Ziel der Hautpflege ist eine intakte Haut. Durch vorgeschädigte Haut wird das Dekubitusrisiko deutlich erhöht. Pflegepersonen sollten auf richtiges Waschen und auf die Anwendung von Körperpflegemitteln achten.
Körperwäsche zur Dekubitusprophylaxe?
Grundsätzlich gilt, dass jeder Wasserkontakt den natürlichen Schutzmantel der Haut angreift. Es sollte immer genau abgewägt werden, wann und ob eine Körperwäsche durchgeführt werden soll.
Die Körperwäsche ist ausschließlich unter dem Reinigungsaspekt zu sehen. Sie sollte nur dann erfolgen, wenn es wirklich notwendig ist. Dabei sollte kühles Wasser ohne Waschzusätze verwendet werden. Kann im Einzelfall nicht auf reinigende Substanzen verzichtet werden, verwenden Sie bitte flüssige und waschaktive Substanzen. Nach dem Gebrauch von Seifen und Waschlotionen sollte die Haut immer mit klarem Wasser abgewaschen werden.
Bei trockener und spröder Haut empfehlen sich Ölbäderzusätze. Bei Ölbädern ist darauf zu achten, dass es sich um Emulsionen handelt, die sich gut mit dem Wasser mischen. Die Verwendung von reinem Öl hat keinen zusätzlichen Nutzen, da dieses lediglich auf der Wasseroberfläche schwimmt und nicht in die Haut einzieht.
Dekubitusprophylaxe: Nicht empfohlene Produkte
Die Anwendung reiner Fettprodukte, wie zum Beispiel Melkfett, Vaseline oder Babyöl ist zur Hautpflege nicht zu empfehlen. Durch die Abdichtung der Hautporen kann bei diesen Produkten über die Haut kein Wärmeaustausch mehr stattfinden. Da Alkohol zur Austrocknung der Haut führt, sind alkoholische Einreibungen zur Dekubitusprophylaxe nicht geeignet.
Der Einsatz von Zinkpaste zur Prophylaxe ist nicht ratsam. Die weiße Paste deckt die Haut optisch ab und erschwert eine Hautbeobachtung. Zinkoxid hat auf intakter Haut keine sinnvolle Funktion. Es trocknet die Haut sogar aus.
Nicht empfehlenswert ist das Verwenden von färbenden quecksilberhaltigen Lösungen. Das entsprechende Hautareal wird so stark verfärbt, dass Hautveränderungen schlecht beobachtbar sind. Durch die hohe Quecksilbertoxizität wirken diese Produkte langfristig negativ auf das zentrale Nervensystem und die Leber.