Forderungen zur Bundestagswahl 2025

Für eine starke und stabile Gesundheitsversorgung

Die Barmer legt ihre gesundheitspolitischen Forderungen zur Bundestagswahl 2025 vor. Im Mittelpunkt steht dabei, die gesetzliche Krankenversicherung und die soziale Pflegeversicherung für die Herausforderungen der nächsten Jahre stark zu machen und die medizinische und pflegerische Versorgung der gesetzlich Ver­sicherten bestmöglich zu organisieren. Dafür braucht es eine unabhängige und starke Selbstverwaltung mit den notwendigen Freiräumen für die Gestaltung der medizinischen Versorgung.
 

 Forderungen zur Bundestagswahl 2025 (PDF , 590 KB)

I. Gesundheitssystem dauerhaft stabilisieren

Das Gesundheitswesen sichert Patientinnen und Patienten einen guten Zugang zur medizinischen Versorgung, vor allem zur hochspezialisierten Medizin. Strukturelle Reformen werden jedoch immer drängender, weil sich die Rahmenbedingungen für die medizinische Versorgung ändern. Es muss sich an eine veränderte Alters- und Morbiditätsstruktur der Bevölkerung anpassen, an knappe Personalressourcen besonders in ländlichen Regionen sowie an stetig steigende Kosten etwa durch innovative Arzneimittel und Behandlungsmethoden. 

II. Selbstverwaltetes Gesundheitssystem stärken

Die besondere Stellung des deutschen Gesundheitssystems als mittelbare Staatsverwaltung garantiert den Selbstverwaltungspartnern weitgehende Unabhängigkeit bei der Umsetzung der gesetzlichen Regelungen im Bereich der Gesundheitsversorgung. Dies ist im Sinne der Patientinnen und Patienten. Der Interessensausgleich zwischen den Selbstverwaltungspartnern ist von hoher Bedeutung für das Gemeinwesen und muss möglichst frei von staatlicher Einflussnahme bleiben. 

III. Gesundheitsversorgung patientenorientiert gestalten

Eine strukturell neue Ausrichtung des Gesundheitswesens ist notwendig – stärker integriert und patientenorientiert, um die Versorgungsqualität nachhaltig zu verbessern. Eine enge Vernetzung besonders zwischen ambulantem und stationärem Bereich ist dabei zentral, um Doppelstrukturen abzubauen und Fehlanreize zu vermeiden. Im Krankenhausbereich bedarf es klarer Vorgaben für eine bundesweit einheitlich hohe Qualität. Ebenso spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle für die Verbesserung der Prozesse. 

IV. GKV-Finanzen konsolidieren

Die Finanzsituation der gesetzlichen Krankenversicherung hat sich in den letzten Jahren erheblich verschärft. Maßgeblich hierfür sind neben Kostensteigerungen durch den medizinischen-technischen Fortschritt und eine alternde Bevölkerung besonders die ausgabenintensiven Gesetze der vergangenen Legislaturperioden. Dringend notwendig sind strukturelle Maßnahmen sowohl zur Stabilisierung der Einnahmen des Gesundheitsfonds als auch zur Begrenzung der Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen, die zu einer langfristigen Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems beitragen. 

V. Pflegeversicherung zukunftsfest machen

Mehr als 80 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zu Hause von ihren Angehörigen, Nachbarn oder mit Hilfe ambulanter Pflegedienste versorgt. Das Prinzip „ambulant vor stationär“ wird in Deutschland gelebt, die ambulante Pflege muss jedoch weiter gestärkt werden. So benötigen Pflegebedürftige und ihre Angehörigen organisatorische und finanzielle Entlastungen. In Zukunft sollten Pflegebedürftige auch eine quartiersnahe Versorgung wählen können.