Das Zweite Pflegestärkungsgesetz (PSG II)
Pflege

Fehler bei der Pflegebegutachtung besser vermeiden

Lesedauer unter 2 Minuten

Redaktion

  • Nina Henkels (Barmer Pflegekasse)

Die Lebenssituation der hilfsbedürftigen Personen wird während der Pflegebegutachtung leider oftmals deutlich positiver dargestellt, als sie es tatsächlich ist.

Bei der Pflegebegutachtung keine Probleme verharmlosen

Der Besuch der Pflegegutachter wird häufig als Prüfung empfunden, die bestanden werden muss. Bestehende Probleme werden dadurch teilweise aus Scham entweder verharmlost oder ganz verschwiegen. Dies kann dazu führen, dass die Betroffenen letztendlich nicht den angemessenen Pflegegrad erhalten und zu niedrig eingestuft werden. Dadurch verringert sich dann die oft dringend benötigte finanzielle Unterstützung.​

Bitte beachten Sie also: Die Pflegegutachter kommen nicht, um festzustellen, wie leistungsfähig die zu pflegende Person noch ist. Es soll vielmehr dargestellt werden, bei welchen Tätigkeiten Unterstützung benötigt wird.

​Die Gutachter werden intensiv für die Begutachtung geschult, und das Begutachtungsverfahren ist so gestaltet, dass alle wichtigen Lebensbereiche betrachtet werden. Sie brauchen daher keine Angst zu haben, dass wichtige Aspekte unberücksichtigt bleiben. ​

Tipp: Gut ist es, wenn die Pflegeperson beim Besuch Pflegegutachter anwesend ist. Dabei spielt es keine Rolle, wer die Pflege hauptsächlich übernimmt. Die Anwesenheit der pflegenden Tochter ist hier genauso von Vorteil wie die von Mitarbeitern des betreuenden Pflegedienstes.​​​​

Wie können Sie sich auf die Pflegebegutachtung durch den Medizinischen Dienst vorbereiten?

Eine Pflegebegutachtung ist immer eine aufregende Situation – für die betroffene Person, die pflegenden Angehörigen und Betreuer. Aber auch die Pflegegutachter erleben in ihrem Arbeitsalltag viel Außergewöhnliches und Unvorhersehbares. Zur Vorbereitung auf einen Besuch durch die Pflegegutachter des Medizinischen Dienst (MD) kann es deshalb nützlich sein, sich in die Welt der Gutachter hineinzuversetzen.

Einen kleinen Einblick in den Gutachteralltag gibt Rudolf Hauke, Autor des Buches "Auf Distanz und doch so nah – Aus dem Leben der Pflegegutachterin Martha Liebscher". Rudolf Hauke kennt als Insider der Gesetzlichen Krankenversicherung die Welt der Pflege ganz genau. In der Geschichte erfahren Sie mehr über die realen Hintergründe einer Begutachtung. Beim Lesen erhalten Sie viele Tipps für Ihre individuelle Situation.