesem Fall ist es oft hilfreich, das Präparat eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit einzunehmen. Alternativ können Sie probieren, zweimal täglich eine halbe Dosis zu nehmen.
- Die Einnahme von Eisenpräparaten kann auch dazu führen, dass sich Ihr Stuhl dunkel verfärbt – wundern Sie sich nicht darüber, das ist ganz normal und kein Grund zur Beunruhigung.
- Viel hilft nicht viel. Eine Überversorgung mit Eisen bringt keine gesundheitlichen Vorteile und kann Nebenwirkungen wie Verstopfung, Übelkeit oder Erbrechen verursachen.
Das hilft bei Verstopfung
Verstopfung ist besonders in der späten Schwangerschaft für viele Frauen leider ein „Dauerthema“. Es gibt zum Glück jedoch einige einfache Maßnahmen, die der Entstehung von Verstopfung vorbeugen bzw. bestehende Beschwerden lindern können.
Ein Grund für die Entstehung von Verstopfung ist, dass Ihre Darmmuskulatur sich aufgrund der entspannenden Wirkung der Schwangerschaftshormone weniger bewegt. Dem können Sie durch Bewegung von außen etwas entgegensetzen. Dazu müssen Sie nicht einmal zur Sportskanone werden. Der gute alte Verdauungsspaziergang ist hier oft schon eine Hilfe. Eine weitere Maßnahme: Achten Sie auf ausreichend Ballaststoffe in Ihrem Speiseplan. Ballaststoffe quellen im Darm auf. Das hat zwei Vorteile. Zum einen binden sie dabei Wasser. Das hält den Stuhl weich. Zum anderen vergrößern sie durch das Aufquellen das Volumen des Stuhls. Dadurch wird die Darmmuskulatur trotz der Wirkung der Hormone zu mehr Bewegung animiert. Ganz wichtig dabei: Ballaststoffe können nur mit ausreichend Wasser richtig aufquellen. Achten Sie also darauf, genug zu trinken. Ohne ausreichende Wasserzufuhr können Ballaststoffe Verstopfung sogar befördern. Alternativ können Sie auch Ballaststoffe wie zum Beispiel Floh- bzw. Leinsamen oder Trockenobst mit Joghurt zu sich nehmen. Dann sollten Sie aber zusätzlich noch ein Glas Wasser oder ungesüßten Tee trinken.
In schweren Fällen kann auch die Anwendung eines Abführmittels notwendig sein. Besprechen Sie dies bitte immer vorher mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin. Bestimmte Abführmittel (z. B. Glaubersalz) können einen Einfluss auf den Elektrolythaushalt des Körpers haben. Das kann eine Belastung für Ihr Baby darstellen. Es gibt auch rein physikalisch wirkende Abführmittel, die für Schwangere geeignet sind. Hier sind oral anwendbare Mittel mit Inhaltsstoffen wie Lactulose oder Macrogol zu nennen oder rektal anwendbare Mittel mit Mannitol oder Sorbitol. Mehr Infos zur richtigen Ernährung in der Schwangerschaft finden Sie in unserem Ratgeber Ernährung.
Merkzettel für Wichtiges
- Keine Lust auf Verstopfung und Kreislaufprobleme?
Denken Sie daran, ausreichend zu trinken und sich reichlich zu bewegen. Das kann solchen Beschwerden vorbeugen.
- Termin zur dritten Ultraschall-Vorsorgeuntersuchung machen
- An ausreichend Eisen in der Ernährung denken